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Georg Böttcher1
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Kerndämmung
Mit den weiteren Bildern kann ich ein wenig anfangen.
Zur Ausgangslage:
Die Innenschale wurde mit Durchbindern gesetzt, das ist am Verband erkennbar.
Die Feldsteinwand selber ist zweischalig gemauert; auch innen sind gespaltene Feldsteine gesetzt. Eine andere Variante wäre Mischmauerwerk, also außen Naturstein und innen Ziegel aber ohne Luftschicht. Die ist hier anscheinend nicht vorhanden.
Der Sockelbereich der Außenwand ist in den Fugen ziemlich abgewittert, jedenfalls auf dem Foto. Bei dieser Art Steinverband kommt es zwangsläufig zu großen Fugen, hier kann Wasser in die Wand eindringen.
Gefördert wird es auf dem abgebildeten Wandabschnitt noch durch die niedrige Traufe ohne Dachrinne.
Das ist jedenfalls das was ich mir anhand der wenigen Informationen zusammenreimen kann.
Zur geplanten Kerndämmung:
Machbar und möglich ja, aber keine Premiumlösung.
Warum?
Innendämmung sollte kapillaraktiv sein. Ich kenne keine anorganischen Dämmstoffe die das schaffen und eingeblasen bzw. geschüttet werden können. Kondensatausfall durch eindiffundierende Luftfeuchte an der Innenseite der Außenwand ist also theoretisch möglich. Was an Feuchte hineinkommt- auch von außen über undichte Fugen im Spritzwasserbereich- kann nicht wieder heraus und akkumuliert sich in flüssiger Form irgendwann am Fußpunkt der Wand.
Das Egebnis ist dann eine erhöhte Durchfeuchtung der inneren Vorsatzschale- verringerte Dämmwirkung- Kondensatausfall-noch mehr Feuchte- noch weniger Dämmwirkung usw. Ergebnis wie gehabt.
So der theoretische Ansatz.
Was heißt das für die Praxis:
Ich glaube das eindiffundierende Raumfeuchte eine untergeordnete Rolle spielt, egal ob mit oder ohne Kerndämmung und egal was der Glaser- Rechner sagt. Sie wird, im Gegensatz zur realen Gefahr durch Konvektion, maßlos überschätzt. Bei einer luftdichten Innenschale (das sollte der Putz sichern) und vernünftigem Heizungs- und Lüftungsverhalten (Kondenswasserfreiheit!!!) dürfte Wasser in der Kerndämmung keine Rolle spielen. Problematischer und WAHRSCHEINLICHER! sehe ich die Möglichkeit das Spritzwasser über den undichten Sockel ins Mauerwerk eindringt und über die gemeinsame Aufstandsfuge der Außenmauer und der Vorsatzschale zu inneren Feuchteschäden führt. Die eingelegte Folie wird das noch verstärken, auf ihr kann eindringendes Wasser praktisch verlustlos bis zur inneren Aufstandsfuge laufen.
Was kann man machen:
Innendämmung ist immer noch die Vorzugsvariante für diese Wand. Es gibt mehrere Systeme die einfach auf den Innenputz aufgeklebt werden und wenig Dreck verursachen. Die Bauteilinnentemperatur wird angehoben, die thermische Trägheit der Innenwandfläche drastisch reduziert, der Kondensatausfall minimiert.
Einen oben offenen Spalt über den Dämmschüttung eingeblasen oder eingefüllt werden kann wird es wahrscheinlich nicht geben (siehe Foto Außenwand mit Ziegelabschluß im Traufbereich). Man kann mineralische Dämmung auch von innen über Öffnungen in der Vorsatzschale einblasen. Was das wärme- und feuchtetechnisch bringt bleibt abzuwarten. Billiger wie eine Innendämmung wird das wohl auch nicht, weniger Dreck ebenfalls nicht.
Beide Varianten setzen eines voraus: Eine dichte, vor Spritz- und Regenwasser geschützte Außenwand. Eine ordentliche Traufe mit Dachentwässerung bringt das neue Dach mit sich, fehlt nur noch eine ordentliche Sockelausbildung.
Was geht noch:
Die Wand in Ruhe lassen. Die Maßnahmen im Zuge der Dachsanierung, dazu Dämmung von Decke und Fußboden und-was ganz wichtig ist- angepasstes Heizungs- und Lüftungsverhalten sollten wenigstens den Wandfuß in Zukunft trockener halten.
Ist Ihr Fußbodenaufbau schon fertig oder noch in Arbeit?
