Mansardendach-Dämmung - aber wie

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Klawitter

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Hallo liebe "Mithandwerker",
wir haben uns ein kleines Haus mit einem Mansardendach gekauft. BJ ca 1920-30. Wir wollen den Dachstuhl ausbauen und dementsprechend das Dach dämmen. Das Haus hat wenig Grundfläche, deshalb wollen wir nicht unnötig Platz im Inneren verlieren. Die Sparren sind so ca 12 cm dick. Dahinter kommt eine dampfundurchlässige Folie (mit verstärktem Gewebe drinnen...), und dann die Ziegel. Mir hat jemand empfohlen, dass man die alte Folie, welche auf dem Sparren (also fast direkt unter den Ziegeln) angebracht ist, rausschneiden sollte, und unter den Sparren (als ca 12 cm tiefer) eine Dampfdurchlässige Folie mit Querlattung anbringen lassen sollte. Dann den Zwischenraum zwischen Ziegeln und Folie (also Sparrenbreite plus 3-4 cm bis zum Ziegel)mit Isofloc ausblasen lassen. Das Mansardendach geht seitlich fast über das ganze erste OG. Das Isoflock würde nur zwischen die Wand und die Ziegel geblasen werden. Übrigens: Die Außenwände sind bereits gedämmt. Jetzt kommen ein Haufen Fragen:
1) Kann es zu Wärmebrücken kommen, wenn das Isoflock im ersten OG an einigen Stellen dünner eingeblasen wird (durch entstehende, oder vorhandene Hohlräume etc) ?
2) Hat jemand Erfahrung, wie es mit "Ungeziefer", Nestbildung (Wespen...), Feuchtigkeitsbildung durch Pulverschnee aussieht, das unter den Ziegeln reingeblasen werden kann ? 3) Kann sich durch Feuchtigkeitsbildung die Dichte und damit die Wärmedämmeigenschaften vom Isofloc negativ verändern ? 4) Wie groß ist der Aufwand, eine "passende Folie oberhalb der Sparren anzubringen und evtl die Ziegel ca 5 cm höher zu legen, um eine größere Dämmung einzubringen, ohne den Innenraum arg zu verkleinern. 5) Kann man das selber machen, oder nur durch einen Dachdecker ? Ich hoffe, es sind nicht zu viele Fragen auf einmal (und das sind noch nicht mal alle...).
Ich freu mich auf Eure Antworten.
Vorab schon mal vielen Dank.
R.Klawitter
 
als

Antwort kann ich zumindest zu 4) Umdecken sagen - das wird aufwändiger als Du denkst. Da Du die Geometrie des Daches änderst, mußt Du auch die Dachziegel neu aufteilen, denn sonst fehlen dir am First die 5 cm, denn Dein Dach wird auch höher - oder die an der Dachrrinne entsteht eine Lücke. Rede mal mit einem Dchdecker drüber, da zumindest dieser Plan eine sichere Lösung bei guter Vorbereitung verspricht. Dann erkennst Du auch alle Wärmebrücken.
 
Wenn Innen der Raum zu kostbar ist, ...

... dann ist es besser, von außen zu dämmen. Bei einem 12cm Sparren bietet sich da eine leichte Aufsparrendämmung mit Holzdämmplatten an, die gleichzeitg die genannte Gitterfolie erstetzen.

Das ist zwar ein aufwändiger Weg - Olaf hat schon genannt, was da alles dranhängt - aber es gibt viele Gründe die dafür sprechen.

Einfach einblasen mit direktem Kontakt von Zellulose zum Dachziegel erscheint mir eher eine Lösung für ein Forscherprojekt: testen und mal nachprüfen was passiert. Wenn es nicht klappt, kann man auch seine Schlüsse daraus ziehen.

Zellulose wird auf alle Fälle Feuchtigkeit kapillar aufnehmen. Das wird auch die Dämmeigenschaften verschlechtern.

Grüße aus Frangn

Frank von Natural-Farben.de
 
Handwerkskunst

Hallo,da schließe ich mich meinen Vorschreibern an. Der Kontakt mit den Dachziegeln wäre kurz- bis mittelfristig das Ende des Dämmversuchs, die Art des Folienkionstruktes wird schief gehen.

Wenn Du tatsächlich bereit bist das Dach ab- und wieder neu zu decken käme eine Kombination aus Aufdach- und Zwischensparrendämmung (Holzfaser u./o. Ä.) in Frage, dann kann auch der Fußpunkt des Daches vernünftig gestaltet werden. Je nach Ziegelart und Gesamtaufbau sollte die Konstruktion auch statisch mal abgeklopft werden.

