Schimmel nach Entfernen von Tapete im Schlafzimmer?

Diskutiere Schimmel nach Entfernen von Tapete im Schlafzimmer? im Forum Sanierung allgemein im Bereich - Es hört nicht auf. Gestern wurde von dem Anstreicher die Tapete im Schlafzimmer entfernt. Genau an den kritischen Stellen (Außenwände, Ecken) ist...
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Ulrike

Guest
Es hört nicht auf.
Gestern wurde von dem Anstreicher die Tapete im Schlafzimmer entfernt.
Genau an den kritischen Stellen (Außenwände, Ecken) ist es seltsam dunkel, der Putz ist hier nicht, wie an den übrigen Wänden und wie im Wohnzimmer (wo auch die Tapete zeitgleich entfernt wurde) hell/hellbraun, sondern grau bis dunkelgrau und an einer Wand sieht man diese typischen schwarzen Flecken am unteren Drittel der Wand, ein hübsches Muster.

Die Wand fühlt sich meiner Meinung nach aber trocken an. Meine Nase habe ich mutig daran gehalten und geschnüffelt, es riecht nicht muffig oder schimmelig.

Allerdings habe ich ja seit einiger Zeit die Beobachtung gemacht, dass es im Zimmer schon immer wieder leicht muffelig gerochen hat. Daher ja die Entscheidung, die Tapete zu entfernen, zu verputzen und mit Silikatfarbe zu streichen.
(Ich hatte im Herbst schon in diesem Forum gefragt).

Was sollen wir jetzt bloß tun?

Ich konnte den Anstreicher noch nicht sprechen da Wochenende ist, werde ihn aber morgen sehen, sie wollten eigentlich anfangen zu spachteln.

Leider kann ich hier kein Foto hochladen, ich habe mich angemeldet und es erscheint immer wieder eine Fehlermeldung beim Einloggen, das war schon damals so, so ein Mist :-( Die Fotos, die ich gemacht habe, sind sehr aufschlussreich.

Vielleicht kann trotzdem jemand meine Fragen beantworten:

Kann das "alter" Schimmel sein und die Wand ist getrocknet? Können das evtl. "nur" Schimmel-Flecken sein, von irgendwann mal?

Woran würde ich erkennen, ob das frischer, aktiver, aktueller, sich weiter verbreitender Schimmel ist? - Durch unser Bad kenne ich die Messmethoden, ich fürchte, ich muss auch eine Spezialisten hinzuziehen, aber ich wollte schon mal heute fragen...

Warum riecht er nicht?!

Von außen an der Tapete jedenfalls hat man nichts gesehen, keinerlei Schatten oder so, dass hatten wir ja alles schon untersucht vor Monaten wegen des leisen Verdachts... Jedoch hatten wir da eine ganz andere Stelle bzw. Wand in Verdacht...

Die Wände von draußen sehen nicht auffällig aus.

Wir sind übrigens 1. Etage, Altbau um 1900, Berlin.
Der Keller wird demnächst saniert, wg. feuchter Wände.
Letzte Woche wurden Bohrungen gemacht, um festzustellen, wie tief die Feuchtigkeit sitzt (wenn ich das richtig verstanden habe)

Zwischen uns und dem Keller ist aber noch die Wohnung im Erdgeschoss.
 
Silikatputz?

Der Anstreicher sollte die Wände verputzten und mit Silikatfarbe streichen. Was genau für eine Grundierung er aufträgt weiß ich nicht. Die genaue Farbe werden wir noch besprechen, so weit sind wir noch nicht. Er wollte nächste Woche also ab morgen verputzen. Am Mi und Do kommen erst mal die neuen Fenster. Und nach Ostern will er dann eigentlich mit dem Streichen beginnen. Ich werde morgen mit dem Anstreicher vor Ort sprechen. Aber auch wenn er, wovon ich ausgehe, einige Erfahrung mit solchen Funden haben mag, ... ich weiß nicht, ob sich das nicht ein Experte anschauen müsste. Einfach wegschaben oder so.. nee, oder?
Könnte es denn was anderes sein als Schimmel? Die Fotos sind übrigens jetzt hochgeladen.
 
Champignoskiste?

Es riecht gar nicht! Auch im Zimmer nicht, wenn man es betritt und auch sonst nicht. Als die Tapete noch dran war, wie gesagt, manchmal muffelig, ganz ganz leicht, nicht für jedermann zu riechen, nur für mich, weil das da nicht hingehörte, man merkt in seiner eigenen Wohnung solche Veränderungen ja sofort. Ich habe keine Nasenhaare, vielleicht sollte ich mein Geld als Spürhündin verdienen ;-) HAHA.

Ich musste natürlich auch den Drüberwischtest machen und ich habe auch meine Nase reingehalten, ganz nah. Trotz meiner Angst vor Schimmelsporen, das musste ich ja wissen. Kann es denn was anderes sein, diese runden schwarzen Dinger,... das sieht mir doch genauso so aus. Kann es ein uralter Schimmel sein? Wie sollte der aber getrocknet sein?
 
Was...

ist den Ihrer Meinung nach "verputzen"?

Um zu verputzen, hackt man den alten Putz üblicherweise vorher ab. Bei einer alten massiven Schimmelbelastung kann das sinnvoll sein. Anstreicher können üblicherweise nicht verputzen.

Falls Sie mit "verputzen" eher "spachteln" meinen: Womit genau wollen die Anstreicher denn spachteln?

Schwarzschimmel riecht nicht unbedingt markant. Sobald genug Feuchte da ist, wird der Schwarzschimmel wieder aktiv, der stirbt nicht von allein.

Grüße

Thomas
 
Spachteln, statt putzen

Ja, ich meine dann wohl Spachteln und dann mit Silikatfarbe streichen.

Danke für den Hinweis, dass diese Art Schimmel nicht unbedingt riecht.

Den gesamten Putz zu entfernen, ist sicher nicht möglich. Aber der Schimmel sollte von einem Fachmann entfernt werden. Ich setze vor allem auf die Ursachenbeseitigung, die wohl nicht in unserer Wohnung liegt.
 
Ursache:

Sie schreiben ja selbst: "Genau an den kritischen Stellen (Außenwände, Ecken)"

Kondensation erfolgt an den kältesten Stellen, wenn eine temperaturabhängige Luftfeuchtemenge überschritten wird. Möglicherweise wohnen Sie in einem ungedämmten Altbau. Neuere Fenster, keine Kachelöfen mehr, viel mehr Luftfeuchte durch modernere Körperhygiene, allerlei Grünzeug auf der Fensterbank... Darauf müssen Sie Ihr Lüftungsverhalten einstellen.

Dazu kommt noch die Tapete als Kondensatfalle.

