Fachwerk (mit Bimssteinen) von Außen dämmen

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Lexnlewax

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Hallo,

ich hoffe, dass ich in der richtigen Kategorie gelandet bin.

Wir renoviren gerade unser ca. 100 Jahre altes Haus. Es soll auch von Außen gedämmt werden. Wir haben nun von jedem Handwerker eine Meinung gehört. Bis jetzt hat sich das ganze kaum überschnitten. Dann war ein Vertreter da, der uns folgendes vorgeschlagen hat:

1) Aufbringen eines neuen Dämmuntergrunds (Knauf Aquapanel/ Outdoor-Platte).
2) Aufbringen des Kleber- und Armierungsmörtels (weber.therm 310) direkt auf die Knauf-Platten
3) Mineralwolle in Armierungskleber einschwemmen (160 mm 035er)
4) Mineralwolle verdübeln (1 pro Platte)
5) Armierung der gesamten Fläche (weber.therm 300, 310)
6) Aufbringen einer Universalgrundierung Weber.ton 403
7) Aufbringen des Mineral-Scheibenputz Weber.Star 223

Was haltet ihr davon?

Unser Haus ist wie folgt aufgebaut (von innen nach außen):

1-3 cm Gipsputz (neu)
12 cm Fachwerk mit Bimssteinen
3 cm Holz"platten" (Bezeichnung fällt mir nicht ein)
Schiefer

Den Schiefer haben wir teilweise schon ab. Auch wenn viele hier für die alte Optik sind, möchten wir das Haus doch zeitgemäß gestalten. Zumal es jetzt einfach wie ein Grab in schwarz rumsteht.

Was haltet ihr von diesem Aufbau? Vielen Dank schon mal für eure konstruktive Unterstützung/ Hilfe.

mfg Lexenlewax
 
technischer Rat

Hallo,

wie oben angedeutet, benötige ich einen technischen und nicht einen Ästhetischen Rat.

Ich habe keine Lust, in 10 Jahren aus dem Haus auszuziehen und es abreißen zu lassen, weil die ganzen Balken Morsch sind....

Gruß Lexenlewax
 
Es kommt Ihnen möglicherweise wie ein Rat aus der Ästhetischen Ecke vor.

Die Schieferbekleidung ist mal dran gekommen weil die Funktionalität der Fassade im Vordergrund stand.
Einen besseren und langlebigeren Fassadenschutz gibt es nicht.

Sie stellen nun Ästhetischen Aspekte in den Vordergrund.

Da das viele machen ist es eben Zeitgemäß.
 
ok

Gut,

So habe ich das nicht gesehen. Trotzdem ist meine Frage weiterhin, wie isoliere ich das Haus richtig, wenn es "zeitgemäß" aussehen soll?

mfg Lexenlewax
 
Das Forum hat auch eine Suchfunktion mit deren Hilfe man auch nach Fassadendämmung suchen kann.

Grüße
 
Bimsstein ist atmungsaktiv - Bei Aussendämmung erfolgen Bauschäden

Irrtum - jedes Haus lässt sich nachträglich mit Vollwärmeschutz verkleiden.
Richtig ist, Dämmung ist für manche Bauten schädlich, besonders betroffen sind Bauwerke mit viel Fachwerk.

Sandstein - Lehm - Bims sind atmungsaktiv und bleiben daduch trocken. Werden solche Baustoffe von aussen verschlossen, sammelt sich die Feuchtigkeit der Wohnräume im Mauerwerk.

Folge:
Die Wand wird sich zersetzen, der Stein wird kaputt gehen durch zuviel Feuchtigkeit sehr schnell versalzen.
Und der Schaden ist da.

SWR-Odysso - "Fünf Irrtümer übers Dämmen"
Guter Beitrag vom 22.09.2011 - 22.00 Uhr über die Irrtümer des Dämmens.
(ist über die Internet Mediathek im SWR jetzt gerade aufrufbar)
http://swrmediathek.de/player.htm?show=35513850-e529-11e0-8ab6-0026b975f2e6

Zur Dämmung bei Bims / Lehm / Sandstein besteht weiterhin ein System mit Hinterlüftung um Bauschäden zu vermeiden.

