Das ist eine spannende kunstwissenschaftliche Frage,
die in der Regel mit "Abwehrzauber, Schreckköpfe, Bleecker und Bibelzitate" oder urgermanischer Tümelei - sehr beliebt bei Hobbyfachwerkfreunden - abgetan wird.
Bei meinen diesbezüglichen Forschungen seit ca. 20 Jahren (ich hab ja sonst nix zu tun) glaube ich herausgefunden zu haben, daß es ein kosmologisches Bildprogramm ist, das letztlich auf die Verrätselung der Zodiaksternzeichen und klassischen 7 Planetengottheiten hinausläuft als Repräsentanten für den Jahresablauf und die vom Schöpfer erdachte Himmelsmaschine und gut geölte Weltordnung.
Mit den astronomisch deutbaren Attributen der Figuren kann man das Rätsel auflösen. Es war als Instruktionsspiel für die gebildete Klasse gedacht, man muß die Grundkenntnisse der sieben freien Künste, vor allem der Astronomie draufhaben und hat dann seinen Spaß.
Zugrundeliegend auch die dreifache Bildlehre der Griechen: Sensus litteralis (der buchstäbliche Sinn - ein Mann an einem Kreuz), sensus moralis (Christus ist für uns gestorben), sensus anagogicus (der zu den Dingen des Himmels weisende Sinn - der (gestorbene) Neumond/Schwarzmond (Jesus wie Mond 14 Sterbestationen von Voll- zu Schwarzmond, drei Tage niedergefahren zur Hölle und am Himmel nicht sichtbar, Sonnenfinsternis zur 6.-9. Stunde!) verdeckt die Sonne (im Kreuzsymbol die vier Kardinalpunkte (Wenden+Gleichen), besetzt vom Tetramorph - die vier Evangelistensymbole als Repräsentanten der vier Sternbilder mit den hellsten Fixsternen im Sonnenlauf-Zodiak, z.B. Regulus im Markus-Löwen, Aldebaran im Lukas-Stier, die sich kreuzweise gegenüberstehen).
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Kosmos und Kunst