Wer dann noch gerne kühl schläft und nicht vermehrt lüftet, hat zuerst im Schlafzimmer Schimmel, andere Räume folgen.

Zugebaute Ecken und Außenwände tun ihr Übriges.

Ich würde nicht auf externe Ursachen hoffen.

Falls die Spachteler heute anfangen (wozu überhaupt spachteln?): Gipsspachtel ist problematisch. Und unter Silikat gar keine gute Idee. Was wollen die Anstreicher denn nun konkret gegen den Schimmel machen? Drüberschmieren?

Zunächst sollte der Tapetenkleister sehr gründlich angewaschen werden, es ist ein perfekter Nährboden. Danach: Ein Gemisch aus Spititus und Kalkmilch macht wenig Sinn auf einem Kalkputz. Spiritus pur in ca. 80%iger Konzentration tötet den Schimmel momentan, hat aber keine dauernde Wirkung. Ich habe an problematischen Stellen sehr gute Erfahrungen mit Lithiumwasserglas gemacht, das eine dauerhafte Wirkung gegen Pilze hat und auch unter Silikat sehr gut geeignet ist.

Dennoch sollten Sie schauen, was Sie in Ihrer Wohnung ändern können. Das Entfernen der Tapete ist ein wichtiger Schritt.

Grüße Thomas
 
Schimmel an Außenwänden im Schlafzimmer

Sie schreiben ja selbst: "Genau an den kritischen Stellen (Außenwände, Ecken)"

Kondensation erfolgt an den kältesten Stellen, wenn eine temperaturabhängige Luftfeuchtemenge überschritten wird. Möglicherweise wohnen Sie in einem ungedämmten Altbau.

Ja, Altbau. Ungedämmt sehr wahrscheinlich.

Neuere Fenster - ja, furchtbare Kunststoff-Monster. Deren Tage sind jedoch zum Glück gezählt; sie werden diese Woche noch gegen neue Holzfenster ausgetauscht!

Grünzeug haben wir nie gehabt, Dauerduscher sind wir auch nicht (3,80 Deckenhöhe, ebenso hohe große Fenster im Bad), Lüft- und Heizungsfehler bei mir ausgeschlossen, also es werden diese verdammten Außenwände sein.
Ich bin also zuversichtlich, dass meine Maßnahmen das Risiko für die Zukunft minimieren.
Der winzige Weichholzkleiderschrank wird demnächst also noch mehr von der Ecke abgerückt, der Platz im Zimmer gibt das ja her. Ich bin Möbel-Minimalistin ;-)

Wieso schreiben Sie, auf externe Ursachen "hoffen"?
Diese würden unseren eigenen Geldbeutel so oder so auch treffen, da der "Topf" der Eigentümergemeinschaft im Moment nicht gerade gut gefüllt ist und wir viel machen lassen müssen...


Falls die Spachteler heute anfangen (wozu überhaupt spachteln?): Gipsspachtel ist problematisch.

Sie müssen doch spachteln, um die Wände glatter, ebenmäßiger zu bekommen? Ich weiß nicht, was sie da verwenden, wollte eben noch die Eimer fotografieren, habs dann vergessen.

Und unter Silikat gar keine gute Idee. Was wollen die Anstreicher denn nun konkret gegen den Schimmel machen? Drüberschmieren?

"Drüberschmieren" natürlich nicht, ich bestimmte letztendlich immer, was gemacht wird. Ich habe die Sanierungsfirma angerufen, die vor 3 Wochen auch die Schimmelsanierung im Bad gemacht haben. Ich hoffe, dass noch diese Woche auch der Sachverständige vorbeikommt und begutachtet. Sollte der Putz an größeren Flächen runter müssen, dann ist das so. Vorher kommt kein Anstreicher dran, das ist klar. - Durch die Sache im Bad weiß ich ja nun, wie Schimmel entfernt werden muss. Dann wirds halt hier auch gemacht. ich bin bald pleite, aber da gibts keine Kompromisse.

Was den Kleister angeht, den man an einem bestimmten Wandstück im Schlafzimmer noch sieht, frage ich den Anstreicher noch, damit das auch alles weggemacht wird.

Übrigens eine Superfirma: Sie rieten mir, die Heizkörper (unter den Fenstern) auch abzunehmen, damit sie dahinter alle Tapetenreste entfernen können. Habe bereits einen Termin mit dem (Haus-)Installateur gemacht. Ich bin froh, wenn Handwerker mitdenken. Und wer weiß, was dahinter dann noch gefunden wird... :-( Inzwischen kann ich mir nur mit Mühe noch vorstellen, dass wir jemals wieder in einer ordentlichen, renovierten, schimmelfreien, schönen Wohnung leben.

Beobachtung am Rande: Nach ca. 20 Minuten in dem Schlafzimmer Besprechung mit dem Anstreicher: Zungenbrennen. Das hatte ich auch, als die Sporen noch im Bad waren. Als ich noch nicht wusste, dass sie da sind, beim Putzen im Bad usw. Bis ich es dann ja nur noch für max einen Toilettengang und eine Fixdusche betreten habe....

Aussagekräftig? Ich finde ja, 100%! Leider...
 
Die neuen Fenster...

...werden noch dichter als die alten sein. Sie sehen besser aus, lösen das Schimmelproblem aber nicht. Aber ggf. haben die Beschläge eine Spaltlüftfunktion?

Gipsspachtel ist als Untergrund für Silikatfarben ungeeignet. Es gibt zwar eine Silikatgrundierung für Gipsputze/ -spachtel, die den Anstrich ermöglichen sollen; gerade aber im schimmelgefährdeten Außenwandbereich würde ich keinen Gips verwenden. Wenn's unbedingt sein muß, Kalkspachtel. Ich habe darauf verzichtet und eine etwas füllendere Silikatfarbe verwendet, die Abreibespuren in der (intakten) Putzstruktur stören mich nicht.

Grüße

Thomas
 
neue Holzfenster noch dichter als Kunststoff?

Na prima.
Ich dachte, Holzfenster sind immer die bessere Wahl....
So eine Lüftung, die eingebaut ist in den Rahmen werden wir im Bad bekommen, dieses Fenster haben wir erst später nachbestellt.
Leider nicht im Schlafzimmer... darüber ärgere ich mich jetzt, aber das hat man uns damals nicht angeboten. Nun ist es zu spät.
 
Schimmel, Schimmel, Schimmel

Hallo Ulrike,

so ähnlich lief es bei uns in diesem Jahr auch.
Die grüne Pest hinter den Schränken in der Küche und im Vorratsraum(alte Küche),
Arbeitszimmer noch gerade so abgewendet.

