Lieber Mario,
Sie reden hier gerade über Sachen, die Sie nicht verstehen (unwahrscheinlich), oder aber der schlüssigeren Argumentation wegen übergehen Sie Einiges. Ich hätte ja gerne darauf verzichtet, aber hier ganz speziell für Sie noch einmal die Volldeklaration des Spezialreinigers:
"Leinöl, Rizinusöl, Soja, Wasser, Pottasche,
Bienenwachs, Alkohol, Eucalyptusöl"
Sie könnten erkennen, wenn Sie denn wöllten, daß es eben nicht nur Seife + Wasser ist. Wenn Bilder mehr helfen als Worte (nicht umsonst ist BILD mancherorts sehr erfolgreich), hier ein Bild von einem Kanister Spezialreiniger im Ruhezustand. Sie erkennen deutlich 2 klar getrennte Phasen - Öle/ Wachse und Wasser/Seife. Bei einer Seifenbrühe so wohl nicht zu finden.
Letztlich, ob Sie das nun glauben oder nicht, kann ich Ihnen abschließend versichern, daß bei Naturfarbenherstellern nicht irgendwelche billigen Reste zusammengemauschelt werden. Gute Kontakte zu Natural, Naturhaus, Livos und Kreidezeit lassen mich sicher sein, dem ist nicht so. Die Leinöle sind als Farbleinöle zum Beispiel von erster kalter Pressung, gereinigt von Schwebstoffen, und Ihrem Verwendungszweck entsprechend weiterverarbeitet. Mithin nicht vergleichbar mit einem billigen Leinöl zu Ernährungszwecken aus dem Discounter, oder gar mit billigsten Leinöl letzter Heiß- oder Ätherextraktion, das nur als Pferdefutterbeimischung taugt, oder nicht einmal das... Vergleichbares gilt für die anderen Öle und Wachse. Die Pottasche ist sicher nicht aus Himalaja - Zedern, die der Dalai Lama persönlich gesegnet hat, gewonnen worden, und auch das Wasser kommt nicht aus Lourdes. Aber darauf kommt es hier nicht an.
Die Kosten für Reinigung und Pflege sind so gering, daß sie vernachlässigbar sind. Das Ergebnis stimmt, wie oben geschildert.
Im Gegenzug Schmierseife: Kann aus allem bestehen, was halt so an Fett in der Natur entsteht. Und es werden dafür viele tierische Fette verarbeitet. Also: Schweine- und Rinderfett gehören zu den üblichen Ausgangsstoffen. Das sind keine hochwertigen Materialien, daraus hergestellte Reinger kosten trotzdem auch ihr Geld.
Nachfetten können derartige Seifenverdünnungen nicht, deshalb haben sie keine Pflegewirkung. Inwieweit sie die Oberfläche angreifen, hängt natürlich von vielen Faktoren ab. Ein wirksamer Reinger muß aber fettige Schmutze lösen, sonst reinigt er nicht. Auch geölte Böden können somit angegriffen werden. Wie intensiv, sieht man eh erst nach Jahren. Ihre Versicherung jedenfalls, Schmierseife greife den Boden nicht an, ist nichts als eine Behauptung, die Sie nicht untersetzen können.
Und auch das nicht:
"Hier werden auch nicht erlessene Fette als Rohstoff eingesetzt". Haben Sie es bis in's Labor von Natural geschafft? Wohl kaum.
Die hochwertigen Öle und Wachse des Spezialreinigers hingegen nähren den Boden, indem Sie eine sehr dünne Schutzschicht bilden. Das ist sogar nach dem Trocknen des Wischauftrages zu sehen.Es entsteht ein sehr dünner ölig/wachsiger Film, der aufpoliert werden kann. Zusätzlich nehmen Risse mehr Reinigerlösung und somit auch mehr Öl/Wachs auf, was diese Risse ein wenig schließen hilft.
Natürlich saugen die meisten Steine weniger als Holz. Ich habe jedoch auch hinreichend Stein- und Steinzeug/Klinkerböden behandelt um mir dazu eine Meinung zu bilden. Letztlich ist es derselbe Ölauftrag, nur ggf. mit weniger Verbrauch. Die Pflege ist vergleichbar. Man könnte der Meinung sein, einen (ja recht harten) Terrazzoboden muss man gar nicht behandeln, oder aber mit Wasserglas behandeln. Ersteres würde ich nicht anraten, letzteres funktioniert sicher auch. Wobei ich das eher als zusätzliche Festigung vor dem Ölen/Wachsen sehe, als als Endbehandlung. Wenn man aber ölt, sollte man den Ölauftrag auch richtig reinigen und pflegen. Und dazu sind zerkochte Tierreste definitiv nicht die beste Option.
Ich denke, nun ist alles gesagt, und auch zu Jedem.
Einen schönen Start in die Woche wünscht
Thomas