"Raumlufttechnik ohne Steckdose" basierend auf Calciumsilikat

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Die
Kapillaraktivität des Materials Calciumsilikat ermöglicht bei Verwendung von
Calsitherm Klimaplatten auch in kritischen Bereichen den Einbau einer
innenliegenden Wärmedämmung ohne Dampfsperre. Diese Maßnahme führt zu einer
Verringerung des Heizenergieverbrauchs und durch Verbesserung der Behaglichkeit
zu erhöhtem Nutzerkomfort. Über den Prozess des permanenten
Feuchtigkeitsaustausches bieten die Klimaplatten überdies die Möglichkeit, von
Feuchtigkeit bedrohte Bausubstanz vorbeugend zu schützen und bereits
durchfeuchtete Außenwände in einen Zustand der konstruktiven Unbedenklichkeit
zurückzuführen.



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<img border="1" src="http://www.baulinks.com/webplugin/2005/i/1549-climatherm.jpg" vspace="2" alt="Innenwanddämmung, Innendämmung, Klimaplatte, Calciumsilikat, Calsitherm Klimaplatten, Schimmel. Innendämmsystem, innenliegende Wärmedämmung, Bausubstanz, durchfeuchtete Außenwände, Außenwand, Luftfeuchtigkeit, Schimmelpilzbefall, INSUMAT, diffusionsdichte Wandkonstruktion, Flüssigwasserverteilung" width="300" height="287">

<span style="font-size: 10px">  die Weinstraßen-Redaktion im
Selbstversuch: Das vollständig gefüllte Probiergläschen wird von einem Stück
Calsitherm Klimaplatte innerhalb von 12 Minuten vollständig leergesaugt -
mit Potential für mindestens ein weiteres Gläschen.</span>

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Die "richtige" Zimmertemperatur - eine sehr individuelle
Wahrnehmung - ist nur einer der wesentlichen Faktoren des Raumklimas. Hinzu
kommen die Luftfeuchtigkeit, die Luftreinheit, die Luftbewegung und die
Temperaturen der Umgebungsflächen. Man denke an das unangenehme Zug- und
Kältegefühl im Bereich von schlecht gedämmten Fenstern oder kalten Außenwänden.
Die Luftfeuchtigkeit verhält sich "relativ" zur Temperatur - warme Luft kann
mehr Wasser aufnehmen als kalte Luft. Mit der Konsequenz, dass warme Luft bei
Abkühlung (zum Beispiel an kalten Flächen) einen Teil des Wasserdampfes als
Kondenswasser ausscheidet. Zwei Alternativen stehen dann zur Beobachtung:



  • Das Kondensat wird kapillar von einer Fläche aufgenommen oder
  • es kommt örtlich zur Tropfen- und Pfützenbildung.
Aus dem permanenten Zusammenspiel von Raumtemperatur und
relativer Luftfeuchtigkeit ergibt sich durch Aufnahme und Abgabe von Wasserdampf
in die Luft bzw. aus der Luft ein sogenanntes "Behaglichkeitsfeld". Es ist
definiert durch Raumlufttemperaturen von 18°C bis 24°C und relative Luftfeuchten
zwischen 35 und 65 Prozent. Hohe Luftfeuchtigkeiten werden bei niedrigen
Temperaturen angenehmer empfunden, als bei warmer, "schwüler Luft". Für Letztere
sorgt unsere Lebensweise. Durch ausgiebiges Duschen, Waschen, Kochen und mit
üppig sprießenden Zimmerpflanzen produzieren wir "je Person" bis zu vier Liter
Wasser pro Tag. Kann diese in Form von Dampf gebundene Wassermenge durch dichte
Konstruktionen nicht nach außen entfleuchen (die EnEV trägt ihren Teil dazu
bei!), wird die vorhandene Raumluftmenge zum begrenzten Aufnahmereservoir. Und
dieses droht bei unzureichender Ablüftung durch Aufschaukeln der enthaltenen
Dampfmenge, also steigende relative Luftfeuchtigkeit, immer mehr "unter Dampf"
zu geraten. Bei vermehrt drohender Kondensation baut sich damit - vor allem im
permanenten Wiederholungsfall - für die Bewohner wie für die Bausubstanz ein
Schadenspotential auf, das vom Schimmelpilzbefall auf Wandoberflächen bis hin zu
Zerstörungsprozessen im Wandgefüge reichen kann.



