Massivholzdielen auf KVH längst auf Eisenträger der Kappendecke

[Vici]

Hallo liebe Fachwerk-Mitglieder,

eins vorweg: top 1A Forum – sehr wertvolle Beiträge und wirklich nette Menschen hier. Zweites vorweg: sollte es schon einen Beitrag zu meiner Frage geben, her mit dem Link. Leider habe ich das passende für mich noch nicht gefunden.

Wir haben im Wohnzimmer eine Kappendecke mit Eisenträgern längst von Fenster zur Zimmertür. Die neuen raumlangen Massivholzdielen Lärche sollen quer dazu verlegt werden. Nun haben wir nicht so viel Platz für den Fußbodenaufbau. Daher wollen wir Konstruktionsvollholz (60 mm hoch) auf die Eisenträger legen und darauf die Dielung (28 mm) in die Feder schrauben.

Zwischen Dielen und KVH kommt Hanfband, zwischen KVH und Eisenträger eine Mauersperrbahn und darunter vollflächig Standard PE-Folie. Folie um das 2-4 mm Blähglas ungebunden als Dammung "an Ort und Stelle zu halten". Zum Teil haben wir in den Ecken des Raums Löcher zum Keller. Diese nutzen wir gleich für die Verkabelung. Die Folie wird bis Oberkante Dielung hochgezogen und die Enden der Balken extra damit umwickelt (liegen ja im Mauerwerk Außenwand). Die Elektrik liegt mit im Fußbodenaufbau. Darunter ist ein Keller: zu 2/3 im Boden, ca. 15 Grad, so trocken wie ein Altbau nun mal sein kann, Lüftung durch Fenster.

An welcher Stelle sollte der Fußboden entkoppelt werden für den guten Trittschall? Reicht das "lose" Aufliegen auf den Eisenträgern?
Ist die Mauersperrbahn trotz Folie noch notwendig?
Macht das Hanfband Sinn (für Trittschall), wenn Dielen mit Balken verschraubt werden?

Freue mich auf Euren Input.

Liebe Grüße
Vici

 

[Restauratio GmbH]

Das Hanfband...

sollte ersatzlos wegfallen. Eine Entkopplung ist in Richtung Keller auch nicht erforderlich und wäre in dieser Form auch nicht wirksam.

Habt Ihr die Träger durchnivelliert? Sind sie hinreichend in Waage, oder müsst Ihr noch auf den Trägern ausgleichen?

Die Verlegerichtung der Dielen ist klassisch längs zum Lichteinfall und zur Laufrichtung. Wenn Ihr die Lagerhölzer quer legt, ggf. über den gewölbebögen leicht ausgeschnitten, kämt Ihr da mit der Aufbauhöhe noch hin?

Grüße

Thomas

 

[Vici]

KVH werden mit Latten nivilliert

Hallo Thomas,

wir schrauben an das KVH auf jeder Seite 4 cm starke Latten, um das Bodenniveau auszugleichen. Das kommt uns auch noch zugute, da sich die Abstände der Balken dann verringern. Die Eisenträger sind ca. 1 m auseinander.

Das Hanfband wurde mir von einem Bodenleger empfohlen, das nicht Holz auf Holz schrammelt und es keine Knarzgeräusche gibt. Letzteres sollte es ja aber nicht geben bei Verschraubung. Vielleicht dann eher für mein Gefühl?

Die Verlegerichtung quer zum Lichteinfall ist gesetzt und so gewollt. Dielen sind schon bestellt. Auch wäre andersrum der Aufbau etwas zu hoch. Die alte Dielung lag ebenfalls quer zum Fenster. Wir bauen quasi so auf, wie es vorher war, nur mit Dämmung und geschraubt anstatt genagelt.

Wieso muss zum Keller hin nicht entkoppelt werden? Die Laufgeräusche hätte ich schon gern reduziert. Was ist mit der Mauersperrbahn zwischen KVH und Eisenträger?

Grüße aus dem Barnim,
Vici

 

[Restauratio GmbH]

Quer

Hallo Vici,

der Aufbau wäre auch für die Längsverlegung flach genug zu bekommen, aber nicht mehr notwendig, ok. Euer Ausgleichsverfahren klingt solide.

