Lagerholzkostruktion Neubau

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Hallo liebes Forum,
ich plane für unseren Neubau eine Lagerholzkonstruktion als Bodenaufbau. Die Dielen werden raumlange Douglasie-Dielen in einer Stärke von 28 mm. Der Gesamtbodenaufbau soll im EG 160 mm haben, im OG 220 mm. Der UK-Aufbau muss also eine Höhe von ca. 130 bzw. 190 mm haben. Ich stelle mir eine Lagerholzkonstruktion (KVH) mit einer Schüttdämmung (Zellulose oder Perlite) vor.
Was wäre aus eurer Sicht sinnvoller:
1. eine Kreuzlattung herzustellen aus 60+60 mm KVH bzw. 90+90 mm KVH + jeweils Trittschalldämmung+Ausgleichsplättchen
2. nur eine Lagerholzebene herzustellen aus 120 mm KVH bzw. 180 mm KVH + jeweils Trittschalldämmung+Ausgleichsplättchen
3. ein Raster aus Klötzen herzustellen um die untere Bodenebene (Installationseben) zu überbrücken. Auf diese Klötze dann eine Ebene Lagerhölzer auflegen und verschrauben. Das Rastermaß könnte bspw. 50 x 50 cm betragen, die Klotz-Höhe bspw. 40 mm / 100 mm (+Trittschall+Ausgleichsplättchen), damit wären die Lagehölzer jeweils 80 mm hoch

Mir ist klar, dass aus statischer Sicht Variante 2 am besten wäre. Allerdings ist hierbei durch die großen Querschnitte wohl auch mit stärkerem Quellen und Schwinden des Holzes zu rechnen. Bei Variante 3 wäre die Materialkosten am geringsten (der Arbeitsaufwand dafür wohl am höchsten). Was sagen die Praktiker dazu?
 
Fußboden-Dämmsystem

Von STEICO gibt es ein Verlegesysteme für Dielenböden in 40 mm und 60 mm Höhe. Schau mal hier: https://www.steico.com/de/produkte/daemmung/boden/waerme-und-trittschalldaemmung/steicofloor
Um eine bessere Dämmung und/oder höhere Einbauhöhe zu erreichen kann man diese zusätzlich mit druckfesten HWF-Dämmplatten unterlegen: https://www.steico.com/de/produkte/daemmung/boden/waerme-und-trittschalldaemmung/steicobase. Als Feuchtigekitssperre sollte darunter eine Folie ausgelgt werden, die an den Wänden bis zur OKFF hoch gezogen wird.
 
Das klingt...

...ziemlich unausgegohren.

Zum EG: wie ist denn der Aufbau darunter? Eine gedämmte Bodenplatte, ein UG, vielleicht sogar beheizt?

Zum OG: desgleichen, wie ist der gesamte Aufbau des Bodens? Also, was ist als Rohbaudecke geplant?
Ferner: wie wichtig ist Trittschalldämmung?

Steht der Neubau schon, oder ist er noch in der Planung?


Grüße

Thomas
 
Karl-Heinz

Danke für deine Antwort, Karl-Heinz.
Das System kenne ich. Ich würde aber gerne bei einer Lösung mit Lagerhölzern und Schüttdämmung bleiben.Viele Grüße!
 
Thomas

Danke für Deine Antwort, Thomas.

Was konkret klingt denn unausgegoren?

EG: gedämmte Bodenplatte
OG: Betondecke
Trittschalldämmung: keine übergeordnete Bedeutung

Der Rohbau steht.

Grüße!
 
Fußboden-Dämmsystem, die Zweite

"Ich würde aber gerne bei einer Lösung mit Lagerhölzern und Schüttdämmung bleiben."
Aus welchen Gründen?

"Trittschalldämmung: keine übergeordnete Bedeutung"
Was meinst du mit "übergeordnet"?

