Porenbeton-Massivdach - quer zur Sparrenrichtung verlegt

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Bei einem Porenbeton-Massivdach besteht die Konstruktion nicht,
wie bei einem konventionellen Dach üblich, aus Holzsparren und Dämmung.
Stattdessen werden Porenbeton-Dachplatten verwendet. Dabei handelt es sich um
bewehrte, tragende und großformatige Bauteile, die bis zu 7,50 m lang sein
können. Sie werden beim Neubau von <nobr>Einfamilien-,</nobr> Reihen- und
Mehrfamilienhäusern, aber auch zur Dachsanierung und bei Aufstockungen
eingesetzt. Auch beim Bau von Gewerbe- und Verwaltungsgebäuden kommen
Porenbeton-Dachplatten bereits seit Jahrzehnten zum Einsatz. Sie eignen sich für
alle Dachformen - vom Flachdach über das Pultdach bis zum Tonnendach.



Die Porenbeton-Dachplatten werden objektbezogen auf der Basis eines
computergestützten Verlegeplans in den erforderlichen Abmessungen produziert.
Durch die exakte Vorbereitung und dank standardisierter Montagesysteme ist eine
schnelle Montage möglich, die einen zügigen Baufortschritt
und maximale Sicherheit verspricht. Der statische Nachweis, der Verlegeplan und die Detailplanung gehören zum Service der Hersteller.



Rationeller Montageablauf auf der Baustelle



Die einbaufertigen Porenbeton-Dachplatten werden termingerecht auf die Baustelle
geliefert, nachdem die tragenden Giebel- und Mittelwände zur
Auflagerung der Platten errichtet sind. Die Platten werden einzeln mit dem Kran
direkt vom Lieferfahrzeug aus verlegt. Bei Dachplatten bis zu einer Dachneigung
von ≤ 15° geschieht dies mit der Deckenplattenverlegezange, bei Dachneigungen
über 15° sind die Dachplatten mit einem Transportankersystem ausgestattet. Die
Luftdichtigkeit wird bei einem Massivdach durch das Nut-Federsystem sowie die
Dünnbettvermörtelung der Stoßfugen hergestellt. Dafür genügt der Auftrag eines 5
cm breiten Dünnbettmörtelstreifens mit einer Plankelle, bevor der Kran die
Platte aufnimmt.



An der Traufe beginnend, werden die Platten nacheinander verlegt.
Die Verlegung erfolgt also parallel zur Traufe, und nicht - wie bei anderen Massivdach-Systemen -
parallel zur Sparrenrichtung (vergleiche beispielsweise mit
Beitrag "Modellpflege für Unideks Steildachelemente"
vom 24.7.2006). So kann die maximale Länge der Porenbeton-Platten von 7,50 m für
den darunter liegenden Raum voll genutzt werden. Würden die Platten dagegen wie
Sparren verlegt, würde ein Teil der maximalen Länge durch die Dachneigung
aufgezehrt - per Trigonometrie nachvollziehbar.



Auflager
bilden die Giebelwände bzw. parallel zu den Giebelwänden verlaufende Mittelwände
als Schotten. In den Schotten können die üblichen Öffnungen für Fenster oder
Türen vorgesehen werden. Bei der Montage der ersten Dachplatte ist auf eine
fluchtgerechte Lage zu achten, um ein späteres Ausrichten bzw. Nachrücken der
folgenden Platten zu vermeiden. Bei geneigten Dächern muss die erste Platte an
der Traufe sofort mit der Abrutschsicherung verbunden werden. Nachdem die
unterste Platte exakt justiert und sicher arretiert wurde, sind gleichzeitig
alle nachfolgenden Platten in ihrer Höhenlage ausgerichtet. Dadurch entfallen
aufwändige <nobr>Schalungs-,</nobr> Stütz- und Betonarbeiten. Ihre volle Tragfähigkeit
erhalten die einbaufertigen Montagebauteile durch die Nut-Feder-Verbindung
und/oder nach formschlüssigem Fugenverguss und Ringankereinbau, je nach Größe
des Objekts. Für den Einbau ist keine Montageunterstützung erforderlich. Bei
allen folgenden Platten gleitet die Nut-Feder-Verbindung aufgrund der Neigung
von selbst ineinander. Die oberste Platte schließt genau mit dem First ab.



