Taupunkt an Aussenecke beseitigen

Diskutiere Taupunkt an Aussenecke beseitigen im Forum Fußboden, Wand & Decke im Bereich - Hallo, wir wohnen seit Frühjahr 2010 in unserem Haus Bj. ca. 1925. Vor dem Einzug haben wir größtenteils renoviert, Fliesenbeläge ausgetauscht...
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tt09

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Hallo,

wir wohnen seit Frühjahr 2010 in unserem Haus Bj. ca. 1925. Vor dem Einzug haben wir größtenteils renoviert, Fliesenbeläge ausgetauscht, Dielen abgeschliffen, etc.

In den Küchen (EG und OG) ist eine kleine Nische untergebracht, die auf einer Seite ans Treppenhaus angrenzt, aber zur anderen Seite eine Außenecke aufweist (Bild 1 und 2). Die Außenecke hat Nordwestausrichtung.
Während des Umbaus haben wir wieder Regalbretter eingezogen (Halterungen waren noch drin) und aus optischen Gründen eine Tür vorgebaut.

In diesem Winter trat nun das Feuchteproblem auf. Sinkt die Außentemperatur zu stark ab (unter ca. -5°) kondensiert Feuchtigkeit. Also haben wir die Tür offen gelassen, mehr gelüftet und mehr geheizt (20°). Trotzdem ist die Außenecke klamm und am Fliesensockel am Fußbodenbereich sammelt sich deutlich Wasser (ca. ein Zewa-Tuch/Tag).

Um diesen Zustand zu beheben habe ich mir nun schon zwei Lösungen überlegt, möchte aber lieber noch mal die Fachleute draufschauen lassen. Auf jeden Fall muss ich den Wärmestrom nach außen reduzieren, um von innen eine höhere Gleichgewichtstemperatur zu erzeugen!?

1. Doppelte Wand mit Zwischendämmung
Ich würde mit Vollklinkern bzw. Lochziegel (dann zusätzlich Sanierputz) eine zweite Wand von innen Mauern und dazwischen Steinwolle einbringen. Ist das bauphysikalisch in Ordnung, oder besteht die Gefahr, dass Feuchtigkeit durch die Wand dringt und in der Steinwolle kondensiert?

2. Porenbeton und Sanierputz
Ich würde direkt an der Wand eine zweite aus Porenbeton (schlechte Wärmeleitung) hochziehen und mit Sanierputz versehen. Daher bleibt mehr Raum in der Nische. Ich habe aber Angst, dass sich der Porenbeton langfristig mit Feuchtigkeit vollsaugt.

Für Anregungen und Kommentare bin ich euch sehr verbunden.

Thomas
 
Vergrösserung der inneren Oberfläche

Hallo,

um die Innere Oberfläche zu vergössern gibt es folgende 2 Lösungsmöglichkeiten, die aussreichend sein sollten.

Die Oberfläche mit reinem Luftkalkmörtel (z.B.sp 20/50 von solubel)verputzen und das Eck als Rundung ausbilden um den Luftstrom zu verbessern.

oder Eckdämmkeile verwenden,(z.B. von Korff)


Grüsse Thomas
 
Ich habe in einem ähnlichen Fall…

frühere Speisekammer seit dem ich dort eine kleine Heizung rein legen lassen habe damit keinerlei Probleme mehr.

[img 20130]




Grüße aus Schönebeck
 
Danke für eure bisherigen Antworten, aber...

soll ich die Oberfläche vergrößern, damit die Wand die Feuchtigkeit besser abgibt? Das Problem ist, dass die Nische so gut wie gar nicht zu belüften ist. Das Aufstellen eines Ventilators hat das Problem auch nicht beseitigt. Ich denke es ist einfach zu kalt. Wenn man etwas rausholt merkt man den Temperaturunterschied deutlich.

Die Idee mit der Heizung hatte ich auch schon. Ist halt schade um die Wärme, wenn man sie über den großen Raumwinkel der Außenecke abgibt. Könnte man aber im Auge behalten. Helfen würde es auf jeden Fall, da wir im Treppenhaus das gleiche Problem eben mit einem Heizkörper abgestellt haben. In der Küche sollte aber ein Heizkörper genügen, wenn die Ecke nicht so schnell auskühlen würde.

Ist die von mir beschrieben Innendämmung der Nische (vor Allem die Variante Vollklinker) denn denkbar, oder provoziere ich einen Bauschaden?

Danke

Thomas
 
Hallo,

die Lösung mit der "runden Ecke", also Luftkalkmörtel mit der Flasche ausziehen, halte ich für am sinnvollsten. Dann folgt die Form der Wand den Isothermen und die Oberfläche bleibt diesseits des Taupunktes.
Auf keinen Fall: Irgendeine Form der Innendämmung.
Auch gut: Frostwächter mit Ventilator einstellen.

