Sandsteinhaus nicht unterkellert - Feuchtigkeitsprobleme

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Gabi1

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Hallo, ich habe ein 200 Jahre altes Bauernhaus, der linke Teil ist der alte Stall, der rechte der Wohnbereich. Der alte Stall hat nur Sandsteine als Boden und ist ziemlich feucht. Ist es gut oder schlecht für die Feuchtigkeit allgemein und dann die Wände, wenn ich den Boden verdichte/einen Estrich lege? Steigt die Feuchtigkeit dann höher in die Wände? Die an den Stall grenzende Wand (Flur) ist auch feucht, ich habe den Flur mit Hydroment Putz verputzt, das hielt bisher prima, aber jetzt musste ich mit Kalkputz einige Stellen ausbessern und dort sind jetzt nasse Flecken. Kann ich diese Wand, die ja eigentlich nur auf dem Erdboden steht, je trocken bekommen? Es steht auch hinter der Wand (nur auf ca. 2 Metern Breite sind diese Flecken) der Kamin, und der darf laut Kaminkehrer keine Abdeckung haben. Die Flecken sind seit dem ständigen Regen plötzlich sichtbar und auf ca. 50 cm bis ca. 1,70 m Höhe, also nicht unten. ?? Wer weiß Rat? Gabi
 
ps

das haus wurde (leider) vom vorbesitzer aussen verputzt und mit efeu zugewuchert. der efeu muss sicher weg, wenn die vögel ihre sprösslinge grossgezogen haben :), aber - ich schätze das ist kein kalkputz - sperrt der putz die feuchtigkeit nicht auch innen ein? leider sind grössere fenster (und türen) als früher eingebaut, d.h. die steine wurden dort zerstört, sonst könne ich die sandstein-fassade freilegen.
 
hallo gabi,

mittelfranken ist zwar nicht so weit, aber auch nicht gerade ums eck, sonst hätte ich ihnen angeboten, mal bei mir zu schauen, was passiert, wenn man den boden einfach verdichtet.
die feuchtigkeit steigt dann erst recht in die wände (bei mir sind vor allem innenwände betroffen, bei den außenwänden fand wohl zum glück noch ein rest diffusion statt.) wasser sucht sich seinen weg, immer.
wenn, müssen sie auch die wände sperren (horizonatal) und den fußboden von unten - falls es sich um aufsteigende feuchte handelt und das poblem nicht doch der kamin ist. wird der benutzt?
so ein hübscher zementputz an der fassade ist der trocknung sicher nicht förderlich, schadensursache ist er aber eher nicht. warum muss der efeu weg? vielleicht hält der ihr haus zusammen (scherz!) ich bin auch kein efeu-freak, aber aus biologischer sicht ist er ein refugium. und den schaden, den er anrichten kann, hat er ja längst getan. außerdem ist er eine prima wärmedämmung. runter kriegen sie den nur mit dem putz.
 
Aufsteigende Feuchte gibt es in Wänden nicht,

und in Putzen nur sehr wenig und mit geringster Steighöhe. Die Sockelfeuchte haben ganz andere Ursachen, die Bodenfeuchte bei ihnen wohl auch. Wenn es ein Stall war, gibt es da Salz in Hülle und Fülle, außerdem alte Auffeuchtung der Substanz, die drin steckt, wenn man sie nicht mit Wärmestrahlung rausheizt. Wenn Sie ein lufterhitzendes Heizsystem haben, befeuchten sie damit ihre Bausubstanz weiter. Der Zementmörtel (auch Hydroment) pappt zwar anfangs ganz gut auf solch belasteten Untergründen, zur entfeuchtung trägt er allerdings nichts bei, eher umgekehrt. Details auf den Links:


Richtig und falsch heizen - Zur Hüllflächentemperierung



Zu Wandbildnern und Fachwerk - Technische Daten und Aufklärung



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Die alternative Wahrheit zum Sanierputz



Aufsteigende Feuchte gibt es nicht
 
meine nerven!