Das Hanfband ist an dieser Stelle nicht nur überflüssig, sondern kontraproduktiv. Knarren erfolgt am ehesten dann, wenn es Spiel gibt. Mit einem komprimierbaren "Flausch" zwischen den Hölzern wird das Spiel bauseitig eingebaut. Ich verlege seit 20 Jahren massive Dielen aller Art, und vermeide grundsätzlich Zwischenlagen. Achtet darauf daß jede Schraube richtig zieht und Holz straff auf Holz liegt, dann knarrt auch nix. Das Knarren alter Dielenböden kommt fast immer vom Reiben der Nagelschäfte an der schwingenden Dielung, selten von Hirnstößen. Nie davon, daß Holz auf Holz liegt.

Die Entkopplung ist zwischen bewohnten Etagen wünschenswert, besonders bei verschiedenen Mietparteien. Im EFH könnte man das schon lässiger sehen.Den Krach, den Du oben machst, kannst Du unten nicht gleichzeitig hören Es gibt aber auch massereiche Aufbauten, die auch im nichtentkoppelten Zustand recht leise sind. Über dem Gewölbe nun wird der Boden ohnehin recht leise sein. Viel Masse, keine frei schwingenden Balken. Achtet auf einen hohlraumfreien Balkenzwischenraum, dann reicht das vollkommen. Wie nutzt Ihr den Keller überhaupt? Wenn das keine vollwertigen Aufenthaltsräume werden, ist der Trittschall doch sowieso egal? Wenn's denn unbedingt "für's Gefühl" sein muss, nehmt statt Hanf besser Streifen aus 6mm Gummigranulatmatte (Bautenschutzmatte), die direkt auf die Träger gelegt und mit ein paar Kleberpunkten fixiert werden. Darüber dann die vollflächige PE - Folie.

Grüße

Thomas

 

[Vici]

Tanzen

Hallo Thomas,

besten Dank für deine ausführliche Antwort. Dann bin ich etwas beruhigter und fühle mich gut mit unserem Vorhaben. Das Hanfband lassen wir weg und schrauben alles gut fest. Der Keller wird als Lagerraum evtl. Werkstatt genutzt, also wird es den Konserven nicht stören, wenn wir im Wohnzimmer tanzen.

Dann schwenken wir um von Mauersperrbahn auf Bautenschutzmatte zwischen Eisenträger und KVH. Ist bestimmt auch günstiger - werde ich checken. Und gegen evtl. aufsteigende Feuchtigkeit ist ja die Folie da.

Ich freue mich, wenn die Dielen vor Ort sind und wir endlich einen großen Schritt näher am Einzug sind.

Schönen Abend und eine gute Woche,
V

 

[Andreas Teich]

Dielen über Kappengewölbe

Ich würde Höhenunterschiede nur mit Gummigranulatplatten ausgleichen- die gibts in verschiedenen Stärken- ggf noch anderes Rest-Material verwenden.
Seitlich Latten anschrauben ist instabiler, aufwendiger und diese liegen dann nicht mehr unbedingt nur auf den Stahlträgern auf.
Schüttung etwas überhöhen, damit enger Kontakt zu den Dielen gegeben ist-
dann ggf dünne Bahnen auflegen um die Brettfugen sauber zu halten

 

[Restauratio GmbH]

Es ist sinnlos,

eine Sammlung verschiedener Gummigranutatplattenstärken anzulegen. Zum HöhenAUSGLEICH sind sie weder gedacht noch geeignet.

 

[Vici]

Der Höhenunterschied

… ist auch nicht all zu groß. An der einen Stelle mal 1 cm und ansonsten geringer. Die Latten haben bei uns noch den Vorteil, dass sie den Abstand zwischen den Lagerbalken verringern. So liegen die Dielen besser auf. Hab was von 60 cm optimaler Abstand gelesen. Wir haben aber 1 m Abstand von Eisenträger zu Eisenträger. Werden es so handhaben wir geschrieben. In ein paar Tagen es los Danke euch allen für euren Input!

Lg, Vici