Heizung im Fachwerkhaus - die Qual der Wahl

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Hallo liebe Fachwerkgemeinde, wir, d.h. meine Freundin, unsere beiden Kinder und ich sind seit ein paar Wochen stolze Besitzer eines alten Fachwerkhauses nördlich von Erfurt. Das Haus ist geschätzt ca. 150 Jahre alt, erbaut also um 1850, genau weiß das aber niemand mehr.
Derzeit sind wir am entkernen, planen und warten auf besseres Wetter um die Schwellen, das Fundament und einige Flickschusterei der letzten 100 Jahre zu beheben.

Aktuell beschäftigt mich die Frage nach der Wahl einer Heizung für das Haus. Derzeit steht ein ca. 7kW-Festbrennstoffofen an einem baufälligen und undichten Schornstein - der wird nach der Heizsaison nebst der ihn tragenden Wand abgerissen. Er dient lediglich als Bauofen für den Winter, später dann als solcher in der Scheune...

Da wir direkt neben einem Fluß (im "ehem." Hochwassergebiet) liegen, fällt Öl aus, einen Gasanschluß haben (und wollen) wir nicht, Elektroenergie zum Heizen macht uns ebenfalls abhängig von Lieferanten - das wollen wir so grundsätzlich nicht werden!

Unsere Ideen zum Thema Heizung formen sich um einen Grundofen mit entsprechenden Warmwasserbereitung, Pufferspeicher und jetzt kommt der (gedankliche) Knackpunkt, einer Warmwasserfußbodenheizung im Erdgeschoß.

Je nach Bauart (so ich das System Grundofen richtig verstanden habe), liefert der Wärme über einen gewissen Zeitraum. Danach greife ich auf den Pufferspeicher zurück um die Fußbodenheizung zu speisen. Soweit sollte das in der Hauptheizsaison mit -20C° auch kein Problem sein, was passiert aber während der Übergangsphase, also Herbst oder Frühjahr, wenn der Ofen eben nicht mehr 2x/Tag angeheizt wird, sondern nur noch bspw. alle 2 Tage je 1x. In dieser Zeit stelle ich mir das größte Problem hinsichtlich der Fußbodenheizung vor, da die zugeführte / gespeicherte Energie im Pufferspeicher auch begrenzt ist. Inwieweit macht es Sinn, eine Fläche von rund 40 - 45m² Fußbodenheizung über einen Pufferspeicher versorgen zu wollen?

Die reine Trinkwasserversorgung ist soweit außen vor, sie wird entweder über einen extra Pufferspeicher realisiert, ggf. mit elektrische Zuheizung oder einer Kollektoranlage auf dem Dach als Unterstützung / alleiniger Versorgung in den Monaten außerhalb der Heizperiode.

Erschwerend kommt hinzu, dass wir beide recht unregelmäßige Arbeitszeiten haben und nicht immer absehen können, wann wir tatsöchlich zu Hause sind, um bspw. den Ofen anzuheizen.

Ich bedanke mich im Voraus für Eure Antworten, ggf. Ideen und Vorschläge.

MfG Chrischan
 
Grundofen

Eine Lösung ist es, den Grundofen, die Solaranlage, eine eventuelle elektrische Zusatzheizung (Heizpatrone) und jeden anderen zuur Verfügungstehenden Wärmeerzeuger an den Pufferspeicher anzuschließen. Alle Wärmeerzeuger laden den Pufferspeicher! Alle Verbraucher: Fußbodenheizung, Trinkwassererwärmung, etc bedienen sich aus dem Pufferspeicher. Ein Warmwasserspeicher für Trinkwasser ist dann überflüssig, die Erwärmung passiert über einen Wärmetauscher (Frischwasserstation) oder Edelstahlwellrohr, dass im Pufferspeicher verbaut ist.
technisch kein Problem, eher ein Problem der EUROS.

Viele Grüße

Kutti
 
Hallo Kutti, Deine Zeilen beantworten nicht meine Frage! Der techn. Aufbau einer solchen Anlage ist mir soweit klar, auch der zweite Wärmetauscher für das Trinkwasser dürfte klarer werden, wenn am Pufferspeicher eine Fußbodenheizung hängt, die diesem die gesamte Zeit entsprechend Wärmeenergie entzieht. Koppele ich Brauchwasserversorgung mit Trinkwasserversorgung, ziehe ich mir innerhalb kurzer Zeit den Trinkwasserspeicher kalt.

