Innendämmung einer 24er Giebelwand

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Margareta Hinterkeuser

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fachwerk-I2987_201722014013.jpgLiebe Gemeinde,
nach langem mal wieder eine Frage meinerseits. Das hübsche Stück Giebelmauer auf dem Bild soll im Zuge unseres anstehenden Dachbodenausbaus gedämmt und mit Wandheizung versehen werden.

Es besteht (genau wie sein Gegenüber auf der anderen Giebelseite) aus 24 cm Ziegelmauerwerk und ist innen mit einem bröseligen Kalkputz versehen. Der, wie man sieht, seine schönsten Tage lange hinter sich hat.

Der erste Gedanke war, hier genauso wie im Erdgeschoss vorzugehen. Dort gibt es (war Bestand) innen eine weitere Mauerschicht aus Grünlingen/Lehmsteinen. Darauf haben wir im Lehmbett Pavatex Holzfaserdämmplatten angebracht, darauf die Wandheizung, mit Lehm verputzt.

Wir haben noch einen ganzen Haufen Grünlinge, daher die Idee.
Problem: direkt an den Giebelwänden liegen natürlich die äußersten Deckenbalken. Kann man darauf überhaupt so eine Mauer aufsetzen, selbst wenn alles mit Lehm und zusätzlich Mauerankern versehen ist?

Also Gewicht und Rissbildung sind die Sorgenthemen.

Evt. hat jemand von Euch schon mal ein ähnliches Projekt gesehen / durchgeführt und kann darüber berichten?

Alternative Lösungsvorschläge sind auch willkommen ;-)

Es dankt und grüßt,
mag
 
Idee ist gut

Hallo,
also grundsätzlich ist die Idee gut. Was für einen Querschnitt haben denn die Deckenbalken. Die Grünlinge wiegen etwa 200 -250 kg (rundgerechnet). Mit den Mauerwerksankern wird die Last zum größten Teil auf die Außenwand verlagert. Pavatex oder ein ähnliches Produkt (Gutex) ist optimal als Innenwanddämmung.
Alles andere müßte man genauer absprechen oder sich ggf. vor Ort ansehen.
Mit freundlichem Gruß
Michael Schmidt
 
Grünlinge

weglassen und nur Pavatex mit Wandheizung wäre auch eine Variante. LG Roland
 
fachwerk-I9455_201722192250.jpgfindet der Statiker die Idee auch wirklich gut?

Ohne die Aussage eines Statikers würde ich so ein Projekt nie ausführen. Als Laie kann man ja selbst auch mal die Linienlast ermitteln und die zulässige Durchbiegung errechnen, ich würde es aber trotzdem lassen ...! Warum auch, nehmt die losen Kalkputzstelle runter, sorgt für die entsprechende Ausgleichsschicht und bettet Holzfaserdämmung sorgfältig ein, das funktioniert auch ohne die schweren Grünlinge. Bei unserem Wochenenddomizil, das übrigens keine 30 km weg ist, haben wir das genauso gemacht. Die Fassade sollte dafür streng genommen schlagregendicht sein (ist unsere nicht und ich habe es trotzdem gemacht.

Beste Grüße,

Stefan

p.s.: das Fenster kommt aber noch raus, oder?
 
Grünlinge und Lehmputz

sind laut meines Kenntnisstandes keine guten Freunde..
Grünlinge haben ein anderes Quell und Schwindeverhalten wie Lehm und es kann dazu kommen das der Putz abschert..

da Kommste zwar nicht hinter weil es Im untergeschoss hinter den Pavatex platten passieren würde aber ob das gut ist wenn sich die Ausgleichsschicht hinter den Platten löst kann nur ein Sachverständiger beantworten..
ich würde die Grunlinge dafür nicht nutzen wollen..

greets Flakes..
 
fachwerk-I2987_2017221211031.jpgDanke schon mal...

... für Eure Beiträge.
Genauere Daten zum Balkendurchmesser muss ich nachliefern, bin im Moment nicht vor Ort.

Habe mir eben nochmal alte Fotos vom Umbau unten angesehen. Die Außenwände (36 cm) im Erdgeschoss sind doch aus Vollziegelmauerwerk. Die Grünlinge waren/sind nur in den Innenwänden verbaut.

