Montage von Holzbretter auf Stufen von Treppengrundofen

[Bauherren]

Hallo zusammen,

es ist zwar kein natives Thema zum Fachwerkhaus, aber der Grundofen ist im einem Fachwerkhaus und hier sicherlich sehr viele Fachmanns zu Holzverarbeitung gibt.

Allgemein: Der Treppengrundofen ist neben der Schamotteziegel aus normalen gebrannten Ziegel und Steinplatten mit ca. 5cm Stärke gebaut. Ich möchte gerne die Stufen mit Holzbretter und nicht wie meistens mit Steinplatten bestücken.

Herausforderung: Die Stufen werden teilweise eine Temperatur über 100°C erreichen. Deswegen muss das Holz von dem mit Lehm geputzten Stufen gute Belüftung haben. Das Hauptproblem liegt bei der Montage der Bretter. Einige dieser Bretter sollten noch ein Pfosten haben. Statisch werden die Pfosten großteils außerhalb der Stufen fixiert. Die Bretter sollten beim Bedarf auswechselbar sein. Sie sollten auch nach Möglichkeit ca. 5 mm in der Höhe verstellbar sein. Man kann keine längeren Schrauben für die Montage verwenden, da man sonst im Hohlraum des Offen landen wurde.

Aktueller Lösungsvorschlag:

Die Bretter selber werden aus 2-3 Bretter mit Gratverbindung auf der Länge verbunden (ohne konischen Zulauf). Verwendung von Leim aufgrund der Temperatur ist eher ausgeschlossen. Anderes Chemiekleber wie Epoxid möchte ich nicht verwenden. Die Bretter sollten auf der Breite mit zwei Gratleisten (mit konischen Zulauf) verbunden, um das Arbeiten vom Holz aufgrund größeren Temperaturunterschiede im Winter zu reduzieren.

Frage: Wie könnte man die Bretter auf die Stufen montieren?

Eine Idee ist unter der Gratleisten weitere Leiste vorzusehen, die zu den Stufen geschraubt wird. Diese kann per weitere Gratverbindung mit der Gratleiste verbunden werden.
Andere Idee ist irgendeine Metallschiene zu verwenden, wo eine zu der Gratleiste geschraubt wird und dann in andere Schiene, die zu der Stufe geschraubt wird, geschoben wird. (Nachteil: von der Vorderseite unschöne Metallteil sichtbar, ggf. mit Lehmputz überdeckbar)
Beide Varianten lassen sich leider aufgrund ungenaue Montage in der "Stein"-Stufe kaum montieren. Die Einstellbarkeit ist hier auch recht schwer.

Viele Grüße
Jaro

 

[KHH]

Holz und Ofen

Bevor du dir Gedanken über Detaillösungen machst, frage besser erst mal den Schornsteinfeger was er von deiner geplanten Konstruktion hält.
Trockenes Holz IM Ofen findet er ja ok, AM Ofen eher nicht... ;-)

Gruß,
KH

 

[Bauherren]

Holzbretter auf Stufen von Treppengrundofen

Danke für den Hinweis. Natürlich ist sowas mit dem Schornsteinfeger abgestimmt.
Der empfindlicher Bereich wird mit Steinplatte geschützt.
Anbei eine Abbildung, um sich es besser vorzustellen.

VG, Jaro

 

[KHH]

Ohne es zu wissen....

.... schätze ich, es wird nicht dauerhaft funktionieren.
Der Ofen an sich steht durch die extremen Temperaturschwankungen unter hohen inneren Spannungen. Vermutlich hat er davon schon den einen oder anderen nicht unbedingt sichtbaren Riss. Arbeiten gegen diese Spannungen dann auch noch äußere Kräfte an, z. B. durch das schrumpfende/quellende Holz, thermische Ausdehnung von Metallteilen und die Treppenbenutzung (Schub und Druck-Kräfte beim Hoch-Runterlaufen), wird höchstwahrscheinlich die eine oder andere Stufe (bzw. deren Halterung/Befestigung) im Laufe der Zeit lose werden, schlimmstenfalls der Ofen ernsthaft beschädigt.
Abgesehen davon, selbst wenn die Stufen ein paar cm Abstand zum Ofen haben, wird das Holz bei 100° am Ofen immer noch so heiß werden dass man nur noch mit Schuhen drauf treten kann. Barfuß drüber laufen oder Anfassen ist nicht...
Hast du schon mit dem Ofensetzer, der den Ofen gebaut hat, gesprochen?
Wie viel zusätzliches Gewicht kann die Konstruktion des Ofens überhaupt tragen? Das Gewicht der Treppe? Das Gewicht der Treppe und wie viel Personen gleichzeitig auf der Treppe?...die das Klavier hoch tragen.....
Da ist selbst einen Kachelofen habe und ungefähr abschätzen kann wie so große Öfen im Laufe der Zeit unter der thermischen Dauerbelastung reagieren, rate ich dir ohne einen genauen Bauplan des Ofens gesehen zu haben nur: Baue die Treppe freitragend über den Ofen und kaschiere "das Freitragen", wenn es dir darauf ankommt, nur optisch irgendwie. Wenn es die Rauchzüge mal so zerrissen hat, dass sie zu undicht werden, könnte das fatal enden....

