Fussleisten vollstopfen?

Diskutiere Fussleisten vollstopfen? im Forum Fußboden, Wand & Decke im Bereich - Hallo, ich habe zur Renovierung die Viertelleisten der Fussleisten abgemacht, welche die Ritze zwischen Holzdielen und Fussleiste abdeckt. Dort...
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Sophia.a

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Hallo, ich habe zur Renovierung die Viertelleisten der Fussleisten abgemacht, welche die Ritze zwischen Holzdielen und Fussleiste abdeckt.

Dort ist zur Abdichtung? gerolltes Zeitungspapier reingestopft.

Jetzt würde ich gern neues Material anbringen, vielleicht Hanf? Etwas was besser dichtet.

Viele Grüsse
 
Fußleisten abdichten

Hallo Sophia,
warum willst du die denn überhaupt abdichten ?
Das ist höchst unüblich.

Zeitungspapier würde ich allerdings herausnehmen, da es ein guter Nährboden für Schimmel, etc ist.

Wenn überhaupt abdichten wäre Hanf aber schon mal eine gute Möglichkeit- ich habe es für alle Fensterfugen von unseren Holz-Passivhausfenstern genommen.
Dann aber besser den Hanf zu Schnüren/Zöpfen drehen, da der dir sonst im Untergrund verschwindet, wenn du den lose hereindrücken willst.

Eine andere Möglichkeit wäre Kompriband zu nehmen- ist sicher leichter anzuwenden sofern die Fugen nicht extrem unterschiedlich groß sind.

Dazu einfach die min. und max.Fugenbreite messen und dann das Kompriband für den max Abstand wählen-

das nächst dünnere geht auch, da du ja hoffentlich keine Schlagregendichtigkeit benötigst, wofür die ja überwiegend genommen werden.

Andreas Teich
 
Hallo,

ich denk, wenn der Vorbesitzer da etwas reingestopft hat, wird das wohl irgendeinen Sinn gehabt haben. :) Die Fuge an der Stelle ist einfach auch besonders breit.

Hanf klingt gut und haltbarer als Zeitung. Wobei die Zeitungsseiten von 1999 sind und anscheinend ist es dort an der Stelle nicht feucht. Waren alle noch einwandfrei.

Abdichten muss ich eigentlich nicht....

Riecht Hanf wirklich so streng, wie man liest?

Viele Grüße
 
Hanf riecht ?

Hallo Sophia,

Ein Hanfgeruch ist mir bisher nicht aufgefallen-
vielleicht war das feucht oder hat irgendwo gelegen wo es Gerüche annimmt ?
habe ich bisher auch noch nicht gehört.

Vielleicht hat sich der Vorbesitzer etwas falsches gedacht ?

Zeitung ist jedenfalls nicht günstig und wenn du keine Staubbelastung spürst würde ich mir die Arbeit sparen.

Auf jeden Fall ists unüblich solche Fugen zu verschließen.

Andreas Teich
 
Hanf

riecht nur beißend streng, wenn er feucht geworden ist und stockt oder schimmelt.
 
Eine Abdichtung...

an dieser Stelle ist nicht nur unüblich und nutzlos, sondern auch falsch.

Grüße

Thomas
 
Thomas hat recht, aber..

..wenn der Ritz etwas breiter ist sollte halt die Fußleiste auch breiter ausgelegt werden.
 
Sinn der Abdichtung

Wenn die Fussleisten wie bei unserem Haus auf das unverputzte Mauerwerk gesetzt wurden, ist Abdichtung vielleicht keine so doofe Idee. Ich habe sie allerdings demontiert und auch dort verputzen lassen...
 
Und was...

wäre der erhöhte Dichtbedarf, wenn der Putz noch fehlt? Da fällt mir nichts ein.

Grüße

Thomas
 
Fußleisten abdichten?

Hallo Sophia,
Wenn du tatsächlich nur die Viertelstäbe entfernt hast ( man sollte doch immer genau lesen!) wirst du ohnehin nicht abdichten können, da das Abdichtungsmaterial in den großen Spalt zwischen Wand und Fußboden fallen wird.
Früher wurde die Abdichtung vor Montage der Fußleisten vorgenommen.

Abdichtung ist unüblich, aber auch kein Fehler.

Wenn es dort eine spürbare Luftbewegung gibt, die evt Füllstoffpartikel im Raum verteilen könnte, muß ohnehin der Ursache nachgegangen und diese beseitigt werden.

Wenn es keine Luftbewegung gibt, muß man nicht abdichten.

Ist der Boden denn ansonsten ok oder wolltest du die Viertelstäbe nur zum Schleifen abnehmen?
Andreas Teich
 
Tatsächlich?

"Früher wurde die Abdichtung vor Montage der Fußleisten vorgenommen."

Mir ist, trotz hinreichender Praxis in Sachen Fußböden, noch kein einziger Fall eines Vollstopfens des Raumes zwischen Diele und Wand aufgefallen. Auch die Fachliteratur hat dieses Thema noch nicht entdeckt.