Der Aufbau der Wand ähnlich wie bei dir, Backstein zweischalig, Kalkputz,
verspachtelt mit Glättputz aus Gips/ Kunststspachtel macht ja die Wand glatt.
Bzw. mit Isoliertapeten beklebt super Dicht halt. Der Vorbesitzer hatte es so behoben.
Das bekommt unseren Pachtbauten überhaupt nicht.
Wenn dann der Taupunkt an der Fußleiste runter geht hast du schlechte Karten.
Neue Fenster geben dir den Rest.

Wir haben die Tapeten entfernt, Mauerputz abgeschliffen, mit Sumpfkalk aufgestrichen, ungeglättet da wieder Schränke dort davor kommen. Eine Arie mit Isopropanol 70% gab es auch noch.
Eine Unmenge Filter haben wir verbraten, für die Schimmelarbeiten FPP3 ansonsten habe ich eine Gasmaske mit Aktivkohlefilter, Einmaloveralls.....
Dann habe ich den Rücklauf des Heizkörper unten an der Fußleiste verlegt, und eine Rohrheizung gebaut.
Jetzt hatten wir bei den Forsttagen (-12°C) keine Kältebrücken mehr schöne 16,5°C bei 50% Luftfeuchte
an der Fußleiste. Die Schränke weiter abgerückt und etwas hoch,
so das die Luft sich an den Rohren erwämt und hoch zieht.
Auch wird die Wand jetzt wärmer, damit ist das Problem gelöst.


HOFFENTLICH....
Gruß ENgelbert



Ich wünsch euch Glück und Gedult und macht es mit Bedacht.
 
mit Bedacht...

... und nachhaltig. Ja.
Hallo Engelbert, ich hätte nie gedacht, dass wir Schimmel "finden". Obwohl ich ja durch diesen Wasserschaden im Bad sensibilisiert war.
Ich habe mich so auf die neuen Fenster gefreut. Und nun höre ich von verschiedenen Seiten, dass alles noch schlimmer wird. Bisher wusste ich ja nicht mal, dass "alles schlimm" ist...
Ich bin doch im falschen Film, oder?
Wir haben von Weihnachten bis Ostern nur diese Themen gehabt. Manchmal denke, ich meine Nerven halten nicht mehr durch, dann wieder komme ich mir vor wie eine Maschine, die das alles einfach abarbeitet.

Unsere Heizungsrohre verlaufen übrigens über den Fußleisten, allerdings nicht mehr bis zu der Ecke und der Außenwand. Trotzdem ist ja an der einen Wand im unteren Bereich auch Schimmel...

Haben wir die unglaubliche Chance ;-( dass der Boden auch betroffen ist, wenn es in dieser Ecke (siehe Foto) bis zu den Fußleisten geht...
Ich habe jetzt einen Sachverständigen angesprochen, der will sich die Sache hoffentlich nächste Woche noch anschauen. Ich habe auch die Schimmelsanierungsfirma angerufen, die wollen mir als guter Kundin, haha :-( ein Angebot machen und einen zeitnahen Termin geben.
Mal wieder fahre ich auf allen Gleisen gleichzeitig, damit alles schnell geht.

FRAGEN: So ganz habe ich noch nicht verstanden, worauf es bei der Grundierung der Wände ankommt. ...
 
Kältebrücken? Bitte Erklärung!

Engelbert, du schreibst, keine Kältebrücken mehr. Woher weißt du das?
Wo hast du gemessen?

Das alles ist viel für mich. Ich hatte ja nicht geahnt, dass es so schlimm ist.

Der Sachverständige meinte, durch den WAsserschaden im Bad wäre zeitweise in der ganzen Wohnung wahrscheinlich die Luftfeuchtigkeit hoch gewesen, das hätte auch nach hinten ziehen können, wo das Schlafzimmer ist. Tatsächlich hatte ich ja auch ca. 2 Wochen vorher Muffgerufch da hinten gerochen... Und war schon alarmiert, wusste aber nicht, was ich tun sollte. Vielleicht wars ja auch der jetzt gefundene Schimmel. Ich weiss es nicht. Man weiß nicht wie alt der ist. Allerdings kam er ja nicht durch die Tapete, war also nicht sichtbar!
 
Der Engelbert...

...hat diesselben Kältebrücken wie vorher. Er sorgt nur für bessere Zirkulation.

Worauf also kommt es an?
-Kondensatfallen entfernen (Tapete)
-Nahrung des Schimmels entfernen (Kleister, vielleicht auch den Putz anfräsen)
-Schimmel töten und ein fungizides Milieu schaffen (Lithiumwasserglas, z.B. von Kremer Pigmente verdünnt, www.kremer-pigmente.com/media/pdf/31402.pdf
-kapillaraktiver dampfoffener Anstrich (mineralisch, alkalisch, z.B. Silikat)
-Raumklima regeln

Grüße

Thomas
 
Wärmbrücke Rollo und Vorhang vor Heizung (nachts)?

Ist es eine Art Wärmebrücke, wenn man vor dem Heizkörper bis fast nach unten ein Rollo hat (zur Abdunkelung) und davor Vorhänge, die bis auf den Boden gehen?
Leider habe ich das in den ganzen letzten Jahren so gemacht, da ich nur in dunklem Zimmer schlafen kann. Das Rollo habe ich extra so lang anfertigen lassen.
Das ist mir gestern so durch den Kopf gegangen. Der Schimmel ist nämlich auch an der Wand rechts neben dem Fenster, was irgendwie unerklärlich ist, oder? (siehe Fotos, da sieht man in welchem Winkel diese Wand zum Fenster steht).
Es war also so: vor allem im Winter war die Heizung auch nachts so weit an, dass der Heizkörper zumindest gleichmäßig warm war (natürlich ändert sich das gegen Morgen, wenn die Nachtabsenkung endet). Davor dann das Rollo bis zum unteren Drittel des Heizkörpers. Davor dann die Vorhänge (aus mittelschwerem Baumwollstoff).
Heißt das, dass die Wände/Bauteile daneben "schneller abkühlen" bzw. generell kühler sind und ist das eine perfekte Wärmebrücke?
Oh je... :-(
 
Ein gut eingepackter Heizkörper...

ist ziemlich wirkungslos, nicht? Zumindest wird die Zirkulation und damit die Wärmeverteilung extrem behindert.

Auch das ist Teil des Problems.
 
Wandheizung, Strahlungsheizung?

Ist es eine Überlegung wert einen weiteren Heizkörper an die große Außenwand zu machen? Oder eine Wandheizung? Was ist eine Strahlungsheizung?
Dürfte ich das als Eigentümerin oder ist das was, das das Gemeinschaftseigentum betrifft?
Würde es überhaupt was nützen?

