Historische Steingewände festigen

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Kaffenbe

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...vielleicht etwas seltsame Frage in einem Holzbauforum, in dem ich mich auf Empfehlung registriert habe (unser Haus hat Granitmauern, da ist so wenig Fachwerk enthalten, wie es nur eben sein kann). Aber in der Tat handelt es sich um eine Frage zu historischen Baustoffen, die vielleicht auf Erfahrungswerte trifft.

Nachdem wir die meisten Materialien im Altbau-Sanierungshaus (Bauphasen im 19. und frühen 20.Jh.) im Griff haben, macht uns vor allem einiges an Bauteilen des 19. Jhs. Probleme. Die Fenstergewände außen sind vielfach schon mit Putz ausgebessert, und aus dem gleichen weichen Material ist auch der wiederentdeckte Backofen und Teile des Kamins, die gerne frei sichtbar bleiben sollen. Ich weiß ehrlich gesagt nicht einmal genau, ob es damals schon Gußstein/Kunststein gab, oder ob es nur ein extrem weicher Sandstein ist. Ein Stück Fenstersims, das wir für einen Türdurchbruch rausnehmen mussten, ließ sich mit dem Fuchsschwanz ansägen. Am Backofen blättern ganze Placken ab, wenn man mit dem Spachtel drüber geht, mindestens aber rieselt es extrem.
Wir haben den Ofen jetzt mit Luftkalkputz beigemörtelt, aber der Ofen selbst muss noch irgendwie gefestigt werden, damit er nicht nach und nach verschwindet bzw. ständig im Bad (was es wird) zusammengefegt werden muss. Gleiches Problem stellt sich bei den Kaminwangen im Wohnzimmer und der Kaminrückwand zur Küche hin, die derzeit noch unpassend hinter Rigips steckt. Die lege ich nur frei, wenn ich einen Härter für sowas finde.

Erster Impuls war Kaliwasserglas, aber hat jemand Erfahrungen damit? Dringt das in die Steine auch etwas ein? Bleibt der Sandsetein damit atmungsaktiv, oder löst er sich dann schlicht von innen auf? (Ich kenne Horrorgeschichten aus der Denkmalpflege mit Wunderprodukten, die einige Jahre später ganze mittelalterliche Portale pulverisiert hatten). Und verändert sich die Oberfläche drastisch?
Ich habe noch Kaliwasserglas-basiertes Silikat-Fixativ hier stehen, hätte das ggf. die gleiche Wirkung?

Schließlich, auch die Tonfliesen im Inneren des Backofens waren 50 Jahre in feuchter Erde, sehen entsprechend aus. Könnte man das gleiche Mittel auch dort anwenden, oder nutzt man für Ziegel und Tonfliesen besser etwas anderes? Austausch kommt nicht in Frage, da der Ofen nur als hingucker genutzt wird und in einem 40 cm hohen Raum mit 1,50 Durchmesser ohnehin das Arbeiten nicht ganz einfach wäre.
 

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Moin,ich würde mal einen Ortsansässigen Steinmetz fragen um welches Gestein es sich handelt,
Es gab schon sehr früh Kunststein ,ich habe selbst ein Buch von 1905 über das Thema allerdings im Nachdruck..
Wenn du weißt um welchen stein es sich Handelt dann kannst du da bestimmt was machen..
hat der Ofen den einen noch bestehenden Schornstein?
greets Flakes
 
"Ortsansässige" Reparaturen enden meistens mit Kalkmörtel-Ausbesserung (also quasi Mineros für Arme). Das erinnert mich an das echte Mineros, was wohl falls ich den geldbeutel entsprechend öffne diie Lösung sein dürfte...

Schornstein: nein, der Ofen ist eine gemauerte Ziegelkuppel; der Abzug erfolgte durch einen vorgebauten Kamin (es gab noch die öffnungen für zwei Konsolen und die Balkendecke ist dort alt per Wechsel mit einer Aussparung versehen. Habe noch kein entsprechendes Beispiel gesehen, aber Bauernhäuser der Region sind wenig erforscht und tausendmal umgebaut...
Hier (auch wenn nicht zum Thema) Bild des Ofeninneren und des Anbaus ans Haus, in dem er im Obergeschoss (!) steckt; darunter ein 1.50 hoher Gewölbekeller von 2-3 qm.
 

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Thema: Historische Steingewände festigen
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