Es geht hier wohlgemerkt nicht um die reine Heizsaison, sondern um die Übergangszeit, in der weniger geheizt wird, demzufolge weniger Energie dem Pufferspeicher zugeführt wird.

Gruß Chrischan
 
hallo,

also so in der Art wie du möcht ich auch heizen allerdings mit nem wasserühfrenden Kamin. Für die Übergangszeit ist eine Solaranlage geplant, damit ich nich jeden Tag den Kamin anheizen muss. Ne andere Möglichkeit wär auch ein 2 Pufferspeicher nur für das Brauchwasser oder eine Steuerung damit dir die Fbh den Puffer nur bis soundzuviel Grad leerzieht.

gruss Hendrik
 
Hier kannst Du alles...

...abrufen, was Dein Herz begehrt.

Flegel GmbH - Bad Heizung Dach
Dirk Flegel
Radeberger Straße 110
01900 Großröhrsdorf
Tel.: 035952-46100
Fax : 035952-46035
eMail: **********

Also ich meine erstens nur jetzt mal die Informationen zur Wahl der Qual.
Denn was am Ende ins Haus kommt, hängt halt von vielen Faktoren und halt den eigenen Ansprüchen ab.

Arbeite selbst schon viele Jahre mit ihm zusammen und muss sagen, fantastische Lösungskonzepte und sehr gute innovative Ideen.

Aus meiner langjährigen Lehmbauerfahrung heraus kann ich hier eigentlich nur zu einer wandheizung tendieren und diese empfehlen.
Kombiniert mit einigen zusätzliche Komponenten.

Freundliche Grüße,
Udo
 
Hallo,

ohne genauere Kenntnis der Fläche, der Heizlast, der Verbrauchsgewohnheiten, der Leistung des gedachten Grundofens, der Anzahl der Bewohner, etc. kann ich leider nur prinzipielle Aussagen zu dem geplanten Projekt machen. Alles andere wäre Kaffeesatzlesen oder in die Glaskugel schauen!
Also: Auch in der Übergangszeit kann das alles funktionieren. Es kommt eben darauf an, dass der Grundofen und die Solaranlage soviel Energie in den Pufferspeicher einbringt, dass die Fußbodenheizung und die Warmwasserversorgung für eine längere Zeit versorgt werden kann.
Alles eine Frage der Planung und Ausführung. Kann man berechnen, ist keine Schwarze Kunst. Wie komfortabel damit zu leben ist, ist allerdings eine andere Frage.
Wenn Du mal die o.g. Daten zur Verfügung stelltst, sollte jeder SHK Meister Dir das überschlägig berechnen können. Auch ich kann das, Du kannst das auch, sofern die Grundrechenbarten (und und wegrechnen, malen und teilen) beherrscht werden!!

Viele Grüße
Kutti
 
Rechner

Hallo

Sie schreiben: "Kann man berechnen, ist keine Schwarze Kunst."

Was wird denn da "berechnet"?

Der alte und immer wiederholte Unsinn vom "Warm-machen" von Luft.
Länge x Breite x Höhe - dann die angedachte "Zimmertemperatur" und aus dem Zylinder kommt ein weißes Kaninchen.

Konvektiver Vorgabenblödsinn, der ausser "warmer Luft" nichts bringt - doch: Kosten, Bauschäden, Dämmung, Hamsterrad …

Man muss weg vom Denken an die warme Luft - erst dann gehts weiter.

Konzept von Allem erstellen - und erst dann abarbeiten.

Die Kette ist so stark wie das schwächste Glied!

Einzelteile müssen zusammen passen!

FK
 
Was da berechnet wird?
Naja, zB wieviel Energie nötig ist, um einen Pufferspeicher mit einem gegebennen Grundofen zu laden.
Acu natürlich, wieviel Energie nötig ist, um die Temperatur im Haus auf 20°C zu heben. Was spricht denn gegen warme Luft, ist doch besser als kalte Luft, zumindest im Haus bei strengen Frost?
Auch warmes Waser ist zum baden besser als kaltes, zumindest dann wenn man längere Zeit sich darin aufhalten will!
 
