Heraklith als Putzträger auf Gipsputz

Diskutiere Heraklith als Putzträger auf Gipsputz im Forum Sanierung allgemein im Bereich - Hallo, Gipsputz ist ja nicht unbedingt als der beste Putz bekannt bzgl. "Wohngesundheit" oder "Basis für andere Putze". Und natürlich wäre es das...
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micha07

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Hallo,

Gipsputz ist ja nicht unbedingt als der beste Putz bekannt bzgl. "Wohngesundheit" oder "Basis für andere Putze". Und natürlich wäre es das Beste, den überall zu entfernen und den Putzaufbau neu zu starten.

Das wird allerdings in meinem Fall weder zeitlich noch finanziell hinhauen. Daher überlege ich schon eine Weile, was ich mit den Wänden anfangen soll und würde meine Gedanken gerne teilen bzw. Rückmeldungen und Ideen einholen.

a) ich akzeptiere den Gips als neuen Mitbewohner, bessere die 60 Jahre alten Oberflächen wieder mit Gips aus und klebe wieder Tapete drüber

b) ich mache so etwas, wie es hier beschrieben wird: https://www.de.weber/fassade-wand/s...utz-auf-gipsputzen-oder-gipskarton-aufbringen

c) ich vertraue der von Weber vorgeschlagenen Lösung nicht ganz und schraube stattdessen 8mm magnesiumgebundene Heraklith-Platten auf die Wände und verputze die mit meinem Lieblingsputz, dem reinen Kalkputz (alternativ auch Lehmputz)

Was spricht gegen die eine oder die andere Variante und vor allem: hat jemand damit Erfahrungen?

Grüße,
Micha
 
Wohngesund?

Hallo,

naja, dem Autor des o.a. Artikels kann ich nicht ganz folgen. Nachdem ich jahrelang in Wohnungen gewohnt habe, in denen Gipsputz an den Wänden war, hatte ich vor einigen Jahren ein "oh, wow"-Erlebnis, als ich in ein Haus mit Lehm- und Kalkputz gezogen bin. Für mich als Asthmatiker war das ein deutlicher, spürbarer Unterschied.

Und deswegen möchte ich eigentlich nur noch in Lehm- und Kalkputz-Umgebungen wohnen und schlafen. Wahrscheinlich werde ich daher zumindest in den Schlafzimmern den Putz von den Wänden holen und ersetzen, aber für die übrigen Räume würde ich eine andere Lösung (siehe a, b, c) sehr begrüßen.

Die Frage, was das für Wände seien, habe ich ehrlich gesagt nicht verstanden.

Grüße,
Micha
 
Lehmputz hält

Wahrscheinlich möchte Pope mit seiner Frage wissen ob es sich um Innen- oder Außenwände handelt.
Da sich auf Gipsputz an kalten Außenwänden gerne Schimmel ansiedelt.

Aber unabhängig davon, wenn es aus finanziellen oder anderen Gründen nicht machbar ist eine größere Sanierungsaktion zu starten, kann man ohne Probleme auf einen Gipsputz einen Lehmputz drüber putzen.
Ich sags mal ganz salopp, Lehmputz ist chemisch neutral, dem ists egal auf was er aufgezogen wird.
Sie sollten nur auch den Tapetenkleister von den Wänden waschen.
Wenn der Gipsputz sehr glatt ist, können Sie sicherheitshalber zuerst als Haftbrücke eine gekörnte Grundierung (gibts von Claytec und Conluto) oder Lehmkleberschlämme drauf streichen, damit der Untergrund mehr Grip hat. Darauf dann den Lehmputz.

Von Kalkputz auf Gips rate ich ab, da sich der alkalische Kalk mit dem sauren Gips nicht verträgt.
Abgesehen davon ist es für Laien einfacher einen Lehmputz zu verarbeiten. Der ist viel fehlertoleranter als Kalk.

Gruß,
KHH
 
Danke

Hallo,

danke für den Hinweis. Es handelt sich um Außen- und Innenwände. Das ganze Haus wurde so gestaltet. Lehmputz und Kalkputz habe ich beide schon selbst verarbeitet - vor zwei Wochen erst habe ich eine Decke mit Lehm verputzt.

Über den Aufbau mit Lehmputz werde ich nachdenken. Mir war nur so, als hätte ich irgendwo gelesen, dass Lehm und Gips sich aufgrund der unterschiedlichen Adsorption von Wasser an der Grenzschicht nicht vertragen. Aber ich mag mich auch irren.

