Innendämmung

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anonymus

Guest
Ich hab hier im Forum schon viel über Innendämmung gelesen. Positiv und negativ. Ich kenne eine Innendämmung, die mich eigentlich überzeugt hat.
Der Grundbestandteil ist geschäumter Lehm. Sie ist difussionsoffen, leicht zu verarbeiten und umweltfreundlich.
Wärmedämmwert 0,40.
Was haltet ihr davon? Frage an unsere Dämmexperten.
 
Genauere Materialbeschreibung

Nach dem doch einige Anfragen da waren, hab ich noch mal nach den genaueren Materialeigenschaften geschaut (techn. Merkblatt) Kenn mich doch nicht so gut aus. Unser Hauptgeschäft sind ja Dekorböden. Also es handelt sich um eine:

Nicht brennbare, faserfreie hydrophile Mineralschaumplatte aus natürlichen Rohstoffen zur Innendämmung von Gebäuden Der Grundbestandteil ist Zement, Weißkalkhydrat, Siliciumdioxid, natürliches Protein als Porenbildner . Sie ist difussionsoffen, leicht zu verarbeiten und umweltfreundlich. Wärmedämmwert 0,40. Wasserdampfdiffusionswiderstandszahl µ: 5
 
Multipor für eine Innendämmung? Kenne ich nur für den Aussenbereich, bin aber ehrlich, habe nicht weiter recherchiert bzw. auch so noch nicht anwenden lassen.
Die Materialangaben von "geschäumter Lehm" bis "Grundbestandteil ist Zement, Weißkalkhydrat, Siliciumdioxid, natürliches Protein als Porenbildner" sind allerdings sehr verwirrend. Das heitere Baustoffraten mit Köhler Floordesign geht in die nächste Runde. Was erwartet uns noch?
Genaue Produktbezeichnungen und technische Merkblätter wären hilfreicher.
Grüße,
Bernd Kibies
 
Multipor

= besonders leichter hydrophobierter Porenbeton, im Massivbau als Innendämmung von mir mit guten Erfahrungen verwendet.
 
Multipor...

Hydrophobierter Porenbeton als Fachwerkinnendämmung?
Na, zumindest der Zimmermann wird sich freuen wenn er in 10 Jahren wieder richtig was zu tun hat...

Gruß vom Edersee
 
Ergänzend zu meinem Beitrag, die Multipor Dämmung wurde nicht an einem FW-Haus angebracht.
Von Multipor als Innendämmung in einem FW-Haus kann ich auch nur abraten oder man plant an gleicher Stelle in einigen Jahren einen Neubau.
Grüße,
Bernd Kibies
 
Hydrophobierte

Mineraldämmplatten sind Nicht als Innendämmung geeignet, eben weil sie Hydrophobiert sind. Auch wenn xella(Multipor)es in seinen Prospekten empfielt ist immer noch der Handwerker für evtl. auftretende Bauschäden verantwortlich. wir haben eine Mineraldämmplatte die nicht Hydroph. ist aber selbst diese sollte bei Fachwerk max. 50mm verwendet werden und bei Mauerwerk 80mm.

gruß aus dem Vogtland
 
@Herr Schlosser

Das interessiert mich jetzt:
Während bei einer Calciumsilikat-Platte eines sehr gut funktioniert, nämlich der kapillare Wassertransport, macht das der Porenbeton eher schlecht als recht. Die Hydrophobierung a la Xella soll ein Vollsaugen vermeiden. Damit verbleibt noch der Feuchtigkeitstransport in Dampfform, die Dampfdurchlässigkeit ist ja bestens.

Bei Dämmungen im Massivbau ist ein Kondensatausfall eher unwahrscheinlich. Hinzu kommt: Die Ausgleichsfeuchte von Porenbeton liegt bei <4%, der Feuchtetransport findet bei einer Feuchte von <15% ohnehin nur über Wasserdampf statt, deshalb also bei Durchfeuchtung "ewige" Trockungszeiten. Ich sehe also eher Vorteile als Nachteile durch eine Hydrophobierung des Porenbetons.

Haben Sie damit schon in der Praxis Probleme erlebt?
Welcher Hersteller bietet die nichthydrophobierte Version an?
 
an alle

diese Innendämmung, die ein bauaufsichtliches Prüfzeugnis hat, wohnbiologisch empfohlen ist, gibt es hydrophil als auch hydrophob. Für beide "Lager" etwas. In 50mm, 60mm, 80mm und 100mm Stärke.
Preis je m² liegt je nach Stärke und leitend oder wasserabweisend zwischen 15,55€/m² und 31,12€/m² zzgl. MwSt. Versandkostenfrei ab 500€ Warenwert innerhalb Deutschlands.
 