Gruß,
KH

 

[Bauherren]

Mehr Infos

Vielen Dank für die ausführliche Antwort.

Dann gebe ich einfach mehr Infos dazu, vielleicht wird damit etwas mehr Klarheit geben.
Der Ofen ist nur mit den Steinen und Lehm gebaut. Es wurde kein Zement o. ä. verwendet. Wir nutzen ihn schon seit paar Jahren aber weiterhin nur "auf Baustelle". Verputzt ist er ebenso mit Lehmputz.
Der Ofen steht auf Holzrahmen mit 38 cm starken Balken aus KVH und unter der Rahmen gibt es gemauerte Wand bis die Fundamente.
Bis jetzt sind keine Risse aufgetreten. Der Ofenbauer hätte normalerweise auf den Stufen ca. 5cm starke Kalksandsteinplatten gelegt. Deswegen soll die Belastung/Gewicht eher kein Problem sein.

Die Idee ist ca 2cm Hohlraum zu dem Brett zu haben, aber dass es warm wir ist klar. Bis jetzt könnte man es problemlos mit Latschen drüber gehen, da die höchste Temperatur eher in Vorderraum entsteht.
Das Holz wird aber deutlich angenehmer als Steinplatte, die die Wärme leichter überträgt und sie länger speichern wird. Holz gilt hier eher als Dämmstoff und wird damit nicht so warm wie die Steinplatte.

Die Vermutung, dass die Verbindung mit dem Ofen irgendwann lose werden kann, habe ich leider auch. Deswegen war die Anforderung, dass man es noch justieren kann. Wobei sicher bin ich dabei leider nicht, auch wenn die Kräfte normalerweise immer nach Unten wirken. Ggf. musste die Verbindung gewisse Flexibilität haben damit die direkte Stoßkraft vermindert wird, wenn sie von dem Brett zu Ofen geleitet wird. Vielleicht muss man die Bretter mit Leisten ins Lehmschicht "eintauchen" und nicht mit dem Ofen zu verschrauben.
Im Prinzip, je mehr Maße desto stabiler. 5 cm starkes Brett aus Hartholz wiegt nicht wenig.

Die einfachste Variante wäre natürlich die Steinplatten auf die Stufen zu legen. Damit wäre alles fest, aber der Ofen noch schlechter zu begehen. Obwohl Mehrheit der Stufen nie so heißt wird.

Hängende bzw. freistehende Treppe werden nicht funktionieren. Es ist ein Treppenofen und er soll die Funktion erfüllen.

Vielleicht muss man einfach paar Varianten ausprobieren. Freiliegende Holzbrett mit Gratleiste wäre auch cool. Wenn sie dann hält...

VG, Jaro

 

[KHH]

Re: Mehr Infos

Aha, mit dem Foto wirds klarer. Der Ofen ist von Anfang an schon als Treppe gebaut/gedacht.
Will sagen, von der Statik/Tragfähigkeit her, sollte er die "Funktion Treppe" aushalten.
Selbst wenn man unter die Holzstufen eine zusätzliche Dämmplatte drunter kleben/schrauben/tTackern/wasauchimmer würde, damit sie nicht zu heiß werden, bleibt m. E. immer noch deren starre Befestigung der Knackpunkt (im wahrsten Sinn des Wortes). Mir fällt dazu nichts ein. Wenn auch sonst niemand hier im Forum eine Idee hat, kannst du das Foto und die Frage mal da einstellen: https://www.woodworker.de/forum/forums/amateur-fragt.17/ Da sind viele Profis die gerne helfen.

Gruß,
KH