hallo, erstmal danke für die antworten - ich bin momentan ziemlich am ende mit meinem latein. werde jetzt erstmal eine woche urlaub machen und dann überlegen, was zu tun ist. ich habe nun auch bei dem gestrigen regen an einer stelle in der küche einen fleck gesehen und im wohnzimmer (putz bis auf grundmauern heruntergehauen und davor holzverkleidung mit lüftungen) einen modrigen geruch gerochen. jetzt reicht's mir momentan nach 2 jahren harter arbeit und dem gefühl, dass alles umsonst war. der fall ist folgender: ich wohne nicht im alten stall (linker teil des hauses), sondern im rechten teil, der wahrscheinlich immer wohnraum war. die sandsteinmauern (aussenmauern 60 cm dick, allerdings nur aussen sandstein, dann luftschicht, dann ziegelmauer) stehen wohl direkt auf dem boden. die innenmauern natürlich auch. ich glaube, das haus ist vielleicht ein hoffnungsloser fall, zumal ich nachfinanzieren müsste, um massnahmen zu ergreifen, die das haus auf dauer 'retten'. evtl. würde eine drainage helfen, aber da das haus ja direkt auf dem boden steht, vermutlich auch nicht. mir ist mulmig bei dem gedanken, wie sich das weiterentwickelt mit der feuchte und fürchte auf dauer gesundheitsschädliches klima. falls jemand eine ähnliche situation hat und evtl. eine lösung, freue ich mich über einen schubs nach vorne, gabi
 
Wenn die Flecken nur in der Kaminregion sind,

kann es sein, daß der Kamin dort innen einen kleinen Vorsprung (mangelhaft gekehrt) hat, auf den erst Regen eintropft und von dort die Wand fleckig versottet. Das wäre dann kein großes Problem. Man kann die Flecken rausschlagen, und notfalls lokal mehrfach verputzen (Opferputzmethode) und wenn nichts mehr durchschlägt, mit Kalk streichen. Und der Kamin sollte dann mal ordentlich gereinigt werden.

Kürzlich habe ich einen Fall gehabt, in dem die innere Zuwachsung des Kamins mangels ordentlicher Kehrung so stark war, daß gar kein Rauch mehr durchging und die Heizung in einstündiger Abwesenheit des Besitzers nach dem Anheizen die ganze Wohnung verschmauchte. Da sah es aus. Und ob der Schlotfeger hierfür geradestehen will? - da ist er eben ein typischer Handwerker (Pardon).
 
Wand macht weiterhin Probleme

Hallo, habe das ganze schon unter der Rubrik Lehmbau genauer beschrieben. Hier nochmal der neueste Eintrag, da nun etwas sehr seltsames passiert ist.

Hallo,
wir haben also die Backsteinwand mit Lehm verputzt. Von unten wurde sie ja unterfangen. Die alten Flecken, von denen ich dachte, dass sie vom Kamin kommen (den wir jetzt aber von der Wand getrennt haben), sind extrem langsam getrocknet und kamen immer mal wieder zum Vorschein. Obwohl in 30 cm Entfernung von dieser Wand jetzt ein Kachelofen steht, der täglich geheizt wird. Nach und nach wurden die Flecken aber heller. GESTERN PLÖTZLICH waren grosse richtig aufgeplatzte Stellen an der Wand, der Lehm auf den Boden geklatscht. Überall waren silbrig-weisse Kristalle, wahrscheinlich Salze?? Die Wand wieder nass. Es hat aber nicht geregnet. Was ist denn nun los?? Hätten wir noch länger die Wand trocknen lassen sollen? Sie war immerhin 2 - 3 Monate offen, bevor wir verputzt haben. Wie kann denn jetzt auf einmal an einem Tag nach Monaten der Putz an mehreren unterschiedlichen Stellen aufplatzen?? Hat das mit den warmen Temperaturen zu tun? Total seltsam. Ich versuche, mal ein Bild zu machen.
Am besten wir lassen doch die Backsteine, hauen den Lehm wieder runter?? Oder doch ein Opferputz, um erstmal alles aus der Wand zu ziehen? Aber wieso ist jetzt wieder Feuchtigkeit da, das ist total unlogisch. Die Wand ist auf der anderen Seite offen (Backsteine) und - soweit man das feststellen kann - trocken.
Danke und Gruss, Gabi
 
Kein unlösbares Problem,

es ist also Salz im Untergrund. Und das muß raus, sonst wird das mit dem Putz nie was. Dafür ist ein Opferputz eine der teureren Varianten. Das Austrocknen einer versalzten und feuchten Wand nur durch das Offenstehenlassen kann kaum funktionieren, da damit die hygroskopisch wirkenden Salze nicht entfernt werden.

Wenn der vorhandene Putz noch tragfähig ist, könnte man auch durch simplere Entsalzungstechnik (meist im DIY möglich) das Salz rausziehen.

Das müßte dann aber im Detail beraten werden und würde erst mal ein paar Fotos der Schadensstellen voraussetzen.
 
Thema: Sandsteinhaus nicht unterkellert - Feuchtigkeitsprobleme
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