Lastenbefestigung in Lehm und Heraklith

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Hilde

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Hallo,
wir haben eine Holzrahmenkonstruktion. Auf einer Lattung (2 cm) sind 2,5 cm starke magnesitgebundene Heraklith-Platten montiert, darauf eine ca. 3,5 cm dicke Schicht Lehmoberputz (Schichtstärke ergibt sich daraus, dass eine Wandheizung eingeputzt wurde). Nun möchte ich an dieser Wand eine Bilderleiste (dh. ein Regalbord) anbringen, auf welches Bilderrahmen gestellt werden können. Da es insgesamt nicht sooo schwer und ausladend ist, habe ich gedacht, dass das vielleicht auch an einer Wand ohne spezielle Unterkonstruktion nur mit dem richtigen Dübel möglich sein würde. Ich bin mir jetzt nicht sicher, wie ich die Befestigungsschrauben für das Bord gut in der Wand verankern kann, da ich nur "lose" Materialien wie Lehm und Heraklith zur Verfügung habe. Ein großer Dübelhersteller konnte mir da auch nicht so richtig weiterhelfen. Er sah das Problem in den Biegekräften, die auf die Schraube wirken und die nach seiner Ansicht durch den Lehmputz nicht aufgenommen werden können (so habe ich es zumindest verstanden). Mangels eines ausrichend tiefen Hohlraums können auch keine Klappdübel verwendet werden.
Wer hat Erfahrung mit Befestigungen an so einer Konstruktion? Ich freue mich auf Eure Antworten.
 
Meine Schwester hat nur alte Lehmbauwände in der Küche. Sie hat die Oberschränke mit Dübel, die mit zweikompenenten Masse ausgestattet sind genommen. Die haben damals 10DM pro Stück gekostet. Sie halten immer noch nach 20Jahren.
 
Wandheizung

Auf was sind die Latten befestigt?
Wie breit sind sie ?
In welchem Raster wurden sie verlegt?
Wie wurden die Heraklithplatten befestigt?
 
Wandaufbau

Der genaue Wandaufbau von innen nach außen ist:
3,5 cm Lehmoberputz mit Wandheizung
2,5 cm Heraklith-Platte
Lattung 22x70 mm (deshalb der Hohlraum von ca. 2 cm), verlegt im Abstand von ca. 30 cm (bedeutet ca. 23 cm lichter Abstand zwischen den Latten)
Dampfbremspapier
24 mm Rauhspundschalung/Diagonalschalung zur Aussteifung der
240 mm Holzrahmenkonstruktion, gedämmt mit Zellulose

Die Heraklith-Platten (Format 60 x 200 cm, wenn ich mich recht erinnere) wurden nach Herstellerangabe auf der Lattung verlegt und (mit Unterlegscheiben) verschraubt. Die Schrauben waren 45 mm lang, um die Dampfbremse nicht zu zerlöchern.

Ich habe gestern schon zu dem Thema die Beiträge hier durchforstet und halte auch viel davon, dass eingebrachte Schrauben später auch wieder entfernt werden können, ohne dass dabei die Wand Schaden nimmt. Baukleber und dgl. würde ich gern vermeiden.
 
Nachtrag zum Wandaufbau

Interessanterweise konnte ich aufgrund von Fotos feststellen, dass sich die Lattung für die Heraklithplatte immer gerade dort befindet, wo auch die Rohre der Wandheizung verlaufen. Beim Bohren die Lattung knapp neben den Rohren zu treffen kann funktionieren, muss aber nicht. Das Risiko will ich auf keinen Fall eingehen.
 
Wandaufbau

Erst mal:
Das ist vorsichtig ausgedrückt ein sehr ungewöhnlicher und meiner Meinung nach teurer und wenig fehlertoleranter Wandaufbau.
Ich halte die Heraklithplatten in Kombination mit der Traglattung für nicht die beste Wahl und die Traglattung für überflüssig. Eine Wandheizung bei so einer wenig speicherfähigen, hochgedämmten Wand ist ebenfalls keine logische Entscheidung.
Aber lassen wir das, zu Ihrem Problem:
Da werden Sie mit Abstandsdübeln bis in die senkrechten Ständer des Tragwerkes schrauben müssen um ein Regal sicher befestigen zu können. Sie sollten nicht davon ausgehen das alle immer wissen das auf dem Regal nur leichte Sachen stehen dürfen. Befestigen Sie die Regalkonsolen oben und unten damit der Putz nicht unten eingedrückt werden kann wenn größere Lasten aufliegen.
Eine einfache Lösung wäre das Regal an eine Innenwand zu schrauben!
 
Wandheizung und Heraklith

Vielen Dank für Ihre Antwort Herr Böttcher.
Die Wand ist jetzt gebaut, aber trotzdem bin ich für Kritik aufgeschlossen. Welche Nachteile sehen Sie in der Heraklith-Konstruktion (Fehlertoleranz)? Die Wandheizung in einer relativ wenig speichernden Wand - was meinen Sie damit? Vermutlich wäre der Wärmestrahlungseffekt bei einer massiveren Wand höher, denn zugegeben, als so toll kann ich unsere Wandheizung im Vergleich zu einer Heizkörperheizung nicht finden.
 
Wandheizung

welchen Effekt hatten Sie sich denn von der Wandheizung im Gegensatz zu Konvektoren erhofft? Ich bezweifle, dass der Wärmestrahlungseffekt bei einer massiven Wand höher gewesen wäre.
 
Ähnliches schon gebaut....

...aber die Unterkonstruktion in Kreuzlattungsausführung erstellt.
Wer gab ihnen diesen Aufbau vor?
Die Aufnahmeebene der 25 mm Heraklithplatten sollte auf einer mind. 23 mm Sparschalung erfolgen und somit hätten sie auch längere Schrauben somit verwenden können.
Welche Schraubengröße (Stärke) haben sie verwendet?
bei Baupapierunterkonstruktion ist stets eine Kreuzlattung vorgeschrieben.

Wenn sie nur kleinere Bilder und keinen Rembrandt an dieser wand befestigen wollen, würde ich eine mechanische Befestigung in der Heraklithebene für möglich halten.
 
Spaceframe

Moderne Holzrahmenwände haben folgende bzw. ähnliche Aufbauten (Beispiel):
mehrlagiger mineralischer Außenputz
putzfähige Holzfaserdämmplatte mit aussteifender Wirkung bzw. Holzfaserdämmplatte auf Diagonalschalung
Tragwerk, Zwischenräume mit Holz- oder Mineralfaser gedämmt
OSB oder ESB- Platten als aussteifende und dampfbremsende Schicht,
Gipskarton als Trockenputz.
Fußbodenheizung oder normale Heizkörper.
 
Innenbeplankungen unterschiedlich

...auch Fermacell, Heraklith (in Verbindung mit WH sehr oft) oder nur dünne Heraklith bei Lehm- oder Kalkverputz.

Bei Eltinstallation in den Außenwänden entweder mit winddichten Unterputzdosen arbeiten oder halt eine Kreuzlattung erstellen, um die Dosen einzulassen und die Winddichtungsebene nicht zu durchdringen
 
Vielen Dank für die Antworten hier im Forum. Ich werde mein Vorhaben wohl noch einmal überdenken.
 
Thema: Lastenbefestigung in Lehm und Heraklith
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