Wenn sich Grünlinge und Lehmputz nicht gut vertragen, scheidet die Idee natürlich eh aus. Wobei Grünlinge doch aus Lehm + Stroh bestehen (zumindest unsere). Dachte, das wäre also eine perfekte Kombination?!

Nur Holzfaserdämmplatten ist natürlich auch eine Option. Wie dick habt Ihr sie verbaut, Stefan?
Wir haben im Erdgeschoss nur 6 cm auf unserer 36er Wand. Das erscheint mir für oben allein zu wenig.

Und ja, das Fenster kommt raus ;-)

Beste Grüße,
mag
 
Innenvorsatzschale mit Lehmsteinen....

....keinen Grünlingen, ist generell möglich und bei einer 24er Wand eher anzuraten, als die Holzweichfaserdämmplatte.
Der Name sagt es schon: Dämmplatte.
Man holt sich den Taupunkt unter die Platte an die Innenseite der 24er Wand!

Bei einer Vorsatzschale aus Leichtlehmsteinen 700 kg/m³ in homogener Vermörtelung mit der Massivwand, sollte aber eine Querlastverteilung durch einen Holzbalken unten erfolgen.
Dann vielleicht eine Wandheizung darauf und diese unter Wärme verputzt, bringt ein super Gesamtergebnis.
 
Unsere Situation ist etwas anders ...

wir haben die Ausfachungen (vgl. Foto) drin gelassen und die Giebelkammer bis auf weiteres als "Haus-im-Haus" eingepackt, da wir den Dachboden bisher nicht ausbauen wollten. An den beiden Seitenwänden haben wir 14 cm Holzfaserdämmung, oben auf der Decke 16 cm (Dreischichtplatten mit verklebten Stößen als Dampfbremse) und die eigentliche Giebelwand mit lediglich 4 cm Holzfaserdämmung mit Armierung und Lehmputz gedämmt. In diesem Raum gibt es außer dem historischen Kachelofen keine weiteren Heizflächen (der Ofen ist aber fast nie in Betrieb, die Wärme der Heizung aus dem EG, verbunden mit dem Schornstein der durch das Zimmer geht reicht fast immer für das Schlafzimmer aus ...). Eine Wandheizung haben wir übrigens unten im EG verbaut und ich muss sagen, dass wir vollkommen begeistert sind (Effektivität sowie diese angenehme, leicht präsente Wärme ...). Bei Euch wird vermutlich das Dach voll ausgedämmt, da gibt es etwas andere Verhältnisse im Wärmedurchlass zwischen einer z.B. 20 cm gedämmten Dachfläche und einer auf 4cm reduzierten Innendämmung ..., das sollte man sorgfältig überlegen / planen. Bei uns ist es übrigens die Südwand, auch das spielt eine gewisse Rolle. Bei claytec gibt es sehr gute Broschüren zu dem Thema, da steht soweit alles drin, was man wissen und beachten muss ...

beste Grüße,

Stefan
 
Grünlinge

Hallo, wenn unten 36 cm dicke Außenwand ist, steht der Grünling auf der Innenseite der Außenwand auf, da der Deckenbalken, Streichbalken, nicht ganz an der Außenwand anliegt, rangt er noch ins Zimmer rein. Vor vielen Jahren hat das Frauenhofer Institut mal ermittelt, das Dämmung über 10 cm riskant ist, 6 cm optimal. Deswegen finde ich die Variante nicht verkehrt, weil sie auch kostengünstig ist. Die Bedenken, das sich Grünlinge und Lehmputz nicht vertragen, kann ich aus meiner Erfahrung heraus nicht bestätigen. Da die Holzweichfaserplatten gedübelt werden, sollte sich nichts verschieben. Der Vorschlag mit der Wandheizung löst auch das Problem mit dem Tauwasser, obwohl ich da keine Bedenken habe. Ich habe im Harz ein Fachwerk innen gedämmt und die Gefache nur mit Leichtlehmsteine ausgemauert, also eine Wanddicke von 22 cm. Das ist 12 Jahre her und nix ist bis jetzt passiert. Natürlich haben die Räume keine Konvektionsheizung!
 
Thema: Innendämmung einer 24er Giebelwand
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