Im Gegenteil, alle konstruktiven Lösungen zielen darauf hin, einen Luftspalt zwischen Dielung und Wand zu belassen. Die Wischleiste verdeckte diesen Spalt, war aber selbst schräg hinterschnitten, um den Kontakt zur Wand auf das Nötigste zu begrenzen. Warum wohl?

HIer hat man nun wohl zu dünne (aufrechte) Wandleisten mit Viertelstäben ergänzt. Das ist aber unerheblich, und eine Abdichtung durch ausstopfen würde ich in jedem Fall unterlassen. Aus obigen Gründen.

Grüße

Thomas
 
Fußleisten abdichten

Thomas@
mit 'früher' war nur dieser Fall gemeint- also die Abdichtung, die früher mit Zeitungspapier in dieser Wohnung vorgenommen worden war.
Ich hatte ja vorher schon geschrieben, daß eine Abdichtung höchst ungewöhnlich ist.

Welche Schräge meinst du ?
Die Schräge unten an der Fußleiste, sodaß die raumseitige Kante den Boden berührt?
Die war primär zu dem Zwecke vorhanden, um das Anpasssen an Bodenunebenheiten durch entsprechendes Abhobeln zu erleichtern.
Ein positiver Nebeneffekt könnte vielleicht noch in der geringeren Bodenaufstandsfläche gesehen werden, falls mal zu feucht gewischt wird- das ist aber auch sehr sekundär.

Die etwas geringere Wandberührungsfläche ?
Da machts keinen Unterschied, ob 5 mm mehr oder weniger bei einer z.B.14 cm hohen Altbau-Fußleiste die Wand berühren (=3,57% der Höhe).

Aber das Fußleisten-Thema ist wohl insgesamt genügend
erörtert worden-
da finden sich sicher noch andere interessantere Themen...

Andreas Teich
 
Ich schrieb...

von einer hinterschnittenen Wischleiste. Die liegt. Und ist eben nicht unterschnitten, sondern hinterschnitten. Um den Kontakt zur (ggf. ja auch mal feuchteren) Wand auf ein Minimum zu begrenzen.

Wandleisten sind aus ebendiesem Grund im Altbau öfter 'mal abgängig. Aber auch diese wurden kaum mit dem Hobel angepasst. Vielmehr hat man Wandleisten oft eine Wischleiste oder eben auch einen Viertelstab vorgeblendet. Damit konnte man die Wandleisten ohne Probleme im Wasser verlegen und eventuelle Unebenheiten mit den biegsamen liegenden Leisten kaschieren.

Grüße

Thomas
 
Fußleisten

Ich bin natürlich auch von stehenden Fußleisten ausgegangen wie in mind. 99,9% der Fälle.
Die Altbaufußleisten waren dann öfters ca 145 mm hoch mit davorgesetzter niedriger Sockelleiste, die dann an evt Bodenunebenheiten angepaßt wurde oder leichter gebogen werden konnte.

Bei auf der Bodenfläche befestigten wüßte ich auch nicht wie das Arbeiten der Bodenbretter aufgefangen werden soll- zudem hat man dadurch 2 potentielle Schmutzkanten mit schwierigerer Reinigung.

Aber mit Design begründet ist mir so etwas schon begegnet und in seltenen Fällen in Museen.
Andreas Teich
 
So ein...

...Quatsch.

"wie in mind. 99,9% der Fälle." Man muß nicht von allem eine Ahnung haben - aber dann muß man auch nicht darüber schreiben. Woher kommt diese Zahl, ist die im Teich hinter dem Haus geangelt?

Auch links zu Kistenfabriken helfen da nicht weiter. Da (z.B.) gibt es nämlich alle Sorten Leisten, auch liegend zu montierende.

Historisch gesehen überwiegt die liegende Leiste in Höhen von ca. 16-24mm und Breiten von 18-36mm. Sie ist einfacher oder aufwändiger profiliert. Die liegende Leiste wurde auf die Dielung genagelt und ist somit viel einfacher zu befestigen als eine Wandleiste, ferner passt sie sich unebenen Böden besser an. Der Wandkontakt wird minimiert, was der Dauerhaftigkeit zu Gute kommen kann. Das ist die in einfacheren Haushalten weit überwiegende Situation. Selbst in gutbürgerlichen, sakralen und herrschaftlichen Ammeublements ist die liegende Leiste sehr oft zu finden, auch über die Mitte des 19.JH. hinaus.

Das Wandbrett, ,mit profilierter Oberkante und meist vorgeblendeter Profilleiste, ist bis um die Mitte des 19. Jh. wenigen anspruchsvolleren Raumgestaltungem vorbehalten. Ihre Höhe orientiert sich meist am Sockelabsatz des seitlichen Türstockprofiles. In jedem Fall überfängt sie den Boden, ein (Breiten-) Spalt vor dem Wandbrett im Dielenboden kam nicht vor. Die vorgeblendete Leiste diente allein dem Verschluss des eventuellen Höhenversatzes zwischen Dielung und Wandbrett; und natürlich gestalterischen Erwägungen. Nach Mitte des 19.Jh. tauchen Wandleisten öfter auf, aber liegende Leisten bleiben weiterhin gebräuchlich, schon der leichteren Montage wegen.

