Lehmfeinputz Auftrag wirft feine Wellen und Dellen

Diskutiere Lehmfeinputz Auftrag wirft feine Wellen und Dellen im Forum Sanierung allgemein im Bereich - Liebe Community, Ich habe Lehm Unterputz mit Stroh der Firma Claytec verarbeitet. Das ging soweit super. Die Wand wurde gefilzt und ist trocken...
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Lehmwunder

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lehm-claytec-wand-i30064_2022916163235.jpgLiebe Community,

Ich habe Lehm Unterputz mit Stroh der Firma Claytec verarbeitet. Das ging soweit super. Die Wand wurde gefilzt und ist trocken. Ich habe sie mit einem Sprüher fein benebelt und habe 06er Feinputz aufgetragen. Relativ dünn von der Konsistenz. Ähnlich Spachtelmasse. Leider zieht mir der Lehm so schnell an, dass ich teilweise nach der 3. Kelle in Folge nicht mehr sauber korrigieren kann bzw sich der Lehm minimal abschürft und die Übergänge nicht glatt werden. Wenn ich die "fertige" Wand anfeuchte und abziehe mit großem Schmetterlinge, spüre ich teilweise kleine "Wabel/Beulen". Vielleicht beschreiben die Bilder eher das Problem.
Die Fenster sind geschlossen. Die übrigen Wände um mich herum auch mit Lehm verputzt. Der Lehm wurde mit Quirl verrührt und 30 Minuten ruhen gelassen vor Auftrag.
Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht? Claytec ist nun ja doch eher bekannt. Vielleicht liegt es an einer Technik die ich falsch mache. Ich würde sogar einen Kurs buchen wenn es hier jemanden in Süddeutschland gibt ;-)
 
Re: Lehmfeinputz Auftrag

Entweder hast du die Wand nicht genug angefeuchtet, oder den Feinputz zu dünn aufgetragen, oder beides kommt zusammen.
Der 06erFeinputz ist nicht als dünnlagiger Spachtelputz gedacht/gemacht!
Ich kann nur raten a) gut, heißt mehrfach, vorzunässen und b) den Putz tatsächlich in der max. zulässigen Dicke (3 mm) aufzuziehen, eben weil die geringe Menge Anmachwasser schnell weg gesaugt wird.
Wenn man dann als Ungeübter auch noch länger braucht um die Fläche zu überziehen, passiert genau das was man auf deinem Foto sieht, man kriegt die Schicht nicht mehr geglättet/geebnet.
Abgesehen davon, auch den Feinputz sollte/muss man filzen (und evtl. anschließend nochmal glätten), um eine ordentliche Oberfläche zu erreichen.

Alternativ könntest du den Unterputz auch z. B. mit Tapetenkleister streichen, den Anstrich dann über Nacht durch trocknen lassen. Die Cellulose im Kleister verlangsamt den Wasserentzug.
Die Grundierungen von Claytec ("Die Weiße"/"DieRote"/"DieGelbe") würde ich nicht verwenden, weil die auf Wasserglasbasis hergestellt werden. Dadurch wird die Oberfläche des Unterputzes wasserunlöslich, was eine eventuelle spätere Reparatur erschwert.

Schält sich der Feinputz stellenweise von der Wand ab (wirft Blasen), hast du an diesen Stelle zu viel/oft drauf rum "geglättet" und den Putz dadurch so hoch verdichtet, dass das Anmachwasser völlig raus gedrückt wurde. Der Putz verliert deswegen seine Haftung. Heißt, weniger über die gleichen Stellen fahren und dabei nicht zu fest drücken. Besser ist an den Stellen den Putz nochmal abnehmen und frischen verwenden.

Thema Kurse: Frage einfach mal bei Claytec oder Conluto nach. Beide bieten mehr oder weniger unregelmäßig, zum Teil auch bei Lehmbaufirmen, Kurse zur Oberflächengestaltung an. Sowohl für Profis, als auch für Hobbyisten/Laien/"Endverbraucher".

Gruß,
KH
 
Danke :)

Hallo Karl-Heinz,

Ich freue mich so sehr, dass du dir so viel Zeit hier zum verfassen genommen hast. In der Tat klingt das alles schlüssig und ich hatte sogar "Die Rote" verwendet um alles vom gleichen Hersteller beizuhalten. Das erklärt, warum bei Wänden ohne Unterputz, direkt auf der Grundierung es noch schwieriger wurde.
Ich werde mir deine Tipps zu Herzen nehmen. Wahnsinn wie viel du doch aus reinem Text aus der Ferne mit Foto analysieren konntest. Vielen lieben Dank.

PS: Ich werde dir auf deine Mail noch mal privat schreiben.

Viele Grüße
Tobias
 
Thema: Lehmfeinputz Auftrag wirft feine Wellen und Dellen
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