Sanierung Holzbalkendecke

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Zulou

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balken-lagerh-lzer-holzbalkendecke-i25071_2018115133044.jpgHallo liebes Forum

Ich bitte um eure Hilfe/Meinungen/Inputs zu folgendem Projekt. Das wird ein langer Beitrag, ich hoffe aber damit möglichst alle nötigen Infos schon vorab zu geben.

Hier mal die Eckdaten:
- Fachwerkhaus Bj 1810, wohl in den 60ern letztmals saniert/teilsaniert.
- Keller unter 1/3 der Gebäudefläche (30m2), Rest Erdreich, darüber 2 Geschosse beheizter Wohnraum, dann der Dachstock, teilweise isoliert, wird dann später ausgebaut.
- Wir erneuern fast alle Bereiche des EG . Hier haben wir überall nur 2m Raumhöhe gehabt (1.85m bis an die Balken). Den nicht-unterkellerten Bereich haben wir auf 50cm ausgehoben, Mauern unterfangen, armierte Betonplatte eingebracht. Als nächstes folgt Isolation, Trennlage, Trittschall, FBH und Sichtanhydrit. Wände neu verputzt. Neue Raumhöhe ist schon fast modern :)

Mein Frage heute richtet sich an den Bodenaufbau der Holzbalkendecke zwischen Keller und darüberliegenedem Wohnraum (Esszimmer und Küche, offener Raum und auch komplett offen zu restlichen Wohnräumen (auch OG).

Ausgangssituation ist folgende:
Wir haben lediglich 2m Höhe von Balken zu Deckenbalken. Jeder cm, ja sogar mm zählt hier also. Aktuell war zwischen den Balken ein Einschub, darauf teilweise Schlacke, teilweise Bauschutt und Erde. Darüber Massivholzdielen 25mm und eine moderner Parkett bzw. im Küchenbereich wurde auf die Schüttung direkt ein Zementestrich 10cm eingebracht. Von der Kellerseite her wurden die Decken mit Pavatex Platten abgehängt, teilweise mit 4cm Glaswolle, teilweise ohne. Dies ist nun alles weg und wir können uns an einen sauberen Aufbau machen.
Ach ja, Balkenabstände sind zwischen 55 und 76cm im Esszimmer und 100-115cm in der Küche. Spannweite jeweils 3.6m

Im Anhang habe ich meinen Plan hochgeladen mit mehrere Varianten für die Detailausführung.

Grundsätzlich habe ich geplant, die Balken mit seitlich angeschraubten Hölzern auf eine Ebene zu bringen (Differenz ca. 2-3cm). Darauf punktuell Weichfaserstreifen zur Entkopplung. Lagerhölzer 40x60mm darauf Massivholzdielen 21/27mm verschraubt. Einschübe mit Perlitschüttung. Von unten her Holzfaserdämmung mit Fermacell H20 Platten abgeschlossen.

Nun habe ich folgende Fragen:

- Sollen die Entkopplungsstreifen auf die Schalungshölzer oder die Lagerhölzer, beides oder sogar nur auf die Balken?
- Sollen die Dielen mit den Schalungshölzern oder nur den Lagerhölzern verschraubt werden?
- seitliche Lagerhölzer lose in die Schüttung einbetten oder an Schalungshölzern anschrauben? Die mittleren werden sowieso nur eingelegt.
- Lagerhölzer mit max. 40cm Abstand -> kann ich dann statt 27mm Dielen auch 21er nehmen?
- Was für Schrauben für das Schalungsholz an die Balken?

Vielen lieben Dank fürs Durchlesen und mitdenken :)

Sarah
 
Aufbau

Hallo Sarah,

Ich sehe gerade Deine Grafik zeigt einen Minimalaufbau ohne Balkenunterkonstruktion, sprich du möchtest direkt auf die Deckenbalken verlegen. Dabei stellt sich die Frage wie gut du entkoppeln möchtest, die Schalbalken um die Decke zu nivellieren sind dünn und haben für die Entkopplung nicht so eine breite Oberfläche wie die Deckenbalken. Akustisch wird der Boden sich eventuell etwas anders anhören wenn auf Holzweichfaser schwimmend verlegt, jedoch wenig entkoppelt, dazu ist Holz-Weichfaser nicht ideal auf das Gewicht des Bodens abgestimmt. Ich würde gucken dass die Schaltbrätter eine möglichst breite Auflage haben und du die Entkopplungs-Streifen auf den Schalbrettern auch so schmal auf die Balken legst. Die Entkopplungsstreifen würde ich zusätzlich empfehlen mit Silikon zu verkleben damit diese niemals verrutschen. Als Entkopplung würde ich Sylomer verwenden. Das ist ein Isolierstreifen, der für Fußböden für bestimmt Gewichte die richtige Festigkeit gewählt werden kann. Der schwingt schön, bleibt weich und entkoppelt richtig.