"Bei auf der Bodenfläche befestigten wüßte ich auch nicht wie das Arbeiten der Bodenbretter aufgefangen werden soll..."

Aber ich weiß das: Ein Quellen der Dielung (in baulich relevanten Margen) war zu Zeiten, als die Dielung ohne technische Trocknung eingebaut wurde, gar nicht zu erwarten. Heute werden Dielenböden mit der richtigen Holzfeuchte eingebaut. Ein Schieben des Bodens, das Leisten löst, findet somit nur bei massiven Bauschäden statt (und würde die vorgeblendeten Leisten eines Wandbrettes, soweit auf dem Boden fixiert, ebenfalls betreffen).

Ein Schwinden hingegen begrenzt sich in Bezug auf die aufgenagelte Leiste auf das Schwindmaß des ersten Dielenbrettes, was allenfalls zu einer feinen Haarfuge der Leiste zur Wand führt.

Was bei der Fragestellerin tatsächlich an der Wand ist, ist mangels Foto nicht klärbar. Vermutlich nicht mehr der ursprüngliche Zustand, sondern ein falsch verstandenes Werk späterer Tage.

Eine Fugenverfüllung jedenfalls ist sinnlos; die Viertelleisten sollten einfach nach dem Schleifen wieder montiert oder erneuert werden. Mehr als diesen Verschluß bietet auch diverses Stopfwerk nicht - das in einer mies belüfteten Situation bei Kontakt mit der Außenwand eher kontraproduktiv sein könnte.

Grüße

Thomas
 
Liegende Fußleisten ???

Ich glaube ich werde mich langsam mal hier ausklinken-
der Ton wird mir etwas zu rustikal..

Vielleicht aus Interesse:

In wievielen heute bestehenden Gebäuden existieren
liegende Fußleisten ?

Höchst zweifelhaft ob in mehr als jedem 1000-sten Gebäude

Wer eine diesbezügliche Statistik kennt bitte mitteilen.

Wer nur eine Haarfuge bei einer auf den Dielenboden flach aufgenagelten Fußleiste vorsieht, bzw nur eine minimale
(2 - 3)mm Randfuge bei der Dielenverlegung zur Wand herstellt verursacht damit einen Mangel.
Dies würde von jedem Gerichtsgutachter so ausgesagt werden müssen.

Ich habe Gerichtsgutachten (mit Fotos, vom Institut für Bodengutachten)) gesehen wo z.B.durch das Verkleben von Parkettstäben ohne genügenden Wandabstand die Mauer oberhalb der Betondecke Risse durch herausgedrückte Steine bekam und das Gebäude daraufhin vom Dach bis zu dieser Höhe abgetragen werden mußte.

Nicht umsonst wurden früher Steine durch bewässerte Holzkeile auseinandergesprengt.

Wenn Thomas nur in Burgen arbeitet passiert das vielleicht nicht so häufig, wollen wir mal hoffen...
Oder gibts deshalb so viele Ruinen ?

Da sollte man sich doch einfach mal gründlich mit den entsprechenden Fachregeln und einigen Normen auseinandersetzen.

Andreas Teich
 
Im Grunde genommen kann ich kann ja erst den Luftzug abwarten, und nur wenn es wirklich zieht, abdichten. Die Viertelleisten sind ja schnell wieder abgehebelt. Im Moment wartet der Boden auf die Schleifmaschine. :)

Die Viertelleisten sind ganz wichtig, weil es einen Spalt zwischen Wand und Boden und Fussleiste und Boden gibt... Früher lag dort wohl Teppich.

Unsere Fussleisten sind normale stehende Leisten, mit Viertelleisten davor.

Vielen Dank für alle Antworten hier!
 
Also unsere über 100 Jahre alte "Hütte" hatte 6 WE a 45qm mit Außenklo.
Keineswegs ein anspruchsvolles Haus aber mit 100% stehender Leiste in allen Räumen und Treppenhaus.
Ich kenn hier in Leipzig im Altbau nichts anderes und hab in meinen fast 50 Lebensjahren die eine oder andere Wohnung bewohnt und/oder war dort zu Besuch.
 
@fabig

Ich war gerade erst in Leipzig, zu einer überaus spannenden Tagung im Grassi. Die am letzten Wochenende eröffnete Ausstellung kann ich jedem wärmstens an's Herz legen, der Möbel der Zeit um 1800 mag.

http://www.grassimuseum.de/ausstellungen/aktuell/f-g-hoffmann.html

Warum schreibe ich das? Ich kann mich nicht erinnern, welche Fußleisten im Grassi, im Hotel, im Spizz oder in Auerbachs Keller verwendet wurden. Obwohl Holzböden (und damit auch deren Wandabschluss) mein berufliches wie auch privates Interesse haben. Und so wird das wird dem ambitionierten Laien nicht anders gehen. Das ist (und war) bei Dir halt so, wie du das beschreibst. Daraus auf den Rest der Welt zu schließen, wäre etwas zu kurz geschossen.

Grüße

Thomas
 
Thema: Fussleisten vollstopfen?

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