kalte Aussenwand - Schimmelbildung

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Freud

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Hallo wertes Forum,

ich habe ein Problem mit einer Aussenwand in meinem (kaum geheizten) Schlafzimmer,
im 5. OG eines Gründerzeithauses. Das Problem tritt nur bei kalten Außentemperaturen auf, also im Winter. An die betreffende Wand war früher ein anderes Haus gebaut. Jetzt ist sie allerdings Aussenwand und wegen der dünnen Wandstärke von 24cm gerade im Winter sehr kalt und feucht. Trotz regelmäßigen Lüftens kondensiert das Wasser da und nun habe ich leichten Schimmelbefall über die ganze Wandfläche festgestellt.

Zwei Maßnahmen kommen für mich in Frage. Eine Innendämmung mit Holzfaserplatten o.ä.. Da stellt sich für mich die Frage ob man mit einer Dampfsperre/ -bremse arbeiten sollte. Ausserdem weiß ich, daß Innendämmung ein heikles Thema hier ist. Zweitens eine Sockelheizung indem ich den Heizkörper auf der gegenüberliegenden Wand anzapfe und eine Schleife mit Kupferrohren ziehe. Mangels Erfahrung stecke ich hier fest und wäre dankbar für Anregungen, ob ich das eine oder andere oder sogar eine Kombination aus beidem machen sollte.
Freud
 
Hallo Freud,

diese Schadenbilder treten am häufigsten in Schlafzimmern (gefolgt von Bädern) auf. Der Schlüssel liegt in Deinem ersten Satz verborgen: "kaum geheizt".

Schlafzimmer werden leider gewöhnlich weniger geheizt als der Rest der Wohnung. Dies ist oft dem Wunsch nach kühlem Schlaf und gelegentlich auch falsch verstandener Sparsamkeit geschuldet. Ausgerechnet im Schlafzimmer halten sich Bewohner sehr lange auf und tragen somit auch zu viel Feuchtigkeitseintrag bei, der an ausgekühlten Außenwänden schnell kondensiert.
Vor etwaigen Umbauten, Heizungserweiterungen würde ich erst einmal versuchen keine eigene Klimazone in der Wohnung zu bilden, sondern den Raum wie die anderen mitzuteilen und tagsüber die Tür offen halten. In der Regel reicht das wenn normal gelüftet und geheizt wird.
Die Sockelheizung kann bei so etwas helfen - macht aber auch das Zimmer warm :))

Gruß aus Wiesbaden,
Christoph Kornmayer
 
...

danke Herr Kornmayer für diese Einschätzung. Ich hatte immer andersherum gehandelt und das Schlafzimmer bewußt geschlossen gehalten, damit keine feuchte Luft aus dem angrenzenden Bad und der Küche rüberkommt. Geheizt habe ich kaum weil Ichs zum Schlafen gerne kühler habe. Dadurch habe ich in der Tat eine eigene Klimazone und die warme, feuchte Luft ist wahrscheinlich doch durch die Türritzen ins Zimmer gekommen. Fakt bleibt aber, daß diese Wand dünn ist und eine Außenwand ist, so daß im Winter immer ein Konsens-Problem besteht. Die Heizung ist an der gegenüberliegenden Wand und bringt keine wirkliche Erwärmung dieser Wandfläche...
 
Hier hilft doch nur die Dämmung zu verbessern und zwar von aussen

Außerdem muss innen (auch im Schlafzimmer) die Mindesttemperatur eingehalten werden! Dies ist mindestens 16 Grad und zwar an der kältesten Stelle.
Die Feuchte ist doch überall gleich in der Wohnung.
Ich habe im Moment keine Zeit um weiter darauf einzugehen.Aber so wie oben beschrieben hilft dies nicht weiter!
 
von aussen dämmen ist leider kein Thema...

...da das ein 5-geschossiges Haus ist, meine Wohnung im 5. OG ist und die Eigentümergemeinschaft eine Wärmedämmung von aussen schon abgelehnt hat.
die Wand mit dem bestehenden Heizkörper auf 16° zu bringen ist unmöglich. Dazu müßte der Rest des Zimmers auf sehr hohe Temperaturen gebracht werden.
Ich weiß, daß die Dämmung eigentlich auf die Außenseite gehört aber ist eine Innendämmung, richtig ausgeführt, denn gar keine Alternative?
 
Kalkputz

Das beste ist noch immer ein guter Kalkputz, dazu ggf. eine leichte Innendämmung.
 