@Firma Köhler

und wie heißt "ihr" Produkt?

Wo bei noch immer für mich die Frage im Raum steht: wann/warum das eine oder andere und warum nicht...
 
in aller kürze:

hydrophil( kappilarleitend) als:

Wärmedämmung von Aussenwänden im Innenbereich
Wärmedämmung von Deckenflächen im Innenbereich

Hydrophob (wasserabweisend) als:

Wärmedämmung von Decken
Wärmedämmung von Flächen im Aussenbereich
Dämmung von Bauteilen mit geringem hygrischen Anspruch

Die Platten werden bei uns unter dem Namen. "ambio Mineraldämmplatte" verkauft.
 
Womit wir dann beim

Hersteller (?)

Dennert

mit seiner Produktline "poratec" landen. Der Hersteller argumentiert mit "Regulierung der Raumluftfeuchte". Überzeugt mich nicht besonders.
 
ja, genau

dort beziehen wir diese Platten und verkaufen diese an interessierte Kunden.
Das hat sich so ergeben, weil wir an einem Objekt mit einem Architekten zusammengearbeitet haben, der erst die Wände gedämmt haben wollte, bevor wir den Boden machen konnten. Da sich so schnell kein geeigneter Handwerker gefunden hatte, haben wir das auch noch übernommen, unter Anleitung eines gebäudeenergieberater. Das war vor , ich glaube ungefähr 3 jahren. Wir hatten keine Probleme, das Material zu verarbeiten, die Bauherren, der Architekt und der Energieberater waren zufrieden. Seither bieten wir diese Art von Dämmung, für interessierte Bauherren mit an. Obwohl es ja eigentlich nicht unser Geschäft ist. Aber diese Platten kann man ganz leicht, ohne Spezielwerkzeug selber verarbeiten. Deswegen verkaufen wir nur. Mit unseren Böden haben wir genug zu tun.

Grüße H. Köhler
 
Multipor mir Wandheizung

Entgegen sämtlicher(dem)Hersteller haben wir auf diese Innendämmungsplatten eine Wandheizung verlegt und diese dann mit Lehmputz verputzt.
Es handelte sich beim Einsatz dieser Platten um eine Villa aus der Gründerzeit, wo eine Außendämmung nicht möglich war.
Und wir sind den Weg gegangen, es einfach einmal auszuprobieren.
Eigenes Objekt und darauf hin auch einmal eigenes Risiko.
Doch bis jetzt alles im grünen Bereich und gute Mietreresonanzen.
Man muß als Handwerker auch ein gewisses Maß an Eigenmut (gesundes Risiko!) mit aufbringen, denn sonst gäbe es ja auch keine Innovation und Weiterentwicklung.

Innovativer Gruß

Udo Mühle
 
@Udo Mühle

Was hatte den der Hersteller oder ? "dagegen".

Ansonsten bin ich auch der Meinung: wer nichts neues in der Praxis ausführt, gewinnt auch keine Erfahrung hinzu.

Die vielen "Experten", mit denen ich zusammenarbeitete, hatten nur Vorbehalte bei Innendämmungen, machten dann aber bei der Bauausführung die "falschen" Vorschläge. Diese Fehler vermeidet man mit der entsprechenden Erfahrung.
 
Warum nicht für Fachwerkhaus

Ich möchte ein Fachwerkhaus mit einer Innendämmung versehen. Der Aufbau sollte folgender sein:
Lehmputz als homogener Kleber für eine Dozer Holzweichfaserplatte 6cm, darauf Lehmoberputz mit Armierung.
Jetzt sagte mir ein Unternehmer er würde mir eine Multiporplatte für die Innendämmung anstelle der Holzweichfaserplatte empfehlen.
Was spricht dagegen wie findet Ihr den Wandaufbau mit Holzweichfaserplatte?
Gruss
 
@ Janos (jf@sopha.de)|

Multipor sollte ausdrücklich nur auf starre monolitische Untergründe aufgebracht werden (Bruchgefahr!). Die Platten müssen auch homogen auf dem planeben geputzten Untergrund aufgeklebt werden.
Bei einer Fachwerkkonstruktion ist dies leider nicht möglich!

Was für "Dozer (Doser)"-Produkte haben Sie in Erfahrung gebracht?
Uns ist leider keine 60 mm-Platte bekannt!
Bei DHD Doser gibt es nur die Stufenfalzsplatten 50 W oder N.

Grüße

Udo
 
@Udo Mühle

Vielen Dank für Ihre Antwort.
Die "Doser" Platte 60 gibt es wohl nicht. Welche Plattenstärke und welchen Aufbau würden Sie für eine Innendämmung empfehlen?
Besten Gruss
janos
 
Thema: Innendämmung
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