Schallschutz verbessern Fehlboden

Diskutiere Schallschutz verbessern Fehlboden im Forum Sanierung allgemein im Bereich - Hallo zusammen, ich hab mir in letzter Zeit schon die ein oder andere Info hier im Forum geholt und bin bei Fragen bisher auch immer fündig...
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Itshy

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Hallo zusammen,

ich hab mir in letzter Zeit schon die ein oder andere Info hier im Forum geholt und bin bei Fragen bisher auch immer fündig geworden. Dieses mal bin ich jedoch noch nicht weitergekommen und möchte Euch deshalb gerne um Unterstützung bitten.
Aktuell bin ich dabei ein altes Reihenmittelhaus (BJ 1954) zu sanieren. Die Decke vom EG und auch OG ist hier jeweils eine Fehlbodendecke mit Kiesschüttung, ca. 22x10cm Holzbalken, Achsabstand bis zu 75cm, Schüttung 6-10cm.
Die Dielen wurden entfernt und als Ersatz hierfür wird 22mm OSB Verlegeboden, NF (verleimt, mit Balken verschraubt) zur Verwendung kommen.
Da alle Leitungen neu gelegt werden müssen, wird auch der Kies kurzzeitig herausgenommen, der Fehlboden ggf. ertüchtigt und der Hohlraum darunter geprüft und gesäubert. Danach wird der Fehlboden wieder geschlossen, ein in neuer Rieselschutz eingelegt und der Kies wieder aufgebracht.
Um jetzt den Schallschutz der Decke noch etwas zu verbessern, schweben mir zwei Optionen vor:
1. Perlit-Schüttung ca. 20-30mm
2. Holzfaserdämmung, ca. 20-30mm

Welche der beiden Optionen wäre die bessere und hat jemand evtl. eine sinnvollere Ideen.

Vielen Dank!
VG Itshy
 
Falls...

...der Raum unter dem Fehlboden gemeint ist:

Es gibt flexible Holzweichfaserplatten 100mm oder auch 80cm, je nach vorhandenem Hohlraum. Auch Zellulose ist gut möglich. In jedem Falle sollte der Hohlraum ausgefüllt werden.

Grüße

Thomas
 
trittschall-kies-weichfaserdaemmung-i30134_202296202814.pngHallo Thomas,

vielen Dank für die schnelle Antwort.
Wenn ich Sie richtig verstehe, würden Sie die Weichfaser- oder Zellulosedämmung im Hohlraum unter dem Fehlboden einbringen (s. Bild). Dann vermutlich vollflächig und ohne Lücken um die Schallübertragung zu reduzieren.
Mein Plan war es ursprünglich eine Weichfaserdämmung oder Perlitschüttung nur oberhalb des Kies (also zwischen Kies und OSB) einzubringen. Hätte das nicht auch einen Effekt auf den Luftschall. Der Trittschall wird je durch die Masse der Decke verbessert....oder verwechsele ich das gerade?
Auf die OSB Lage kommt am Ende auch noch ein Bodenbelag mit Trittschall. Hier muss ich aber noch die richtigen Produkte finden.

Besten Dank.
 
Aber nicht mit Kies, wenn

Du das Schüttmaterial richtig beschreibst!
Anm.:
Grundsätzlich verstehe ich bis heute nicht, warum in einem Einfamilienhaus ein erhöhter Schallschutz erforderlich sein soll, als der, den eine Holzbalkendecke mit Einschub ohnehin schon bietet.
In Stunden, wo man die Räume im Erdgeschoss belebt, sind in der Regel die Räume im OG eben nicht belebt und umgekehrt.
Was erwartest Du von einer zusätzlich "Fehlboden unterseitig" eingebrachten Dämmung, gleich welcher Art?
Das eigentliche Schallschutzproblem bei Holzbalkendecken ist deren geringes Gewicht im Vergleich zu einer massiven Stahlbetondeckenplatte und ihre, mit einem Gitarrenkörper vergleichbare Eigenschaft!
> Luftschallminderung von unten nach oben erreichst Du nur durch möglichst strikte Entkoppelung der Deckenuntersicht und den Deckenbalken von der klangübertragenden Eigenschaft der hölzernen Deckenbalken!
Schüttung oder Dämmung gleich welcher Art, "direkt auf die Unterdecke" (den Plafond) aufgebracht, bringen letztendlich keine messbar relevante Luftschallschutzverbesserung im Obergeschoss!
Du wirst enttäuscht sein, aber dann hast Du schon unsinnig investiert!
Sollten Frau oder Kinder dem "Schlagzeug" frönen, auch wenn Du (natürlich auch umgekehrt!) im OG schlafen willst/wollen,
wird das nichts (wirklich spürbar) an Schallschutz bringen!
Wenn es die Raumhöhe im UG zulässt, solltest Du dann (Schlagzeug oder Trompete) unterseitig der Decke besser die "Federschiene" + GK-Beplankung + Isoeinlage eines bekannten Unternehmens für Trockenbauelemente verwenden!
Die zusätzliche Last für die Deckenbalken durch diese Konstruktion kannst Du über eine neue, aber auch Trittschall mindernde Fehlbodenauflast ausgleichen.
Sollte die aktuelle Fehlbodenschüttung tatsächlich "reiner Kies" sein, kannst Du den doch wiederverwenden, indem Du ihn mittels Zementzugabe zu einer "massiven" (daher Trittschall mindernden) Fehlbodenbelastung umfunktionierst.
Die reduziert dann durch ihre "Dichte" den "Trittschall" messbar.
Probiers an Deiner Gitarre aus ;-).
Wenn Du da Beton in den Bauch füllst, klingt die noch?
Achtung:
Immer das zulässige Eigengewicht der Decke in Relation zu den Balkendimensionen berücksichtigen!
Also vorher die neuen, zusätzlichen Baukonstruktionen gewichtsmäßig berechnen!
 
@ Itshy: Wenn...

...der Michael seine Gitarre mit Zellulose etc. vollstopft, wird er einen ziemlich gedämpften Ton ernten.

Insofern entspricht sein Satz: "Schüttung oder Dämmung gleich welcher Art, "direkt auf die Unterdecke" (den Plafond) aufgebracht, bringen letztendlich keine messbar relevante Luftschallschutzverbesserung im Obergeschoss!" ausdrücklich nicht meinen Erfahrungen.

Ich meinte tatsächlich den Raum unter dem Einschub. Sollte letzterer freilich völlig in Ordnung sein, wäre abzuwägen. Eine gewisse Schalldämpfung ist da, ob's Dir den zusätzlichen Aufwand wert ist, ist halt eine der Zeit/ Geldfragen am Bau.

Den restlichen Hohlraum oberhalb des Einschubes aufzufüllen ist natürlich gleichfalls sinnvoll. Perlite vermeide ich, das Zeug kratzt mir zu sehr im Hals. Alternative könnte u.a. eine Hohlraumschüttung auf Basis von Blähton sein. So Deine Einschübe stabil und die Balkenlage stark genug ist, könnte auch massereich, also Kies etc. als Füllmaterial dienen. Hier dämpft vorallem die Masse . Ob nun mit Beton zusammengeklebt oder nicht.

Grüße

Thomas
 
Thema: Schallschutz verbessern Fehlboden

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