Moin Crischan,

nebenbei bemerkt spielt auch der angestrebte Dämmstandard eine Rolle.....ohne genaue Daten kommst du da nicht weiter.

Ich war ebenfalls ziemlich geschockt als ich letztens mal Holzpreise recherchiert hab' nur um festzustellen, dass mich das genausoviel kostet wie Gas!

Stell deine Frage aber auch nochmal im Haustechnikforum, da findest du mehr Heizungsspezis.

Gruss, Boris
 
Die Frage kann man so eigentlich nicht wirklich beantworten.

die Probleme sind folgende:

Wie (oft) man einen Grundofen beheizen muss, hängt von den Bedingungen ab.
Wenn der Grundofen einen Pufferspeicher erwärmen soll, muss man erst festlegen, wieviel Wärmbedarf (worst case) der Pufferspeicher für FB Heizung und WW hat.
Dann muss man überlegen, was der Grundofen noch alles direkt heizen soll.
Jetzt kann man ausrechnen, wieviel Holz jeden Tag an den Ofen verfüttert werden muss.
Weiter geht's mit der Frage, ob man die nötige Präsenz hat, um sowohl den Pufferspeicher und auch die darüberhinaus nötige Strahlungsleistung des Grundofens täglich bei Laune zu halten. Da kommen schnell ganz viele kg Holz zusammen (mehrfach jeden Tag, nicht nur am WoE, da kommt 'ne Menge zusammen, auch wenn man gerade auf Dienstreise ist).

Mir kam da die Idee: da gibt's doch diese Ofen-Heizeinsätze für vollautomatische Pelletsheizungen.
Super....
Pellets verkaufen aber auch nur die, die auch mit den anderen Energiequellen ihr Geld verdienen.
Diese Anlagen sind wirklich exorbitant teuer!
Die Förderschnecken sind laut! Könnte ja sein, dass nachts um 3:00h der Pufferspeicher zu kalt ist, um um 6:00 zu duschen. Diese vollautomatischen Anlagen, die finden das heraus, gnadenlos!

Unser Grundofen hat weniger gekostet, als allein das Silo für eine Pellet Anlage.

Mein Fazit:
Wohnen mit Kindern und ohne fulltime Heizer braucht eine automatische Heizungsanlage als Backup, außer man ist ein kompromissbereiter Mensch.
Eine 'all in one' Anlage geht nur, wenn eine stetige Energiequelle ausreicheder Heizleistung zu Verfügung steht oder jemand, der sie 2-3 / Tag befeuert.
Eine technische Lösung mit Pellets, Silo, Schnecke, Wassertasche o.ä. ist derart teuer, da kann man eine sehr lange Zeit seine Buchenscheite im Baumarkt kaufen oder Gas nehmen.
Ob der Gundofen im Sommer unbenutzt bleiben kann (Sichwort WW, bzw. elektrische Zusatzheizug) ist noch ungeklärt.

Meine Empfehlung:

Ein Gundofen ist eine gute Sache,
Preiswert Holz selber machen ist auch eine gute Sache.
Wenn die Holzmiete im Garten steht, ist die halbe Miete bezahlt.

Für alles weitere ist ein unabhängiges Heizsystem unverzichtbar.
Bist du fleissig, brauchst Du es nur selten,
bist Du faul, brauchst Du es öfter.
Also: Dein Backup System sollte von der Hardware möglichst billg sein und vom Verbrauch sollte es erzieherische Qualitäten haben. Strom oder Gas ist da gar nicht schlecht

Aber:
Mein Rat ist graue Theorie! Unsere Brennwerttherme (Gas) heizt den Bau besser ale erwartet, der Grundofen ist noch kalt, es fehlen die Türen.
Im Garten steht eine Holzmiete (manche sagen auch Finne), die eine Saison reichen sollte, aber nicht 2011-12, das wäre noch zu früh.

Schaffe ein System, das Du jeden Tag befeuern kannst, wenn Du es willst, nicht wenn Du es musst. Ansonsten lass die Kravattenträger von EON für Dich arbeiten. Dachflächen Kollektoren benötigen viele kW bis sie das erste Watt wirklich von sich gegeben haben.
Im Energiebereich gibt es niemanden, der Dir etwas schenkt und je höher die Energiepreise sind, um so besser kann man die Eigenleistungen (sprich Holzhacken) bewerten.

