Fußbodenaufbau im Erdgeschoss über einem kleinen Gewölbekeller

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mauswiesel

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fu-bodenaufbau-balken-lagerh-lzer-i27806_202127172834.jpgLiebe Fachwerk-Gemeinde,
wir sanieren gerade Schritt für Schritt den Teil unseres Hauses, der um 1840 herum gebaut wurde.
Jetzt stehen wir vor der Entscheidung, wie wir den Fußbodenaufbau in dem kleinen Raum im Erdgeschoss gestalten wollen.
Die zum Teil von Ungeziefer stark zerfressenen Dielen und Lagerhölzer haben wir entfernt, und begonnen, die Schüttung vorsichtig herauszuschaufeln.
Die Schüttung bestand aus Erde und ein paar kleineren Steinen, sie war auch beruhigend trocken.

Der Raum ist nicht sehr hoch, knapp 2 Meter, der Hügel in der Mitte des Raumes markiert das Gewölbe des Kellers, da haben wir vielleicht noch 5cm bis zu den Steinen.
Der durchhängende Balken war wohl irgendwann einmal eine Wand bzw. an mehreren Stellen mit Balken abgestützt, die haben die Vorbesitzer des Hauses aber entfernt.
Wir möchten den Balken gern wieder abstützen, trauen uns aber nicht so richtig, das Kellergewölbe als Fundament zu benutzen und möchten gern wenigstens an dieser Stelle ein Fundament für einen Balken haben, sind aber in der Höhe etwas eingeschränkt.

Zur Zeit stellen wir uns den Fußbodenaufbau etwa folgendermaßen vor:
- Sperrbahn (ich bin eher nicht der Fan davon, mein Mann ist dafür)
- Leichtbeton mit Blähton (und irgendwie muss noch das Fundament für den Stützbalken in die Mitte des Raumes)
- Lagerhölzer auf Dachpappe (eventuell Blähton- Schüttung zwischen die Lagerhölzer als Dämmung)
- Dielen (Kiefer oder Eiche)

Was haltet Ihr als Profis davon?
Vielen Dank für Eure Zeit

Jördis
 
...etwas habe ich vergessen zu erwähnen:

In dem kleinen Gewölbekeller (er ist an der höchsten Stelle 1,70m hoch), gibt es einen kleinen Brunnen bzw. ein Wasserloch, welches immer mindestens bis zum Rand gefüllt ist, zur Zeit steht im ganzen Keller das Wasser etwa 2cm hoch.
Der Keller besteht aus Bruchsteinen (Rotliegendes) aus der Region, die Fugen sind aus Lehm.
Spinnen pflegen im Keller mit weißem Schimmel überzogen zu sein.
Es ist also ein feuchter Keller, aber im Raum darüber ist im Prinzip keine Feuchtigkeit feststellbar, die Schüttung war sehr trocken.
Trotzdem waren die Dielen extrem zerfressen, was eigentlich nur in feuchtem Holz passiert, oder?
 
durchhängenden Balken

ich sehe keinen durchhängenden Balken. Soll das ein Deckenbalken sein oder der, welcher parallel zur Gewölbekappe läuft. Der scheint mir auch nicht durchgängig zu sein und nicht als Unterzug zu fungieren sondern eher als Wechsel.
 
balken-durchh-ngender-fachwerkbereich-i27806_202127182233.jpgDurchhängender Balken

Der durchhängende Balken ist der parallel zur Gewölbekappe des Kellers, ja.
Er geht von einer Wand zur anderen und wurde von den Vorbesitzern angesägt, um Platz für eine Lampe zu machen.
Auch im Fachwerkbereich des Hauses wurde viel kaputtgemacht, aber darum können wir uns erst später kümmern.
 
balken-durchh-ngender-balkens-zwei-i27806_202127182621.jpgdurchhängender Balken

...noch ein Bild des Balkens
Zwei Zimmermänner meinten, der Balken hinge bedrohlich durch und müsse unbedingt abgestützt werden.
 
Doch ein Unterzug

allerdings sieht es so aus, als wenn er in die Deckenbalken eingeklinkt wäre. Was ist da ausgeklinkt, die Deckenbalken oder der durchhängende Balken ? Schlußendlich läßt sich die Situation nur vor Ort klären, wollt Ihr denn noch solche zusätzlichen Stützständer im Raum haben? Hängen denn die Deckenbalken, die unterstützt werden sollen auch durch. ist denn die Abstützung die einzige Lösung oder wäre ein Tausch des Balkens möglich? Nur weil er durchhängt, müßte er noch nicht abgestützt werden.Wie lang ist die Spannweite ? Steht da eine Wand genau oben drüber ?
Punktlasten auf Gewölben sind nicht gut. Woraus besteht denn das Gewölbe ?
 
