Fassade: Schilfrohrmatten als Putzträger auf Pavatex

Diskutiere Fassade: Schilfrohrmatten als Putzträger auf Pavatex im Forum Sanierung allgemein im Bereich - Guten Morgen liebe Forumsteilnehmer! An unser bestehendes älteres Wohnhaus wurde ein zweigeschossiger Anbau getätigt. Dieser Anbau wurde in...
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deass

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Guten Morgen liebe Forumsteilnehmer!

An unser bestehendes älteres Wohnhaus wurde ein zweigeschossiger Anbau getätigt. Dieser Anbau wurde in Holzrahmenbauweise mit vorgehängter Fachwerkfassade (nur im EG/Klinkerausfachung)gebaut. Im OG habe ich folgenden Wandaufbau:
0,0 cm ?
2,2 cm Pavatex Holzfaserlatte
16 cm Ständerwerk mit Holzfaserdämmung
2 cm OSB-Platte
1 cm Rigipsplatte

Mir fehlt also die Aussenhaut. Meine Frage ist, ob man hier mit Schilfrohrmatten arbeiten kann. Meine Vorstellung wäre, daß ich eine 2 cm starke Schilfrohrmattenlage aufbringe und dann mit Kalkputz verputze.
Hat hier jemand Erfahrung bzw. kann mir sagen, ob dieses überhaupt im Aussenbereich machbar ist?
Direkt auf die Pavatex Isolair kann man laut Hersteller nicht putzen.

Über Antworten und Anregungen würde ich mich sehr freuen.

Danke!

Gruss
deass
 
Schilfrohr

ist ein sehr guter Putzträger für Kalkputze.

Wir haben das an unserem Haus außen auch mit einer 2 cm Schilfrohrplatte uns 2 lagigen Kalkputz und Freskoanstrich umgestzt und sind sehr zufrieden.

Grüße
 
Als weitere alternative

können Sie auch Fassadengewebe (Ziegelrabitz) auf einer Hinterlüftungsebene befestigen und mit Kalkputz verputzen, wurde alles schon realisiert.

Bei Fragen einfach melden

Grüsse Thomas
 
@Thomas:

Wieso hinterlüftet und nicht direkt drauf- zur Begradigung exterm schiefer Wände?

Gruss, Boris
 
Grundsätzlich

ist jeder zulässige Putzträger geeignet, ob Schilfmatte, Ziegeldraht oder Rabbitzgewebe. Viel entscheidender ist die Befestigung am Untergrund, damit die "vorgehängte" Putzfläche sicher und stabil befestigt ist.
Bei dem aufgezeigten Wandaufbau ist eine Hinterlüftung nicht erforderlich.
2 cm Schilfmattenlage macht mich stutzig, soll das mehrlagig erfolgen? Dann wirds nicht funktionieren, denn das Schilf wird nicht vom Mörtel umschlossen und der Putz klebt nur an der Oberfläche, und der Zweck als Putzträger wird nicht erfüllt.
Grundsätzlich muss ein Aussenputz mehrlagig erfolgen: Vorspritz, Unterputz, Oberputz. An West- und Südseite würde ich zusätzlich eine Gewebeeinlage zur Aufnahme der Temperaturspannungen durch Sonneneinstrahlung empfehlen.
MfG
dasMaurer
 
Wenn außen bereits...

...eine Holzweichfaserplatte sich befindet, dann würden wir ebenfalls wieder eine Holzweichfaser direkt auf die bestehende Ebene verbringen.
Diese ist dann mit einem zugelassenem mineralischen Putzsystem verputzbar.
Doch warum hast Du diese Lösung nicht gleich getätigt?
Also statt der 22er gleich mit der 50er gearbeitet?

Hinterfragende Grüße,
Udo
 
dürfte ich...

noch eine frage in bezug auf das verputzbare gewebe einbringen? ich hoffe der beitragsstarter nimmt mir das nicht krumm...

ginge als fassadengewebe das verputzt wird den auch einfaches glasfasergewebe?

besten dank!
 
@ Boris

Aus zwei Gründen
1. dieser Wandaufbau ist von innen nach aussen diffussionsoffen, das sollte auch so bleiben. Die 22 mm Holzweichfaserplatten sind nicht als Putzträger geeignet, wird ein Putzträger ohne hinterlüftung angebracht und herkömmlich verputzt, wird es Probleme mit Tauwasserausfall geben.


2. Die Fassade kann jederzeit verändert werden und mit anderen Materialien kombiniert werden.

Grüsse Thomas
 
Homogenität ist wichtig!