ausgewechselt: Kamindurchführungen und Dachfenster




<img border="1" src="http://www.baulinks.de/webplugin/2007/i/1681-bvporenbeton2.jpg" align="right" hspace="3" vspace="3" width="150" height="290">Bei Aussparungen für Kamindurchführungen oder Öffnungen für Dachfenster werden
zur Montage die Stahlauswechselungen gleich beim Verlegen mit eingebaut. Nach
dem Verlegen der Dach- und Deckenplatten wird als Ringankerschalung ein
Deckenabstellstein mit Dünnbettmörtel auf die Wandkrone gemauert. Der
Dünnbettmörtel muss vor dem Betonieren des Ringankers mindestens einen Tag
aushärten, um auf die Abstützung des Deckenabstellstein verzichten zu können.
Anschließend kann die Ringankerbewehrung eingebaut werden. Abstandshalter sorgen
dafür, dass die Überdeckung der Bewehrung eingehalten wird. Abschließend sind
die Ringanker mit Beton auszufüllen. Die Platten bieten zur Weiterarbeit eine
glatte, ebene Fläche, die sofort begehbar ist. Sie sind mit verschiedenen
Profilierungen an den Plattenlängsseiten, beispielsweise zum Anbringen der
Bewehrung bzw. zum Vermörteln lieferbar.



zusätzliche Dämmung



Massivdächer aus Porenbeton werden als belüftete oder nichtbelüftete Dächer
ausgebildet, auch Warm- oder Kaltdach genannt. Im Gegensatz zur Außenwand kommt
das Porenbeton-Massivdach dennoch nicht ganz ohne zusätzliche Wärmedämmung aus.
Gegenüber einer herkömmlichen Dachkonstruktion kann jedoch die Dicke der Dämmung
deutlich reduziert werden. In der Regel ist auf den Dachplatten unterhalb der
zusätzlichen Wärmedämmung bei normalen klimatischen Wohnverhältnissen eine
Dampfsperre nicht notwendig. Falls Mineralfaserplatten als Dämmschicht verwendet
werden, kann der objektgebundene diffusionstechnische Nachweis unter
Berücksichtigung des jeweiligen Außen- und Innenklimas den Einbau einer
Sperrschicht zwischen Dachplatte und Wärmedämmung erforderlich machen. Das gilt
auch für die Ausführung von Blechdächern. Grundsätzlich sind auf
Porenbeton-Dachplatten alle gängigen Dacheindeckungen möglich.



Auf den Deckenplatten wird eine Lattung und Konterlattung mit zugelassenen
Dübeln für die Dachziegel angebracht. Die Untersicht des Daches kann mit
sichtbar bleibenden Deckenfugen gestaltet oder mit Dünnputz oder Spritzputz
versehen und abschließend mit Dispersionsfarbe gestrichen werden. Auch
abgehängte Deckensysteme oder Holzdecken sind möglich.



Die Bemessung, Herstellung und Montage von Porenbeton-Dachplatten erfolgt nach

DIN 4223 sowie den jeweils gültigen Zulassungsbescheiden der Hersteller. Es ist
in jedem Fall ein statischer Nachweis zu führen, der auch mit Hilfe von
Bemessungstafeln erfolgen kann, die von einem Prüfamt für Baustatik allgemein
geprüft sind (Typenprüfung). Porenbetondächer können auch als Dachscheiben
ausgebildet werden. Dabei sind die Scheibenwirkung und die Tragfähigkeit der Scheibenauflager statisch nachzuweisen. Die Scheibenstützweite darf höchstens 35
m betragen.



Porenbeton-Massivdach bauphysikalisch betrachtet



Unter Beachtung der Anforderungen der

EnEV
sind im Dachbereich bei Verwendung
marktüblicher Haustechnik Wärmedurchgangskoeffizienten von U = 0,15 bis 0,25
W/m²K zu planen und auszuführen. Ein Porenbeton-Massivdach aus Dachplatten mit
einer Dicke von 20 cm und nur 12 cm Dämmung weist bereits einen
Wärmedurchgangskoeffizienten von U = 0,22 W/m²K auf.



