Wand-Kalkdämmputz Übergang Dampfsperre Dach

[Marlis1]

Hallo, stehe gerade vor dem Problem des Übergangs von unserer Innendämmung im Bad unsers Backsteinhauses zum bereits isolierten Dach. Dieses wurde leider anders gedämmt als der restliche Bau: Da es sich nur um einen Anbau handelt, besitzt es lediglich ein Bitumen-Dach, das mit Mineralwolle gedämmt wurde, darunter eine Folie als Dampsperre/Dampfbremse (?) und dann Fermacellplatten.
Wir dämmen nun die Außenwand mit einem Kalkdämmputz. Wie gehen wir mit der Dampfbremse (s. Foto: blaue Folie) des Daches um? Eine Schicht Kalkdämmputz, die Folie einige Zentimeter mit einarbeiten, zweite Schicht Kalkdämmputz? Hält der Kalkdämmputz überhaupt an der Stelle auf der Folie? Wie sähe eine Alternative aus?
Und wie gehen wir mit der überstehenden Folie auf der anderen Seite des Bades um, wo wir die Innen-Backsteinwand sichtig erhalten wollen?
Schon mal Danke für einen Rat
Marlis

 

[Gast]

Hinterlüftung

Hat denn das Dach eine Hinterlüftung?

 

[Marlis1]

Eine Hinterlüftung

ist zwischen Mineralwolle und Bitumendach vorhanden (ca. 3-5 cm). In der Außenmauer sind Lüftungschlitze.
Dieses System ist nicht optimal, das wissen wir, doch leider nicht mehr zu ändern.
Daher geht es jetzt nur noch um den Anschluss von Decken- zur Wanddämmung und deren Kalkdämmputz. Die Fenster sind inzwischen schon ausgetauscht (auf Foto noch die alten).

 

[Holzer]

Auf der Folie hält kein Putz

Ich würde die Folie auf das zum Verkleben notwendige Maß kürzen, auf das Mauerwerk einen zementären kunstoffvergüteten Glattstrich(z.B. Klebe- und Armierungsmörtel) aufbringen, dann verkleben und hoffen dass der Kalkputz die paar cm "überbrückt".

Beim Sichtmauerwerk evtl eine hölzerene Blende?

Grüße

 

[Thommes1]

Putz anschlussband

nennt sich das....
z.b. vom Pro clima das Contega PV das wird mit der Dampfbremse verklebt. und Wandseitig mit einem Armierungskleber auf der Mauer aufgebracht...und anschliessend überputzt.
hab ich auch verbaut..geht super.
hab übrigends noch was übrig von meiner baustelle.

gruß
thomas

 

[Marlis1]

Putzanschlussband

hallo Thomas,

das klingt gut. Wenn du was übrig hast, kaufe ich dir das gern ab.
Und an den anderen Wänden, wo nicht geputzt wird, sondern der Backstein sichtbar bleiben soll? Gibt es nur die Lösung mit einer Leiste? Finde ich optisch nicht so prickelnd

Danke aber schon mal für deine rasche Antwort und Gruß
Marlis

 

[blauerpaulchen]

Verklebung im Bad nach Angabe des Herstellers

Normalerweise hat jeder Hersteller sein System, nach dem der Anschluss der Folie an die Wand erfolgt. Findet man im Internet.
Übliches Vorgehen wäre vor Einbau von Lattung und Fermacell den Bereich den diese Verdecken als Glattstrich zu verputzen. Dann wird die Folie mit Kleber aus der Kartusche (vom gleichen Hersteller wie die Folie) in diesem Bereich angeklebt und mit einer Anpresslatte gesichert.
Dann restliche Lattung und Fermacell anschrauben. So bleibt das Mauerwerk unter dem Fermacell komplett frei.

 

[Thommes1]

Anschlusskleber aus der Tube

könnte man da nehmen...aber dafür brauchst du auch mal gute 3cm platz...das musst du natürlich irgendwie abdecken...ob mit ner leiste oder irgendwie anders.

man hätte das vorher machen müssen bevor die trockenbauplatten montiert wurden !!
dann wäre es unsichtbar

gruß

 

[Marlis1]

Putzanschluss

Herzlichen Dank für die informativen Tipps. Eventuell kürze ich tatsächlich die Fermacellplatten ein, mache eine ordentliche Verklebung, verkleide wieder alles mit Fermacellplattenstreifen und verspachtele die Übergänge. Dann ist es wenigsten sachgerecht - man muss ja aus Fehlern lernen .
Gruß
Marlis

 

[KHH]

Folie verdeckt ankleben

Wenn ich es auf den Fotos richtig sehe, sind die Plattenstöße noch nicht verspachtelt. Wenn dem so ist, würde ich an den Wänden entlang jeweils die komplette Platte nochmal abschrauben. Das geht schneller als Streifen abzuschneiden, das Risiko beim Schneiden die Folie zu beschädigen geht gegen null, und die UK passt hinterher wieder/noch.

 

[Tilman]

Putzanschlussband

Ich würde mich da im Netz mal ein wenig umsehen. Putzanschlussbänder sind technisch nichts anderes, als Winddichtbänder für Fenster. Sprich: sie stellen einen möglichst flexiblen und luftdichten Übergang zwischen einer glatten Fläche und einer Wand her. Von Illbruck gibt es zum Beispiel vlieskaschierte Bänder. Diese sind extrem reißfest, durch das Vlies sehr gut überputzbar und die selbstklebende Schicht klebt auf (nicht sandendem) Mauerwerk wie Pest.

