Holzweichfaserplatten als Untersparrendämmung sinnvoll?

Diskutiere Holzweichfaserplatten als Untersparrendämmung sinnvoll? im Forum Sanierung allgemein im Bereich - Hallo zusammen, wir möchten an unserem alten Haus den Speicher dämmen. Unterspannbahn ist drin, zwischen die Sparren möchten wir ThermoHanf 10cm...
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anonymus

Guest
Hallo zusammen, wir möchten an unserem alten Haus den Speicher dämmen.
Unterspannbahn ist drin,
zwischen die Sparren möchten wir ThermoHanf 10cm einbringen,
dann unter die Sparren Holzweichfaserplatten 3cm.
Innenbekleidung erfolgt mit Lehmbauplatten, die verputzt werden.

Ist der Gedanke mit der zusätzlichen Holzweichfaserplatte Sinnvoll?

Danke
TOM
 
Aufbaulösung

Ob die 10 cm Hanfdämmung ausreichend ist und die dazugeplante Holzweichfaserplatte in der Zusdammenwirkung auch sinnvoll erscheint, sollte man mal rechnen lassen.
Auf die nachträgliche Aufbringung einer Lehmbauplatte kann man verzichten, da auf eine geeignete Holzweichfaserplatte sofort mit einem Lehmdünnschichtputzsystem auftragend gearbeitet werden.
Näheres sollte aber besprochen und fachlich geklärt werden.

Grüße Udo
 
Nutzt nix

Hallo Tom,

ich kann Dir versichern, dass die 10 + 3 cm gar nichts bringen. Zumindest keinen nennenswerten Schutz bei diesen Temperaturen. Schau mal bei www.homatherm.de was die für eine Dämmdicke empfehlen. Flachs ist auch nicht das Gelbe vom Ei. Wir wollten Kosten sparen und haben das Dach des Anbaus schwächer dämmen lassen.

Der Aufbau der Aufdachdämmung unseres Anbaus von unten: 3 cm Schweinsrückenschalung, Dampfbremse, 80 mm Holz Flex WLG 040, 22 mm Isolair "L" WLG 050 parafiniert (beide Homatherm), je 4/6 Konterlattung, Lattung, Dachziegel.

Dort oben habe ich ca. 27°C am Nachmittag. Ohne ständige Duchlüftung ist es nicht auszuhalten, weniger als 24°C ist nicht erreichbar. Das ist zwar in diesem Jahr ein Extremsommer, aber die werden sich häufen.

Wir werden nachbessern: Kreuzlattung von unten gegen die Sparren, 20 mm versetzt angebrachte Lehmbauplatten, 160 mm Zwischensparrendämmung mit Zellulose. Die Lehmbauplatten werden mit 30 mm Lehm verputzt. Eine vollflächige Bewehrung ist sinnvoll, Stöße verspachteln nicht vergessen.

Was im Anbaudach eindeutig fehlt, ist Speichermasse. Das Holz der Sichtschalung heizt sich unglaublich auf. Im Haupthaus ist das besser gelöst, indem dort (bei sonst gleicher Aufdachdämmung) 220 mm Zellulose zwischen Sparren und Sichtschalung geblasen wurde. Außerdem sind Giebelseiten und Zwischenwände mit Lehm verputzt. Hier wäre es aber auch besser gewesen, die Schrägen anstatt mit einer Holzschalung mit Lehmbauplatten und -putz zu versehen. Dann wäre es erst richtig angenehm.

Grüße
 
Ist wohl zu wenig....

@ Ulrike: Lehmbauplatten=Mehr Speichermasse, was bedeutet das? Positiv? Besser als Holzweichfaserplatten?

Ich will zusätzlich zur Zwischensparrendämmung auf jedenfall noch eine Untersparrendämmung machen, wegen der Wärmebrücken.
Da reichen wohl die 10cm Thermohanf incl. Lehmbauplatte nicht aus?

Ich spiele mit den Gedanken, Isofloc einblasen zu lassen. Hab jedoch bedenken, dass sich meine
Unterspannbahn zu sehr nach aussen wölbt und an den Ziegeln anliegt. Eventuell noch ein Brett dazwischenschieben...


Ja das mit dem Aufheizen der inneren Holzbeplankung kenne ich.
Das Elternhaus wurde in den 80ern ausgebaut mit MiWo und innen dann mit Nut+Feder.
Mein Gott hab ich da geschwitzt, die Temperaturen waren jenseits von gut und böse.
 
Lehm wirkt ausgleichend

Hallo Tom,

wir haben z.Zt. (ohne Fenster, die mit Folie verschlossen sind) ca. 22°C im EG. Dort sind die Lehmwände so gut wie fertigt. Diese Temperatur hält sich seit gut 3 Wochen Tag und Nacht. Tagsüber haben wir hier in der gleichen Zeit zwischen 31-35°C Außentemperatur. Nachts, wenn wir Glück haben, mindestens 24°C, meist ist es mehr.

Da wir eine Aufdachdämmung haben, erledigte sich das Problem der wölbenden Unterspannbahn von selbst. Laientechnisch fällt mir dazu nur ein, dass man eine Sparschalung unter der Unterspannbahn anbringen könnte. Fachleute wissen dazu sicher mehr.