Ausgiebiges Hinauslüften dampfhaltiger Innenluft ist deshalb
angesagt. Was andererseits bei steigenden Energiepreisen die Überlegung
provozieren könnte, dies lieber zu lassen. Kommt es deshalb, was zu erwarten
ist, zum Kondensatausfall, so zeigt sich als erste Folge Schimmelpilzbefall auf
permanent feuchten Wandflächen. Laut Statistik leben in Deutschland mehr als15
Millionen Menschen unter einem Dach mit diesen unerwünschten - zum Teil
unerkannt hinter Möbeln sich ausbreitenden - Untermietern. Die geben Sporen,
Myzelbestandteile, Toxine und flüchtige organische Verbindungen an die Raumluft
ab und können geruchsbelästigend, schleimhautreizend, infektiös und sogar
toxisch wirken. Vor allem gelten sie als Auslöser von Allergien. Studien zeigen,
dass in schimmelbelasteten Wohnungen das Risiko ansteigt, an Husten, Schnupfen,
Atemwegsreizungen, Bindehautentzündungen und Hautjucken zu erkranken. Im Gefolge
von Schimmelpilzen tummeln sich bei entsprechendem Mikroklima überdies vermehrt
Milben, Bakterien und Viren im Raum, die das Erkrankungsrisiko noch erhöhen.
Fazit: Schimmelpilzbefall in unseren "vier Wänden" ist nicht nur (was viele
Betroffene noch immer als vorrangig betrachten) aus optischen Gründen
unerwünscht, sondern wegen der davon ausgehenden Gesundheitsrisiken unbedingt zu
vermeiden.



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<img border="1" src="http://www.baulinks.de/webplugin/2003/i/1307-meltem1.jpg" vspace="2" alt="Bundesverband Schimmelpilzsanierung e.V., BSS, Schimmel, Schimmelpilz, Innenraumdiagnostik, Umweltmedizin, Schimmelpilzsanierung" width="400" height="245">

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Für die Antwort auf die Frage "wie?" lohnt ein Ausflug in die
Biologie. Obwohl nicht besonders anspruchsvoll, brauchen Schimmelpilze für ihr
Wachstum notwendigerweise drei Dinge: Eine Spore, organische Nährstoffe und
Wasser für die Zellbildung und den Nährstofftransport. Wärme unterstützt das
Wachstum. Entscheidend ist in diesem Zusammenhang der Feuchtigkeitsgehalt der
Raumluft. Ab einer relativen Luftfeuchte über 70% beginnen Schimmelpilzkolonien
zu gedeihen, mit analog zunehmender Tendenz. Der Befall beginnt an Stellen mit
verminderter oder gänzlich fehlender Luftzirkulation, also in Raumecken und
hinter Möbeln. Besonders anfällig sind generell jene Außenwandbereiche, wo
sichtbares oder absorbiertes Tauwasser ausfällt. In unbeheizten Räumen kann sich
trotz ausreichender Lüftung Schimmelpilz bilden. Neben der Feuchtigkeit
entscheidet das Nährstoffangebot über das Gedeihen von Schimmelkolonien. Ein
reichhaltigeres Menü, als auf feuchten Stellen sich anlagernder Staub, bieten
Tapeten samt Kleister - wobei Raufasertapeten mit ihrem hohen Lignin- und
Zuckergehalt als besondere "Leckerbissen" gelten.



Die entscheidende Aufgabe heißt also "Entzug der existenziellen
Grundlagen", was zunächst eine Modifikation der gefährdeten Wandoberflächen
bedeuten kann. Ausführliches Lüften - manuell in Form einer regelmäßigen
Fensterlüftung oder automatisch als "kontrollierte Wohnraumlüftung" -
unterstützt die Luftbewegung und Zirkulation. Außerdem reduziert es die
Luftfeuchtigkeit. Bei Betrachtung aller Aspekte wird allerdings die wichtigste
Maßnahme gegen Schimmelpilzbefall deutlich: Potenzielle Besiedelungs-Untergünde
müssen trocken bleiben oder trocken gelegt werden, was unter zwei Bedingungen
geschehen kann:



