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Wasti
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Wie einige vielleicht noch wissen, habe ich in meiner Wohnung so gut es geht alle Altanstriche entfernt (tlw. blieben an der Decke Reste von ?Leimfarben?), dann mit einer Kalkzementspachtel sowie einer Kalkzementglätte verspachtelt.
Mir ist nach dem Verspachteln (also nicht der Glätte) schon aufgefallen, dass die Oberfläche nicht gleichmäßig das Licht reflektiert sondern einige Stellen glänzender erscheinen.
Dann habe ich erfolglos versucht, lehrbuchmäßig (Untergrund vornässen, Sumpfkalkfarbe 1:3 mit Wasser verdünnt, mit Naturhaarborstenstreicher fest aufstreichen) reine Sumpfkalkfarbe 12 Monate eingesumpft auf die Decke zu streichen.
Das Ergebnis war nicht nur kein gleichmäßiges Weiß nach drei Anstrichen sondern auch wieder dieses ungleichmäßige Glänzen. Oft schien es einfach so, als ob nicht genug Farbe auf die Wand aufgetragen wurde.
Dann habe ich das System gewechselt und Dispersionssilikatfarbe von Glemadur eingesetzt:
Technisches Datenblatt:
https://www.hornbach.at/data/shop/D04/001/780/492/852/22/8361676_Doc_01_AT_20130524105029.pdf
Ich habe den ersten Anstrich mit 5% Wasser verdünnt, da ich mir dachte, dass durch den Kalkanstrich die Saugfähigkeit bereits reduziert wurde.
Während des Streichens mit einer Lammfellrolle und Teleskopstange wurde auch das wüste Bild der Kalkfarbe verdeckt und ich war frohen Mutes, musste jedoch wegen einbrechender Dunkelheit die Arbeit unterbrechen. Am nächsten Tag setzte ich die Arbeit fort.
Natürlich waren dann Streifen an den Übergängen zu sehen, ABER auch überall sonst war keine gleichmäßige Helligkeit zu erkennen.
Diese Farbe hat die Deckkraftklasse 2, also habe ich ein zweites Mal gestrichen, dieses Mal mit einer Polyamidwalze für feine Untergründe:
https://www.hornbach.at/shop/Farbwalze-Meister-Polar-25-cm-Florhoehe-9-mm/5652000/artikel.html
Ich habe in einem durchgestrichen und noch öfter die Walze in die Farbe eingetaucht, weil mir beim ersten Mal aufgefallen ist, dass ich zu oft eine leergewordene Walze ausstrich und das zu Streifenbildung führen könnte. Mein Verbrauch für die ~25m² ist fast 10 Liter (respektive Kilogramm), eigentlich sollte ich nach der Angabe des Herstellers nur 3 Liter brauchen (1 Liter reicht für 9m²).
Das Ergebnis des zweiten Mal Streichens ist noch ernüchtender, denn während des Streichens ist mir schon aufgefallen, dass an vielen Stellen der Anstrich nicht am alten Anstrich haftet, es bilden sich "Krater". An vielen anderen Stellen scheint die Kraterbildung minimiert zu sein, dafür ist der Farbüberzug aber reduziert gewesen, weshalb dann die auf meinen Fotos charakteristischen Flecken zu sehen sind.
Aufgefallen ist mir, dass beim Streichen "Wellen" deutlich wurden, egal wie fest ich die Farbe verrollte, diese Wellen blieben. Sind das schlecht verspachtelte Stellen oder ist das Farbe, die beim ersten Anstrich einfach nicht gut genug verteilt wurde und beim zweiten Anstrich allmählich Höhen und Tiefen bildet?
Was bleibt also nach 3+2 Anstrichen zu resümieren:
Streifenbildung, Krater, Helligkeitsunterschiede, ?Glanzstellen?
Interessant ist aber, dass die Hohlkellen alle in einem einheitlichen Weißton erstrahlen, entweder liegt es daran, dass ich diese immer mit der Walze satt verstreiche (Walze in Eimer, dann gleich auf die Holhkelle und entgegen der Rollrichtung "verschieben". Geht die Farbe auf der Walze zur Neige, rolle ich die abgegebene Farbe von der Hohlkelle etwa 30cm auf die Decke. Danach streiche ich mit frischer Farbe die Decke auf dieser Stelle.
Oder es liegt nur daran, dass das kein Streiflicht geworfen wird?
Am Montag wird sich der Techniker bei mir melden und ich werde ihn bitten, vorbeizukommen und es mir vorzumachen, wie man diese Farbe richtig verarbeitet, aber hier und jetzt bin ich in diesem Forum für jeden Anstoß offen.
Ich habe übrigens einmal eine Wand- und Deckenfläche von 4m² mit einer gewöhnlichen pigmentierten Dispersionsfarbe gestrichen und das Ergebnis ist einwandfrei (der Raum, das WC, hat allerdings auch kein Sonnenlicht).
Zwei weitere Fragen stelle ich mir:
Eine Dispersionssilikatfarbe benötigt zum "Verkieseln" einen mineralischen Untergrund. Das Verkieseln stellt die Wischfestigkeit sicher, nehme ich an. Glemadur Mineralfarbe ist wischfest, aber nicht waschfest, ein nasser Finger wischt die Farbe problemlos ab.
Die Fragen:
Wird mit jedem Mal überstreichen die Verkieselungsfähigkeit reduziert, wodurch ich dann vielleicht bei einem dritten Anstrich gar keine haftende Farbe mehr habe (siehe Kraterbildung)?
An den Wänden sind Kalkfarbenspritzer, teilweise kreidend, weil die Unterfläche ja nicht angefeuchtet war:
Soll ich diese vielen Flecken und Spritzer vor dem Streichen mit meiner Dispersionssilikatfarbe, der anderen, der waschfesten
https://www.hornbach.at/shop/Silikatfarbe-innen-weiss-10-l/5815342/artikel.html
https://www.hornbach.at/data/shop/D04/001/780/496/725/16/5815339_Doc_01_DE_20170325011655.pdf
entfernen, um keine "Probleme" zu haben, oder ist das unnötig?
Wird es Probleme geben, wenn diese Wandfarbe, Deckkraftklasse 1, Scheuerbeständigkeit Klasse 2, auf die Glemadur Mineralfarbe trifft?
Wenn alle Versuche mit Dispersionssilikatfarben scheitern, wobei mir als dritter Versuch nur einfällt, noch einmal zu streichen mit noch mehr Farbauftrag und weniger Verrollen (dann ebenfalls mit 5% Wasser verdünnt) und als allerlletzter Versuch nur noch das Grundieren mit Silikatgrundierung einfällt (aber was soll das bringen auf bereits aufgetragene Dispersionssilikatfarbe), kann ich dann problemlos irgendeine anständige Dispersionsfarbe als Endlösung verrollen, damit es endlich weiß und einheitlich aussieht, auch wenn damit die raumklimatischen Vorzüge vernichtet werden?
Ab einem gewissen Punkt will ich nämlich nur mehr wohnen und einen *** auf perfekt aufeinander abgestimmte Baustoffe geben.
Hier alle Bilder: