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Nooto
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Hallo liebes Forum,
zuerst einmal ein großes Sorry, dass ich hier ein Thema aufgreife, welches oft genug schon hier im Forum besprochen wurde. Ich habe mich kreuz und quer gelesen und bin auch auf der Website von Herrn Böttcher auf toll zusammengestellte PDF´s gestoßen (vielen Dank dafür!) - bin aber noch nicht wirklich fündig geworden.
Nun zu meinem Haus:
Wann es gebaut wurde, darüber habe ich noch keine genaue Information. Da es eine Eintragung im Brandkataster um das Jahr 1870 herum gibt, nehme ich dieses Jahr als Baujahr an. Der einzig existierende Plan vom Haus, datiert auf das Jahr 1884, zeigt die Erweiterung auf die heutige Größe.
Generell wurde an den Gebäuden extrem viel herumgebastelt, jede Generation hat vermutlich mindestens 2 Umbauten / Umgestaltungen dort durchgeführt - was es interessant macht, aber eben gleichzeitig auch etwas komplizierter, da eine Lösung im einen Raum gut sein kann, im nächsten aber schon wieder genau das Gegenteil. Zum Haus später eventuell mal mehr, hier jetzt zu meiner Frage:
Das Erdgeschoß ist nur zum Teil unterkellert und die Keller sind klassisch überwölbt - allerdings sind die alten Gewölbe mit "gelegten" Steinen gemauert, die neueren mit stehenden. Die Auflager der Gewölbe sind manchmal aus Stahl, manchmal aus Naturstein, ein Träger ist durch eine "Kühlzelle" voll untermauert. Die nicht unterkellerten Bereiche sind mit Backsteinen bzw. Natursteinplatten ausgelegt, darüber Teerpappe und der klassische Holzdielenboden auf Balken und unterlüftet - das waren die einzigen Bereiche die noch richtig gut waren. Zu DDR Zeiten hat man Spanplatten in alle Räume eingebracht und PVC drüber gelegt. Das Ergebnis waren völlig verrottete Böden in den unterkellerten Bereichen.
Ich habe jetzt erstmal das gesamte Haus entmüllt und widme mich aktuell der Freilegung der Böden / Gewölbe im EG. Die Gutachterin war schon da und hat nur ein ganz klein wenig Kellerschwamm gefunden - will aber nach der Ausräumaktion nochmal ganz genau nachsehen.
Bis auf zwei kleine Schäden in den (dünnen) Gewölben des großen Raumes (vielleicht ist dem Maurer damals der Hammer aus der Hand gefallen ) stehen die Gewölbe gut da, sind äußerst stabil begehbar und zeigen auch von unten keinerlei bedenkliche Risse im Putz - ich gehe natürlich so behutsam wie möglich vor.
Noch ist erst die Grobreinigung durch. Für die Gutachterin will ich noch einen Teil des Putzes entfernen und danach alles "feinreinigen" um die Gewölbe wieder aufzufüllen.
Als Bodenaufbau stelle ich mir eine gebundene Liaporschüttung vor, auf die dann ein Heizestrich aufgebracht werden soll (mit Trennlage). Auf eine Dämmung unter dem Heizestrich würde ich gerne verzichten. Einerseits weil ich Styropor nicht leiden mag und auch nicht verbauen will, andererseits weil ich denke, dass es für die Konstruktion nicht schlecht sein kann, wenn die auch ein wenig Wärme abbekommt - auch wenn das natürlich Energie"verluste" bringt.
Nun meine Frage:
Zumindest bei der Internetrecherche erscheint mir Liapor ein recht teurer Baustoff zu sein. Grob gerechnet müsste ich ca. 6000€ Material dort "reinschmeißen". Mein Gedanke war, dass ich die Zwickel mit herkömmlichem Estrichbeton erstmal halbwegs "egalisiere" und erst danach mit Liapor auffülle. Grob gemessen würde ich dann trotzdem noch eine 8-10cm starke Schicht aufbringen können. Ich nehme auch mal an, dass ein Estrichbeton die Stabilität der Gewölbe positiver beeinflusst als das eine gebundene Schüttung kann.
Bei Liapor wird für die Verfüllung gebundenes "Haufwerk" empfohlen und darauf dann ein Liapor-Leichtestrich. Der Unterschied liegt im Zuschlag, denn beim Estrich käme noch 0-8mm Körnung extra hinzu.
Zweite Frage:
Die "Unterböden" der nicht unterkellerten Bereiche scheinen sehr stabil zu sein - sofern sich das bewahrheitet, kann ich mir doch das Schachten sicherlich sparen und direkt darauf aufbauen - oder habe ich da einen Denkfehler drin?
Wie verhält sich das mit richtig festen Verfüllungen im Zwickelbereich der Gewölbe? Bei dem einen Gewölbe bekäme ich die Füllung nur mit einem Boschhammer heraus - was ja über einem Gewölbe auch gewagt ist, aber ich lese immer: Bis auf die Gewölbe komplett und ganz sauber freilegen (wegen Verbund)... Macht das wirklich immer Sinn?
Vielleicht eines noch zur Erklärung:
6000€ sind beim Hausbau sicherlich nicht viel Geld und bei dem was mir noch so alles bevorsteht sowieso nicht. Trotzdem muss ich in den unteren Räumen erstmal eine "halbe Nutzbarkeit" herstellen, da ich die Räume als Lagerräume brauche. Ich habe vor kurzem erfahren, dass ich mit meiner Werkstatt in 1,5 Jahren umgezogen sein muss. Priorität hat definitiv meine Werkstatt, ich brauche die unteren Räume des Hauses aber zum Lagern von meinem ganzen Baukram (Eimer, Restauriermörtel, Böcke, Gerüste usw. usf.) Keine große Lasten, aber eben ein großer Platzbedarf. Geplant hatte ich beim Kauf mit 3-4 Jahren Bauzeit - so wurde uns das am alten Standort immer versichert. Nun wollen die aber in 1,5 Jahren dort schon "schöne" Einfamilienhäuser hinbauen. In der Zeit bekomme ich es nur mit viel Glück hin eine 50m2 Werkhalle wieder herzurichten, der Neubau einer weiteren Halle ist in der Zeit mit meinen finanziellen Möglichkeiten einfach nicht drin. Aktuell belege ich am alten Standort ca. 300m2 Hallenfläche. Hinzu kommt noch ein Lager mit 50to Rohmaterial - und das muss jetzt innerhalb von 1,5 Jahren.... eigentlich sollte ich verzweifeln... :-(
Ich wäre dankbar über jeden Tipp, der mir ein wenig was einspart - sofern das sinnvoll ist. Wenn eine komplette Liaporauffüllung das Non-plus-ultra ist - dann wirds eben so gemacht. ;-)
Wie gesagt, zu dem Projekt schreibe ich an anderer Stelle eventuell mal etwas ausführlicher. So wie es aussieht, brauche ich in den nächsten Jahren nicht nur einen Rat von der Fachwerk-Gemeinde...
zuerst einmal ein großes Sorry, dass ich hier ein Thema aufgreife, welches oft genug schon hier im Forum besprochen wurde. Ich habe mich kreuz und quer gelesen und bin auch auf der Website von Herrn Böttcher auf toll zusammengestellte PDF´s gestoßen (vielen Dank dafür!) - bin aber noch nicht wirklich fündig geworden.
Nun zu meinem Haus:
Wann es gebaut wurde, darüber habe ich noch keine genaue Information. Da es eine Eintragung im Brandkataster um das Jahr 1870 herum gibt, nehme ich dieses Jahr als Baujahr an. Der einzig existierende Plan vom Haus, datiert auf das Jahr 1884, zeigt die Erweiterung auf die heutige Größe.
Generell wurde an den Gebäuden extrem viel herumgebastelt, jede Generation hat vermutlich mindestens 2 Umbauten / Umgestaltungen dort durchgeführt - was es interessant macht, aber eben gleichzeitig auch etwas komplizierter, da eine Lösung im einen Raum gut sein kann, im nächsten aber schon wieder genau das Gegenteil. Zum Haus später eventuell mal mehr, hier jetzt zu meiner Frage:
Das Erdgeschoß ist nur zum Teil unterkellert und die Keller sind klassisch überwölbt - allerdings sind die alten Gewölbe mit "gelegten" Steinen gemauert, die neueren mit stehenden. Die Auflager der Gewölbe sind manchmal aus Stahl, manchmal aus Naturstein, ein Träger ist durch eine "Kühlzelle" voll untermauert. Die nicht unterkellerten Bereiche sind mit Backsteinen bzw. Natursteinplatten ausgelegt, darüber Teerpappe und der klassische Holzdielenboden auf Balken und unterlüftet - das waren die einzigen Bereiche die noch richtig gut waren. Zu DDR Zeiten hat man Spanplatten in alle Räume eingebracht und PVC drüber gelegt. Das Ergebnis waren völlig verrottete Böden in den unterkellerten Bereichen.
Ich habe jetzt erstmal das gesamte Haus entmüllt und widme mich aktuell der Freilegung der Böden / Gewölbe im EG. Die Gutachterin war schon da und hat nur ein ganz klein wenig Kellerschwamm gefunden - will aber nach der Ausräumaktion nochmal ganz genau nachsehen.
Bis auf zwei kleine Schäden in den (dünnen) Gewölben des großen Raumes (vielleicht ist dem Maurer damals der Hammer aus der Hand gefallen ) stehen die Gewölbe gut da, sind äußerst stabil begehbar und zeigen auch von unten keinerlei bedenkliche Risse im Putz - ich gehe natürlich so behutsam wie möglich vor.
Noch ist erst die Grobreinigung durch. Für die Gutachterin will ich noch einen Teil des Putzes entfernen und danach alles "feinreinigen" um die Gewölbe wieder aufzufüllen.
Als Bodenaufbau stelle ich mir eine gebundene Liaporschüttung vor, auf die dann ein Heizestrich aufgebracht werden soll (mit Trennlage). Auf eine Dämmung unter dem Heizestrich würde ich gerne verzichten. Einerseits weil ich Styropor nicht leiden mag und auch nicht verbauen will, andererseits weil ich denke, dass es für die Konstruktion nicht schlecht sein kann, wenn die auch ein wenig Wärme abbekommt - auch wenn das natürlich Energie"verluste" bringt.
Nun meine Frage:
Zumindest bei der Internetrecherche erscheint mir Liapor ein recht teurer Baustoff zu sein. Grob gerechnet müsste ich ca. 6000€ Material dort "reinschmeißen". Mein Gedanke war, dass ich die Zwickel mit herkömmlichem Estrichbeton erstmal halbwegs "egalisiere" und erst danach mit Liapor auffülle. Grob gemessen würde ich dann trotzdem noch eine 8-10cm starke Schicht aufbringen können. Ich nehme auch mal an, dass ein Estrichbeton die Stabilität der Gewölbe positiver beeinflusst als das eine gebundene Schüttung kann.
Bei Liapor wird für die Verfüllung gebundenes "Haufwerk" empfohlen und darauf dann ein Liapor-Leichtestrich. Der Unterschied liegt im Zuschlag, denn beim Estrich käme noch 0-8mm Körnung extra hinzu.
Zweite Frage:
Die "Unterböden" der nicht unterkellerten Bereiche scheinen sehr stabil zu sein - sofern sich das bewahrheitet, kann ich mir doch das Schachten sicherlich sparen und direkt darauf aufbauen - oder habe ich da einen Denkfehler drin?
Wie verhält sich das mit richtig festen Verfüllungen im Zwickelbereich der Gewölbe? Bei dem einen Gewölbe bekäme ich die Füllung nur mit einem Boschhammer heraus - was ja über einem Gewölbe auch gewagt ist, aber ich lese immer: Bis auf die Gewölbe komplett und ganz sauber freilegen (wegen Verbund)... Macht das wirklich immer Sinn?
Vielleicht eines noch zur Erklärung:
6000€ sind beim Hausbau sicherlich nicht viel Geld und bei dem was mir noch so alles bevorsteht sowieso nicht. Trotzdem muss ich in den unteren Räumen erstmal eine "halbe Nutzbarkeit" herstellen, da ich die Räume als Lagerräume brauche. Ich habe vor kurzem erfahren, dass ich mit meiner Werkstatt in 1,5 Jahren umgezogen sein muss. Priorität hat definitiv meine Werkstatt, ich brauche die unteren Räume des Hauses aber zum Lagern von meinem ganzen Baukram (Eimer, Restauriermörtel, Böcke, Gerüste usw. usf.) Keine große Lasten, aber eben ein großer Platzbedarf. Geplant hatte ich beim Kauf mit 3-4 Jahren Bauzeit - so wurde uns das am alten Standort immer versichert. Nun wollen die aber in 1,5 Jahren dort schon "schöne" Einfamilienhäuser hinbauen. In der Zeit bekomme ich es nur mit viel Glück hin eine 50m2 Werkhalle wieder herzurichten, der Neubau einer weiteren Halle ist in der Zeit mit meinen finanziellen Möglichkeiten einfach nicht drin. Aktuell belege ich am alten Standort ca. 300m2 Hallenfläche. Hinzu kommt noch ein Lager mit 50to Rohmaterial - und das muss jetzt innerhalb von 1,5 Jahren.... eigentlich sollte ich verzweifeln... :-(
Ich wäre dankbar über jeden Tipp, der mir ein wenig was einspart - sofern das sinnvoll ist. Wenn eine komplette Liaporauffüllung das Non-plus-ultra ist - dann wirds eben so gemacht. ;-)
Wie gesagt, zu dem Projekt schreibe ich an anderer Stelle eventuell mal etwas ausführlicher. So wie es aussieht, brauche ich in den nächsten Jahren nicht nur einen Rat von der Fachwerk-Gemeinde...