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s3ta
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(bin neu hier, daher bitte ich um Nachsicht ;-) - mir erscheinen die Beiträge, die ich bisher gelesen habe allerdings als recht kompetent)
Ich wohne in einem Bauernhaus von 1907, dass wir ca. 2002 in den oberen Etagen umgebaut - insbesondere in OG1/2 auch eine Fußbodenheizung eingebaut - und das EG in den Folgejahren renoviert haben.
Der Keller ist auf einer Seite direkt in/auf den Fels gebaut (ca. 30% der Aussenmauern) auf der anderen Seite sind Bruchsteine. Darüber ist eine Betondecke mit Stahlträgern.
Ich habe vor zwei Jahren aus Platzmangel in dem Keller ein paar Kanthölzer und Bohlen eingelagert - auch auf die Gefahr hin, dass ich die nicht mehr verwenden kann - direkt an der Bruchsteinwand. Den Keller betrete ich selten.
Der Lagerort war direkt unterhalb eines Schachts durch den alle Versorgungsleitungen gehen und auch in der Nähe eines Wanddurchgangs zum Nachbargebäude, durch das Wasser-/Heizungsrohre führen, da wir die Heizung des Nachbargebäudes mitnutzen.
Seit meinem Bezug 2002 hat mein Vater (Nachbargebäude) reklamiert, dass irgendwo minimal Wasser in der Heizung verloren ginge - ich konnte jedoch keine undichte Stelle oder Feuchteschäden finden.
Vor ca. 3 Jahren haben wir die Fußbodenheizung in OG1/2 "repariert" bzw. tatsächlich in Gang gebracht - die Stellregler taten (wohl seit Jahren) ihren Dienst nicht mehr.
Daraufhin hat mein Vater gemeldet, dass der Wasserverlust jetzt höher sei und ich hatte auch Feuchtigkeit in der daruntergelegenen Waschküche (EG mit Schacht) entdeckt, an der abgehangenen Decke und eben an der Schachtverkleidung (beides GK) - und wir haben auch in kurzer Zeit mit der Heizungsbaufirma ein defektes Ventil im Heizkreisverteiler im OG1 gefunden und den Wasserverlust zuverlässig abgestellt. Die Stellen im EG sind auch zeitnah abgetrocknet.
Vor 14 Tagen (also jetzt 2 Jahre später) haben meine Frau und meine Mutter sich über "roten Staub" beschwert, der plötzlich in der Waschküche bei uns bzw. direkt in dem angrenzenden Raum im Nachbargebäude sichbar war.
Bei der Suche musste ich dann feststellen, dass das wohl Sporen eines Schwamms waren, der sich an/in dem oben erwähnten eingelagerten Holzes gebildet hat, der sich durch die Sturmböen wohl ziemlich stark verbreiten konnte.
Die Hölzer habe ich inzwischen in den Garten gebracht. Weitere Fruchtkörper habe ich nirgends entdeckt.
Allerdings sind die Sporen im ganzen Haus - insbesondere habe ich zwischen EG/OG1 eine Holzbalkendecke, zwischen OG1/OG2 eine Schlackendecke, die dem Statiker beim Umbau aber nicht trägfähig genug erschien und mit aufliegenden Holzbalken verstärkt wurde und ein Dach (vorne steil mit Ziegel, hinten flach mit Bitumen und Holzkonstruktion darunter) - durch den Schacht ist jetzt vermutlich alles mit Sporen "verseucht".
Jetzt habe ich Panik und bin sehr unruhig, welche weitere Maßnahmen notwendig sind.
Ich hab' versucht bei der UBA nachzufragen, ob das a) meldepflichtig ist, da ich widersprüchliche Angaben für das Saarland gefunden habe und b) ob die mir kompetente Sachverständige nennen können - da ich gelesen habe, dass ich (falls das meldepflichtig ist) einen solchen hinzuziehen muss.
Da bislang keine Rückmeldung von der Seite erfolgt ist , habe ich in meiner Panik einen Gebäudesachverständigen beauftragt, der sich gestern (für viel Geld) die Situation mit mir angesehen hat und versucht hat mich zu beruhigen. Ich bin allerdings nicht beruhigt - sondern verärgert, da die Tipps/Messungen/Hinweise eher allgemeingültig und mir eigentlich klar waren und ich das Gefühl habe Geld verschwendet zu haben:
* kein Holz, damit keine befallenen Bauteile im Keller
* Feuchtemessung an vielen erreichbaren Stellen - ohne Befund/alles hinreichend trocken.