Und warum sollten die neuen Fenster Probleme bereiten?
Die alten Kunststoff-Fenster waren doch eigentlich auch schon sog. "neue Fenster", denn die wirklich alten, die "alten" Holz-Kasten-Fenster (nennt man die so?) sind ja seit den 80ern nicht mehr in meiner Wohnung gewesen; im Wohnzimmer wurden sie 2003 durch Holzfenster ersetzt, solche, wie ich sie jetzt in drei weiteren Zimmern morgen einbauen lasse.
Im Profil habe ich ein Foto der alten 80er-Jahre-Kunststoff-Fenster, die fest mit dem Rahmen verbunden sind (!) eingestellt.

Ich weiß, dass ich die ganzen Dinge, die Sie, Thomas, aufgelistet haben, beachten muss. Teilweise habe ich das schon. Der Schimmelfund hat mich endgültig wachgerüttelt und ich werde diese weiteren PUnkte noch beachten.

Ich habe tatsächlich öfter mal das Fenster zu lange offengelassen... Da ich frische Luft so liebe. Wenn man zu Hause arbeitet, braucht man die zwischendurch. Manchmal, das gebe ich zu, habe ich es dann vergessen, im Schlafzimmer wieder das Fenster zu schließen... ja, 1 Std. offenes Fenster, das kühlt die Wände zu stark ab :-( oder bringt zu viel Feuchtigkeit (das eine im Winter, das andere im Sommer...)

Ich denke, ich habe eine Chance, weiteren Schimmel zu verhindern, wenn ich das alles beachte.
 
fachwerk-i1096_2018327115322.jpg„Vorsicht Schimmel“

Eine generelle Beschreibung. Zwar etwas lang aber um einiges klarzustellen ist es notwendig etwas auszuhohlen.
In den letzten Jahren nimmt die Problematik mit den Schimmelpilzen stark zu.
Kaum eine Woche ohne spektakuläre Berichterstattung in den Medien.
Wieso ist dieses Thema so aktuell?
Es wird ständig „modernisiert“. Wir verändern fortwährend unsere Wohnungen ohne darüber nachzudenken welche Auswirkungen dies haben kann. Die „alten“ Baumaterialien werden durch „moderne“ ersetzt. Neue Fenster werden eingebaut, die neuen Möbel werden genau eingepasst, die Heizung wird erneuert. Alles wird noch mit gut deckenden Farben neu gestrichen und außerdem alle Fenster mit raumhohen Vorhängen ausgestattet usw.
Es ergeben sich Veränderungen in den Wohngewohnheiten, unabhängig von den Energiekosten.
Z. B. bleibt das Schlafzimmer oft kalt, während die übrigen Räume schön warm gehalten werden. Jedoch kommt durch den Luftaustausch (die Türe bleibt am Abend offen) die Feuchte von den warmen Räumen auf die kalten Oberflächen und schon entsteht Tauwasser.
Weil wir uns immer mehr mit Allergien und Krankheiten auseinandersetzen müssen, soll dieser Auf-satz dazu beitragen, dass die Thematik sachlicher betrachten werden kann.
Die Streitigkeiten zwischen den Parteien nehmen ständig zu. Die Gerichte, Anwälte und Sachverstän-dige verdienen sich eine goldene Nase. Sie kennen sicher genügend Beispiele - ob sie nun Vermieter oder Mieter sind.
Sie wissen auch, wie hilflos man ist, wenn man fachliche Hilfe braucht. Sie fragen drei „Fachleute“ und erhalten vier Meinungen.
Heute ist es leider üblich geworden, Geschäfte mit der Angst der Menschen zu machen.
Dabei wird nicht mehr auf das Einzelproblem eingegangen, sondern oft nur pauschaliert. Es gibt je-doch Menschen die sind gegen alles Mögliche, auch gegen eine ganz bestimmte Art von Schimmel al-lergisch. Dies sollte jedoch nur der Facharzt ermitteln und nicht jeder „Sanierer“, auch dann nicht, wenn er sich als „Baubiologe“ ausgibt.
Wie „gesundheitsschädlich“ ist der Schimmel?
Es gibt viele Menschen die dauernd mit Schimmel zu tun haben. Ich denke, jeder kann sich vorstellen, ein Gärtner oder Landwirt auch Förster und Waldarbeiter aber auch die Leute von der Müllabfuhr haben ständig mit Schimmel zu tun und werden nicht gleich erkranken. Genauso haben wir mit Schimmel zu tun, wenn wir einen Spaziergang im Frühling oder Sommer im Wald unternehmen. Hier gibt es Schimmel ohne „Ende“, sollten wir darauf verzichten? Und, es gibt auf der ganzen Welt keinen schimmelpilzfreien Bereich, denn auch dieser gehört zu unserem Leben.

Freilich, er sollte nicht im Schlaf- oder Kinderzimmer gezüchtet werden. Aber wie so oft sind auch hier, die Befallsfläche und die Zeit (der Aufenthalt in solchen Räumen) entscheidend.
Schimmelbefall ist immer auch ein hygienisches Problem, das umgehend beseitigt werden soll. Der menschliche Organismus kann normalerweise mit Schimmelpilzen gut fertig werden.
Durch starken Schimmelbefall in Wohnungen können jedoch unzulässig hohe Konzentrationen ent-stehen. Nun gibt es Menschen mit geschwächtem Immunsystem und für diese kann eine Gesundheits-gefahr bestehen. Es kann zu Atemwegsleiden und Allergien führen.