Grüße, Micha
 
Das hört sich schon anders an

ich selbst habe mit Gipsputz auch schlechte Erfahrungen gemacht und daraufhin wieder von den Wänden gehackt. Bei feuchten, versalzenen Außenwänden, die sowieso schon schnell unter den Taupunkt fallen, breitete sich Schimmel aus. Bei einem sensiblen Bewohner natürlich ganz schlecht.
Mit dem Link wollte ich etwas provozieren, weil ich zunehmend beobachte, dass zunehmend pauschale Urteile über Baustoffe nachgebetet werden, man schaue sich nur mal die Vorurteile gegen Beton an, will heißen Gipsputz hat durchaus seine Berechtigung. Und man sollte auch beachten, dass es mehrere Untergruppen in der MG IV gibt, Gipsputz, Kalk-Gipsputz und Gips-Kalkputz.
Es sollte immer der konkrete Einzelfall betrachtet werden.
Also, Karl Heinz hat Dir ja hoffentlich umsetzbare Tips gegeben, gutes Gelingen wünscht
Pope
 
Danke

Danke. Ich werde es probieren.

Hat echt keiner je mit den Heraklith-Platten gearbeitet?

Grüße,
Micha
 
Doch, ....

... unter Anderen auch ich.

Aber wie muss man die Frage verstehen?

Bitte etwas konkreter fragen, wir sind hier nicht bei Facebook..... ;-)

Gruß,
KHH
 
Konkreter

Hallo,

okay, konkreter:

Was spricht dafür und dagegen, 8mm oder 15mm Heraklith-Platten auf die Wände zu schrauben und diese dann reinem Kalkputz (alternativ auch Lehmputz) zu verputzen?

Gut, die Räume werden etwas kleiner, die schon vorhandenen UP-Dosen brauchen Putzausgleichsringe. Der Austausch von Feuchtigkeit mit dem Mauerwerk funktioniert mangels Verklebung nicht besonders gut. Aber sonst? Zumindest die positiven Eigenschaften bzgl. Schadstoffaufnahme und teilweise auch Feuchtigkeitsausgleich müssten doch eigentlich funktionieren... oder gibt es andere Erfahrungen?

Grüße,
Micha
 
Gegenfrage

Warum sollen Heraklithplatten an die Wände angeschraubt werden?
Oder anders gefragt, was soll der Vorteil sein?
Gibt es einen konkreten Anlass?
Kann man die Wände nicht direkt verputzen?
Wenn nein, warum nicht?

Grundsätzlich ist es doch viel mehr Aufwand erst die Platten zu montieren und diese dann zu verputzen, wenn man die Wand/Wände auch direkt verputzen kann. ZUmal die Wände sowieso erst mal realtiv eben verputzt werden müssen, um die Platten anschrauben zu können.

Der einzige Grund den ich momentan sehe, wäre, dass eine mit Dämmstoff hinterfüllte Vorsatzschale gebaut werden soll, um die Wände von innen zu dämmen. (wozu 8 -15mm-Platten zu dünn sind)
Aber das sehen Sie ja selbst schon kritisch: (Zitat) Der Austausch von Feuchtigkeit mit dem Mauerwerk funktioniert mangels Verklebung nicht besonders gut. (Zitat Ende)

Heraklithplatten zählen im weitesten Sinn auch zu den Dämmstoffen.
Wenn auch mit schlechtem Dämmwert.
Wenn es ganz blöd läuft werden die Wände dahinter so kalt, dass sich Tauwasser bildet.
D.h., eine Dampfbremse müsste mit eingebaut werden, ansonsten hat man den Mikrokosmos für Schimmelwuchs gebaut.

(Zitat) "Zumindest die positiven Eigenschaften bzgl. Schadstoffaufnahme und teilweise auch Feuchtigkeitsausgleich müssten doch eigentlich funktionieren" (Zitat Ende)
Das macht der Putz.
Entweder direkt auf der Wand, oder auf den Heraklithplatten.
Aber nicht die Heraklith-Platten selbst, die sind ja zu verputzt.

Was den Feuchtigkeitsausgleich betrifft, wenn man nicht gerade in einem Treibhaus oder in den Tropen wohnt, spielt sich dieser Effekte in den ersten 5 - 10 mm ab.
Wenn es darüber hinaus geht sollte man sein Lüftungsverhalten ändern oder prüfen wo die vielen Schadstoffe und/oder Luftfeuchtigkeit her kommen und dies abstellen.
Die Speicherfähigkeit von Kalk- und Lehmputz stellt nur ein Puffer dar.
D. h., was rein geht muss auch wieder raus können.
 
Die Platten...

... hatte ich in der Tat nicht zur Dämmung angedacht - dafür sind die wirklich zu dünn, sondern nur aufgrund ihrer Eigenschaften als Putzträger. Mechanisch bekomme ich die problemlos an jeder Wand befestigt und muss mir danach keine Gedanken mehr machen bzgl. "hart zu weich" oder Haftfähigkeit, Risse etc. des Altputzes.

Natürlich möchte ich mir keine Schwierigkeiten mit Schimmel etc. dahinter einfangen. Das würde meinem Bestreben, die Luftqualität wegen meines Asthmas mit dem Putz zu verbessern, entgegenstehen.

Grüße,
Micha
 
Thema: Heraklith als Putzträger auf Gipsputz

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