Mit dem Massivdach ist es möglich, den kompletten Rohbau aus dem Baustoff
Porenbeton zu erstellen. Dadurch lässt sich der Einfluss von Wärmebrücken auf
ein Minimum reduzieren. Das bedeutet: Die Energieverluste über das Dach sind
verschwindend gering. Die Anforderungen an die Energieeinsparverordnung sind
damit ebenso leicht zu erfüllen wie die an ein staatlich gefördertes
KfW-Energiesparhaus 60.



Wie die Außenwände sind auch die Dächer aus Porenbeton grundsätzlich dauerhaft
winddicht. Bei anderen Konstruktionen kann - beispielsweise mit Hilfe von
Kunststoff-Folien - zwar auch eine Luftdichtheitsschicht erzielt werden, jedoch
müssen Stöße, Überlappungen, Durchdringungen und Anschlüsse besonders
berücksichtigt werden. Diese kritischen Details entfallen bei einer massiven
Konstruktion aus Porenbeton-Mauerwerk und Porenbeton-Dachplatten. Die
Wirtschaftlichkeit derartiger Konstruktionen wurde an verschiedenen
Niedrigenergiehäusern bestätigt. Die beste Luftdichtheit der untersuchten
Konstruktionsvarianten hat eine massive Konstruktion aus Porenbeton-Mauerwerk
und Porenbeton-Dachplatten, bei der der Anschluss zwischen Dach und Wand als
besonders einfach und sicher zu bezeichnen ist.



winterlicher und sommerlicher Wärmeschutz



Das Porenbeton-Massivdach hat bei gleichen U-Werten gegenüber anderen
Dachkonstruktionen eine deutlich größere Speicherfähigkeit. Dies bewirkt im
Winter ein erheblich langsameres Auskühlen des Dachraumes. Das heißt, teure
Heizwärme wird länger festgehalten, die Raumtemperatur bleibt konstant und das
Behaglichkeitsgefühl wird gesteigert. Im Sommer werden umgekehrt hohe
Außentemperaturen abgehalten und extreme Temperaturschwankungen der Außenluft
auf ein Minimum im Innenraum reduziert.



Porenbeton-Dachplatten werden mit gutem Erfolg im baulichen Brandschutz
verwendet. Ab einer Plattendicke von 100 mm, bei entsprechender
Bewehrungsüberdeckung, finden sie bereits Verwendung für die
Feuerwiderstandsklasse F120. Auf der Oberseite dürfen beliebige Überdachungen
aufgebracht werden. Die Feuerwiderstandsklasse der Dächer wird dadurch nicht
beeinflusst. Auch eine eventuelle zusätzliche Wärmedämmschicht zwischen
Porenbetonplatte und Dacheindeckung ändert nichts an der durch die Platte allein
garantierten Feuerwiderstandsklasse. Durch die Verwendung von Putz an der
Plattenunterseite kann die Feuerwiderstandsdauer der Dächer weiter erhöht
werden.



Dächer werden gemäß DIN 4109 Ziffer 5.3 schalltechnisch wie Außenwände
beurteilt. Mit Dachkonstruktionen aus Porenbeton lassen sich die Anforderungen
aller Lärmpegelbereiche erfüllen. Der Vorteil massiver Dächer aus Porenbeton
gegenüber konventionellen Dächern beruht auf der höheren flächenbezogenen Masse
und den damit verbundenen besseren schalltechnischen Eigenschaften.



siehe auch für weitere Informationen:<img src="http://www.baulinks.de/i/m-leer.gif" alt="Porenbeton-Massivdach, Massivdach aus Porenbeton, Leichtdach, Leichtdächer, Sparren, Porenbeton-Dachplatten, Verlegeplan, Dachneigung, Nut-Federsystem, Dünnbettvermörtelung, Sparrenrichtung, Auswechselung, Stahlauswechselungen, Ringanker, sommerlicher Wärmeschutz" width="4" height="4" border="0">




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