Für die Einblasgeschichte muss der Zwischenraum etwas größer sein als der Schlauchquerschnitt. Am besten mal nachfragen, ab welcher Tiefe Zellulose eingeblasen werden kann.

Grüße
 
Bin fast überzeugt, nur wohin mit der Dampfbremse?

Hallo Ulrike

Bei euch ist es ja EG, bei mir sind es Härte-Bedingungen im Speicher. Nein, wir haben keine Aufdachdämmung, leider.
Ja an die Sparschalung hab ich auch gedacht, muss wirklich leicht sein, damit nicht soviel Last auf die Sparren kommt.
Die USB hat übrigens für den Ablauf eine Dachlatte Quer in der Mitte. Die Spannt schon ganz ordentlich.
Ahrlich kann ich mir nicht vorstellen , dass sie sich wölbt. Ja das ist hier schon oft diskutiert worden- man sieht halt nie, wie es nach dem Einblasen aussieht.
Jetzt fragt sich nur noch wo die Dampfbremse hinkommt. Doch bestimmt nicht auf die Lehmbauplatten. Eher dahinter, doch dann flattert die ja frei dort rum...

Gruss vom
TOM der grad seine Weichfaserpläne über den Haufen wirft
 
Fachmann fragen

Hallo Tom,

ich kann Dir auch nur sagen, wie das bei uns gelöst wird. Vielleicht wäre es sinnvoller, Du läßt Dich vor Ort fachmännisch beraten?

Eine Dampfbremse wird m.W. immer vor der Dämmung angebracht. Dahinter nutzt sie ja nichts. Ich sehe noch unsere Handwerker vor mir, wie sie Detail für Detail akribisch abgeklebt haben damit alle Anschlüsse wirklich perfekt sind.

Grüße
 
@Ulrike

Natürlich hast Du Recht mit der Speichermasse, doch Holzweichfaserplatte und der Lehmputz sind in der gleichen Wertigkeit, was das Speichern betrifft.

Die Winddichtungsebene gehört stets auf die Innenseite der Konstruktion und somit also vor die gesamte Dämmebene.
Darüber dann die Konterlattenkonstruktion (wegen dem Schutz der Winddichtung vor mechanischer Beschädigung durch nachträglichen Schraubeneinsatz!) mit anschließender Beplankung x.

Grüße Udo
 
Dachdämmung

Guten Abend,

gegen sommerliche Hitze braucht man drei Dinge:

- eine gute Hinterlüftung der Ziegel, also auch ausreichend Zuluft- und Ablufteelemente

- mindestens 20 cm Wärmedämmung insgesamt

- tunlichst speicherfähiges Material an der Außenseite, innen verschiebt sich nur die Hitzewelle (Temperaturamplitudenverschiebung)

In ganz schlimmen Fällen hilft der Gardena-Regner am Abend auf dem Ziegeldach.

Grüße vom heißen Niederrahein
 
Hohlraum für Isolfloc schaffen?

Danke Udo, Ulrike und Dietmar für die Antworten,
Ja die Anschlüsse der DB akribisch verkleben, dass muss sein, dessen bin ich mir bewusst.
Dietmar: Speicherfähiges Material (Lehmbauplatte) raumseitig, oder?
Ich werde mir den Einbläser zum Vor-Ort-Termin ins Haus holen. Nur damit ich nicht ganz so dumm dastehe, hier mein Aufbauplan:

Ziegel mit 26 Lüftersteinen (exisiteren Schon)
Lattung für die Ziegel (exist)
Neu: Lattung parallel zu den Sparren, mit dicker Latte in der Mitte zur Zentrierung ( hier tackere ich die Unterspannbahn auf )
Neu: Unterspannbahn straff gespannt, Klären evtl Sparschalung mit Einbläser
Neu: 20 cm Hohlraum für ISOFLOC
Neu: Unterkonstruktion um Füllraum 20cm für ISOFLOC zu schaffen.
Neu: Beplankung Füllraum (Holzweichfaserplatten????, alternative) hier kann ich ja keine Lehmplatten aufbringen, da ja die Dampfbremse fehlt.
Neu: Dampfbremse
Neu: Lattung
Neu: Lehmbauplatten, verputzt

So nun aber noch eine Frage: Ich schaffe ja einen Hohlraum für das Isolfoc von 20cm. Die Sparren möchte ich ungerne komplett aufdoppeln,weil ich WärmeBrücken
vermeiden will. Wie bekomme trotzdem einen stabilen Unterkonstruktion für Hohlraum hin? Eine Art T-Stück, dass ich auf die Sparren aufsetze?

Danke Tom
 
Seitliche Bohlen

Seitlich gegen die Sparren 40er Bohlen anbringen und notfalls fluchtig ausrichten (somit Schaffung der gewünschten Einbautiefe).
Darüber dann das Baupapier aufbringen und verklebt ausbilden, Konstruktionslatte quer zu den Sparren als Lastverteilung aufbringen (max. 50 cm Abstände!) und darauf dann die Endebene (Heraklith mit Lehm verputzt, preiswert, Holzweichfaser mit Lehm verputzt, auch preiswert oder eben Deine erwähnte Variante mit der Lehmbauplatte und mit Lehm überarbeitet.
Übrigens, welche Lehmbauplatte hattest Du im Visier?

