Fensterfrage

Diskutiere Fensterfrage im Forum Sanierung allgemein im Bereich - Hallo und guten Morgen, ich hätte da einen Beratungsbedarf bzgl. Fenster. Die Aufgabe ist, zumindest die unteren Fenster (Kunsstoff mit Rolladen...
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GEhlerding

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Hallo und guten Morgen,

ich hätte da einen Beratungsbedarf bzgl. Fenster.
Die Aufgabe ist, zumindest die unteren Fenster (Kunsstoff mit Rolladen, siehe Bild) zu ersetzen. Wenn finanziell möglich auch die oberen (ggw. Holz, Iso), das wäre aber Kür und nicht Pflicht. daneben noch 2-3 neue Fenster.
Umfang: 15 - 25 Fenster.

Der Denkmalschutz sagt: Holz, Sprossen, ggf. Oberlicht, Flügel sollen nach außen öffnen, sonst keine Auflagen.
Die oberen Fenster sind vor ein paar Jahren unter Denkmalschutzauflagen ersetzt worden.
ein altes Foto füge ich noch an, ebenso das einzige Originalfenster, das noch erhalten ist.

Ursprünglich hatte ich mir Kastenfenster vorgestellt, einerseits weil sie mir besonders gefallen, andereseits hatte ich mal gelesen, dass dieser Typ Fenster auch bauphysikalisch im Fachwerk günstig ist. Allerdings wohl auch keine billige Variante

Gestern haben wir einen Tischler besucht, der mir empfohlen worden war.
Der stellt denkmalgerechte Holzfenster her, lackiert (soweit ich sehen konnnte Nadelholz), Isoglas, aufgeklebte Sprossen. Ein Fenster fürs EG würde incl. Oberlicht etwa 700€ kosten. Die Beschläge fand ich gruselig.
Kastenfenster hält er für eine Notlösung, hat er selber aber wohl auch nicht im Programm.

Wenn ich die vielen schönen Fenster hier im Forum sehe, kann ich miich mit diesem Angebot nicht so richtig anfreunden.

Fragen:

1. wieviel würde ein schönes Kasten oder Vebundfenster mehr kosten (mehr als eine grobe Schätzung wird wohl keiner abgeben wollen).

2. Lohnt sich der Mehrpreis für Eiche

3. ist ein lasierter Rahmen nicht pflegeleichter als ein lackierter

4. ist das mit den Kastenfenstern Spinnerei? Ich habe gelesen, dass solche Fenster der Bauart Außenflügel nach außen und Innenflügel nach innen eigentlich mehr im süddeutschen und österreichischen vorkommen. Bei der nordeutschen Variante gehen alle Flügel nach außen auf, daher wird der Innenflügel recht klein.

5. letzte Frage: der o.g. Tischler lobt seine Werke u.a. wegen der schmalen Profile, beim Ansehen wäre mir das jetzt gar nicht so in's Auge gesprungen.
Wie schmal ist eingenlich ein 'schmales' Profil?

vielen Dank im Voraus

Götz
 
Ansichtsmaße unserer Fenster

[img 11929]


Bei Isolierglasfenstern ist der Querschnitt der Blendrahmenhölzer ebenfalls 60 x 60 mm.
Die Flügelrahmenbreite beträgt dann 55 - 60 mm,
je nach Fenstergröße.
 
Ansichtsmaße unserer Fenster

[img 11928]


Bei Isolierglasfenstern beträgt die Stulpbreite 100 mm.
Die sichtbare Flügelrahmenbreite 35 mm.
 