Grüße
 
Taupunkt

Hallo Thomas,

dieses Problem habe ich schon des öfteren beheben müssen und kann Dir hier wirkungsvoll helfen. Jedenfalls solltst Du nicht damit anfangen etwas vor der Feuchten Wand zu machen. Die Feuchtigkeit kommt von außen und kühlt die Wand runter da Wasser ein sehr guter Wärmeleiter ist. Gerade an Hausecken nimmt der Taupunkt immer eine Abkürzung nach innen, daher fangen die Probleme meist auch da an. Zweckmäßig ist daher eine spezielle Piko Imprägnierung aufzutragen die keine Baustoffporen verängt oder sogar verschließt damit die Wand außen vom Wind getrocknet werden kann. Wenn die Wand getrocknet ist und wieder Luft als schlechter Wärmeleiter in den Poren hat, wird sich das Problem bedeutend verbessert haben.

Dabei verzichte erstmal auf Deine zwei Ideen, die sind nämlich problematisch.

Die Thermographie Bilder wurden im Abstand von fünf Wochen gemacht.

Gruß Ralf.
 
Nun ja,

Die Aussage meines Vorschreiber ist recht fragwürdig und falsch.

1. Woher will er wissen, das die Feuchte von außen kommt?
2. Woher will er wissen, das der bei Ihnen verwendete Baustoff selbst wenn er trocken ist von der Wärmeleitfähigkeit her nicht unter die Taupunkttemperatur abfällt.

Die Deutung warum diese Schäden in der Ecke anfangen ist komplett falsch.
Die Ecken sind auf Grund ihrer Geometrie immer am Kondensatanfälligsten, darum spricht man hier auch von “geometrischen Wärmebrücken”.
Der kleinen Oberfläche von Innenecken, denen aus dem Raum Wärme zugeführt wird stehen erheblich größere Außenflächen gegenüber, über die die Ecken dann logischerweise erheblich mehr auskühlen als das bei graden Wandflächen der Fall ist.
Bei graden Wänden stehen sich die Flächen 1:1 gegenüber bei Ecken ist das Verhältnis 1: Wandstärke x 2, bei einer 36er Wand also 1 (innen) : 72 (außen)

Was die bunten Thermographiebilder angeht.
Eine Wärmebildkamera reagiert auf Wärme. Wenn das Temperaturgefälle wie auf den linken zwei Bildern gering ist sieht das natürlich besser aus als wenn eine größere Temperaturdifferenz, wie auf den beiden rechten Bildern, ansteht.

Grüße aus Schönebeck
 
Zurück im Forum...

...ist RaDiRu, der Mann, der mit Imprägnierungen den Taupunkt bekämpft.

Immer wieder lustig. Aber nehmt's bloß nicht ernst.

Grüße

Thomas
 
@EXperten

Ich freue mich doch immer wieder von Ihrem "Sachverstand" eine Kostprobe hier bei Fachwerk zu erhaschen.

Tja Thomas, was meinst Du? Fällt mehr Regen oder Tauwasser aus der Luft an die Wand?

Was treibt den Taupunkt mehr nach innen, eine trockene oder eine nasse Wand?

Wohin tendiert der Taupunkt im Winter oder im Sommer?

Oder frag nach bei Lahsa?

Sorry, aber wer die Fragen beantwortet wird kein Millionär, aber er versteht vielleicht was da passiert.

Grinsgruß, Ralf
 
Die Ecke...

...ist eine klassische Kondenswasserfalle, unabhängig vom eventuellen Wassereintrag in die Wand von außen.
 
@Böhme

... das glauben Sie & Co.

Ist es für Sie nicht evtl. Möglich das der Taupunkt durch zuviel Regenfeuchte nach innen wandern kann?

Na ja, wir Menschen verstehen besser bei Bildern. Bei Interesse geben Sie mal Lotupor bei YouTube ein.

Muss zum Termin, schönen Tag noch.
 
Nadja “großer Meiser” des Bautenschutz.

Da frage ich mich ernsthaft, warum z.B. diese Fassade mit dem Original Kalkputz von 1935 immer noch ohne jegliche Schäden ist.

Wie kann das sein, weder sind dort Kunststofffarben, noch irgendwelche Hydrophobierungen drauf.

Drinnen ist alles furz trocken.
Wie kann das sein?

[img 22263]
 
und “großer Meister”

so was kommt von so was.

Wenn man wie Sie Feuchtigkeit in Mauerwerk mit Hydrophobierungen einschließt.