  • Entweder muss die Oberfläche durch Wärmedämmmaßnahmen auf ein
    Temperaturniveau oberhalb des Taupunktes angehoben werden.
  • Oder aber der Untergrund muss in einem permanenten Wechselspiel so viel
    Wasser absorbieren und wieder an die Raumluft abgeben, dass sich zu keiner
    Zeit und an keiner Stelle ausreichend Feuchtigkeit für Schimmelbefall
    anlagern kann.
Gleich beide Bedingungen erfüllt das Calsitherm Klimaplatten
System. Es wurde - im Rahmen des Forschungsprojektes INSUMAT seitens der EU
gefördert - in Zusammenarbeit mit dem Institut für Bauklimatik der TU Dresden
als Innendämmsystem auf Calciumsilikat-Basis entwickelt. Als Hauptkomponente des
Systems ist die Calsitherm Klimaplatte so eingestellt, dass sie eine "aktive"
Kapillarität mit einem geringen Dampfwiderstand (μ = 6)
verbindet. Die vom Deutschen Institut für Bautechnik (DIBt) bauaufsichtlich als
Wärmedämmplatte zugelassene Klimaplatte besteht aus den Ausgangsmaterialien
Calciumoxid, Siliziumdioxid, Zellulosefasern und Wasser. Das Herstellen der
Platten erfolgt - auf Plattendicke (2,5mm bis 10 mm) ausgerichtet - über
Nasspressen, Autoklavieren, Trockenen und Zuschnitt. Ihre intensive
Kapillaraktivität ist die wichtigste Eigenschaft der Platte. In Verbindung mit
dem systemkonformen Klebemörtel ermöglicht sie den Verzicht auf eine
herkömmliche Dampfsperre, die üblicherweise den Wassereintrag in die Wand
verhindern soll.



Bekanntermaßen verursachen indes gerade bei der
problematischen Innendämmung Planungsfehler
sowie unkorrekte und mangelhafte
Bauausführungen immer wieder gravierende Feuchteschäden. In deren Gefolge drohen
erneute und dazu oftmals teurere Sanierungen. Unbeschadet dessen, sind
diffusionsdichte Wandkonstruktionen wegen der erheblich abgeminderten oder
gänzlich unterbundenen Regulierung der Raumfeuchte im Prinzip überhaupt nicht
erstrebenswert. Bei Verzicht auf den diffusionsdichten Wandaufbau, ist
allerdings von Kondensatausfall am Taupunkt innerhalb des Wandgefüges
auszugehen. Diesem Sachverhalt muss man bei der Innendämmung konstruktiv
begegnen - womit wieder der Bogen zur Klimaplatte geschlagen ist.



Verarbeitungstechnisch wichtig ist, dass die Klimaplatten
ganzflächig an die Innenwand geklebt werden. Aufgrund der höheren
Wärmeleitfähigkeit und wegen des größeren Dampfwiderstandes im Vergleich zur
Klimaplatte kommt es bei extremen Außentemperaturen an der inneren Grenzschicht
des Klebers zur Kondensation. Verursacht durch die hohe Kapillaraktivität der
Klimaplatte setzt aber zugleich ein Prozess der "Flüssigwasserverteilung" ein,
der im mikroporösen Plattengefüge schnell zur großräumlichen Einlagerung der
anfallenden Kondensatmenge führt. Eine lokale Belastung durch Tauwasser
unterbleibt - die Oberfläche der Platte bleibt ganzflächig trocken. Milliarden
von Mikroporen, die großräumlich sowohl miteinander, als auch mit der
Plattenoberfläche und deshalb mit der Außenluft verbunden sind, machen die
Platten immens saugfähig (siehe Eingangsbild). Das entsprechende Porenvolumen
sorgt überdies dafür, das die Platten in der Lage sind, bis zu 90 Prozent
ihres Gesamtvolumens als Flüssigwasser aufzunehmen
. Deshalb ist die
Klimaplatte in der Lage, auch bei extremen klimatischen Verhältnissen die
anfallende Feuchtigkeit gefahrlos zu speichern. Der rückseitige Kleber nimmt
wegen seiner deutlich geringeren Flüssigwasserleitfähigkeit so gut wie kein
Wasser auf und verhindert auf diese Weise einen Feuchtigkeitseintrag in das
Mauerwerk. Trotz ihrer im direkten Vergleich hohen Rohdichte (200-240) verhält
sich also die Calciumsilikatplatte im Prinzip wie ein Schwamm. Sie nimmt
Flüssigwasser auf, verteilt es in ihrem Porengefüge, lagert es vorübergehend ein
und gibt es dann - in Abhängigkeit von der relativen Luftfeuchte im Raum - bis
zur entsprechenden Ausgleichsfeuchte in Form von Wasserdampf wieder an die
Umgebung ab. Das Ergebnis dieser Regulierungsprozesse sind dauerhaft trockene
und für den Schimmelpilz ganz und gar ungeeignete <nobr>Platten-,</nobr> bzw.
Raumoberflächen. Zusätzlichen Schutz vor Schimmelbefall bietet der hohe pH-Wert
(pH 10) der Platte
, der das Wachstum von Schimmelpilzen auf Dauer verhindert.
Das Plattenmaterial ist obendrein resistent gegen Ungeziefer und dabei vor allem
ökologisch unbedenklich - eine Klassifizierung der Arbeitsgemeinschaft
Umweltverträgliches Bauprodukt e.V. (AUB) liegt vor. Deshalb können Plattenreste
während der Bauphase als Bauschutt entsorgt werden.