...Doch ein Unterzug

Besten Dank für die schnelle Reaktion, ich beantworte die Fragen so gut wie möglich:
- Der durchhängende Balken ist ausgeklinkt, die Deckenbalken liegen in den Vertiefungen.
- Gegen einen Stützständer im Raum wäre nicht sehr viel einzuwenden, sollte er denn wirklich notwendig sein.
- im Raum stehend sieht man nicht, ob die Deckenbalken durchhängen, im Fachwerkteil des Hauses, also den Räumen darüber, müssen wir zum Teil 8cm hohe Klötze unter die Schrankfüße stellen, weil die Räume enorm schüsseln.
- Tauschen wollen wir den Balkeneigentlich nicht, das Abstützen erscheint uns einfacher.
- Die Spannweite beträgt 3,90m, zumindest gemessen von einer Wand zur anderen.
- Genau oben drüber ist eine Fachwerkwand. Die ist in ziemlich gutem Zustand, ich habe sie an einigen Stellen neu mit Lehmputz versehen, weil der unsachgemäß aufgebrachte Kalkputz runterbröckelte.
Es waren nirgendwo Risse darunter im Lehm zu sehen, aber er war angerauht für Putz. Das Holz an dieser Stelle ist sehr gut in Ordnung, was man nicht von allen Balken im Haus behaupten kann. aber da das Haus so jetzt schon eine Weile durchgehalten hat, haben wir wahrscheinlich noch ein bisschen Zeit, uns darum zu kümmern.
- Das mit den Punktlasten ist genau unser Problem. Wenn wir aber die vorherige Raumhöhe beibehalten wollen (zwischen den Deckenbalken 1,95m), haben wir nur etwa 8cm für ein Fundament. Oder wir müssten Stahlarmierung einarbeiten, aber da braucht der Beton schon eine gewisse Dicke, das wird knapp.
- Das Kellertönnchen besteht aus Bruchsteinen aus der Region, eine Art Rotliegendes, mit Lehm verfugt.
Glücklicherweise ist es nicht aus Sandstein, der würde die Feuchtigkeit ziehen...
 
Deckenkonstruktion

dann wäre es angebracht, erst mal mit einem Laser die tatsächlichen Hängeabweichungen zu ermitteln und zu prüfen, ob der Unterzug überhaupt die Tragfähigkeit der Deckenbalken verbessern kann, wenn er durch die Ausklinkungen geschwächt ist.
Ich würde den, so die statische Notwendigkeit sich ergibt, tauschen, so eine zerschlissene Gurke möchte ich nicht im Raum haben. Als Tauschbalken sollte ein intakter Altbalken dienen. Die angegebene Spannweite betraf die die Deckenbalken oder die des Unterzuges?
Wie breit ist das Gewölbe von Auflager zu Auflager, also wie breit ist die Spannweite der Deckenbalken, nicht des Unterzuges?
Wenn Ihr einen Statiker findet, der den Lasteintrag mal überschlägt, wärt Ihr auf der sicheren Seite.
 
ma-en-grundriss-schnitt-i27806_20212820337.jpgGrundriss und Schnitt mit Maßen

im Anhang sind Zeichnngen mit Maßen, wir haben uns jetzt einen Bauingenieur eingeladen, der uns hoffentlich direkt zu unserer Situation Ratschläge geben kann.
Besten Dank für die Hinweise.
 
Den Unterzug tauschen.....

....wird nix.
Wenn die Decke so durchhängt, dass schon unter einen Schrank 8 cm Klötze drunter müssen, damit er nicht umfällt, kann man den Unterzug nicht einfach tauschen. Es sei denn der "Neue" hat schon den "Bogen" der Decke als Krümmung in sich.
Will man unter eine solche Decke einen geraden Unterzug bauen, liegt nur der am tiefsten hängende Deckenbalken auf, alle anderen müssten unterfüttert werden.
Versucht man eine solche Decke hoch zu drücken, zerreißts die draufstehende Fachwerkwand, es hebt die nächste Geschossdecke mit an und schlimmstenfalls drückt man die Außenwände an den Enden der Deckenbalken nach außen.

Macht bitte nichts bevor der Statiker geschaut hat !!!
 
...versprochen!

wir warten erst einmal ab, was der Fachmann sagt, auf jeden Fall.
ich glaube irgendwie nicht an größere Probleme, weil alle Lehmgefache in der Wand darüber wunderbar in Ordnung sind.
Können denn die Gefache in Ordnung sein, aber das Holz abgesackt...?
 
Thema: Fußbodenaufbau im Erdgeschoss über einem kleinen Gewölbekeller

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