Salzausblühungen Neubau im Keller?

Diskutiere Salzausblühungen Neubau im Keller? im Forum Keller & Fundament im Bereich - Hallo zusammen, ich bin etwas verzweifelt. Wir haben neu (massiv) gebaut und wohnen seit 1 Jahr im neuen Haus. Das Haus wurde im Expressmodus...
Man weiß nicht was vereinbart war.

Wenn Bodenplatte und Keller als WU-Beton ausgeführt werden sollte, gelten andere Anforderungen an die Bewehrung um Rissbreiten zu begrenzen. Dann gehört eben auch ein Fugenblech / -band in jene Bereiche die nicht in einem Zuge vergossen werden – eben auch im Bereich Bodenplatte / aufgehende Wand.

Gruß aus Wiesbaden,
Christoph Kornmayer
 
hmm

Hallo zusammen,

besten Dank für die umfangreichen und detailierten Ausführungen. Die Situation ist dadurch vereinfacht oder auch erschwert, dass mein Vater der Bauplaner, Bauleiter und der Statiker war. Er war mehrfach täglich auf der Baustelle und hat die Schritte mit dem Capo des Rohbauers geplant und besprochen. Er hat mit Firmen seines Vertrauens (aufgrund vieler gemeinsamer Projekte über viele Jahre) gearbeitet. Daher sind die Protokolle etc. etwas vernachlässigt worden. Daher ist es schwer, jeden Beteiligten hier gleich anzugehen ohne genau zu wissen, woran es liegen könnte.

In der Tat war das Mauerwerk während der Regentage nicht abgedeckt und das Regenwasser hat sich während des Rohbaus meist genau in diesem Bereich angesammelt (hier sind auch die Treppen von den oberen Stockwerken).

Meine Hoffnung ist, dass es aufgrund der kurzen Bauphase (5-6 Monate) Restfeuchtigkeit in den Wänden ist, die sich so auswirken. Das ist die Vermutung von meinem Vater und auch von Olaf gewesen. Der Beton im Keller und auch die Bodenplatte sind WU. Die Rohre in der Bodenplatte waren notwendig, da es sonst mit den Hausanschlüssen (waren leider auf einer anderen Höhe wie angegeben und geplant) nicht gepasst hätte.

Laut meinem Vater gibt es an der untersten Schicht eine Sperrschicht (man sieht sie in den Bilder nur nicht).

Da die Ausblühungen in 1 Jahr nur 2x aufgetreten sind (das letzte mal ist es durch mehrfachen Einsatz von Salpeterentferner weggegangen) denke und hoffe ich, dass es halb so schlimm ist und noch Restfeuchte in den Wänden ist.

Was ist eure Meinung nach diesen Zusatzinfos und was sind eure Handlungsempfehlungen? Jetzt eine Sachverständigen für viel Geld zu beauftragen, damit er auf das selbe Ergebnis kommt (Restfeuchte in den Ziegeln) wäre doof. Daher bin ich sehr dankbar um Euren Input bisher und hoffentlich auch weiterhin :)

DANKE DANKE
 
Ausblühungen

Ausblühungen einfach abkehren.

Wandfeuchtigkeit im betroffenen Bereich messen

Mit welcher Farbe wurde gestrichen?

Wenn zu feucht:
trocknen lassen, Anstrich ggf entfernen.

Sehr feuchte Bereiche anbohren und überprüfen.

Überprüfen ob tatsächlich unter den Innenwänden eine Feuchtigkeitssperre verlegt wurde und
wie/ob diese an der Abdichtung auf dem Boden angeschlossen wurde.

Andreas Teich
 
Bodenplatte

In der Bodenplatte ist definitiv zuviel Bewehrungsstahl. Die Rissweitenbeschränkung in einem auf Biegzug belasteten Bauteil ist schon durch die Tragbewehrung gegeben. Bewehrung zur Rissweitenbegrenzung ist in den aufgehenden Mauern wichtig die Zwängungen unterliegen, Tragbewehrung ist dort nur wenig erforderlich.
Die Methode- viel hilft viel- nützt bei WU- Bauteilen nichts, die Bewehrung liegt in vielen Teilen zu eng.
Wenn die festgelegten Mindestabstände nicht eingehalten werden besteht die Gefahr das sich darunter Hohlräume und Nester beim Betonieren bilden.
Das was Sie als "Sperrschicht" bezeichnen soll wohl die Noppenbahn sein. Das ist keine Sperrschicht, nur eine Trennlage.
Das mit der Entwässerung hätte so nicht passieren brauchen und dürfen.
Es ist ein grober Baufehler bzw. -mangel.
Wenn der Vorfluter nicht tief genug liegt dann muß man die Grundleitungen höher legen, auch aus Gründen der Rückstausicherung. Das Höherlegen heißt ÜBER die Bodenplatte und unter der Kellerdecke und/oder an den Kellerwänden entlang; eine übliche Verlegeart.
Das mit der Restbaufeuchte durch eingedrungenen Regen sehe ich auch als Ursache der Ausblühungen. Die bestehen wahrscheinlich aus Calcit; Salpeterentferner nützt da gar nichts.
Auf Grund solcher verwandschaftlichen oder freundschaftlichen Verbindungen sollte man gerade besonders pingelig sein was Kontrollen, Schriftverkehr, vorgeschriebene Handlungen usw. angeht.
Jetzt werden Sie wohl kaum noch eine Minderung für diese nicht mehr abzustellenden Mängel erhalten und wenn zum Preis von ernsthaften Zerwürfnissen.
Man kann nur hoffen das Ihr Beispiel anderen helfen wird nicht die gleichen Fehler zu machen.
Sie können froh sein wenn die feuchten Stellen einmal abgetrocknet sind und der Keller trocken bleibt.
Ich hatte vor ein paar Jahren einen ähnlichen Fall, ein Neubau mit weißer Wanne als Keller. 5 Jahre war alles trocken bis ein besonders nasser Sommer kam. Die ehemalige, mit Kies verfüllte Baugrube lief mit Oberfächen- und Schichtenwasser voll das nicht mehr schnell genug versickern konnte. Das sich kurzzeitig aufstauende Wasser drang durch die Aufstandsfuge zwischen Bodenplatte und Wänden ein. Ursache war die fehlende Verpressung des eingelegten Dichtungsschlauches mit Dichtmittel. Der Auftragnehmer war mittlerweile pleite.
Das eindringende Wasser verteilte sich unter der Dämmung des Estrichs und vernässte die nicht abgedichteten Aufstandsfugen der Innenwände.
 