@ Thomas
Bei Holzweichfaserplatten stets homogen arbeiten!
Hier stellt sich dann auch die Frage, wie würde die Hinterlüftung an den angrenzenden Bauteilen von Dach und Traufe ausgebildet?
Wir kennen diese Objekt leider nicht und der Fragesteller wird uns da wenig sachdienliche Infos geben können.
Hier ist nur ein Lösungsansatz mit einer genauen vor-Ortbesichtigung möglich.
Alle anderen Informationen sind nur oberflächlich!!

@Winzerhöfler

Was verstehst Du unter normalem/einfaches Glasfasergewebe?
Für zugelassene Putzsysteme auf Holzweichfaserplatten gibt es diese Materialien komplett im System.
Sonst wird es eine Eigenkreation und Du hast die Suppe bei Nichtfunktion selbst aus zu löffeln.
Versicherungen sind da sehr eigen!!!!

Netten Sonntagsgruß noch,
Udo
 
Putzgewebe

ist ein Baustoff und muss für den jeweiligen Verwendungszweck zugelassen sein. Es gibt verschiedene Ausführungen bei Glasfasergewebe für unterschiedliche Anwendungen. In der Regel gibts die nötigen Informationen in den technischen Produktdatenblättern der Hersteller. Meist gibt auch der Putzhersteller entsprechende Informationen mit. Einfacher ist es natürlich, ein Komplettsystem zu wählen.
MfG
dasMaurer
 
@Thomas

"Die 22 mm Holzweichfaserplatten sind nicht als Putzträger geeignet".
Aber doch nur weil zu dünn, oder? M.W. werden 40mm als minimum empfohlen.

Dein Aufbau wäre demnach auch mit Zementputz machbar, für die die's gern "solide" wollen. (Ich klopp' den Mist grad rund um die Fenster runter und finde ziemlich morsches Gebälk vor....)

Gruss, Boris
 
HWFPl ist nicht gleich HWFPl!

Bei den Platten gibt es enorme Unterschiede.
Nicht jede Holzweichfaserplatte (HWFPl.)ist gleich HWFPl.!
Also muss darauf geachtet werden, welche ist für den verputz zulässig.
Ob dünn oder nicht dünn, ist hier erst einmal zweitrangig.
Und in vielen Baustoffhandlungen ist dies erst gar nicht bekannt!
Beratungsnotstand und Beratungsmangel!

Grüße in die Runde,
Udo
 
@ Boris

richtig, die Platten sind zu dünn, die Mindeststärke der Platten zum verputzen, hängt vom Hersteller ab.

Das Ziegelgewebe ist vielseitig anwendbar. Verputzt werden kann es mit herkömmlichem Putz oder mit Ziegelgewebeputz RPS 1 oder mit Luftkalkmörtel.

Bei Fragen einfach melden

Grüsse
 
@ Udo

die Stärke der HWF-Platten ist eben nicht zweitrangig, die Hersteller, egal welcher schreiben die Stärke definitiv vor.
Ich kenne bisher nur einen Hersteller, der eine 40 mm Platte als Putzträger zugelassen hat, es kann natürlich auch noch andere geben.
Das zugelassene Putzsystem für die Holzweichfaserplatten mit samt der Putzstärke wird vom jeweiligen HWF-Plattenhersteller vorgeschrieben.

Wichtiger ist es, das Material auf den Einsatzzweck zu prüfen.

Grüsse
 
@ Thomas

ich gebe Dir da ja auch recht.
Bei uns beginnen diese aber erst bei 50 mm.
Genau prüfen, was man macht!!
Und meistens hat man ja einen Fachpartner mit an der Seite.

Grüße zurück
 
Schilfrohrplatten

Guten Abend allseits!

Vorab herzlichen Dank für das Interesse und dem regen Informationsaustausch.

Es ist richtig, man hätte gleich eine stärkere Holzfaserplatte nehmen sollen. Anfangs wurde eine andere Aussenhaut (Bodendeckelschalung, hinterlüftet) geplant, dieses habe ich nun bzgl. der Optik verworfen.
Die verwendete Holzfaserplatte ist seitens des Herstellers nicht als Putzträger verwendbar. O-ton Hersteller: " ..die geprüfte Rohdichte dieser Platte hält die auftretenden Spannungen (gerade im Holzrahmenbau) nicht aus. Hierfür gibt es keine Herstellerfreigabe. Erst die 40 mm - Platten sind als Putzräger geeignet." Angeblicht wurden erhebliche und langwierige Testeihen unter thermischen Veränderungen u.ä. gefahren.