Grüße
 
Hinterlüftung

Guten Morgen Herr Grolms,

wie kann ich das mit der Hinterlüftung verstehen?

von innen nach Außen:


1-3 cm Gipsputz (neu)
12 cm Fachwerk mit Bimssteinen
3 cm Holz"platten" (Bezeichnung fällt mir nicht ein)
2 cm Lattung
1,5 cm OSB Platten
8 cm Balken senkrecht mit Mineralwolle dazwischen
8 cm Balken Wagerecht mit Mineralwolle dazwischen
1,5 cm OSB Platten
2 cm Styropor
1 cm Putz

Meinen Sie das so?

Ich befürchte nur, dass im Bereich der Lattung ein regelrechter Kamineffekt entsteht und meine ganze Dämmung außen nichts bringt.

Oder habe ich sie falsch verstanden?

Kann man den Aufbau auch "vereinfachen"? Bei 400 m² Fläche wird man ja 4-6 Wochen dran sein, + Material... da kommt einiges zusammen.

Bitte nicht falsch verstehen: Wir will nicht das billigste vom billigsten. Aber auch nicht unnötiges Geld rauswerfen, bei gleichem Ergebnis (wärmetechnisch).

mfg Lexenlewax
 
ueberlegtwiegenvorgeschlagene_I7507_20119309159.JPGwow...

haben Sie mal überlegt, was der vorgeschlagene Aufbau pro m² wiegen würde? Hinterlüftete Fassade wäre wohl sowas wie auf der Skizze.
Ob es solche Aufbauten auch für Putzfassaden gibt, kann ich nicht sagen --> Suchfunktion!

Gruß
 
Quotenjäger

Ich würde den Bericht <a href="http://www.ardmediathek.de/ard/servlet/content/3517136?documentId=8279208"target="_blank""Fünf Irrtümer übers Dämmen"</a> nicht all zu ernst nehmen.

Da scheinen mir doch einige “Gurken” drin zu sein.

Im Beitrag heißt es:
“in Punkto dämmen kursieren so einige Irrtümer”

Das stimmt wohl, im Beitrag werden dann noch ein paar Irrtümer drauf gepackt.

Die Aussage des Herren dort zur aufsteigenden Feuchte bezweifele ich mal.
Mit dem Messgerät kann er das jedenfalls nicht beweisen.

Eine Acrylabdichtung am Fenster, naja.

… und was ist eigentlich “salzen”???

Dafür bezahlen wir Rundfunkgebühren?!

… unabhängig und Saniererfreundlich, was will man mehr?


Grüße
 
Wissen über Salzausblühungen

""Was sind Salzausblühungen""
"""Salzausblühungen sind Bauschäden, die sich vorwiegend bei Naturstein und Mauerziegel bilden.
Sie entstehen dadurch, dass sich die Salze im Bauteil durch das Wasser lösen und mit der Feuchtigkeit das Bauwerk versalzen.
Dies ist ein Perpedo Mobile - je mehr Salz aus dem Bauteil gelöst wird umsomehr nehmen die gelösten Salzkristalle Wasser auf !!

Beim Verdunsten des Wassers kristallisieren die Salze aus.
Durch die Volumenvergrößerung führen die Ausblühungen zu Absprengungen !! oder Risse !! der Mauersteine oder des Putzes.

Es handelt sich um Salzablagerungen auf der Baustoffoberfläche. Bei porösen mineralischen Baustoffen wie
Ziegel, Mörtel, Beton und Natursteine treten sie zumeist als weiße Abscheidung auf, aber auch farbliche Veränderungen sind möglich, z.B. durch Chrom, Vanadin, Eisen u.ä.

Keine Schönheitsfehler !!
Ausblühungen sind nicht nur „Schönheitsfehler“, sondern sie zerstören auch das Gefüge des Baustoffes z.B. durch Herauslösen des Bindemittels bei Mauerwerk, Brücken, Balkonen, Schwimmbädern etc.

Hierbei kann die Standfestigkeit eines Bauwerkes beeinträchtigt werden. Früher wurden alle
Ausblühungen als „Salpeter“ bezeichnet, da die häufigste Salzabscheidung durch Salpeter hervorgerufen wurde. Heute sind diese dagegen sehr selten.

