Sicherung Bruchsteinmauer-Fundament

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Jörg Schubert

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Vor einem halben Jahr haben wir ein 1899 erbautes einfaches, zweigeschossiges Bauernhaus erworben. Das Haus ist zu knapp 2/3 unterkellert (mit Brunnen im Keller). Das Mauerwerk weißt an der Südseite deutliche Risse auf, genau an der Grenze zum nicht unterkellerten Bereich. Ich habe einmal zur Überwachung der Risse Gipsbinder aufgetragen. In den letzten Monaten ist da zumindest nichts passiert. An der Nordseite des Hauses fließt von Osten her kommend ein kleines Bächlein, welches im Frühling reichlich Wasser führt im Sommer aber meist trocken ist. Das Bächlein ist gefasst in einen 40cm breit gemauerten Bachbett. Das Bachbett habe ich schon einmal abgedichtet, da aufgrund von Undichtheiten Wasser Richtung Hauswand floss. An einer Hausecke (nord-ost) habe ich nun festgestellt, dass hier viel Erdmaterial weggespült ist und einzelne Teile der Bruchsteinmauer lose und nachgesackt sind und diese Wandteile keine tragende Funktion mehr haben. Bei der Sanierung eines Zimmers in der 1. Etage ist uns nun auch ein Riss unter dem Putz aufgefallen, was auf ein früheres Absacken der Hausecke hinweißt. Ich befürchte nun, dass die Hausecke weiter absackt, da die Ecke nie gesichert wurde. Die Hausecke befindet sich über dem nicht unterkellerten Bereich. Wie kann ich nun am besten die Hausecke sichern und das vermutlich unterspülte Bruchsteinfundamet erneuern? Wahrscheinlich sind die Wassereinbrüche unter den nicht unterkellerten Bereich auch für die Risse an der Südseite des Gebäudes verantwortlich. Ich bin für jeden Hinweis sehr dankbar da ich mir im Moment nicht zu helfen weiß.
 
Fundament unterspült

Ohne die Sache gesehen zu haben, ist natürlich keine einigermaßen verantwortbare Antwort möglich. Daher nur zum Prinzip:
Das kann eigentlich nur ein Spezial-Tiefbauunternehmen machen. Man wird eine Bodenverbesserung unter dem Fundament vornehmen, indem eine Zementsuspension eingespritzt wird.
Die Kosten sind lokal sehr verschieden. Die Fugen im Mauerwerk würde ich - der Beständigkeit wegen - mit einem MG II unter Verwendung von hydraulischem Kalk und sehr grobem Sand verfugen. Es können auch Natursteine in sehr große Fugen nachträglich eingesetzt werden.

Gutes Gelingen
 
nach Ihrer Beschreibung ...

... würde ich ebenso wie Herr Beckmann dazu raten, einen örtlichem (oder einen anderen) Fachmann zu Rate ziehen, da mit Fundamentunterspülungen eigentlich nicht zu spassen ist und auch nicht so im "do it yourself" - Verfahren zu machen ist.
Wemm die Arbeiten sich auf einem kleinen Bereich begrenzen wird es nicht so tragisch sein - und ob man mit Einspritzungen oder anderen Verdichtungs und Verbesserungsmethoden arbeitet kann man nur von Fall zu Fall entscheiden - hängt wohl auch mit den Möglichkeiten des Bauunternehmers ab und von der Grösse des Eingriffes.
Bruchsteinfugen würde ich mit grobem Kalkmörtel schliessen - evtl. mit Heißkalkverfahren (wenn die Risse tiefer und grösser sind)
MIt Zement, beton und ähnlichen Konsorten würde ich nichts machen - die sind zwar oft "hart und dicht" aber das kann sich über die Zeit auch negativ auswirken!

frohes und erfolgreiches Arbeiten

Florian Kurz
 
Danke

Nun möchte ich mich endlich einmal für die schnellen Antworten und die Tipps bedanken. Die schnelle Reaktion hat mich als neues Mitglied echt begeistert.
Zu dem Verfahren mit der Suspension habe ich noch eine Frage. Sollte ich noch einen Statiker hinzuziehen oder kann ich mir diese Kosten sparen und auf die Fähigkeit des Tiefbauunternehmens bauen?

Vielen Dank noch mal

Jörg Schubert
 
Vertrauen ist gut

...Kontrolle ist besser.
Wer das als Tiefbauer macht, hat in der Regel auch die nötige Erfahrung. Es kann aber sein, daß die Erfahrung an der Gewerkegrenze endet, nämlich an Ihrem Haus. Da wäre dann der Statiker eine Hilfe.

Gutes Gelingen
 
Sicherung Bruchsteinmauerfundament

Ich habe einmal ein Haus mit Bruchsteinfundament vollständig mit Beton unterfüttert und anschließend den Kellerboden(Lehm) ausbetoniert.
Vorhehensweise:
Mit 2 Stützen , wie man sie bei konventioneller Deckenschalung verwendet, die Deke abstützen.
Die Füße der Stützen mit Holzbrettern unterfüttern, damit sie nicht im Erdreich versinken.
Auf maximal 1 mtr.breite zwischen den Stützen das Erdreich unter dem Bruchstein abtragen und mit einer Brettaschalung so verschalen, daß ein Verfüllstreifen oben offen bleibt.
Schalung ins Lot setzen, Seiten mit Zementtütenpapier verschließen und Schalung gut erkeilen, insbesondere unten wegen des Betonierdrucks! Mit dünnem K3 Beton verfüllen und mit Hammerschlägen gegen die Schalung verdichten.
Am nächten Tag ausschalen und die Verfüllfuge zwischen Natursteinfundament und betoniertem neuen Fundament mit erdfeuchtem Beton mit Fäustel stark verfüllen und stark verdichten. Vorang wie verfugen, nur größer.
In dieser weise Meter für Meter vorarbeiten.
Ich habe das Haus vollständig (fast 100 Betonierschritte) trocken gelegt und keinen einzigen Setzriß erzeugt!!!
Arbeisleistung: 1 Betonierabschnitt/Tag

Stefan Fügner
Am nächsten
 
Thema: Sicherung Bruchsteinmauer-Fundament

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