Gruß Götz
 
Ich danke Euch allen ersteinmal für die Antworten, schlauer bin ich durch das viele Lesen und Stöbern allerdings nicht. Im Gegenteil, anhand der vielen Informationen verursacht diese Flut ein gewisses Durcheinander im Kopf ;-)

@ Götz - danke für Deine aufmunternden und klaren Worte, es wird wohl eine Art Grundversorgung mit automatischem System werden, die dann bei Bedarf per Handbetrieb zurückgeregelt wird. Im Prinzip ein Festbrennstoffofen mit automatischer Beschickung und manueller Regelung durch Holz bei Anwesenheit von uns...

Die Grundofenidee will meine Freundin nicht und läßt sich wohl auch mit unseren besch*** Arbeitszeiten nicht sinnvoll vereinbaren, zumal eine Fußbodenheizung im EG (Neuaufbau mit Beton, etc.) eher kontraproduktiv erscheint? Prinzipiell kann man den dann immer noch dazu bauen, ggf. auch in Kaminform und damit die automatische Heizung abregeln lassen.
 
ich kann mich nur wiederholen....

....wir sind rundum zufrieden mit unserer Pelletheizung.
Wir sind nun mitten in unserer zweiten Heizsaison und das gute Stück ist wirklich komfortabel und supergünstig.
In Zahlen bedeutet dies.
~240qm nicht isolierter Altbau Anno 1937
14 Heizkörper
Hauptwohnung, ELW und beheizte Werkstatt
Pelletkessel Pro-Solar Fireline 15kw
Pellet Sacksilo (bis zu 6 Tonnen Kapazität)

Der Pelletverbrauch läuft wieder auf ca. 5,5 Tonnen +/-500kg hinaus, je nachdem wie der Winter wird.
Das sind dann ca. 1000 bis 1200€ Heizkosten (mit Markenpellets von "Firestixx"), ein Schnäppchen für so eine alte Burg, wie wir denken.
Dabei entfallen 27% der Heizkosten auf die 68qm ELW, der Rest geht auf unsere Wohnung sowie 30qm Werkstatt.
Man muss sich mal vor Augen führen das unser Mieter nur ca. 30€ im Monat für Heizung Zahlen muss, in einem Altbau, das ist doch ein Witz :-D.
Alles läuft voll automatisch wie bei einer normalen modernen Heizung, man braucht sich um nix kümmer als ca. alle 4 Tonnen die Aschelade zu entleeren (dauert 10 Minuten) und einmal im Jahr den Ofen zu reinigen (ca. 1,5 Stunden Aufwand).
Dank Bafa ist das ganze auch noch sehr günstig (bis zu 2500€ Förderung).

Man sollte jedoch darauf achten den Pelletkessel so klein wie Möglich zu dimensionieren um unnötiges "Takten" zu vermeiden.

Warmwasser gibt es bei uns über einen Zentralen Warmwasserspeicher mit Luft/Wasser Wärmepumpe.
Die Warmwasserbereitung ist somit völlig autark so das die Pelletheizung nicht den ganzen Sommer unnötig mitlaufen muss.
Die Investition für den Wärmepumpen Speicher lohnt sich IMHO in jedem Fall.
Die Stromkosten sind tatsächlich extrem niedrig und belaufen sich auf ca. 100€ pro Jahr was ein Bruchteil dessen ist was der alte Konventionelle elektro-Warmwasserspeicher verschlungen hat.

Da wir zudem seit kurzem eine PV-Anlage auf dem Dach haben gibt es ab jetzt Warmeswasser zum Null Tarif da wir die Wärmepumpe mit unserem eigenen Strom füttern können :)
 
Lösung

So, ich war Heizungsfirmen abklappern, hier und da und dort, hab mit dem Ofenbauer geredet, mit einem anderen, mit dem Bezirksofenbaumeister, dem Schornsteinfeger, etc., etc., etc. - es wird wohl ein ganz schnöder Festbrennstoffofen für Holz Warmwasserspeicher und einer Ripalfußbodenheizung...

Ich danke Euch für Eure Ausführungen.
 
Thema: Heizung im Fachwerkhaus - die Qual der Wahl

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