Theoretisch kann man das alles selbst machen. Doch spricht man landläufig von Handwerkskunst und Kunst kommt vom Können.

Ich habe zur Zeit bei Darmstadt zu tun und kann bei Bedarf mal darauf schauen.

Gruß aus Wiesbaden
Christoph Kornmayer
 
1) Klar. Ist aber dennoch weniger durchlässig als jetzt.

2) In Isofloc? Nie davon gehört. Das Zeugs ist doch mit Borsalz eingelassen, da geht kein Insekt (zweimal) ran.

3) Ja. Gleicht sich aber - angeblich - im Sommer wieder aus.

4) Da frage mal andere.

5) Also - ich würd's nicht selber machen. Ich bin ja nicht (grössen)wahnsinnig! Handwerkr sind gar ncht so teuer, finde ich, und ich kenn GottSeiDank einige gute.

stt
 
o.k. - Dann Plan B...

Vielen Dank für Eure Antworten,
ich glaube, das mit dem "Ziegel höher legen" ist mir dann doch zu aufwendig und zu teuer. Habe Frau und Kinder... Wenn ich nun, die Sparren nach innen verbreitern/verdicken würde (ca. 4-6 cm) und dann eine "Zwischensparrendämmung" von ca 16-18 cm anbringen würde - Kann ich dann die bestehende Folie (gewebeverstärkt) zwischen Sparren und Ziegeln lassen ? (Die Folie ist überlappend (ca 10-15 cm), aber nicht mit Klebeband verklebt). Und dann von innen eine Dampfdurchlässige Folie anbringen, Rigips drauf und fertig ??

Beste Grüße

Robert
 
Woher kommt die Gewissheit, dass es sich um eine ...

dampfdurchlässige Folie handelt? Wie heißt denn der Typ genau? Ich vermute eher mal, das da nichts durchgeht. Wie sieht es mit Konterlatte auf dem Sparren aus? Ist zwischen Traglatte der Ziegel und dem Sparren nur die Folie oder noch eine Konterlatte?

Wenn schon die Ablüftung nach Außen nicht gesichert ist, dann braucht es ein Dämmmaterial, das mit Feuchtigkeit umgehen kann. Zellulose mit feuchtevariabler Dampfbremse nach Innen wäre da mein Hit.

Die Außenfolie erscheint mir auf Dauer nicht sehr sicher. Wenn es mein Haus wäre, würde ich mir Leisten an den Seiten von dem Sparren setzen und darauf eine Holzdämmplatte als druckfeste Ebene.

Grüße aus Frangn

Frank von Natural-Farben.de
 
Nochmal für "Einsteiger" bitte...

Hallo Frank,

habe mir alles noch einmal genauer angesehen. Es gibt tatsächlich eine Längslattung auf den Sparren, auf der wiederum die Traglattung für die Ziegel angebracht sind. Ich glaube damit haben wir eine Hinterlüftung der Folie.
Die Folie wird aber sicherlich nicht diffusionsoffen sein. D.h. rausschneiden und zwischen den Sparren eine diffusionsoffene Folie nachträglich einziehen.
Wenn ich alles halbwegs richtig verstanden habe, muss die Außenseite möglichst winddicht sein, dann zwischen den Sparren eine Dämmung, und auf der warmen seite eine Dampfsperre angebracht werden, die aber niemals wirklich komplett sperren kann, weil es immer Undichtigkeiten geben wird. Wie sieht es denn mit einer Kombination aus Zwischensparrendämmung und einer innen liegenden PU-Dämmung aus (ca 4 cm) und oder mit dem Einbau auf der Kaltseite von "angeblich" Diffusionsoffenen festen Materialien - hast Du da Erfahrung ?

besten Dank für die Antwort im vorraus

Robert
 
Vorschlag für einen Aufbau

Vorausgesetzt, Du willst von außen nicht ran:

Suche Dir wenigstens zwei Einbläser von Zellulose und lass Dir Angebote machen. Die sollen Dir auch sagen, welche Vorbereitungen Du treffen sollst.

Diese Einbläser sollten Dir ein paar Referenzen nennen können, die älter als fünf Jahre sind. Isofloc kann ein wenig mehr kosten - dafür haben die eine gute Qualitätssicherung.

Zur Kontrolle kannst Du das dann hier mal vorstellen.

Grüße aus Frangn

Frank von Natural-Farben.de
 
Thema: Mansardendach-Dämmung - aber wie
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