Kleinere Flächen sind einfach mit 70%igem Alkohol „umweltfreundlich“ zu bekämp-fen.
Nachdem der Schimmel mit einfachen Hausmitteln bekämpft wurde, hört man oft, es hilft nicht, weil dieser nach kurzer Zeit wieder auftaucht.
Bei idealen Bedingungen für das Wachstum ist dies durchaus möglich. Einige Arten können über Nacht wieder wachsen. Wenn man dies voraussetzt, so wird auch klar, warum die so genannten harm-losen, einfachen Präparate immer wieder in Verruf kommen, aber Firmen die ihre Produkte, auf Grund ihrer fungiziden Einstellung oder mit relativ giftigen Substanzen herstellen, einen wesentlich besseren „Erfolg“ aufweisen.
Es gibt eine Menge von fertig gemischten Produkten in Drogerien, bei Bautenschutzmittelherstellern oder in Baumärkten. Wenn diese „giftfrei“ und auch durch die Behörden geprüft sind, (grüner Engel) sollten sich auch keine Probleme ergeben.
Man sollte und darf bei diesem Thema, nicht übertreiben!
Das Umweltbundesamt hat 2002 ein Merkblatt über die gesundheitlichen Risiken durch Schimmelbe-fall bei Lebensmitteln veröffentlicht.
Die Feststellung einer Schimmelpilzquelle im Innenraum ist nicht gleichzusetzen mit einer akuten Gesundheitsgefährdung der Raumnutzer!
Das Ausmaß der Gesundheitsgefährdung ist abhängig von der Art des Schadens und der Empfindlich-keit der Raumnutzer und kann im Einzelfall aufgrund fehlender wissenschaftlicher Daten meist nicht genau quantifiziert werden.
Da aus epidemiologischen Studien aber eindeutig hervorgeht, dass mit Feuchteschäden und Schim-melpilzwachstum im Innenraum gesundheitliche Beeinträchtigungen einhergehen können, sollte Schimmelpilzwachstum im Innenraum als hygienisches Problem angesehen und nicht hingenommen werden.
Es sollte auch in diesem Bereich das Vorsorgeprinzip Anwendung finden, nach denen Belastungen zu minimieren sind (Minimierungsgebot), bevor es zu Erkrankungen kommt. (Entnommen aus dem Leit-faden „Vorbeugung, Untersuchung, Bewertung und „Sanierung“ von Schimmelpilzwachstum in In-nenräumen.“)
Diese Äußerung nimmt nur einen sehr kleinen Platz in der mit 80 Seiten aufgemachten Broschüre ein. Es wäre sicher auch passender gewesen, statt „Schimmelpilzsanierung“ diese mit „Maßnahmen zur Bekämpfung“ zu beschreiben.
Außerdem gilt - nach wie vor - auch die Aflatoxinverordnung.
Nach dieser sind Höchstmengen von Schimmelpilzgiften (Aflatoxinen) in einer Reihe von Lebensmit-teln auf ein bestimmtes Höchstmaß begrenzt. Warum bei dieser Verordnung nur von der Lagerung von Lebensmitteln die Rede ist, ist nicht klar, sind dies doch die gleichen Schimmelpilzarten, die auch an Wand- und Deckenflächen von Tapeten oder Farbanstrichen abgenommen werden. Diese ge-hören systematisch zur Klasse der Ascomyceten der so genannten Schlauchpilze, und hier wiederum die meisten zur Gattung Aspergillus.
Es ist sicher einfacher zu beschreiben, welch „schönes und vielfältiges“ Gebilde da heranwächst, aber auch wie gefährlich einige Pilze sein können. Schwieriger wird es, wenn klare Angaben gemacht wer-den müssen, wie der Schimmel erst gar nicht wachsen kann. Hierbei müssen sowohl die Baustoffe aber auch die chemischen und physikalischen Besonderheiten berücksichtigt werden.
Dass viele dieser Schriften jedoch nicht dazu beitragen die Ängste und Übertreibungen einzudämmen, ist für mich offenkundig.
Trotzdem ist eine Bekämpfung des Pilzes in Wohn- und Aufenthaltsräumen geboten, da einige Ver-treter der Schimmelpilze in der Lage sind, Toxine (giftige Substanzen) zu bilden. Und es ist auch be-kannt, dass einige Menschen gegen eine bestimmte Art dieser Pilze allergisch reagieren können.
Wenn man die Medien studiert, wird für die Schimmelbekämpfung alles Mögliche eingesetzt und auf der Krankmacherwelle geritten. Durch Zeitschriften für den Haus- und Grundbesitzer und auch im In-ternet wird versucht, mit den Ängsten der Menschen das schnelle Geld zu machen.
Auch bei sehr einfachem Befall, z. B. hinter einem Bild wird ein dunkler Fleck gesichtet, wird sofort mit schwerem Geschütz dagegen gehalten. Auch viele „Sachverständige“ bieten ihre Hilfe an, eine genaue Untersuchung der Schimmel vorzunehmen und die notwendigen (aber oft nicht gerechtfertig-ten) Gegenmaßnahmen einzuleiten.
Ich besuchte vor kurzem eine Veranstaltung, bei dieser wurde allen Ernstes behauptet: „zur Bekämp-fung des Schimmelbefalls muss der gesamte Putz mit abgeschlagen werden“. Hier wurde mit Sicher-heit übertrieben. Schimmel kann normalerweise im Verputz nicht wachsen. Dieser kann auch ohne den Verputz zu erneuern „ausgemerzt“ werden.
Woher kommen die Schimmelpilze?
Schimmelpilze sind an der Zersetzung von organischem Material beteiligt und spielen damit eine wichtige Rolle im Kreislauf der Natur. Ihre Konzentration in der Außenluft ist je nach Ort, Klima, Tages- und Jahreszeit großen Schwankungen unterworfen.
Diese Schwankungen werden durch natürliche Einflüsse hervorgerufen, beispielsweise durch Ände-rung der Temperatur und Feuchtigkeit im Jahresverlauf sowie durch Abhängigkeit von der geographi-schen Lage, Ansammlung von verrottendem Material oder Aufwirbelung von Erde.
Weiterhin können Schimmelpilze auch durch Produktionsprozesse freigesetzt werden, wie z.B. in Kompostierungsanlagen, Wertstoffsortierungsanlagen, Tierhaltungsanlagen oder in der Forst- und Landwirtschaft.
Das Schimmelpilzwachstum im Innenraum wird hauptsächlich durch drei Faktoren bestimmt: Feuch-tigkeit, Nährstoffangebot und Temperatur.
Weitere Faktoren, die das Wachstum oder bestimmte Stoffwechselvorgänge beeinflussen können, sind der pH-Wert des Substrates, Licht (Sporenbildung), der Sauerstoffgehalt der Luft sowie chemi-sche Substanzen.
Schimmelpilze können in einem weiten Temperaturbereich (ideal sind jedoch 18-25°) wachsen.
Diese brauchen jedoch immer auch einen Nährboden!
Durch Feuchtigkeitszufuhr beginnen organische Substanzen zu faulen. Im Keller werden auf dem feuchten Boden Kartons, Papier und Holz gelagert. Es bilden sich Moderfäulepilze. Diese Pilze wach-sen und vermehren sich in rasantem Tempo - denken wir nur an altes Brot. Der so genannte Pilzrasen ist aber auch auf anderen Lebensmitteln oder auf Tapeten durch seine blaugrünen, bräunlichen oder weißen und schwarzen Flecken erkennbar. Die sichtbaren Teile der Pilze sind vergleichsweise harm-los und leicht zu entsorgen. Das Mycel, das Pilzgewebe also, ist dagegen meist unter dieser Oberflä-che tief eingedrungen. Die Pilzsporen verteilen sich überall in der Luft.
Ursachen für Pilzbefall
In vielen Fällen ist eine ungenügende Wärmedämmung des Mauerwerks und das dadurch entstehende Kondenswasser die Ursache für das Wachstum. So sind beispielsweise Dächer und Keller nicht oder nur ungenügend gedämmt. Balkonplatten sind nicht thermisch getrennt, Fugen und Anschlüsse sind undicht, es kommt zu Wärmebrücken. „Aufsteigende“ Feuchte und fehlerhafte Anstriche (außen aber auch innen) etc. tun ein Übriges zur Begünstigung der Tauwasserbildung und somit der Vermehrung des Pilzbefalls.
Wie eingangs aufgeführt sind auch andere Einflüsse insbesondere Möblierung; Nutzung sowie Hei-zungsanordnung usw. entscheidende Parameter ob Pilze sich auf Wand- und/oder Bodenflächen ent-wickeln können. Es hängt weiter auch davon ab, ob die für ihr Wachstum nötige Feuchtigkeit - ausrei-chend lange - im Bereich der Tapeten bzw. des darunterliegenden Wandputzes enthalten ist.