Fenster

Hallo,
ich baue meine (Kasten-Doppel)Fenster alle aus Lerche selbst. Nach einiger Übung sagte mir sogar ein Zimmermann, die können sich aber sehen lassen.
Aber zum Thema, ich habe in Bayreuth eine interessante Lösung gesehen. Dort wurden Fenster von außen aufgesetzt. Diese wurden mit Haken befestigt. Ließen sich also im Sommer und zum Putzen abnehmen. Währe auch für innen denkbar.
Die preiswerteste gekaufte Lösung währe sicher einfach von innen ein Fenster auf die Wand zu setzen. Einfachverglaste gebrauchte. Außen dann diese scheuslichen Kunststoffdinger raus und einfachverglaste hystorische Fenster wieder rein. Macht U=2,8. Einfache ThermoFenster haben bis mitte der 90er nur ein U=3
 
Fenster

Hallo

das gezeigte Fenster schein mir auch ein Vorsatzfenster zu sein, oder ein modifiziertes?? da es nur einen Flügel hat??

Kastenfenster haben Vor- und Nachteile sind aber aus baupysikalischer Sicht manchmal anderen vorzuziehen.

Um einen Sprossenaufwand am inneren Flügel zu vermeiden könnte man auch die innen nur mit einer Scheibe herstellen.

zu 1. - k.A.
zu 2. - Eiche ist sehr gut - aber ein ordentliches Kiefern oder Fichte Fenster mit guter Oberflächenbehandlung (ich ziehe da Leinölprodukte den anderen vor) wir auch uralt.
zu 3. siehe vor
zu 4. Aussen nach dort - Innen nach dort. (würde ich machen)
zu 5. schmale Profile sind Klassiker

Gutes Gelingen.

evtl mal bei tundh.com oder bei Milling anfragen

FK
 
zunächst mal Danke für euer Interesse und die Tips, wobei ich gleich sagen kann, dass ich zwar mit Säge und Leim umgehen kann, eigene Fenster zu bauen würde ich aber dennoch nicht anfangen.
(und wenn ich's täte müsste ich am Tag wohl 8 h bauen und 12 h über den Sinn der Maßnahme diskutieren).

Die Millingschen Fenster habe ich natürlich schon (im Netz) angesehen und die sind auch eigentlich der Grund, warum ich bis jetzt hier noch kein Ergebnis gesehen habe, das mich überzeugt. Die Latte hängt halt hoch.
Wenn der Preisunterschied nicht eklatant ist, hätte ich kein Problem damit, etwas mehr Geld auszugeben oder aber die Fenster im OG die schon ISO-Sprossenfenster sind erstmal zu belassen.
TundH kenne ich auch nur von der Internet Seite.

Ich glaube, wir müssen mal 'gen Osten fahren und ein paar Referenzen in Augenschein nehmen.
 
Referenzen

Hallo

die sind nicht schlecht mal zu sehen - aber wichtiger ist es denke ich für Sie, wenn Sie Klarheit bekämen oder bekommen was denn richtig ist für das Haus.

Weil der Eine sagt: So ist es gut! und der Andere sagt das von seinen Fenstern.
Früher gabs das Problem nicht - da gab es nur gute Fenster und dann kam der Nachkrieg, der mehr zerstört hat als der Krieg selbst - und dann kam Hand in Hand mit dem Nachkrieg die segensreiche Zeit des Wirtschaftswunders.

Der Name "Wirtschaftswunder" kommt daher, dass in dieser Zeit alle schönen und alten Wirtschaften durch unsinnige Modernisierungen und Innenausbaufirmen ruiniert und verschandelt worden sind - und wir wundern uns heute darüber!

Ja, Ja - ein Spässchen darfs doch auch mal sein.

FK
 
@ Thomas, --

-- Der Mark kennt scheinbar nicht den Unterschied zwischen einer Lerche und einer Lärche. -- Aber deshalb ist er doch kein Vogelmörder ! - Er hat bestmmt etwas verwexxelt oder
in der Schule geschlafen.
Eine Lerche kann fliegen - das kann eine Lärche nicht ! -
Dabei kann man aus Lärchenholz ganz prima Fenster-u. Türflügel bauen. :eek:)
 
@ Florian Kurz --

-- Über das sogenannte Wirtschaftswunder werden sich
wohl noch unzählige Generationen wundern können - und
immerwieder auch müssen!- Leider.
 
Ich glaub...

