Verbesserung einer bestehenden Innendämmung aus Heraklith

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Miamel

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Hallo,

ich beschäftige mich seit einiger Zeit damit, wie wir die Wärmedämmung eines Holzanbaus verbessern könnten, und langsam schwirrt mir der Kopf. Ich würde mich freuen, wenn Sie mir helfen könnten, das ganze etwas zu entwirren.

Wir haben ein Haus aus den 1920/30er Jahren. Dieses hat im EG einen Wintergarten, über dem bis zu den 60ern eine Dachterrasse lag. In den 60ern wurde die Dachterrasse sozusagen "eingezimmert". Ich meine damit, es wurde ein kleines Zimmerchen daraus gebaut. Es hat 2 Außen- und 2 Innenwände. Die Außenwände von außen nach innen wie folgt aufgebaut:

1. Holzfassade: längs angebrachte Planken mit Nut und Feder, 2 cm dick, vermutlich aus Kiefer
2. dicht aneinandergelegte Holzbalken, querstehend zu den Fassadenplanken, ca. 2,5 cm dick
(3. evtl. dünne Holzplatten zur Abdichtung)
4. Sillanwolle (15 cm dick)
5. Heraklith (also HWL-Platten) 3,5 cm dick
6. Putz (1,5 cm dick)

Auf dem Putz waren bis vor kurzem dünne Styroporplatten (ca. 2 cm) vollflächig aufgeklebt. Wir haben diese entfernt und denken nun darüber nach wie wir die Dämmung des Raums verbessern könnten.
Er soll in Zukunft als Schlafzimmer verwendet werden, weshalb mir wenig Schadstoffe und ein gutes Raumklima wichtig sind.

Mein Partner würde am liebsten Gipskarton-kaschierte EPS-Platten aufkleben, ich zweifel aber ob das eine gute Idee ist.
Ich hatte zur aufbringung von Kalziumsilikatplatten mittels Klebemörtel tendiert oder zu einer Vorsatzschale, gefüttert mit Glasfaser und davor Gipsfaserplatten.

Kann mir jemand seine Meinung dazu sagen?
Macht es überhaupt Sinn den bestehenden Aufbau zu erhalten oder sollten wir diesen ganz erneuern?

Über Ihre Tipps, Vorschläge und Meinungen würde ich mich wirklich sehr freuen!
Mit freundlichen Grüßen,

Miamel
 
Außenwanddämmung verbessern

Ggf lose Farbe der Wand entfernen,
darauf 60 mm Holzfaserplatten vollflächig einbetten,
mit Lehm- oder Kalkputz und eingelegtem Gewebe verspachteln ,
Ggf, Lehm-, Kalk-, Silikatfarbe auftragen

Das verbessert die Dämmung und das Raumklima genügend.
Bei Bedarf die Elektroinstallation adaptieren.

EPS kaschierte Gipsplatten würde ich nicht verwenden
 
innendämmung würde ich nicht empfehlen

da sie den taupunkt nach innen zieht. das heißt tauwasseranfall hinter der innendämmung. die dämmung säuft ab und dämmt nicht mehr. eine ausreichende austrocknung ist dann auch nicht mehr gewährleistet --> extremes schimmelrisiko.

gruß
 
fehlende Angaben

für eine sinnvolle Beurteilung der Situation fehlen wesentliche Angaben:
- mit Sillanwolle ist wahrscheinlich Mineralwolle gemeint, ist rausfindbar welches Produkt verwendet wurde ?
- wie dick ist Holzständerwand und dementsprechend die Dämmschicht ?
- gibt es eine Hinterlüftung zwischen Holzständer/Wolle - Ebene und der Holzverschalung ( also diese auf Lattung und Konterlattung)
- nach welcher Himmelsrichtung sind die betreffenden Wände ausgerichtet ?
Auf jeden Fall sollte der Aufbau kapillaraktiv sein, d.h. Feuchtigkeit auch wieder abtransportieren können. Das ist eigentlich bei Mineralwolle nicht gegeben. Zudem sollte zwischen Mineralwolle und Holzverkleidung eine winddichte Ebene eingebaut sein, also eine Unterdeckbahn, damit die Dämmung nicht von bewegter Luft durchströmt werden kann.
Um wieviel Quadratmeter handelt es sich denn ?
 
Vielen Dank und Ergänzungen

Vielen Dank erst mal für die Antworten! Die Option mit der Holzfaserdämmung kann ich mir gut vorstellen zu realisieren.

Eine große Sorge vor Schimmel habe ich ehrlich gesagt nicht. Die Styroporplatten waren bestimmt ca. 30 Jahre aufgeklebt und verursachten keinen Schimmel.

Danke auch für den Hinweis auf die fehlenden Angaben. Die Fragen zum Aufbau der Wand habe ich - so gut wie es festzustellen war - in der Anfangsfrage ergänzt. Die anderen Fragen beantworte ich im Folgenden:

- In der Baubeschreibung steht nur Sillanwolle. Den Hersteller konnte ich leider nicht ermitteln.
- Die Wände sind nach Norden und nach Osten ausgerichtet. Jede Wand hat ein ca. 1,7 qm großes, doppelt-verglastes Fenster.
- Das Zimmer selbst ist eigentlich 10 qm groß, es hat aber einen breiten Durchgang (ca. 130 cm breit) zum Nachbarzimmer. Jede Wand hat ca. 5,5 qm (Fensterfläche schon abgezogen).
- Eine extra eingerichtete Hinterlüftung zwischen Holzverkleidung und Holzständer/Sillanwoll-Ebene kann ich nicht erkennen.

Viele Grüße,
Miamel
 
Wanddämmung

Feuchtigkeitsanreicherung und Taupunktunterschreitung ist bei einer derartigen Konstruktion auch theoretisch nicht zu erwarten.

Von Luftdichtigkeit ist schon durch den Bestandsaufbau auszugehen.
Außenseitig komplett diffusionsoffen ohne Sperrschichten

Innenseitig sorptive, kapillare Dämmungen verhindern Bauschäden durch Taupunktunterschreitung- also technisch völlig unproblematisch.

Schlagregenschutz sollte durch die Holzverschalung gegeben sein.
 
Herr Teich

können Sie uns aufklären, was unter Sillanwolle zu verstehen ist?
 
Thema: Verbesserung einer bestehenden Innendämmung aus Heraklith
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