Nun mehr geht es mir in erster Linie darum, einen kostengünstigen und verträglichen Putzträger zu finden. Vor diesem Hintergrund gesellt sich der Vorteil, daß im Nachbarort ein Hersteller (seit 1937) für Schilfrohrmatten sitzt. Ich kann also recht günstig S-matten beziehen. Leider ist er bzgl. `Verwendung als Putzträger auf Pavatex` seiner Matten nicht genug Fachmann. Des weiteren kommt meiner Idee Schilfrohrmatten als Putzträger zu verwenden entgegen, daß ich vor kurzem in unser bestehendes altes (1957) Dach zwei Veluxfenster eingebaut habe. Beim Einbau strahlte mir fast jungfräuliges 50 Jahre altes Schilfrohr entgegen. Hat sich also sehr gut gehalten!!

Nach o.g. genanntem ist es nun mehr meine Idee, Schilfrohrmatten mittels Dämmstoffschrauben auf die Pavatexplatten zu setzen. dh. direkt durch die S-matten und P-platten in den Holzständer. Die Ständer stehen im 0,675cm-Raster. Die jetzige Pavatexplatte gibt mittig so gut wie überhaupt nicht nach, dh. ich gehe davon aus, daß mit der Schilfrohrmatte genug Stabilität für den Putz vorhanden ist.
Im Anschluß soll mit einem zweilagigem Kalkputz geputzt werden. dann Farbe.
Ich hoffe, daß funktioniert alles!
Über weitere Tips und Anregungen würde ich ich freuen!

Gute Nacht und Danke!
deass


PS 1:
Herr Meurer:
-Ist Ihr Haus ebenfalls eine Holzrahmenbau?
-Wie haben Sie die Schilfrohrmatten befestigt?
-Haben sie zufällig umgelegt, dh. wissen Sie wieviel Ihnen der fertige qm schlussendlich gekostet hat?
- Würden sie ggf. ein Bild Ihrer Fassade einstellen oder mir mailen?

PS2:
@Thomas:
Meines Erachtens muss mein o.g. Wandaufbau nicht hinterlüftet sein. Meine Pavatexplatte läuft ab- bzw. umschleßend an die Sparren heran. Vielleicht kann man es auf dem Rohbaufoto erkennen (Fenster sind hier noch nicht freigeschnitten). Die geplante Schilfrohrmatten mit Putzscicht läuft unter die Dachüberstandverkleidung. Letztgenanntes kann man sicherlich auch anders ausführen, aber die Unterkonstruktion der Dachüberstandverkleidung hängt schon.
 
Armiergewebe

Armiergewebe,hier auch Fassadengewebe genannt ist kein Putzträger sondern dient lediglich dazu das Rissrisiko zu minimieren.
 
Begriffsdurcheinander?

Richtig, Herr Ziegler.
Als "Fassadengewebe" wurde weiter oben Ziegelrabbitz bezeichnet(irreführenderweise) und das ist sehr wohl ein Putzträger.
Armierungsgewebe, ob nun aus Jute, Hanf oder Glasfaser, wurde hier korrekterweise als zusätzliche Einlage im Putz empfohlen.
MfG
dasMaurer
 
Putzträger

Hallo,

da man ja auch auf Holzweichfaser putzen kann, sofern die Platte als Putzträgerplatte für Außenanwendung zugelassen ist, sehe ich keine Notwendigkeit, andere Materialien im Sinne eines Materialmix zu verwenden.
22 mm sind aber deutlich zu wenig. Die Platte wird unweigerlich schüsseln.
Greifen SIe doch einfach zu einem zugelassenen Wärmedämmverbundsystem mit zertifizierten Komponenten: Probleme weg, gewährleistung da.

Grüße vom Niederrhein
 
nicht irreführend

Bei Ziegelrabitz (Ziegelgewebe) wird vom Hersteller unterschieden zwischen:
- Fassadengewebe
- Normgewebe
- Leichtgewebe
- Edelstahlgewebe
alle sind Putzträger.

@deass
Der Wandaufbau so wie beschrieben, sollte zumindest auf Tauwasserfreiheit geprüft werden, wenn die HWF-Platte mit Putzträger ohne Hinterlüftung versehen und verputzt wird.
Anschlussdetaile sind sollten eh vor Ort geklärt werden.
Warum wir mit Hinterlüftung arbeiten, hat verschiedene Gründe, wie z.B. zusätzlicher Windbruch, Fassade ist leichter kombinierbar mit Holz und anderen Plattenwaren (kreativ Aspekt). Was schlussendlich gemacht wird entscheidet der Bauherr.

Gruss
 
Thema: Fassade: Schilfrohrmatten als Putzträger auf Pavatex

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