... da wurde noch mehr verwexxelt ;-)
Zumindest weigert sich mein räumliches Vorstellungsbewußtsein gerade, mir funktionierende Fenster mit nach außen aufschlagenden Außen- und(!) Innenflügeln zu liefern.

Mir sind Kastenfenster aus dem norddeutschen Raum generell nicht sonderlich bekannt, ich hatte bislang den Eindruck, daß dort aufgrund der fast ausschließlichen Verbreitung einfachverglaster Fenster die Isolierglasmafia voll zugeschlagen hat. Nur als Beispiel für meinen subjektiven persönlichen Eindruck: in meinem Aktionsradius in Münster/Westfalen könnte ich spontan exakt drei Häuser mit alten Fenstern nennen, davon eines in der Innenstadt mit Kastenfenster und zwei in der ungefähren Gegend der Erphokirche mit einfachverglasten. Ansonsten 100% Isolierglas.

Prinzipiell scheint hierzulande die Regel zu gelten: solange die Außenfenster optisch passen, ist alles in Ordnung.

Neben echt nach außen aufschlagenden Flügeln gab es übrigens noch eine sehr raffinierte Fensterbauart, deren Bezeichnung ich leider nicht kenne. DIe AUßenflügel öffnen zwar nach innen, haben aber links und rechts keinen Falz, sondern eine Nut, so daß im geschlossenen Zustand ein Teil des Flügels außen auf dem Rahmen aufliegt wie bei einem nach außen aufschlagenden Fenster. Oben und unten sind entsprechend weiter außen Anschlagshölzer montiert. Unser Küchenfenster (frühestens 1920) ist noch so ausgeführt, später scheint diese Methode ausgestorben zu sein.

Hier ein Foto, das den Flügel von innen zeigt:
http://i17.photobucket.com/albums/b82/W_e_St/Wenzel/DSCN0682.jpg
 
@ Kellergassenkatze

..Zumindest weigert sich mein räumliches Vorstellungsbewußtsein gerade, mir funktionierende Fenster mit nach außen aufschlagenden Außen- und(!) Innenflügeln zu liefern..

Wiki sagt:

Es gibt zwei prinzipielle Konstruktionstypen:

* Kastenfenster i.e.S. (Österr. Salzburger Fenster): Je ein Flügel auf der Innenseite nach innen öffnend und der Außenseite, nach außen öffnend: Es ergibt sich ein geschlossener „Kasten“ aus beiden Glasflächen und dem Rahmen
* Hamburger Fenster/Grazer Fenster: Beide Flügel schlagen nach außen auf
* Berliner Fenster/Wiener Fenster: Beide Flügel schlagen nach innen auf


Götz

allerdings: ob die Herren Tischler sich nach Wiki richten möchte ich vorsichtig bezweifeln.
 
Trotzdem

kann ich mir schwer vorstellen, wie das funktionieren soll!
Man muß bei einem Fenster zwangsläufig den Innenflügel zuerst öffnen wenn es normal bedienbar sein soll. Wenn aber beide Flügel nach außen aufschlagen, dann sind die Außenflügel jetzt im Weg, man kriegt sie aber nicht auf!
Einzige Lösung die ich mir vorstellen kann wären vorgesetzte, nur von außen zu öffnende/entfernende Winterfenster.

Fotos oder Zeichnungen von diesen berühmten Grazer Fenstern habe ich nirgends gefunden.
 
Also

wie Kastenfenster mit zwei nach innen aufschlagenden Flügeln aussehen weiß ich eigentlich... das nächste ist gerade 50cm von mir entfernt am Rand meines Blickfelds. Interessiert hätte mich die Anordnung der Beschläge des berühmten Grazer Fensters mit zwei nach außen aufschlagenden Flügeln.
 
@ Kellergassenkatze

hatte den Beitrag etwas flüchtig gelesen (eigentlich muss ich arbeiten).

In der Tat, das Hamburger / Grazer Fenster scheint ein Phantom zu sein. Es gibt aber ein Ostdeutsches Unternehmen, dass solche Fenster anbietet.
 
Thema: Fensterfrage

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