Feldsteinsockel ausbessern

[Karl13]

Hallo allerseits,

ich habe vor kurzem ein altes Bauerhaus aus dem Jahre 1889 gekauft. Aktuell möchte ich mich um den Feldsteinsockel kümmern. Dieser wurde mit Zementputz abgedeckt und war so jahrelang verdeckt. Die Nässe kroch vom Zementputz weiter nach oben ins Mauerwerk.
Nachdem ich den Zementputzt nun abgetragen habe, stellt sich die Frage, wie mit den Fugen verfahren. Ein befreundeter Maurer riet mir, diese ordentlich auszukärchern und den Sommer über trocknen zu lassen. Anschließend die Fugen etappenweise langsam wieder "zuschmieren". Mir stellt sich dazu die Frage, ob das Haus ein Statikproblem bekommen könnte, wenn ich die alten Fugen gründlich auskärchere. Wie ist eure Meinung dazu? Hat jemand damit vielleicht schon Erfahrung gesammelt?


Viele Grüße

Karl

 

[KHH]

Fugen "auskärchern"

"Mir stellt sich dazu die Frage, ob das Haus ein Statikproblem bekommen könnte, wenn ich die alten Fugen gründlich auskärchere."
Naja, man kann es auch so sehen: Was der Kärcher an losem Mörtel raus bläst hält statisch eh nix mehr. Von daher wäre es durchaus machbar. Nur, so bringst du halt zusätzlich viel Wasser ins Mauerwerk. Was bedeutet dass es umso länger dauert bis es ausgetrocknet ist. Besser ist es wenn du die Fugen ca. 2 -3 cm tief, bzw. so tief bis du auf festen Mörtel kommst, auskratzt. Auch wenn das mehr Zeit in Anspruch nimmt.

Gruß,
KH

 

[Methusalem]

Niemals

Würde ich niemals machen. Damit kannst du großen Schaden anrichten. Damals wurde mit Bindemittel gespart, der Mörtel ist super weich und wenn du Pech hast spülst du viel zu viel raus. Dann sacken die Steine kreuz und quer zusammen.
Du schreibst, die Nässe kriecht vom Zementputz weiter nach oben? Sicher? EIn oft diskutierter Punkt...

 

[Mario - lime experience]

Feldsteinsockel ausbessern

Ob der Ratschlag freundlich ist, wird sich nur am konkreten Objekt beurteilen lassen. Fürs Erste können auch ausagekräftige Lichtbilder helfen und eine einheitliche Information erbringen.

Vorbehaltlch dessen würde ich auch abraten, solch risikoreiche Vorschläge mit laxen Kommentierungen zu versehen und die Warnung unterstützen.

Was die Mechanik und denn Bestand der seit der Antike erprobten Mauertechnik betrifft, so resultiert diese in Summe einfach aus Masse, die "es in sich haben" kann. Strukturelle Beschädigungen sind schnell richtig teuer.

So ist hier "lockeres" Gefüge als Auflager nicht entbehrlich um Druckkräfte aufzunehmen. Auch die ganzen Zwickelsteine gewähren Stabilität. Oft Ist das Mauerwerk zweischalig aufgebaut und im Kern mehr oder weniger locker verfüllt, bei sparsamen Ausführungen vermörtelt mit Lehm.

Allesamt limitiert den schadlosen Wasserkontakt, insbesondere als Drucksrahl.

Vorteilhaft hingegen ist das partielle Ausräumen und unmittelbare Instandsetzen geeignet in Material und Technik.