Parallel zu dieser Schutzwirkung wirkt sich die anhaltende Regulierung der
Luftfeuchtigkeit positiv auf das Mikroklima des Raumes aus. Auch bei extrem
hohen Temperaturen wird sich deshalb nie ein sogenanntes "Barrackenklima"
einstellen. Wichtig ist in diesem Zusammenhang, dass wegen der
Funktionssicherung die einzelnen Komponenten des Systems korrekt verwendet und
die Oberflächen-Schlussbeschichtung auf die gewünschten Eigenschaften abgestimmt
sind. Empfehlenswert sind <nobr>Reinsilikat-,</nobr> Kalk- und Kreidefarben, aber auch
dekorative Lehmputze sind eine funktionale und gestalterische Alternative.
Ungeeignet sind hingegen in der Regel Dispersionsfarben, die mit ihrem höheren
Diffusionswiderstand die Funktionalität der Klimaplatten behindert. Auch
Raufasertapeten empfehlen sich wegen ihres hohen Holzanteiles nicht, während
diffusionsoffenes Dekogewebe problemlos verwendet werden kann.



Die Innendämmung mit der Calsitherm Klimaplatte kommt als Problemlösung
hauptsächlich bei denkmalgeschützten Gebäuden zur Anwendung. Sie greift aber
auch bei Fachwerkhäusern und dämmtechnisch ungünstigen bautechnischen
Konstruktionen neuerer Zeit, für die es bisher keine dauerhafte Lösung gegen
Schimmelbefall gab. Neben der Feuchtigkeitsregulierung und ihrer Eigenschaft als Wärmedämmung (λz = 0,065 W/mK, Wärmeleitgruppe 065) ist die Einstufung der
Platten in die Brandschutzklasse A1 (nach

DIN 4102) ein wesentliches Argument
für ihre Verwendung. Grundsätzlich ist die Klimaplatte für alle
baulich-räumlichen Situationen und Konstruktionen einer Innendämmung verwendbar.
Vor allem in den üblicherweise tauwassergefährdeten Raumecken und Gebäudewinkeln - also im Bereich von geometrischen Wärmebrücken - zeigt die Klimaplatte ihre
individuellen Stärken. Sowohl theoretische Berechnungen, wie auch
sensortechnisch überwachte Sanierungsobjekte zeigen, dass die mit beruhigendem
Abstand über Taupunkt erhöhte Oberflächentemperatur im Verbund mit dem hohen
Wasseraufnahmevermögen der Platte beruhigenden Schutz auch bei extremen
Raunklimasituationen bieten.



Hergestellt wird die 125 x 100 cm große Platte in den Dicken 25 mm bis 50 mm,
auch eine Dicke von 100 mm ist möglich. Eine dünnere Platte mit 15 mm Dicke und
einem handlichen Format gibt es für Fensterleibungen. Handwerklich verarbeitet
wird die Klimaplatte mit praxisüblichen Trockenbauwerkzeugen. Der Staubabfall
beim Sägen und Zurichten der Platte ist vergleichsweise gering. Auch an dieser
Stelle zeigen sich die Vorteile der Plattenherstellung durch Pressen, anstatt
des Sägens aus großen Blöcken. Das Pressen mit hohem Druck sichert nicht nur
glatte Oberflächen und eine exakte Platten-dicke, sondern auch höchste Eigen-
und Kantenstabilität.



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Thema: "Raumlufttechnik ohne Steckdose" basierend auf Calciumsilikat
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