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MariusD
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im Sommer bekommt unser Haus von 1902 eine neue Dachdeckung mit Aufsparrendämmung. Da auch die Fenster anstehen und sowieso ein Gerüst dasteht, möchte ich die Fassade von einem Maler aus dem Bekanntenkreis mit einem WDVS versehen lassen, einiges an Arbeit wird voraussichtlich auch in Eigenleistung entstehen.
Es gibt allerdings einige Sachen die mir mein Maler aus mangelnden bauphysikalischen Kenntnissen nicht zufriedenstellend beantworten kann und auch der Energieberater, der den Kram vorher durchgerechnet hat und für die Förderungs-Beantragung zuständig ist, gibt hier eher nur vage Antworten und verweist an die ausführenden Handwerker.
Hauptsächlich geht es mir um die Perimeterdämmung bzw. den unteren Teil der Dämmung.
Das Haus hat keine Vertikalsperre. Nehme ich Pflaster weg und grabe an der Wand nach unten blicke ich auf unverputztes Mauerwerk mit bröseligen Fugen. Das Haus besteht aus Lehmziegeln mit ca. 1500 kg/m³ und steht größtenteils auf einem Sockel, dort ist es auch überall unterkellert (Gewölbekeller mit Außentreppe. Zu feucht für Möbel/Papier, Holz gammelt aber nicht weg).
Allerdings ist der kleine „herausstehende“ Eingangsbereich samt Gästetoilette unter dem Treppenhaus nicht unterkellert und nicht auf dem Sockel.
Eine Horizontalsperre (sah aus wie Dachpappebahn) habe ich in Sockelhöhe entdeckt als ich vergangenen Herbst im Erdgeschoss die Gewölbeschüttung abgetragen hatte um den Fußboden eines Zimmers zu dämmen und mit FBH auszustatten. Ob eine solche Horizontalsperre auch im „ebenerdigen“, nichtunterkellerten Bereich besteht weiß ich nicht.
Probleme mit aufsteigender Feuchtigkeit gibt es im Innenbereich nicht.
Außen auf der Straßenseite allerdings, da wo der Sockel verklinkert ist, löst sich die Farbe und der Putz direkt über dem Sockel. Es hat den Anschein als kann die Feuchtigkeit nicht über den Sockel entweichen und kommt erst weiter oben raus.
Der Sockel und auch das untere Mauerwerk im ebenerdigen Bereich machen in der kalten Jahreshälfte auch bei recht trockenem Wetter stellenweise einen feuchten Eindruck, man sieht also dunklere Flecken, sieht aus wie von Spritzwasser, auch wenn es nicht geregnet hat.
Ich vermute also, dass das Mauerwerk durch Kapillarwirkung Wasser zieht die dann im Sockelbereich an die Außenluft diffundiert.
Was heißt das jetzt für die Dämmung in diesem Bereich?
Keller aufgraben, verputzen, mit Vertikalsperre versehen und Kellerwände aufsägen und mit Horizontalsperre versehen wäre ein wirtschaftlicher Knock-Out und würde das Vorhaben schnell zum Erliegen lassen kommen.
Im Bereich des Hauses welches auf einem Sockel steht kann ich mir vorstellen, dass es reicht bis etwa halbe Sockelhöhe zu dämmen (sind dann etwa 30 cm unter Fußboden Oberkante). So sollte man eine allzu große Wärmebrücke vermeiden und die Feuchtigkeit kann trotzdem noch aus dem ungedämmten Sockel entweichen, ist das richtig gedacht?
Wie aber mit dem Bereich umgehen der nicht auf einem Sockel steht?
30-50 cm tief in diesem Bereich zu graben um eine Perimeterdämmung anbringen zu können wäre kein Problem, aber was mache ich mit dem Mauerwerk? Verputzen und Vertikalsperre sollte auch kein Problem sein, allerdings fehlt ja evtl. immer noch die Horizontalsperre, sprich das Mauerwerk könnte immer noch Wasser ziehen.
Diffundiert die Feuchte ausreichend durch die Dämmung (MiWo außerhalb Perimeter verwenden?)?
In diesem Bereich wird der noch Boden gefliest und ebenfalls mit Fußbodenheizung versehen.
Hätte noch die Idee hier nicht bis unter Fußbodenhöhe zu dämmen, die Wärmebrücke zu riskieren und noch 2, 3 Schleifen der FBH als Wandheizung in den unteren Bereich zu legen um die Wand trocken zu halten. Ist aber irgendwie Murks und Heizenergie frisst es auch.
Sorry für den langen Text, vielen Dank fürs Lesen und vor allem für eure Antworten!
Anbei noch ein paar Bilder meines Häuschens.
Grüße aus Hochheim am Main