Viele Grüße
Tilman

 

[Marlis1]

Putzanschlussband

Danke für den Tipp. Ich nehme an, es handelt sich um das Fenster-Butylband von Illbruck? Vor allem die Aussage, es klebt auf (nichtsandendem) Mauerwerk wie die Pest, gefällt mir!

Danke auch für die Empfehlung vom Rheinhessischen Lehmbau, die Rand-Platten noch einmal komplett abzunehmen. Wir werden dann vermutlich auch die letzte Latte am Rand abnehmen (habe hierzu noch ein Foto von der nicht-verkleideten Decke gefunden) und besser ein paar Zentimeter vom Rand weg befestigen. So bekommen wir wirklich einen direkten Anschluss von der Wanddämmung (Kalkdämmputz) zur Deckendämmung (Mineralwolle). Damit sollten alle Kältebrücken vermieden sein ...

 

[Tilman]

Butylband

Ja genau. Wenn Ihr irgendwo Primer braucht, weil der Untergrund zu grobporig oder sandig ist: Gönn dir den Luxus der Sprühdosen. Der Primer zum Streichen ist eine Sauerei. Am Ende hast Du nur Fäden und Tropfen an Stellen, wo Du sie nicht haben willst.

Viele Grüße
Tilman

 

[Marlis1]

Primer - Sprühdose

... den Luxus der Sprühdose gönnen wir uns dann gern
Wirklich super, was für praxisnahe Tipps man in diesem Forum bekommt.
Danke an alle, die hier mitmachen und mit ihrem Wissen anderen helfen!!!

 

[KHH]

Alles dicht?

Auf deinem letzten Foto sieht man ein Dreieck, das anscheinend mit Bretter verschalt ist. Ist diese Fläche zur Dämmung hin dicht?

Gruß,
KH

 

[Marlis1]

Alles dicht? Irgendwann in Zukunft ja ...

Hallo KH, du siehst einfach alles! Das Dreieck ist tatsächlich aus Holz und muss noch wie auch die gesamte darunter befindliche Doppeltür gedämmt werden. Das alles jedoch erst in Zukunft. Gerade die Holztür mit seiner Einfachverglasung wird noch ein Problem (doch da sind wir noch nicht). Das bei meiner letzten Antwort zur Illustration beigefügte Foto zeigte den hinteren Teil des heute mit einer Zwischenwand getrennten Anbaus. Das Foto sollte lediglich die Verlattung der Dachdämmung und Anbringung der Folie zeigen, die in beiden Räumen gleich ist.
In den vorderen Teil, der nun mit einer Zwischenwand abgetrennt ist (diese wird noch gedämmt zwecks Wärme- und Schallschutz) kommt nun erst einmal das Bad.
Zur Verdeutlichung kurz zwei Bilder aus verschiedenen Arbeitsstadien (hier sieht man auch schon links das neue Sprossenfenster (leider konnten wir die alten Industriefenster nicht energetisch sinnvoll ertüchtigen). Das alte Rundbogenfenster haben wir geschenkt bekommen und soll nun in der Zwischenwand beim Betreten des Bads ansatzweise den Durchblick bis in den Garten ermöglichen
Gruß Marlis

 

[KHH]

Alles dicht?, die Zweite

Meine Frage bezieht sich dahin gehend, ob die Dämmung über der blauen Folie (die an den Ränder abgedichtet werden soll), auch gegen diese Holzbeplankung/Bretterwand hin abgedichtet ist.
Es nützt nichts die Dampfbremse der Dachdämmung (od. ist es eine Decke?) an den langen Wänden entlang dicht anzubringen, wenn sie (bzw. die Dämmung in voller Dicke) an der kurzen Wand offen ist.
"Irgendwann in der Zukunft" abzudichten kann ganz schnell zu spät sein! Bis dahin ist die Dämmung u. U. komplett, d. h., in voller Fläche so durchfeuchtet, dass die Pilze da sprießen oder das Gebälk da anfängt zu vergammeln wo ihr nicht mehr damit rechnet (weil es da ja schon lange vermeintlich dicht eingepackt ist).
Behaltet im Hinterkopf: die Sättigungsgrenze von 1m³ Mineralwolle liegt bei 1 ltr Wasser. Bei "Norm-Bedingungen" (außen -10° C, 80% rel. LF, innen 20° C, 50% rel. LF) dringt durch eine 1 m lange, 1 mm breite Fuge pro Tag ca. 0,2 ltr Wasser ein. Grob gesagt, nach 5 Tagen unter diesem Klima ist die Miwo satt, wenn die Feuchtigkeit nicht nach außen weg kann.

Gruß,
KH

 

[Marlis1]

Alles dicht / Die Zweite

Uuups! Das haben wir tatsächlich nicht gewusst. Danke für die Info. Da werden wir sofort einschreiten müssen. Glücklicherweise ist bisher das Haus noch nicht bewohnt und damit auch noch nicht richtig beheizt.
Doch auch wenn wir die Anschlüsse dicht haben, kann doch ein Eindringen der Feuchtigkeit allein durch die Schlitze in der Außenwand erfolgen. Dies sowie die Hinterlüftungsebene haben wir ja eingebaut, da wir ein Bitumendach auf dem Anbau haben und evtl. anfallendes Kondenzwasser durch diese Schlitze entweichen soll.

Besten Gruß
Marlis