Mit den weiteren Bildern kann ich ein wenig anfangen.
Zur Ausgangslage:
Die Innenschale wurde mit Durchbindern gesetzt, das ist am Verband erkennbar.
Die Feldsteinwand selber ist zweischalig gemauert; auch innen sind gespaltene Feldsteine gesetzt. Eine andere Variante wäre Mischmauerwerk, also außen Naturstein und innen Ziegel aber ohne Luftschicht. Die ist hier anscheinend nicht vorhanden.
Der Sockelbereich der Außenwand ist in den Fugen ziemlich abgewittert, jedenfalls auf dem Foto. Bei dieser Art Steinverband kommt es zwangsläufig zu großen Fugen, hier kann Wasser in die Wand eindringen.
Gefördert wird es auf dem abgebildeten Wandabschnitt noch durch die niedrige Traufe ohne Dachrinne.
Das ist jedenfalls das was ich mir anhand der wenigen Informationen zusammenreimen kann.
Zur geplanten Kerndämmung:
Machbar und möglich ja, aber keine Premiumlösung.
Warum?
Innendämmung sollte kapillaraktiv sein. Ich kenne keine anorganischen Dämmstoffe die das schaffen und eingeblasen bzw. geschüttet werden können. Kondensatausfall durch eindiffundierende Luftfeuchte an der Innenseite der Außenwand ist also theoretisch möglich. Was an Feuchte hineinkommt- auch von außen über undichte Fugen im Spritzwasserbereich- kann nicht wieder heraus und akkumuliert sich in flüssiger Form irgendwann am Fußpunkt der Wand.
Das Egebnis ist dann eine erhöhte Durchfeuchtung der inneren Vorsatzschale- verringerte Dämmwirkung- Kondensatausfall-noch mehr Feuchte- noch weniger Dämmwirkung usw. Ergebnis wie gehabt.
So der theoretische Ansatz.
Was heißt das für die Praxis:
Ich glaube das eindiffundierende Raumfeuchte eine untergeordnete Rolle spielt, egal ob mit oder ohne Kerndämmung und egal was der Glaser- Rechner sagt. Sie wird, im Gegensatz zur realen Gefahr durch Konvektion, maßlos überschätzt. Bei einer luftdichten Innenschale (das sollte der Putz sichern) und vernünftigem Heizungs- und Lüftungsverhalten (Kondenswasserfreiheit!!!) dürfte Wasser in der Kerndämmung keine Rolle spielen. Problematischer und WAHRSCHEINLICHER! sehe ich die Möglichkeit das Spritzwasser über den undichten Sockel ins Mauerwerk eindringt und über die gemeinsame Aufstandsfuge der Außenmauer und der Vorsatzschale zu inneren Feuchteschäden führt. Die eingelegte Folie wird das noch verstärken, auf ihr kann eindringendes Wasser praktisch verlustlos bis zur inneren Aufstandsfuge laufen.
Was kann man machen:
Innendämmung ist immer noch die Vorzugsvariante für diese Wand. Es gibt mehrere Systeme die einfach auf den Innenputz aufgeklebt werden und wenig Dreck verursachen. Die Bauteilinnentemperatur wird angehoben, die thermische Trägheit der Innenwandfläche drastisch reduziert, der Kondensatausfall minimiert.
Einen oben offenen Spalt über den Dämmschüttung eingeblasen oder eingefüllt werden kann wird es wahrscheinlich nicht geben (siehe Foto Außenwand mit Ziegelabschluß im Traufbereich). Man kann mineralische Dämmung auch von innen über Öffnungen in der Vorsatzschale einblasen. Was das wärme- und feuchtetechnisch bringt bleibt abzuwarten. Billiger wie eine Innendämmung wird das wohl auch nicht, weniger Dreck ebenfalls nicht.
Beide Varianten setzen eines voraus: Eine dichte, vor Spritz- und Regenwasser geschützte Außenwand. Eine ordentliche Traufe mit Dachentwässerung bringt das neue Dach mit sich, fehlt nur noch eine ordentliche Sockelausbildung.
Was geht noch:
Die Wand in Ruhe lassen. Die Maßnahmen im Zuge der Dachsanierung, dazu Dämmung von Decke und Fußboden und-was ganz wichtig ist- angepasstes Heizungs- und Lüftungsverhalten sollten wenigstens den Wandfuß in Zukunft trockener halten.
Ist Ihr Fußbodenaufbau schon fertig oder noch in Arbeit?