Küchenrenovierung

Diskutiere Küchenrenovierung im Forum Sanierung allgemein im Bereich - Hallo zusammen, ich bekomme eine neue Küche eingebaut. Vorher muss ich dafür die Alte entsorgen (ist geschehen) und den Raum "einbaubereit"...
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bodenausgleichsmasse-wand-speisekammer-i30457_202345141652.jpegHallo zusammen,

ich bekomme eine neue Küche eingebaut. Vorher muss ich dafür die Alte entsorgen (ist geschehen) und den Raum "einbaubereit" renovieren. Dazu habe ich bereits die Wand der alten Speisekammer eingerissen und den Bauschutt entsorgt. Weitere Arbeitsschritte sind:

- Elektronik gem. Elektroplan von Küchenhersteller (macht Bekannter)
- Verputzen der Wand/Decke im Bereich der alten Speisekammer
- Bodenausgleichsmasse (davor Kleber auf Fliesen) ausbringen um die Unebenheiten zu beseitigen
- Streichen
- Vinylboden verlegen

In der Speisekammer (Foto links!) war vorher ein Linoleum-Boden drinnen, den ich auch bereits entfernt habe. Als "Rest" ist hier nur noch eine dünne Graupappe übrig geblieben, die man nicht abziehen kann, weil sie mit dem Kleber darunter verschmolzen ist. Bei der Furche in der Mitte ist die Wand der Speise gestanden und rechts ist ein Fliesenboden.

Mir wurde vom Fachhandel gesagt, dass es kein Problem ist, eine Bodenausgleichsmasse für 3 unterschiedliche Untergründe herzunehmen, solange glatte Oberflächen vorher mit einer Klebmasse behandelt werden. Seht ihr das ähnlich?

Weiterhin hätte ich nach der Elektroinstallation zuerst verputzt und dann die Ausgleichsmasse ausgetragen. Wie lange sollte ich dann mit dem Austragen der Bodenausgleichsmasse warten? Im Boden/Wand-Bereich ist ja dann direkter Kontakt der beiden Massen. Kann ich hier bereits nach 2-3 Tagen mit der Bodenausgleichsmasse anfangen, oder sollte ich besser noch etwas warten?

Mit freundlichen Grüßen
 
Bodenausgleichsmasse

ist nicht immer der Weisheit letzter Schluss!

Erst mal „Hut ab“ vor deinem Nicknamen
und gerade deswegen möchte ich zumindest versuchen dir ein paar Tipps zu geben!

Stell dir das fachgerechte Einbringen von Fließspachtel/Bodenausgleichsmasse nicht zu einfach vor,
zumindest nicht so unkompliziert, wie es die Werbung suggeriert!
Als Laie ohne Grunderfahrung kannst du da schnell an den Rand der Verzweiflung und auf die gähnende Leere am Boden deines Geldbeutels kommen.

- Spätestens, beim möglicherweise dritten Versuch mit nochmal 5 Sack, die nach dem Aushärten aufgetauchten Senken und Buckelchen endlich ausgleichen zu können, ist das nicht ausgeschlossen.
Bei faserarmiertem Material ist dieses Risiko noch um einiges größer.

Aus ursprünglich geplanten 12-15 mm Dicke können da,
bei fehlender Erfahrung, schnell auch 25-40 mm und mehr werden und die effektive Höhe des Küchenbodens wird mit Belag zur Stolperschwelle an der Tür, mit einer Folgekette von anderen Unannehmlichkeiten.

Ganz zu schweigen, was der Blick in den Geldbeutel sagt.

Vinylboden verlangt ja eine sehr hohe Ebenheit des Untergrundes.
Was dazu führen kann, dass die Oberfläche am Ende auch noch geschliffen werden muss.
Wenn du im Fachhandel gesagt hast, dass in der ehemaligen Speise noch „Pappe“ verblieben ist,
hat man dich schlecht beraten und will dir vielleicht auch noch irgendwelche Kleber verklatschen!
Wenn’s dann nicht funktioniert, kann man sich dort bequem zurücklegen!
Da haben sie als Laie irgendwas falsch gemacht!

Der Fließspachtel wird relativ flüssig eingebracht.
Folge:
Während der Abbindezeit quillt die Pappe durch die Aufnahme von Anmachwasser, was sie der Spachtelmasse entzieht.
D.h. in den nächsten Stunden wird der Speisebodenuntergrund höher, als er beim Einbringen und Nivellieren der Spachtelmasse war.
Gleichzeitig wird Letzterer schneller und mehr Wasser entzogen als lieb sein kann.
Nach dem endgültigen Aushärten ist aber die Pappe unterhalb noch nicht wieder trocken und du weißt nicht, wann das dann der Fall ist!
Bis die Pappe endgültig getrocknet ist schrumpft sie wieder und die Spachtelmasse oben drauf? Na was?

Glaube nicht, dass dir die erwartete 3 mm Dicke über den Fliesen gelingt!
Geh da mal lieber von min. 6 mm aus.
Bodenfliesen mit Kleber => 12 mm + Spachtel => 6 mm = min. 18 mm im Bereich der Speise.
Rechne mal nach Herstellerangabe aus, was du da für deine gesamte Küche (im günstigsten Fall) an Material brauchen wirst.

1. Pappe und Kleber ab, egal wie schwer das geht.
2. Fliesen und Kleber ab, egal wie schwer das geht.
Häufig geht das leichter als gedacht!
Mach mal einen Versuch mit breitem Stechbeitel und Holzklöpfel, da kannst du ja nichts falsch machen.
3. Dann die […] Furche […] ;-) mit preisgünstigem Estrich verschließen.
4. Sämtliche Wandanschlussfugen akribisch mit Acryl abdichten, sonst läuft die Spachtelbrühe da ins Nirvana!

Das sind alles Arbeiten, die du auch mit deinen so wertvollen „zwei linken Händen“ erledigen kannst.

Bei dem dann folgenden Ausgleichsspachtel, wäre ich da eher skeptisch.
Nicht falsch verstehen, aber das „könnte“ eine Kostenfalle werden!

In 2008 habe ich, bzw. ein Mitarbeiter, 6-8 cm neuen Ausgleichspachtel von einem Badboden abgetragen und entsorgt, den der offensichtlich ungeübte Trockenbauer (4 Versuchsschichten), bis „dahin“ Freund des Hauses, dem Auftraggeber hinterlassen hatte.
Problem war, der Sanitärfritze konnte das Hänge-WC nicht mehr montieren!

Wartezeiten wie von dir angefragt kannst du den Herstellerangaben auf den jeweiligen Materialgebinden entnehmen und daran solltest du dich auch halten.

Nicht unwesentlich!
Wie ist die Rohdecke beschaffen, Holzbalken mit Dielen oder Beton?
Aus was besteht die Trägerschicht des ehemaligen Linoleumbelages und der Küchenfliesen?
Könnte es sein, dass das Spanplatten sind oder täuscht das Foto und es ist massiver Estrich?
 
Sehe es wie Vorkommentar

Ich würde Fliesen und Spanplatten darunter rausreißen und den Boden durchgehend mit OSB-Platten belegen.
Falls unter den Spanplatten keine Dielen sind, ist auch noch eine nachträglich Dämmung möglich.
 
Thema: Küchenrenovierung

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