Viele Grüße

Rob
 
Entkopplung

Hallo Rob

Vielen Dank für deine Rückmeldung. Ja, wir müssen wegen der fehlenden Raumhöhe einen absoluten Minimalaufbau machen. Wie gut ich entkoppeln möchte? Ich sag mal so: es ist nicht mein Hauptanliegen. Es ist ein EFH und wird wohl auch nie anders verwendet werden. Der Keller darunter ist recht klein und extrem niedrig. Mehr als ein Abstellraum wird daraus auch nicht. Da nur Küche und Esszimmer auf dieser Holzbalkendecke stehen und es keine Anschlüsse an nebenliegende Räume hat (die sind über eine Betonwand von 40cm Höhe getrennt, restliche Räume im EG sind 25cm tiefer im Niveau), ist eigentlich nur die Schallübertragung von den Balken in die Wände und nach oben in die Räume im OG von Bedeutung. Ich nehme mal an, dass die Wände schon einiges an Schallübertragung wegnehmen. Kenne mich aber damit gar nicht aus.

Was für Schalbalken/Bretter fändest du besser? Ursprünglich wollte ich 60x80 Bauholz nehmen, aber das scheint mir dann doch überdimensionert und auch schwer.
Sollten die Dielen besser gar nicht schwimmend verlegt werden sondern komplett in die Schalbalken verschraubt werden?
Du schreibst: "Ich würde gucken dass die Schaltbrätter eine möglichst breite Auflage haben und du die Entkopplungs-Streifen auf den Schalbrettern auch so schmal auf die Balken legst." Wie breit sollte die Auflage sein und was meinst du mit "auch so schmal auf die Balken legst"?

Danke für den Hinweis zu Sylomer. Da muss ich erstmal etwas recherchieren, wo ich das in der Schweiz bekomme...

Liebe Grüsse
Sarah
 
Widerspruch?

Warum ein Schalungsholz zum Nivellieren, wenn die Lagerhölzer dann in Perlit liegen? Oder anders gefragt: was trägt denn nun - Schalungsholz oder Lagerholz (oder beide?). Ich befürchte, die in Schüttung liegenden Lagerhölzer werden - zumindest im Millimeterbereich - bei dauerhafter Beanspruchung die unterliegende Schüttung etwas zusammenpressen, wenn die Dielung an anderer Stelle hart aufliegt. Dann wippt der Boden. Liegen alle tragenden Hölzer schwimmend in Schüttung, dürften sie sich in etwa gleichmäßig "einrütteln". Natürlich vorausgesetzt, der Untergrund bleibt dauerhaft stabil. Dazu wäre der die Schüttung tragende Fehlboden eigentlich nicht bestimmt und zumindest in der Küche bei der vorgesehen Dimensionierung (19 mm Rauhspund) auch nicht geeignet. Ein Balkenabstand von bis zu 1,15 ist heftig.

Erster Gedanke: Zusätzliche Balken kommen nicht in Betracht (ist doch grad alles offen, oder)? Wenn nicht, würde ich per Balkenschuhen versuchen, ein durchaus kräftigeres Kantholz zwischen die Bestandsbalken einzubringen und an diese mehrfach (fest) anzubinden. Als Schalungsholz würde ich eine 4 bzw. 6 cm dicke Bohle an die Bestandsbalken anlaschen (Holzbauschrauben mit Tellerkopf - 8er dürften genügen; Länge Bohlenstärke + 8 cm, alle 30-40 cm höhenversetzt schrauben). Mit einem Nivellierlaser alles schön in Waage eingebaut bzw. nachträglich in Waage gehobelt. Bei 4 cm Auflagerbreite schaubt es sich auch schöner und der Entkoppelungsstreifen liegt fein auf.

Die Entkopplungsstreifen gehören überall dort hin, wo Last abgetragen wird. Damit stellt sich die Eingangsfrage. Statt der fachlich korrekten Lösung (= für Einsatzzweck zugelassenes Produkt, z. B. Sylomer) habe ich übrigens Nadelfilz (billigste Fußbodenqualität, darf nur keinerlei Gummierung haben) verwendet. Funktioniert bislang einwandfrei.

P.S.: Für alle "höhensensiblen" Lagerungen würde ich nur endtrockenes (= gemessenes oder kammergetrocknetes Holz / KVH) nehmen. Sonst nützt die beste Nivellierung nix.
 
zusätzliche Balken

Ich dachte einfach, die Lagerhölzer in Perlit zu legen um eine zusätzliche Auflage/Verbidungsstelle für die Balken zu haben, zumal auch 68cm Balkenabstände sehr gross sind...Aber ja, es ist schon nicht so toll und steht etwas im Widerspruch. Das wäre die andere Variante gewesen, dass wir zwar Bretter zum nivellieren anschrauben, aber dann 3-5 Lagerhölzer lose in die Schüttung legen und dort rein verschrauben. Aber eben, die Fehlböden sind halt darauf gar nicht ausgelegt.

Ich habe heute morgen nochmal viel überlegt und bin auch auf zusätzliche Querbalken gekommen (mit Balkenschuhen montiert). Also vielleicht so 8x10er quer zu den Bestandsbalken und dann bei den ganz grossen Abständen dann nochmal in gleicher RIchtung wie die Bestandsbalken ein weniger kräftiges z.b. 6x8 oder so.
Bzgl. Bohlendicke werde ich hier nicht so richtig fündig wenn ich dicke (über 2.5cm) suche. Oder dann nur zu horrenden Preisen.

Ich bin langsam komplett verwirrt mit sovielen Möglichkeiten und auch Widrigkeiten. Und der Boden sollte seit vorgestern schon drin sein. In 5 Wochen wird die Küche geliefert :-(

LG
 
Thema: Sanierung Holzbalkendecke
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