[img 23074]
 
@ RaDiRu: Verstehendes Lesen:

5, setzen. Ich habe nicht ausgeschlossen, daß eine nässere Wand zumeist auch kälter ist, und den Tauwasserausfall VERSTÄRKEN kann.

Bevor wir aber hier über eine (unbekannte) Durchfeuchtung von außen philosophieren, gilt es, einen (bekannten) Baufehler im Inneren zu beheben.

@ Thomas

Kann der Vorlauf eines benachbarten Heizkörpers vielleicht in diese Nischen als zusätzliche Schleife gelegt werden?

Grüße

Thomas
 
@Radiru

Es gibt so viele eklatante Fehler auf Ihrer Webseite.

Ich gebe meinem Azubi neuerdings, immer wenn der nicht spurt, eine Ihrer Schriften als Hausaufgabe mit um auf Fehlersuche zu gehen.
Bis jetzt musste ich ihm nur eine mitgeben, zum rot unterstrichenem hat er (zweite Lehrjahr) folgendes gesagt:

Die Aussage ist falsch denn:
Für die Trocknung von Luft ist die absolute Luftfeuchte entscheidend.
Wird die 10 Grad warme Luft durch 0 Grad warme Luft ausgetauscht, könnte die frische, 0 Grad warme Luft selbst bei einer rel. LF von 100% die 10 Grad warme und 80% rel. LF enthaltende Luft um ca. 2,65 g/m³ trocknen.
Erhöht man die Temperatur des Raumes auf z.B. 20 Grad würde eine Wasseraufnahme von 17,3 g/m³ bei 100% rel. LF möglich.
Das bedeutet das dann eine Trocknung der Raumluft um 12,45 g/m³ möglich ist.
Senkt sich die Temperatur der Frischluft auf -10 Grad würden nochmals etwa 2,5 g/m³ Wasser der Raumluft entzogen.

Da hat er Recht der Stift. Ich hab nachgerechnet.


[img 24281]
 
Heizkörper

Leider kann ich (zumindest ohne größeren Aufwand) keinen Heizkörper in die Nische bringen. Werde aber wohl mal probehalber einen Ölradiator hineinstellen. Der Gedanke war auch schon gekommen, hatte aber die Hoffung den Wärmeverlust reduzieren zu können, statt die Zufuhr zu erhöhen. Erstmal werde ich es aber jetzt so probieren.
 
trefflichSilikonfarbeSchimmelecke_I3214_2010112084828.jpgNicht gleich...

einen Heizkörper, sowas reicht auch. Aber vermutlich ist der Heizkörper gerade auf der anderen Seite der Balkontür.

Was auch hilft: Kühlschrank in die Nische, die Wärmeabgabe nach hinten verhindert Kondensat.

Grüße

Thomas
 
geometrische Wärmebrücke

Hallo Thomas,

in diesem Fall handelt es sich um eine sog. geometrische Wärmebrücke. Die stehende Luft im Eck bildet ein dämmendes Luftpolster und somit kommt es im Eck zu einem Temparaturabfall an der Oberfläche, die Kondenswasser bildet.

Abhilfe schaffen hier Eckdämmkeile aus calzium silicat oder verputzen mit Luftkalk und das Eck als Rundung ausbilden


Grüsse Thomas
 
@EXperten

Mmmh, bevor ich zum Kollegen gehe ein Bier zu trinken empfehle ich mal was für Euch zu tun. Ausspannen/Entspannen.

Na ja, kann halt nicht jeder, hilft aber kein Fachidiot zu werden und sein Leben hier zu verbringen.

Das Sie meine Lösungsansätze nicht verstehen weiß ich ja, ist auch egal, hauptsache erfolgreich. Heute erst habe ich mir in MV diesen Fall mit einem schönen ungestrichenen Kalkzementputz angeschaut und der Hauseigentümer wird das Taupunkt-Problem so lösen wie ich es Ihm empfohlen habe.

Weiß-Wursteln Sie also weiter vor sich hin, gzapft iss.

Ralf
 
na wenn ich mir die Thermographiebilder so ansehe....vielsagend nichts....tut mir Leid.
Und mit einer solchen netten kleinen Showeinlage können Sie mich nicht beeindrucken und im Thema Thermographie bin auch ich bewandert. Also versuchen Sie mir bitte nicht diese Bilder zu verkaufen. Aber da kennen wir ja schon.

Auf alle Fälle ist die geometrische Wärmebrücke immer noch vorhanden und keineswegs beseitigt.
Das sieht man ja sehr deutlich.


Grüsse
 
Thema: Taupunkt an Aussenecke beseitigen

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