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Hallo Herr Teich/Böttcher,

danke für Ihre Antworten. Inzwischen ist der untere Teil der Wand etwas trockener, der "feuchteste" Teil liegt bei 24% (siehe Bild). Vor wenigen Wochen - als ich den Beitrag eröffnet hatte - lag der Wert bei >33% (weiter misst mein Gerät nicht, daher war es schon höher).

Genau an dieser Stelle (am Boden) habe ich eine Luftfeuchtigkeit von 55% bei 21,5°. ich lüfte alle 2 Tage komplett durch, da geht die Feuchtigkeit auf ca. 30% runter.

Die Innenfarbe ist von Caparol.

Reicht es, die Ausblühungen mit einer Wurzelbürste wegzumachen oder soll ich da irgendein Mittel drauf machen? Ab wann lohnt es sich, die Wand anzubohren?

Ich denke und hoffe, dass die Abdichtungen und Abschlüsse mit größter Sorgfalt gemacht wurden (davon gehe ich Stand heute aus), so dass dies nur noch Restfeuchte ist. Bin ich mit dieser Hoffnung auf dem richtigen Weg?

Ich habe die Statikpläne von der Bodenplatte. Hilft es, wenn ich diese hier reinstelle?
 
Kellerabdichtung

Was nützen Pläne wenn man sich nicht daran hält?
Genau das kann man nicht in einem Forum überprüfen.
Ob Sie mit Ihrer Hoffnung auf dem richtigen Weg sind weiß ich nicht.
Das wird die Zeit ergeben.
Wir (Kellerbauer und ich) haben einmal die Dichtheit einer weißen Wanne (und die der Perimeterdämmung) auf unorthodoxem Weg überprüft- die Baugrubenverfüllung über einen C- Schlauch und einen Hydranten unter Wasser gesetzt.
Nachahmung nicht empfohlen da dies nur im Einzelfall funktioniert.
 
Ausblühungen

Caparol stellt ja viele Farben her.
Da es sich wohl nicht um eine Mineralfarbe handelt würde es die Austrocknung beschleunigen,
die schadhaften Stellen abzukratzen,
dann gut trocknen lassen.
Erst nach kompletter Trocknung neu streichen.

Mit der Feuchtigkeit werden die Probleme verschwinden-
ich würde keine Mittel verwenden.

Anbohren oder weitere Maßnahmen nur, wenn die Trocknung an einigen Stellen sehr lange dauert.

Grundsättzlich
Besonders bei Kellerabdichtungen, weißen Wannen etc nur geprüfte Systeme/Materialien verwenden mit externer Bauaufsicht/Endkontrolle.
Alle Abdichtungsmaßnahmen möglichst zusätzlich selbst kontrollieren-
zumindest forografisch dokumentieren inkl Fabrikatangabe und Verarbeitung.

Unter Innenwänden die Feuchtigkeitssperre so verlegen,
dass die Bodenabdichtung daran angeschlossen werden kann.

Zusätzlich eine Abdichtung über der ersten Steinschicht verlegen,
damit evt Feuchtigkeitsschäden auf die unterste Lage beschränkt bleiben.

Mauern auch bei Fensteröffnungen müssen täglich bei Arbeitsende abgedeckt werden.

Innenputze aus Kalk-/Kalkzementputzen sind, zumindest im Kellerbereich aufgrund besserer Feuchtebeständigkeit zu empfehlen.

Als Anstrich mineralische Farben verwenden (Silikat-/Kalkfarben)
Gegen Schimmel sind Silikatfarben am besten-wenn vom Untergrund her möglich, Reinsilikatfarben verwenden-zumindest Silikat-Dispersionsfarben, falls ein Gipsputz vorliegt und Kalk- oder Reinsilikatfarben nicht verwendbar sind.
(Dispersionssilikatfarben dürfen bis 5 % organische Bestandteile enthalten-
bei Weißtönen sind es jedoch lt KEIM nur ca 2%. Farbige Töne haben einen höheren Bedarf an organischen Bindemitteln.)
Kalkfarben sind zwar anfänglich sehr alkalisch, dies hält allerdings nicht dauerhaft an.
Lehmputze/-farben sind nicht wasserbeständig- ermöglichen aber gute Austrocknung und sind leicht reversibel.

Andreas Teich
 
Ich fasse mal zusammen

-Die Bodenplatte ist selbst nicht undurchlässig oder gar dicht aufgrund der 10 bis 20 "Sollriss-Stellen" durch die KG Rohre
-auf der Bodenplatte ist keine Abdichtung angeordnet, denn auf dem Foto liegen ja sogar schon Installationsleitungen drauf
-ob die Außenwand und die Anschlussfuge zur Bodenplatte abgedichtet ist wissen wir noch nicht
-ob unter den Innenwänden eine Abdichtung ist, darf bezweifelt werden, da sie auf dem Foto nicht zu sehen ist
 
Thema: Salzausblühungen Neubau im Keller?

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