Türeinbau in schiefe Wand, Türblattseite begradigen

Diskutiere Türeinbau in schiefe Wand, Türblattseite begradigen im Forum Sanierung allgemein im Bereich - Hallo, ich habe eine Fachwerkwand mit Lehmgefachen die ca. 1,6° (oder auch ca. 7cm auf 2m) zum Flur hin geneigt ist. Es sind drei Türen zu...
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Der Siggi

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wand-holzfaserplatten-t-rblattseite-i29962_202263114420.jpgHallo,

ich habe eine Fachwerkwand mit Lehmgefachen die ca. 1,6° (oder auch ca. 7cm auf 2m) zum Flur hin geneigt ist.
Es sind drei Türen zu verbauen, deren Türblatt in den anschließenden Raum gehangen wird (vom Flur aus nach innen öffnend). Der Türbauer hat kein Problem damit, das Türfutter und die Blende so zu gestalten, dass sie flurseitig plan auf der schiefen Wand liegt.
Auf der Raumseite möchten wir aber die Türen im Lot, müssen also die Wand ausgleichen. Unten muss im Prinzip nicht aufgetragen werden (naja, neuer Lehmputz, da er bröckelt) und oben ca. 8cm aufgebracht werden. Mein Türbauer meint, man könne auch Holzfaserplatten verschiedener Dicken nutzen um grob auszugleichen und dann verputzen. Ich finde die Idee charmant, allerdings frage ich mich, wie ich die Holzfaserplatten an die Lehmwand dübele. Lehmkleber zum fixieren ja, aber die Verarbeitungsvorschriften (Steico, Claytec, etc.) sehen auch Dämmplattendübel vor, die in der Lehmwand (Strohlehm mit Fichtenästen als Stakung und dünnen Astgeflecht) kaum halt finden werden.

Gipskarton oder eine weitere UK scheidet aus. Für Stockzargen zum lotrechten Einbau in die Türöffnung sind die Öffnungen zu klein.

Hat hier eventuell jemand Erfahrungen? Oder ist gar eine Firma im Raum Südthüringen, die sich dass mal anschauen möchte?

Vielen Dank und viele Grüße
André
 
Wandfläche senkrecht putzen

Du kannst die Wand auf der "Innenseite" durchaus mit Lehmputz senkrecht verputzen. Entweder, wie es der Türeinbauer schon sagte, zuerst HWF- od. Holzwollleichtbauplatten (auch Heraklith-, od. Sauerkrautplatten genannt) montieren und nur den fehlenden Rest mit Putz auffüllen, oder auch ohne die Platten die ganzen 8 cm in mehreren Lagen nur mit Lehmputz aufbauen. Evtl. mit einer Zwischenlage Putzträgergewebe (70-stengel. Schilf, Streckmetall, o. ä.) um dem dicken "Paket" mehr Halt zu geben.
Die Platten kannst du mit Dämmstoffteller und langen Spanplattenschrauben an den Balken und den Staken in den Gefachen anschrauben. Dazu die Schrauben (Länge = Plattendicke plus 80 - 100 mm) ohne Vorbohren einfach unter leichtem Druck in die Gefache schrauben. Achte nur zum Schluss, wenn die Schrauben die Teller an/in die Platten ziehen, dass sie nicht "durch drehen" und dadurch quasi ein Loch bohren. So halten sie die Platten auch an der Wand wenn sie keine Staken treffen.

Der Nachteil ist aber, dass das Futter keilförmig wird, wenn du die Wand nur auf einer Seite senkrecht machst.
Es sein denn der Türeinbauer leimt eine keilförmige Leiste hinter den Blendrahmen der Zarge. Was bei 7 cm aber auch komisch aussieht.
Ich würde die Wand auf beiden Seiten aufputzen. Ohne Platten.
Je nachdem wie groß der Abstand zwischen Tür und Wand- bzw. Raumecke ist, könntest du die Wand nur am Türloch senkrecht machen und die Fläche in Richtung Ecke schräg verziehen. Dann müsstest du nicht die gesamte Wand so dick aufbauen.

Gruß,
KH
 
Nachfrage zur Putzträgerzwischenlage

Hallo Karl-Heinz,

hab Dank für deine Antwort.

Ich würde bei Schilf bleiben wollen, da ich diesen im Putzabschlagbereich so oder so auf die Balken bringe. Sollte ich diesen im oberen Bereich dann einfach nach drei bis vier Zentimeter als Zwischenschicht einbringen? Normalerweise tackere ich auf Balken, funktioniert dies dann auch auf Lehmputz?
Alternativ könnte ich auch in den noch feuchten Lehmputz ein Jutegewebe als Zwischenschicht einbringen. Dies sollte auch etwas Halt geben, habe damit aber keine Erfahrungen.

Und ja, es wird gewöhnungsbedürftige Optik. Im Prinzip hätte man auch türblattseitig Balkenkeile anlaschen können, dann könnte man sich das begradigen durch Putz sparen ... Sieht dann aber nur anders komisch aus. Flurseitig soll es eben Sichtfachwerk sein. Der schiefe Einbau macht zumindest bei den Sockelleisten dann weniger Probleme :).

Gruß,
André
 
Re: Nachfrage zur ....

Hallo André,

verstehe ich richtig? Du willst keine Platten zum Auffüttern verwenden, sondern alles mit Putz machen?
Wenn ja, dann kannst du die Balken mit einem Streifen Schilfgewebe "betackern", damit darauf der Lehm schon mal gut hält. Dann ein 4 - 5 cm dicke Lage Putz auf die Wand aufziehen, darauf vollflächig ein Schilfgewebe über die Wand spannen und den Rest auffüllen. Wenn die Wand im Lot ist, ein Armierungsgewebe in den Unterputz ( = der gleiche wie zu auffüllen) einbetten und den Oberputz drüber ziehen.

Jutegewebe ist ein Armierungsgewebe, kein Putzträger. D. h., es trägt nicht, es verhindert nur Risse. Schlimmstenfalls kann es sogar wie eine Trennschicht wirken, weil der "Kartoffelsack" recht dicht ist und deswegen die groben Sandkörner und Strohhächsel des Unterputzes sich nicht so gut mit der nächsten Lage Putz verkrallen können. Verwende besser das Schilfgewebe als "Zwischenbewehrung". Das kriegst du auch besser durch die erste dicke Putzschicht durch an der Wand befestigt.

Was die Zarge betrifft: OK, verstehe, die Außenseite der Wand (vom Türanschlag gesehen) wird balkensichtig. Da bleibt nichts anderes übrig als das Türfutter keilförmig zu richten, wenn der Blendrahmen anliegen soll.
Ich stelle mir nur vor wie das aussieht, wenn die Wanddicke, je nach Balkendicke, von unten 12 - 14 cm auf oben 20 - 22 cm, eben die von dir genannten 8 cm differiert....
Wäre es eine Kompromisslösung den Blendrahmen ein paar cm keilförmig zu hinterfüttern, damit das Futterbrett selbst nicht so extrem schräg wird? Evtl. dem Blendrahmen noch ein Profil anfräsen, um das Ganze etwas zu kaschieren?

Gruß,
KH
 
Thema: Türeinbau in schiefe Wand, Türblattseite begradigen

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