Bedenke, gerade bei einem komplett aus Holz gebauten Bodenaufbau ist das Risiko des "Trommeleffekts" (Resonanzkörper) recht hoch. Vor allem wenn man den Hohlraum unter dem Dielenboden nur mit einer sehr leichten, somit schlecht schallschluckenden Dämmschüttung (z. B. Perlite, o. ä.) füllt. Auch auf einer schweren Betondecke kann das "Gepoltere" beim Drüberlaufen recht laut werden! Zumal die Dielen, im Gegensatz zur von mir genannten Variante, nicht fest/press auf der Schüttung aufliegen. Bei so einer Schüttung werden die Dielen immer mehr oder weniger viel "schwingen", wenn sie vollflächig auf einer dämmenden Unterlage aufliegen nicht.
Das Steico-System hat genau diesen Vorteil: Die Lagerhölzer sind 5 mm dünner als die Dämmplatten. Sie werden beim Aufschrauben der Dielen gegen diese hoch gezogen, sodass die Dielen vollflächig und hohlraumfrei auf den HWF-Platten liegen und die Hölzer keinen (schallübertragenden) Kontakt zum Untergrund haben. Zusätzlich schlucken die schwereren HWF-Platten Luft- und Körperschall wesentlich besser als leichte Dämmstoffe.
 
Karl-Heinz

Nun, ich finde das Steico-System technisch durchaus überzeugend. Mir gefällt aber die Einfachheit einer normalen Lagerholzkonstruktion. Auch preislich ist diese ja kaum zu schlagen.

Zum Trittschall: Deine Ausführungen hören sich plausibel an. Ich habe mich nie besonders damit beschäftigt. Allerdings bin ich in einem Haus mit ebendiesem Aufbau aufgewachsen (Betondecke, Lagerhölzer + Perlite-Schüttung, Parkett). Trittschall war nie ein Thema. Auch heute, wenn ich dort bin, fällt mir dazu nichts auf. Daher habe ich diesbezüglich eigentlich keine Bedenken.
 
Die Aufbauhöhen...

...sind unsinnig hoch und hätten bei einer konsequenten Planung reduziert werden können. Es hätten jeweils 4-6cm als Unterbau ausgereicht und das wäre sehr wohl in HWPl billiger und solider geworden als die angedachten höhengreifenden Aufbauten. Der gesamte Baukörper hätte bei gleichen Raumhöhen und soliderem Bodenaufbau 18cm niedriger sein können. Mit entsprechenden Vorgaben hätte es auch ebene Rohbauböden gegeben. Für die vollflächig auf der HWPl aufliegenden Dielen hätte eine Stärke von 22mm genügt... Hätte, wäre, sollte... Da nun aber der Rohbau schon steht, sind die zuerbringenden Aufbauhöhen gesetzt.

Für Deine Aufbauvarianten gilt ganz klar: Die einfachste Lösung ist die beste. Also Variante 2. Das Quellen/ Schwinden des Unterbaues ist irrelevant. Es sind getrocknete Hölzer (KVH) einzubauen. Die Ausgleichshölzer sind sicher und dauerhaft zu fixieren.

Variante 1: Kein Mensch hat früher Kreuzlattungen eingebaut. Die geistern durch die Foren, ohne dass mir je klar wurde, welchen Vorteil eine Kreuzlattung haben sollte. 2 dünne kreuzweise verlegte Latten sind nicht so solide wie ein doppelt so starkes Holz. Im Ergebnis gäbe es mehr Schwingungen und zusätzliche Fehlerquellen.

Variante 3: Das Basteln all der Türmchen ist eine erhebliche Fehlerquelle. Verrutscht da 'mal was, kommt der Unterbau in Bewegung. Klinke besser die Hölzer der Variante 2 entsprechend aus.

Zur Schüttung: Vermeide besser das weisse Bimsgekrümel. Der reichlich vorhandene Bimsstaub kratzt sehr unangenehm im Hals und wird auch nach dem Verlegen über den Pumpeffekt der bewegten Dielung nach oben transportiert. Blähton wie Maxit Clay oder Liapor sind als Hohlraumschüttung besser geeignet.

Viel Erfolg wünscht

Thomas
 
Das Kind ist in den Brunnen gefallen.

Thomas, ich gebe Dir Recht. Die Planung ist tatsächlich unter großem Zeitdruck entstanden und daher durchaus nicht optimal.
Danke für Deine Einschätzung. Sollten die Lagerhölzer am Rohboden befestigt oder nur aufgelegt werden? Ich vermute durch das Eigengewicht rührt sich da nichts mehr. Die Ausgleichshölzer hätte ich fest an den Lagerhölzer befestigt (geklebt?).
 
Das Befestigen...

...der Lagerhölzer ist nicht erforderlich, die Nivellierplättchen jedoch solltest Du an die Lagerhölzer kleben oder, wenn Du diese noch mal drehen willst, mit einem Nagel fixieren.

Gutes Gelingen wünscht

Thomas
 
Thema: Lagerholzkostruktion Neubau
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