Bauphysikalische Ursachen für Schimmelbildung in Wohngebäuden und Tauwasser-ausfall.
Wird Luft mit einem bestimmten Wassergehalt abgekühlt, wobei der Wassergehalt (in g/m³) zunächst der gleiche bleibt, dann steigt mit der Abkühlung die relative Feuchte, da der maximal aufnehmbare Wassergehalt der Luft abnimmt. Die Abkühlung der Luft ist bei gleichem Wassergehalt solange mög-lich, bis die relative Luftfeuchte 100 % beträgt, dann ist der Taupunkt erreicht. Bei weiterer Abküh-lung fällt die überschüssige Feuchtigkeit als Tau, Regen oder Nebel aus.
Beispiele dafür sind: Tauwasserbildung an der Oberfläche eines Bierglases in einem Biergarten. Hier läuft jede Menge Wasser herunter. Oder Brillenträger kennen den Effekt, wenn sie einen warmen Raum betreten.
Die Hausfrau schimpft, wenn wir eine kalte Flasche aus dem Kühlschrank nehmen und auf den Tisch stellen, usw.
Der gleiche Effekt tritt ein, wenn Tauwasserbildung an kalten Oberflächen z.B. Fensterscheiben bei niedrigen Außenlufttemperaturen oder in Wärmebrückenbereichen z. B. Außenwandecken ausfällt. Aber im Gegensatz zum Bierkrug sehen wir das Wasser nicht, weil dies von der Wand sofort aufge-saugt wird.
Bekämpfung von Schimmelpilzen
Keine Angst, Sie müssen nun weder tage- oder wochenlang evakuiert werden, noch mit Mundschutz und Schutzanzug durch Ihre Behausung laufen. Gegen die unliebsamen Untermieter gibt es Abhilfe.
Nachfolgend eine Auflistung aller notwendigen Maßnahmen:
• Technische Schäden wie z. B. undichte Regenrinnen, schadhafte Fensterbankanschlüsse, undichte Fugen im Fassadenbereich, Geschossdeckenrisse, Fenster bzw. Türanschlussfugen und ähnliches müssen repariert bzw. abgedichtet werden.
• Anstrichsysteme - hauptsächlich auf organischer Basis - müssen auf ihre Funktionsfähigkeit über-prüft werden. Ein Fassadenanstrich sollte grundsätzlich wasserabweisend (jedoch noch gut was-serdampfdurchlässig) sein. Auch ein Mineralfarbenanstrich allein weist noch keine hydrophobie-rende (wasserabweisende) Eigenschaft auf. Jeder gute Malerbetrieb und Farbenhersteller wird Ihnen diesbezüglich Auskunft erteilen.
• Die Wände müssen gegen aufsteigende Feuchtigkeit horizontal (im Querschnitt) abgedichtet wer-den (Trockenlegung). Denn eine geringe Feuchtigkeitsaufnahme des Baustoffes verursacht schon eine ganz erhebliche Reduzierung der Wärmedämmung.
• In so genannten Nassbereichen - Küchen und Bäder - ist wichtig, dass die Oberflächen gekachelter Wände sowie Anstriche und Fugenabdichtungen von Zeit zu Zeit gereinigt bzw. desinfiziert wer-den.
• Nach dem Baden oder Duschen ist das Lüften besonders wichtig, dabei sollte die Tür zur Woh-nung geschlossen bleiben. Ideal ist eine Zwangsentlüftung die auch noch einige Minuten nach-läuft.
• Die Möbel, Betten sowie Schränke und Vorhänge müssen eine ausreichende Luftzirkulation ge-währleisten. Der Abstand zur Wand sollte mindestens 5 cm (besser 10 cm) betragen.
• Bei großen Schränken und Einbauküchen ist auf gute Hinterlüftung (aber auch auf eine mögliche Beheizung) zu achten, es müssen ausreichende Lüftungsöffnungen unten und oben vorhanden sein.
• Große Bilder oder Wandverkleidungen - in der Regel aus Holz oder Styropor wirken ebenfalls als innenliegende Wärmedämmung und verschlechtern häufig die Luftzirkulation und damit die Kli-masituation, selbst wenn diese Konstruktionen auf Abstandleisten aufgebracht sind.
• Teppichböden in den am ehesten gefährdeten Räumen, z. B. im Badezimmer oder im Keller, sind ein idealer Untergrund für das Wachstum von Schimmelpilzen. Im Flor kann sich durch Ablage-rungen von organischem Material (z. B. Staub, Milben, Hautreste etc.) ein guter Nährboden ent-wickeln. Es sollte daher in diesen Räumen z. B. auf Teppiche verzichtet werden.
• In den Laibungen der Fenster und Türen sollten keine Tapeten aufgebracht werden. Denn beim Lüften kühlen diese Flächen schneller aus und die Gefahr von Kondenswasserbildung ist gerade an diesen Schwachstellen besonders groß.
• Eine hohe Luftfeuchtigkeit entsteht durch langes Duschen oder Baden, Waschen oder Kochen in kleinen Räumen, aber erst Recht durch das Trocknen der Wäsche.
• Es ist daran zu denken: wenn gewaschen wird kommen aus der Maschine 6 kg feuchte Wäsche und diese wiegt nach dem trocknen nur noch 2 kg. Wo verbleiben denn die 4 kg?
Eine gute Be- und Entlüftung in diesen Räumen ist dann besonders wichtig.
Völlig unverständlich ist, dass in vielen Wohnungen mit Schimmelpilzschäden elektrisch betriebene Luftbefeuchter in Betrieb sind oder man Wasser über Gefäße aller Art an den Heizkörpern verdunsten lässt. Dabei werden einige Liter Wasser zusätzlich in die Wohnung abgegeben. Außerdem kann auch übermäßiges Gießen von Blumen mit zu einer Erhöhung der Feuchtsituation beitragen. Eine Minde-rung der Wasserdampfkonzentration soll dann durch anschließendes kräftiges Lüften erreicht werden. Es ist sicherlich besser, kurz - und dafür öfter zu Lüften.
Wenn Schimmel großflächig auftritt, sollte die Bekämpfung durch den Fachbetrieb er-folgen!
Zunächst muss jedoch immer die Schadensursache ermittelt werden. Dass dazu ein Fachwissen erfor-derlich ist, sollte klar sein. Nur weil sich jemand als Baubiologe ausgibt (dieser Begriff ist nicht ge-schützt) ist sicher nicht immer ausreichend. Hier muss man sich ständig weiterbilden, man denke nur an die vielen neuen Baustoffe sowie an chemisch behandelte Materialien.
Nach Ab,- bzw. Austrocknung der Baustoffe oder Verbesserung der Wärmedämmungen (Beseitigung von Kondenswasserschäden) kann mit so genannten pilztötenden (fungiziden) Anstrichen die Ober-fläche wieder neu behandelt werden. Gute fungizide Anstriche aber auch Kalziumsilikatplatten (soge-nannte Wohnraumplatten) bleiben jahrelang frei von Pilzbewuchs, selbst unter ungünstigsten Bedin-gungen. Dies heißt nicht, dass es ausreicht an der Innenseite eine Dämmplatte aufzubringen und alle Probleme sind gelöst.
Für die Abtötung der Bakterien und Pilze gibt es eine Reihe von Desinfektions,- oder Antischimmel-mittel. Die einfachen Hausmittel wie z. B. Essig oder Alkohol sind, wenn große Flächen mit Schim-mel befallen sind, nicht immer ausreichend. Aber viele der am Markt angebotenen Mittel sind mehr oder weniger giftig, und daher sowohl für den Menschen als auch für Tiere, nicht immer unbedenk-lich.
