Die eigentliche Fragestellung
war doch:
[..] Unsere Fragen: • Müssen wir bei dem freilegen etwas beachten? • Kann es Probleme mit der Statik geben? • Kennt jemand gute [..]
Alle sicher gut gemeinten Ratschläge in Richtung Gewerberecht gehen m.E. an der eigentlichen Frage vorbei.
Gewerberecht ist in den einzelnen Bundesländern so unterschiedlich wie Äpfel und Birnen!
Anders das Baurecht in Bezug auf die Umnutzung von Wohn- in Gewerbefläche und
@Dan hat diese Genehmigung bereits!
Also, das Ganze ist letztlich nur eine Frage der Statik und des Schallschutzes.
Ich bezweifle zunächst, dass die Balken 20x "20" sind.
Eher dürften der Querschnitt, je nach Holzart, bei Spannweiten bis 4,50 m, ca. 20x "14 - max.18" sein.
Für letztere Maße spricht auch das Foto.
Die Nut für die Lehmwickel wurde normal etwa in der Balkenmitte, weil die statisch neutrale Zone (oben Druck- unten Zugbelastung), gestemmt.
Sieht so aus, als wären es von der Balkenunterkante ca. 4-5 cm bis UK Holzstaaken.
Bei der Annahme, dass letztere erfahrungsgemäß ca. 4-5 cm dick sind, dürfte der Balken oberhalb nochmal ca. 4-6 cm hoch sein.
Rein statisch gesehen kannst Du die Lehmwickel entfernen, weil Du ja dadurch die Balken gar nicht unerheblich entlastet.
Nur wird die Decke dadurch natürlich stärker schwingen und nicht zu vernachlässigen ist die nicht unerhebliche Gefahr des seitlichen Verdrehens der Deckenbalken, nach dem Entfernen der Lehmwickel.
Bei konventionellem Fußbodenaufbau oberhalb (Dielen direkt auf die Deckenbalken genagelt), verschlechter sich der Trittschall nach unten etwas, aber nicht unbedingt gravierend.
Wär’s meine Aufgabe, würde ich Folgendes (sicher sehr unkonventionell) erwägen:
1.) Die Staaken „unterseitig“ von Stroh und Lehm befreien (geht recht einfach mit elektrischer Säbelsäge und feinem Universalblatt);
2.) 9,5 mm Gipskartonplatten direkt an die freigelegten Holzstaaken schrauben, ohne Rücksicht auf die Ebenheit (der besondere Charme einer alten Stubendecke);
3.) Schraubenköpfe verspachteln, Spachtelung schleifen, Viertelstab in die X-el von Balken u. GK, weißeln.
Nur fünf cm Raumhöhe zusätzlich zwischen den Deckenbalken, aber ein ungeahnt positiver Effekt relativ zur ursprünglichen Raumhöhe von nur 2, 09 m.
Ich stelle mal später noch Fotos rein von einer annähernd vergleichbaren Situation.