Feierabendliche Grüße
Udo
 
Dampfbremse frei flatternd? / Lehmbauplatte von Claytec

Hallo Udo,

muss rechts und links des Sparrens jeweils eine Bohle sein oder reicht eine Bohle an jedem zweiten Sparren?
Ich wollte nicht zuviel Last auf die Sparren geben, stabil muss die Konstruktion trotzdem sein.
Auf diese Bohlen-Unterkonstruktion dann die Dampfbremse verklebt aufziehen. (====>ich hab die Dampfbremse immer auf einer Schalung angebracht gesehen, wenn ISOFLOC eingelblasen wird, dann flattert die ja ganz schön umher???)
Lehmbauplatten sollen von Claytec sein (Stärke 2 cm). Werden die Hochkant (parallel zu den Sparren) oder quer zu den Sparren aufgebracht?

Danke TOM
 
I186_2354_2004819135220.jpg@Tom

Baupapierbahnen senkrecht zur Konstruktion anbringen und tackern und verkleben (Sparrenabstände mittig messen und danach die Baupapierbreite wählen, sodaß beidseitig mind. 15 cm Überlappung ensteht (90/105/135).
Die Aufdopplung reicht einseitig am Bestandssparren.
Danach quer zur Sparrenrichtung Konstruktionslatten anbringen, damit die Baupapierebene nicht flattert und ausreißt!
Und dann könntest Du statt der Claytec-Bauplatte 15 mm magnesithgebundene Heraklithplatten anbringen und mit einem 2-lagigen Lehmdünnschichtputz versehen (bestimmt preiswerter!).

Grüße Udo
 
ohhh lauter Löcher in die DB?

Danke Udo,
Du hast recht, die Lehmbauplatten sind ziemlich teuer (Stück 19 EUR).
Ich hab mir mal Deine Bilder angeschaut, Tolle Fotos,saubere Arbeit, so wie ich sehe kommen dann die Platten senkrecht auf die Konstruktionslatten?
Hat Deine Holzfaser gegenüber Isofloc Vorteile?
Ich muss eh den Einbläser mal kommen lassen. Wie weit kommt der mit diesem Einblas-Schlauch? Ich denke mal ganz ohne zusätzliche Öffnungen in der DB+ geht das

nicht. Toll wäre wenn er nur von ganz oben rein könnte, aber da liegen 2,80m bis zur Traufe. So dürfte ich bei 2x 13 Sparrenfeldern = 26 Einblaslöcher in die schöne DB+

reinschneiden.

Gruss
TOM
 
Nicht so

..., sondern so wie auf dem Bild zu sehen ist.

Zuerst wurde die gesamte Konstruktion inkl. der Verkleidung fertig gestellt. Im First wurden 2-3 Reihen frei gelassen. Dort hat der Einbläser Sparrenfeld für Sparrenfeld mit Zellulose gefüllt. Dabei wird der Schlauch zuerst ganz nach unten geführt und immer weiter nach oben gezogen je mehr Masse im Feld drin ist. Man merkt es wohl daran, dass nichts mehr durch den Schlauch geht sobald ein gewisser Füllstand erreicht ist.

Anschließend wurde die DB im First sauber verklebt und die restliche Verkleidung angebracht.

Grüße
 
@Tom

Leider falsch!
Pro Sparrenfeld nur eine Öffnung im obersten Bereich.
Die Sparrenlänge ist dabei fast egal, soweit keine Querverstrebungen in den Bereichen sind.
Wenn ja, dann natürlich pro Feld eine oder mehrere Öffnungen mehr.
Für die Anbringung der Holzweichfaserplatten reicht die Konstruktionslatte allein nicht aus, denn da muß stets eine weitere Montageebene (Sparschalung) zur Plattenaufnahme angebracht werden.
Darauf dann die Holzweichfaserplatte oder andere Materialien anbringen und dann verputzen.

Grüße Udo
 
I186_2357_2004819135220.jpg@Ulrike

@Ulrike: Anschließend wurde die DB im First sauber verklebt und die restliche Verkleidung angebracht.

Wenn erst nach dem Einblasen der obere Firstbereich sauber verklebt ausgebildet wurde, dann frage ich mich, wie er diesen Bereich homogen mit Dämmstoff ausgefüllt (eingeblasen) haben soll?
Dieser Bereich sollte gerade vorher präzise geschlossen sein, damit dort durch den Einblasdruck genügend Material sich aufbauen kann, um den Hohlraum komplett zu füllen.

Doch wenn Du einen Einblasfachbetrieb Dir kommen läßt, der wird Dir dann schon alle notwendigen Details an Deiner Konstruktion erläutern.
Ansonsten gibt's ja wieder die Plattform.

Grüße Udo
 
Thema: Holzweichfaserplatten als Untersparrendämmung sinnvoll?
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