Faktor 10 !!
Ein Salzkristall kann sich bei Kontakt mit Wasser bis zum 10-fachen seiner ursprünglichen Größe ausdehnen.

Die weiteren Bauschäden durch die Feuchte bei Bims / Lehm / Sandstein sind Schimmelbildung, erhöhter Heizwärmebedarf"""

Info-Salzausblühung unter der Quelle: http://www.mautner-lacke.at/home/ar/know_how/KH-Mappe_Salzausbluehungen_CD-Neu_Endversion.pdf bearbeitet.

Grüße
 
Herr Grolms,

das iss ja bis auf die Tatsache das es mit der Dämmung erstmal nichts zu tun hat alles richtig.

Wo kommen denn aber die Salze aufeinmal her???
Im Bauteil können sie ja bis zur Dämmmaßnahme nicht gewesen sein, sonst würden diese ja, wie sie richtig sagen, beim Verdunsten des Wassers auskristallisieren.

Die Frage war nur was das Wort “salzen” bedeutet.


Grüße
 
Fachwerk dämmen

Zur Zeichnung:
Wenn man aus einer Fachwerkwand ein inhomogenes Sammelsurium verschiedendster Materialien mit fast einem halben Meter Dicke macht brauche ich gar nicht erst anzufangen, die Feuchtebilanz so einer Wand rechnen zu lassen (damit meine ich nicht das Glaser- Verfahren!).
Von Statik, der eventuellen Veränderung der Überbauung im Grenzbereich, Fensteranschlüssen, Dachanschlüssen und Dachüberständen will ich gar nicht erst anfangen.
Von der Beachtung der allgemein anerkannten technischen Regeln und der Handwerkskunst in DIN und WTA sowie den Verarbeitungs- und Anwendungsrichtlinien der Materialhersteller auch nicht.

So etwas sollte kein Profi anfassen. Wenn dann mit Bedenkenanmeldung.

Dem Laien steht es frei, nach der Versuch- Irrtum Methode nach neuen Möglichkeiten der Fassadengestaltung zu suchen (solange es sein Geld ist, niemand dabei zu Schaden kommt und baurechtliche Bestimmungen wie z.B. Brandschutz eingehalten werden). Ob es dem Haus gut bekommt, steht auf einem anderen Blatt.

Viele Grüße
p.s. Die Suche nach neuen Verfahren, Bauweisen und Materialien will ich damit nicht verteufeln.
Wir kennen neben den
aaRdT
auch den
Stand der Technik
(in der Praxis eingeführt, aber steht noch nicht in DIN, WTA- Merkblättern, Rili...)
oder den
neuesten Stand von Forschung und Wissenschaft
(noch in der Praxis wenig bzw. gar nicht erprobte, nur in der Theorie und im Labor- und Feldversuch funktionierende neue Bauweisen).
Ob die vorgeschlagenen Bauweisen diesen beiden Kategorien zuzuordnen sind bezweifle ich, lasse mich aber gern vom Gegenteil überzeugen.
Zu dem Beitrag von Peter Grolms:
"Ein Salzkristall kann sich bei Kontakt mit Wasser bis zum 10- fachen seiner Größe ausdehnen..."
Falsch! Salzkristalle in wässriger Lösung haben je nach Salzart ein vielfach kleiners Volumen. Verdunstet das Wasser, entsteht eine Volumenvergrößerung.
 
Das mit den Salzen will mir nicht in den Kopp!

Da sind also Salze von vorneherein im Baustoff. Der wird nun feucht, das Salz löst sich und deswegen nehmen die gelösten Salzkristalle nun noch mehr Wasser auf, Stichwort Faktor 10! (Was ist eigentlich ein gelöstes Salzkristall? entweder gelöst oder fest habe ich immer gedacht).

Ok, jetzt ist mehr im Baustoff drin als zuvor. Aber erst wenn dass Wasser wieder verdunstet, kristallisieren die Salze wieder aus (der Vorgang von oben wird also rückgängig gemacht) und nun sprengen die gleichen Salze die vorher den Baustoff gebunden haben denselben?

Und wenn die Salze nun aus dem Stein heraus an die Oberfläche kommen und das ganze nicht mehr im Stein sondern auf dem Stein abläuft, dann wird's ganz besonders böse?