* verhindern, dass Feuchtigkeit eindringt:
- baldige Sanierung des Flachdachteils, da der Bitumen an Ende seiner Lebensdauer/Dichtigkeit sei
- baldige Einbringung einer Sperrschicht in den Kellerwänden damit aufsteigende Feuchtigkeit verhindert/reduziert wird.
* Öffnung einer abgehangenen Decke in der Waschküche, um eine Feuchtemessung an der (immer noch verkleideten) alten Holzbalkendecke durchzuführen in der Nähe des Schachts.
* An der Wand im Keller bzw. in der Durchführung zum Nachbarhaus seien keine oberflächlichen "Pilzrückstände" - außer eben den Sporen.
* Regelmäßige Kontrolle der Ziegellage/Bitumenabdeckung
* Jedenfalls war meine Pilzpanik nur ein Bestandteil der Ratschläge und nicht (wie erhofft) der Kern der Beratung.
Egal, ich hab' Lehrgeld gezahlt, Erfahrung gesammelt und möglicherweise handelte es sich auch tatsächlich um ein Missverständnis.
Ich bitte auch darum auf diesen Part nicht einzugehen, was ich hätte machen können - ich schildere das nur, um euch meine Lage zu verdeutlichen
Zu meinen offenen Fragen hab' ich leider keine oder nur allgemeingültige/ausweichende Antworten:
* Es könnte in die Balkendecke (EG/OG1)bei dem Schaden bereit viel Wasser eingedrungen sein und sich dort auch der Pilz ausbreiten konnte, also dass die Decke im Innern damals nass wurde, aber nicht so gut abgetrocknet ist, wie es den Anschein hat. (Vielleicht unwahrscheinlich, da von beiden Seiten beheizt, aber meine Panik... und ich bin unsicher ob die obige Messung außerhalb der Decke - mit wenig Eindringung hinreichend war [4-5cm wenn ich die Aussagen/Angaben von dem Gerät mit so einer Kugel richtig interpretiere])
* Gibt es (wirtschaftliche) Möglichkeiten minimalinvasiv (z.B. endoskopisch) weitere Prüfungen durchzuführen?
- ich könnte mir z.B. Eingriffe von Außen in die aufgelagerte Decke (OG1/2) vorstellen um optisch (oder anderweitig messbar) Belastnug/Fruchtkörperbildung zu erkennen
- oder auch durch den Schacht - von da aus käme man ggf. auch in die Decken
* Wie regelmäßig würde man solche Überprüfungen vornehmen müssen, damit rechtzeitig agiert werden kann?
* Muss ich die Stelle an der das Holz gelagert war noch behandeln? (Ich habe von Abflammen bzw. Beheizen gelesen) Auch wenn da oberflächlich nach Abkehren nichts zu erkennen ist?
* Wenn ich den Durchgang zum Nachbargebäude verschließen will (Bauschaum), wie behandele ich das vor? Dort sind auch jede Menge Sporen, die ich vermutlich nicht einschließen will?
* Wie sinnvoll/notwendig ist die tatsächliche Bestimmung der Schwammart?
* Wie entsorge ich das (inzwischen im Garten liegende) Holz? Verbrennen?
* Meine Oma hat den Keller früher immer "geweisselt", ich vermute mit Kalk - ich ging bislang davon aus, dass das nur wegen der Einlagerung von Gemüse und Obst notwendig war? Hilft das auch dagegen/jetzt/hier/generell?
Ich erhoffe mir hier im Forum auch gar keine Ferndiagnose - ok, vielleicht ein paar Tipps; sondern vielmehr Hinweise, wie ich das strukturell angehe.
* Übertreibe ich in meiner Panik?
* Was kann ich sinnvolles tun?
* Wie wähle ich einen geeigneten Berater aus? Ich habe ja bereits geschildert, dass ich für Analysen/Beratung auch bereit bin Geld auszugeben - diesmal hoffentlich mit weniger schlechtem Gefühl hinterher... - welche Zertifizierungen/Nachweise kann ich einfordern? Ist das üblich das einzufordern?
* Wie finde ich Fachfirmen in den Nähe, die mich mittelfristig bei den (vermutlich tatsächlich notwendigen) Sanierungen im Keller kompetent unterstützen? auch hier natürlich Zertifizierungen/Nachweise?
Wenn ihr meinen langen Beitrag bis hierhin gelesen habt, möchte ich mich für eure Geduld bedanken und hoffe ihr habt ein paar Hinweise für mich.
Daniel