Das heißt, dass bei einer Sanierung unbedingt ein/e Fachmann/frau einbezogen werden sollte. Diese können Sie entweder über die Handwerkskammer; die Bau- oder Malerinnungen, den Verbraucher-verbänden, bei Haus und Grund sowie im Bauzentrum München oder beim DHBV und auch bei der WTA e.V.* (siehe unten) anfordern bzw. erfragen.
Eine der wichtigsten Forderungen ist das reduzieren der Feuchte!
Dabei reicht manchmal schon ein guter und ausreichend dimensionierter Luftentfeuchter.
Das Bundesbauministerium informiert mit einer Broschüre »Richtiges Lüften beim Heizen« von Herrn Dr. Künzel (ehem. Fraunhofergesellschaft Holzkirchen).
Leider gibt es eine Reihe von Schriften und Empfehlungen die unqualifizierte Angaben machen. Sehr oft schreibt hierbei einer vom anderen ab.
Woher käme sonst der Unsinn in vielen Schriften: beim Lüften sollte die Heizung abgedreht werden – wegen der paar Minuten? Hier gehen sicher mehr Ventile kaputt als dass sich ein Spareffekt ergibt.
Oder Aussagen wie: „die Fenster mehrmals am Tag 10 bis 20 Minuten zu öffnen“. Dies darf doch nicht sein, wenn es draußen warm und feucht ist!
Wie wird richtig gelüftet? ¬¬¬
Es gibt eine Menge unklarer Anweisungen und Erklärungen. Was bedeuten z. B. Ausdrücke wie „Stosslüften“, „Dauerlüften“, „Feuchte- oder temperaturabhängiges Lüften“ etc.?
Zunächst ist es wichtig zu wissen, dass warme Luft wesentlich mehr Wasser aufnehmen kann als eine kalte. Z. B. kann eine 20°C warme Luft max. 17,3 Gramm Wasser enthalten, jedoch nur 4,5 Gramm bei 0°C. Aber 4,5 Gramm ergeben bei 20°C Grad Wärme nur ca. 25 % relative Luftfeuchte.
So ist klar, warum im Winter in unseren Wohnräumen sehr trockene Luft herrschen kann.
Zwar soll „verbrauchte“ Luft erneuert werden, doch muss durch gezieltes und regelmäßiges Lüften die relative Luftfeuchtigkeit niedrig gehalten werden. Besonders bei modernen dichtschließenden Fenstern erfordert das größere Aufmerksamkeit.
Richtig lüften heißt, die Luft auszutauschen und dies abhängig von Temperatur und der relativen Luftfeuchtigkeit aber auch von der Besonderheit des Raumes (Schnitt und Möblierung) und der Möglichkeit ein Fenster oder eine Türe zu öffnen.
Oberstes Gebot: je kürzer lüften, desto besser, dafür wiederholt!
Eine Beschleunigung des Luftaustausches kann auch dadurch erreicht werden, indem wir für eine so genannte Querlüftung sorgen. Dabei wird der Effekt ausgenutzt, dass beim Öffnen gegenüberliegen-der Fenster (oder Türen) die Luftströmung besonders hoch ist. - Achten Sie dabei auf die Zugluft, damit keine Scheiben zu Bruch gehen!
Danach dauert es eine Zeit, (i.d.R. eine halbe oder eine volle Stunde) bis sich die Luft wieder erwärmt hat und auch Feuchtigkeit aufnehmen kann. Dabei wird auch u. a. gespeicherte Feuchtigkeit von Ober-flächen (Wand, Möbel und Teppich etc.) aufgenommen, d. h. diese Oberflächen wirken als Puffer. Praktische Messungen haben ergeben, dass es bis zu einer halben Stunde dauern kann. Das nächste Lüften sollte auch davon abhängig gemacht werden.
Längeres Lüften, wie in der „Fachliteratur“ oft zwischen 10 und 20 Minuten angegeben, bedeutet, dass die Gegenstände in den Zimmern und auch die Oberflächen der Wände mehr (unnötig) abkühlen. Dies wiederum hat zur Folge, dass mehr Energie durch Heizen wieder nachgeführt werden muss.
Wie lange lüften?
Der menschliche Körper ist ein sehr gutes „Messgerät“. In der Frühe reagieren wir sehr empfindlich auf Temperaturunterschiede. Machen Sie folgendes Experiment: Stellen Sie sich an die dem Fens-ter/Türe entfernteste Stelle – am besten gegenüber. Bitten Sie jemanden, Fenster oder Türe weit zu öffnen.
Das Kippen der Fenster reicht nicht aus!
Sobald Sie spüren, dass die kalte Luft an Ihnen vorbeistreicht, wird die Zeit gestoppt. Sie werden überrascht sein, denn es vergehen nur wenige Sekunden, meist handelt es sich um 5 -10 Sekunden.
Diese Zeit hängt auch davon ab, ob und wie stark der Wind weht. Weiter, es geht umso schneller je höher der Temperaturunterschied zwischen innen und außen ist. Dies ist i.d.R. in der Frühe und am Abend der Fall.
Ich gebe die Empfehlung, das Fünf- bis Zehnfache der gestoppten Zeit zum Lüften anzusetzen, dann kann man davon ausgehen, dass der größte Teil der Luft ausgetauscht ist. Was in der Praxis bedeutet: wenn eine Minute gelüftet wird ist ein Großteil der Luft ausgewechselt. Meist wird zu lange gelüftet, da viele glauben, dass nur ein kalter Raum „frisch“ sei.
Nun kann man am Hygrometer ablesen, dass die relative Luftfeuchtigkeit in der Regel absinkt und nach einer bestimmten Zeit wiederum ansteigt und zwar deswegen, weil kalte Außenluft wenig Feuchtigkeit hat, und im Raum die Temperatur relativ schnell wieder ansteigt. Dies geschieht durch Wärmeabgabe der Wände, Einbauteile und der gelagerten Gegenstände.
Deswegen sollte keinesfalls zu lange gelüftet werden, da sonst die Oberflächen und Gegenstände in der Wohnung unnötig abkühlen. Es bleibt für mich unverständlich, dass es Menschen gibt die in der kalten Jahreszeit den ganzen Tag die Fenster gekippt lassen. Genauso abstrus ist es, wenn im Keller (oder auch im Treppenhaus) den ganzen Winter Fenster geöffnet bleiben. Dabei ist es gleich, ob dies zur schnelleren Trocknung der Wäsche oder auch zur Verhinderung des Modergeruchs beitragen soll. Was hierbei an Wärme auch aus der Nachbarschaft (der darüberliegenden Wohnung) verloren geht ist nicht unerheblich. Die Zwischenwände sowie die Decken- und Bodenflächen haben doch i.d.R. keine ausreichende Wärmedämmung!
Dabei ist zu beachten: 1 Grad mehr, also statt 20°C z.B. 21°C im Raum, bedeutet ungefähr 6% mehr an Energiekosten!!!
Bitte bedenken Sie: Energie, die unnötig zum Fenster hinausgelüftet wird, muss wieder nachgeheizt werden!
Und Energie kostet Geld - und wer wirft das schon gern sinnlos aus dem Fenster...
Edmund Bromm
Ehrenamtlicher Berater Bauzentrum München
Hompage: www.haus-schwamm.de