Was hindert eigentlich die Salzlösung in einem Bausoff der Flüssigkeiten aufnehmen kann (sonst käme das Wasser ja nicht hinein) bei Zunahme des Drucks an de Oberfläche zu treten? Sieht man ja oft (Stichwort Salpeter). Dass der Stein hierdurch möglicherweise Salze verliert, die für die Stabilität nötig sind glabe ich sofort, mit dem Rest habe ich aber Schwierigkeiten.

Und wieso so ein Naturstein mit den fiesen Salzausblühungen erst dann beginnt, wenn ihn ein Ahnungloser fahrlässig irgndwo eingebaut hat und nicht schon die paar Millionen Jahre zuvor, als er nur so rumgelegen und nicht besseres zu tun gehabt hat, das verstehe ich auch nicht.

Gruß Götz
 
Mmm

"kristallisieren die Salze wieder aus "<FRONT>

Die Betonung liegt auf wieder.

"der Vorgang von oben wird also rückgängig gemacht"<FRONT>

Wo waren die Salze vorher nur, und in welcher Form, fest oder flüssig?

"und nun sprengen die gleichen Salze die vorher den Baustoff gebunden haben denselben?"<FRONT>

Und genau das muss der gute Mann im Fernsehen wohl mit "“salzen” "<FRONT> gemeint haben.

Erst sind die Salze lieb und wenn Dämmung kommt werden sie böse.
 
viele Antworten

Guten Tag,

vielen Dank für die vielen Antworten.

Wie kann ich das alles nun verstehen? Gibt es zur Zeit kein erprobtes und bewährtes System, mit dem man ein Fachwerkhaus von außen isolieren und verputzen kann?

mfg Lexenlewax
 
"Wo waren die Salze vorher nur, und in welcher Form, fest oder flüssig?"

Das ist ja der Punkt. Wenn ein Baustoff trocken ist, ist darin nichts, was gelöst ist.
Wenn er nass wird, können sich Bestandteile lösen, je nach Löslichkeit, dabei binden sie Wasser, das hinterher nur erschwert wieder verdunsten kann (Beispiel feuchte Wand im alten Stall).
Wenn sie wieder auskristallisieren (und das tun sie, denn eine wesentliche Eigenschaft von Salzen ist, dass sie in fester Form kristallin sind) sollte alles sein wie zuvor.

Nun ist natürlich denkbar, dass sie anders ausfallen, als sie vorher vorgelegen haben.
Beispiel Na-Bicarbonat und Ca-Chlorid wird sicher hinterher zu Ca-Carbonat und Kochsalz, ist aber ein weit hergeholtes Beispiel.
Wenn solche Vorgänge aber in Baustoffen typisch wären, wären sie keine Baustoffe.

Mir ist schleierhaft, wieso Baustoffe (wenn sie korrekt hergestellt und verarbeitet wurden) duch Einwirkung von Feuchtigkeit schweren Schaden nehmen sollen, wann man doch daraus Dachpfannen incl. Fuge, Autobahnbrücken und Gehwegplatten, barocke Brückenpfeiler usw. machen kann oder sie wahlweise auch über Millionen Jahre Gebirge oder ähnliche Kleinigkeiten bilden.

Mir fällt auch auf, dass man die schönsten Salpeter Ränder immer an den Gebäuden sieht, die am jüngsten sind. Das ist also kein Problem, dass langsam immer weiter fortschreitet.
 
Fachwerk dämmen

Ja, die gibt es.
Schauen Sie in die betreffenden Merkblätter des WTA oder in die Anwendungsrichtlinien der Dämmstoffhersteller.
Noch besser lassen Sie schauen.
Von einem von Ihnen beauftragten Fachplaner.

Viele Grüße
 
Salze die an einer Oberfläche eines Baustoffs auskristallisieren müssen ja in den Baustoff erstmal rein.

[img 22536]
 
Selbst Salzschleudern wie das Gradierwerk hier vermögen nicht soviel bauschädliche Salze zu versprühen das Gebäude in unmittelbarer Nähe davon geschädigt werden könnte.

[img 22396]
 
Thema: Fachwerk (mit Bimssteinen) von Außen dämmen

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