Hohlraum zwischen Kamin und Fachwerk-Wand

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Datzi

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Hallo zusammen,

wir befinden uns gerade mitten in der Sanierung unseres Hauses und haben mal wieder eine kleine Detailfrage.
Die Fachwerk-Wände dämmen wir von innen mit Holzfaserdämmplatten. Im Wohnzimmer steht der Kamin in einer "Zimmerecke. Er grenzt auf der einen Seite an eine gemauerte Vollziegelwand. An der anderen Seite hat er einen Abstand von ca. 30cm zur Fachwerk-Wand. Es ergibt sich also ein Hohlraum von ca. 30x45cm, den ich mangels Zugänglichkeit nicht verputzen oder dämmen kann.
Wie fülle ich diesen Hohlraum am Besten und beseitige diese Wärmebrücke?

Ist Leichtlehm mit Stroh eine Alternative? Der Kamin besteht aus Leichtbeton-Fertigelementen, hängt an einer Gasheizung und wird folglich auch nicht wirklich warm - wenn das brandschutztechnisch relevant ist.

Danke für eure Hilfe!
Gruß
Datzi
 
Re: Nische dämmen

Hallo Sebastian,
bauphysikalisch gesehen ist es besser ein Fachwerk eher zu wenig als zu viel zu dämmen (Thema Tauwasserausfall). Von daher ist es ziemlich kritisch den 30cm-Spalt komplett mit Dämmmaterial zu füllen. Es sei denn du kannst den Dämmstoff ziemlich genau berechnen (lassen).
Grundsätzlich wäre eine Leichtlehmmischung durchaus verwendbar. Nur, erstens muss diese unbrennbar sein, weil sie am Kamin anliegen würde, d. .h., Strohlehm geht nicht, z. B. Blähton-Leichtlehm schon. Zweitens musst du dazu das entsprechende Mischungsverhältnis von Blähton zum Lehm, sprich den Dämmwert, wissen. Drittens, selbst wenn du das passende Mischungsverhältnis hast/weißt, kannst du eine Leichtlehmmischung nicht auf einmal 30 x 45 cm dick in eine dreiseitig geschlossene Nische einbauen. Es dauert viel zu lange bis diese Masse komplett durchgetrocknet ist. Derweil verrotten organische Anteile im Lehm, oder die Fachwerkbalken rotten an, und Schimmel oder holzschädigende Pilze fangen an zu sprießen. Unter Umständen sogar nur IN der Mischung. D. h., du würdest es nicht mal rechtzeitig sehen. Wenn überhaupt, dann darfst du die Mischung nur lagenweise, max. 10 cm dick, einbauen und jede Lage völlig trocknen lassen, bevor die nächste drauf kommt. Es dauert mehrere Monate bis die 45 cm gefüllt wären.
In einen 30cm-Spalt kommt man mit einem Arm noch rein, wenn auch nur mühsam. Ich würde in die Nische ebenfalls eine HFD-Platte an die Außenwand kleben und gegen den Kamin abstützen, bis der Kleber getrocknet ist, anschließend die Nische entweder mit Ziegelsteinen zu mauern, oder mit Fermacellplatten zu bauen. Fermacell-Platten sind nicht brennbar, die darf man am Kamin befestigen. Z. B. ankleben, oder mit Metalldübel anschrauben (siehe zum Thema Anschrauben zuerst im Datenblatt des Kamins nach!). Auf die Fermacell-Platte kann man als Haftbrücke eine gekörnte Grundierung streichen oder Fliesen- od. Lehmkleber gezahnt aufziehen, dann kann man sie auch, wie die Wände, "dick" verputzen.

Gruß,
KH
 
Thema: Hohlraum zwischen Kamin und Fachwerk-Wand
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