Die Adressen:
• Bauzentrum München; Tel. 089 5463660
• Handwerkskammern; die Bau- oder Malerinnungen; Verbraucherverbände; Haus und Grund-besitzerverein - diese Telefonnummern aus dem örtlichen Telefonbuch entnehmen.
• DHBV Deutscher Holz und Bautenschutzverband e. V. 50858 Köln Tel. 02234 48455
• WTA* Wissenschaftlich –Technische Arbeitsgemeinschaft für Bauwerkserhaltung und Denkmalpflege e.V. 80686 München; Tel. 089 578697
-
Weitere Informationen siehe: meine Homepage
 
Deine Fragen:

Hallo Ulrike,

bei Schimmel kann schon eine kleine Änderung im Haus, Wohnung eine auslösender Faktor sein.
Und dir zu raten mach das oder dieses kann man von weitem nicht. => Fachmann oder Fachfrau
Nur musst du für dich die Lösung finden. Das was ich dir schreibe solltest du nur als Hinweis nehmen.
Umsetzen muß man im Baubereich alles selbst, zumindesten hinter fragen. Der Fachmann hat ja nur einen Momenteindruck und für die ganzen Hauskosmos muß er sich Zeit nehmen. Hier habe ich schon so manche Fitzpipe gefunden. Mache dich kundig in dem Thema, und frage die Handwerker, bzw. lass es dir schriftlich geben. Das spornt sie an oder sie laufen sofort weg.

Ich habe also wie beschrieben angefangen, Tapeten runter, Schleifteller 16er Körnung den Mist abgeschliffen. Danach mit minalische Putz beigeputzt, dann die Wand gekälkt,
halt so wie man es seit hunderten von Jahren macht.

Die Temperatur und Luftfeuchte messe ich mit kleinen Digitalmessgeräten (EBAY für 2€). Jeder Einbauschrank hat eines bekommen, so das ich meine Raumfeuchte und die Temperatur in den Bereichen kenne. Lieferzeit ca. 6-8Wochen.

UND Thomas hat in einem der nächsten Posts alles geschrieben.
klar ist die Kältbrücke nicht weg aber abgemildert und die Zirkolation hinter den Schränke trägt die Feuchte von der Wand hinweg. Jetzt ist es wichtig,das das Wasser(Raumfeuchte) nicht wieder an einer kalten Stelle niederschlägt.

Nun ja Nachtabsenkung habe ich ausgeschaltet, mehr heizen kostet weniger als eine Schimmelsannierung.

Die neuen Fenster sind natürlich dicht, aber sie werden das Problem möglicherweise verstärken.
Daher rate ich die zu einer kontrollierten Wohnraumlüftung. Ich habe im Keller, da dort aufsteigende Feuchte --- besser sollte man über Raumkondensation sprechen als von aufsteigender Feuchte. Nachdem ich die Latexfarben von den Kalkputz abgefräst habe wird es trockener. Sumpftkalk als Pinselputz kommt dann auf die Wände.
Weiterhin werkeln zwei Lüfter von Bayernluft und machen es trocken. Es gibt auch andere Hersteller bevor sich jemand beklagt. Ich finde diese gut weil sie nur 6-10W benötigten und auch rel. Leise sind, wenn auch in der höchsten Stufe schon zu laut sein können. Zwei Bohrungen mit einer Mauerkrone 68mm durch die Wand und schon kannst du diese montieren.

Nun fällt mir noch ein, ist in dem Zimmer /Wohnung unter dir eine Nutzungsänderung eingetreten? Neue Nachbar mit anderen Gewohnheiten? Auszug da die Wohnung sanniert wird/wurde?
wenn es von unten kalt wird.....

Diese Bericht aus Badenwuertthenberg zeigt den Weg: Fachbericht_schimmelpilze-mblierung_2-pdf Link:
https://www.kuechen-forum.de/forum/attachments/fachbericht_schimmelpilze-mblierung_2-pdf.11480/ fachbericht_schimmel
Ich hoffe der Link geht. ansonsten kann ich dir ihn schicken.
googel mal nach: Fachbericht_schimmelpilze-mblierung_

Gruß ENgelbert
 
Danke Engelbert :)!!!

Ich rase nur hin und her zwischen zu Hause und hier - daher für heute Schluss ! Schaue nur schnell nach Mails, alles überschlägt sich gerade.
Schönen Abend!
Ulrike
 
Der böse Schimmel

Die Frage war doch - kann es auch älter Schimmelbefall sein?
War da nicht auch gefragt, was kommt da unter der Tapete raus, wächst da noch der böse Schimmel? Gibt es da noch Probleme? Wäre eine Bekämpfung der befallenen Flächen mit einem geeigneten Schimmelentferner zu vertreten?
 
Thema: Schimmel nach Entfernen von Tapete im Schlafzimmer?

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