Nun genau da liegt das Problem, dass es vielen Menschen nicht möglich ist...

den Vorteil einer guten Dämmung so zu erklären, dass man damit nicht nur Geld sparen kann sondern auch aktiv Umweltschutz betreiben kann.
Was soll der Kalkputz erreichen? Auch mit einer halbherzigen Innendämmung.
.
Es hilft auch nicht weiter, wenn Sie Einzelmaßnahmen innen ergreifen. Was sagt denn der Hausbesitzer zu den Problemen? Wohnen Sie in der obersten Etage? Ist das Dach darüber ausreichend gedämmt?
 
...

Wohnungseigentümer und -bewohner bin ich. Da es aber ein typischer Berliner Mietshaus-Komplex aus der Gründerzeit mit über 40 Wohnungen ist, kann ein einzelner Eigentümer zur Veränderung der Aussenfassade nicht viel beitragen bzw. nur sehr langfristig. Ich habe aber keine Zeit, da die Zeit ohne Schlafzimmer für meine Familie doch belastend ist.

Über mir ist gleich ein Flachdach mit Schweißbahnen und einer Mineralwolldämmung, das ganze nach unten mit Dampfsperre und Gipskartonplatten abgeschlossen.
Was spräche den gegen eine Innendämmung z.B. mit Holzfaser-Dämmplatten?
 
Ist alles was machbar ist auch sinnvoll?

Meine mehr als 40 Jahre Erfahrung ist anders.
Wenn ich allen Angaben von Herstellern glauben würde stünde ich heute vor einigen Problemen.
Stellvertretend ein Fall aus meiner Praxis.
Auf einer Herstellerinfo waren 21 Referenzen angegeben - 17 davon habe ich nach mehr als fünf Jahren angesehen. Davon waren 15 in einen miserablen Zustand.
Aber Gerhard Deine Erfahrungen sind sicher besser.
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Eventuell helfen dann doch die von vielen (auch namhaften Herstellern) angebotenen "Raumentfeuchter". Man muss halt daran glauben.
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Ich denke es wäre besser die Gemeinschaft für das Problem zu interessieren und brauchbare Lösungsvorschläge zu erarbeiten.
Es gibt doch sicher in Ihrer Gemeinde geprüfte Energieberater z.B. nach WTA.
Was sagt denn die Hausverwaltung dazu wenn schon von außen eine Wand abgebrochen wurde?
Wie soll denn das in Zukunft weitergehen?
 
Sehr geehrter Herr Bromm

Das Nachbarhaus fehlt schon seit dem Krieg, wie an vielen Stellen in Berlin heute noch üblich. Die Baulücke wurde nie wieder gefüllt, so daß eine dünne fensterlose Brandwand geblieben ist.
Wie gesagt handelt es sich um ein großen Mietkomplex wo man nicht im Alleingang etwas bewerkstelligen kann. Ich kann als Eigentümer nur am Sondereigentum sprich der Innenseite dieser Aussenwand etwas machen.
Es mag sicher bessere Lösungen geben, aber ich brauche jetzt eine, da wir gerade im Wohnzimmer kampieren was auf die Dauer nicht gut ist...

Bei der Lösung mit der Innendämmung ist meine Sorge z.B. die Innenwände die im rechten Winkel zur besagten Aussenwand anschliessen. An der Anschlussstelle würde sich ja evtl. ein neuer potentieller Taupunkt ergeben, wenn ich das richtig verstanden habe.

Mein letzter Stand ist jetzt einfach eine Sockelheizung aus blankem Kupferrohr an der Wand entlang zu ziehen. Hole mir dazu gerade ein Angebot ein.
 
Dämmkeil

an den Seitenwänden sollte das Problem minimieren. Ansonsten eben wie auch bei Fachwerk immer wieder vorgeschlagen wird Diffusionsoffen bleiben, dann kann die Feuchtigkeit wieder aus der Wand entweichen.
 
Freud

"Mein letzter Stand ist jetzt einfach eine Sockelheizung aus blankem Kupferrohr an der Wand entlang zu ziehen. Hole mir dazu gerade ein Angebot ein."

Funktioniert in der Form nicht. Die Heizleistung von Kupferrohr ist recht gering, da sollte es schon eine "richtige" Sockelheizung sein, inkl korrekter Vorlauftemperaturen. Einen halben Meter über dem Provisorium wird es weiterhin schimmeln...
Sockelheizung mit Innendämmung könnte funktionieren.



Ich spreche aus eigener Erfahrung...
 
Nun wenn es denn sein muss...

..alternativ gibt es schon Möglichkeiten aber es soll sinnvoll sein. D.h. ein guter Planer für das Thema ist gefragt.
Es gibt auch selbstregulierende Heizmatten für Wände. Ich denke nicht die Heizleistung für der Raum ist erforderlich sondern nur die Temperierung um Tauwasser zu vermeiden.
 
Thema: kalte Aussenwand - Schimmelbildung
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