Fachwerk mit 30 Jahre alter Styropordämmung

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NicoS

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Hallo liebes Forum,

Ich habe mich gerade hier angemeldet, da ich etwas verzweifelt bin. Mir wurde ein Mehrfamilienhaus aus dem Jahre 1830 angeboten. Der Vorbesitzer hat das Haus seit 1980 und hatte es damals mit Renovierungsstau gekauft. Er hat die letzten Jahre immer was dran gemacht, Verstärkung der Dachbalken, Elektrik und Wasser etc.. Das Haus hat einen ordentlichen Zustand, es riecht nicht muffig und alles was ich sehen konnte war trocken. Nur leider wurde in den 80er auch die Süd Westseite (Wetterseite) mit Styropor gedämmt. Die Wand hat von außen keine Risse und sieht sehr gut aus. Von innen kann man leider das Fachwerk nicht sehen. Was denkt ihr? Könnte ich da ein Problem gekommen? Ich würde denken, das man nach über 30 Jahren, wenn es wirklich ein Problem hinter den Styropor gäbe, man es doch innen irgendwie merken würde.
Was denkt ihr? Ich weiß eine Ferndiagnose geht so nicht. Ich würd nur gern wissen ob ich lieber gleich die Finger davon lassen sollte oder ob es sich lohnt einen Profi einzuschalten.

Besten Dank

Gruß Nico
 
Ohne

hinter die Styropordämmung zu sehen, wirst du das nicht erfahren! Nein, leider sagt es überhaupt nichts aus, wenn es von außen gut aussieht (Styropor verputzt?) und von innen auch.

Wir hatten es bei uns genauso: von außen war ne Holzverschalung angebracht, die so gerade noch ging: als wir uns trotzdem - auf Rat des Zimmermanns - entschlossen hatten, sie abzunehmen, habe ich mich sehr geärgert, weil ich dachte das wäre unnötig und schade um die Altverschalung......zudem sah von innen alles TOP aus: jeder Balken sah gut aus.
Nach Entfernen der Verschalung dann der Schock: es gab KEINEN Balken; Ständer, Schwelle, Riegel....der/die nicht stark geschädigt war!

Nur wird dich der Anbieter nicht das Haus entpacken lassen, um nachzusehen. Letztlich kauft man so die Katze im Sack.
 
spitzboden-vermutet-innen-i29272_2021711142744.jpegHi

Hi, danke dir. Hab es fast vermutet. Was sagen die Andere dazu?
>30 Jahre und innen nichts zu sehen?
Hab ein Foto von der Wand im Spitzboden. Da sieht es noch ganz gut aus.
 
Schaut eher

nach Flickschusterei aus: offenbar sind alle Sparren auf dem Dachboden aufgedoppelt worden. Das bedeutet nichts gutes für die Originalbalken. Natürlich kann das so durchaus reichen. Die Giebelwand sieht auch neu aus. Selbst das Ständerwerk ist dort neu.

Unbedingt vor dem Kauf mit Zimmermann besichtigen.
 
Kosten

Was kostet es denn ungefähr der m2 wenn man die Fassade erneuern muss? Gibt es da einen Richtwert?
 
Na dann...

...sieht die Sache erst mal nicht ganz so kritisch aus.
Wenn die Außendämmung, sprich der Putz darauf, rissfrei ist und die Anschlüsse (insbesondere an den Fensterbänken) dicht sind, ist die Wahrscheinlichkeit dass das Fachwerk dahinter wegen der nachträglich angebrachten Dämmung Schaden erlitten hat eher gering. Was aber nicht heißt, dass es intakt ist. Wenn vorher schon Schäden waren, sind die mit der Außendämmung umso besser kaschiert.
Schau die die gefährdeten Stellen genau an. Die da wären: Fensterbänke, falls vorhanden Fensterbekleidungen (vor allem wenn sie aus Holz sind), vorstehende Balkenköpfe, Wandanschlüsse von Treppen, Balkone, Vordächer (z. B. über der Haustür), und generell gesagt, alles was aus den Wänden raus ragt und wo evtl. Wasser eindringen könnte. Falls du keine Leiter anlegen kannst, um auch im OG, Giebel, usw. genauer sehen zu können, nimm ein Fernglas zur Besichtigung mit. Damit du "von unten" mehr/besser siehst.
Was du noch fragen kannst ist, ob die gedämmten Wände vorher neu verputzt wurden, wenn ja, mit welchem Putz, ob die Styroporplatten mit "Batzen" angeklebt wurden, oder mit gezahnt aufgezogenem Kleber. Wenn mit "Batzen" geklebt wurde, kann eingedrungenes Wasser auf der Rückseite der Styroporplatten eher nach unten weg laufen, als bei gezahnt aufgezogenem Kleber. Was das Risiko von angefaultem Holz etwas reduziert.
Wurde dann noch mit einem relativ dichten (Kalkzement-)Putz neu verputzt, dürfte weniger Wasser in die Wand eingedrungen sein (wenn es nach unten weg laufen kann), als wenn noch ein alter, zerrissener Putz drunter ist, der jeden Tropfen durch läßt.
Ob es Sinn macht einen "Profi" mitzunehmen, kann ich von hier aus nicht beurteilen. Jedenfalls kann der auch nur bis AN, nicht IN die Wände gucken. Er würde auch nur die genannten Stellen suchen und inspizieren, wenn er keine "Gucklöcher" in die Dämmung hacken darf/kann und diese Fragen stellen.
Ich sags mal so: Wenn es nichts kostet oder bezahlbar ist, nimm einen mit. Schaden würde es nicht.
Wie Gandalf oben schon schrieb: Letztlich kauft man die Katze im Sack.......
 
Re: Kosten

"Gibt es da einen Richtwert?"
In so einem Fall, nein.
Jedenfalls keinen seriösen.
Dazu sind die Gegebenheiten bei Fachwerkhäuser, sprich die vorhandene Substanz viel zu unterschiedlich.
Ich persönlich würde noch nicht mal Kosten nennen wenn ich vor dem Haus im jetzigen Zustand stehen würde. Eben genau aus den genannten Gründen: Mit der Dämmung drauf ists die Katz im Sack.
 
tausend-fensteranschluss-r-ckmeldung-i29272_2021711214043.jpegTausend dank

Danke für die Rückmeldung. Ich werde es mir nochmal anschauen und fragen wie die Platten befestigt sind. Ein Foto vom Fensteranschluss hatte ich gemacht. Allerdings um EG wo eine gemauerte Wand hinter ist.
 
Zum Foto

Wenn du im OG, bzw. da wo Fachwerk dahinter ist, genauso irgendwelche Silikonfugen an Fensterbänken findest, wirds schon kritischer!!!
Silikonfugen sind "Wartungsfugen", sie halten nicht ewig. Nach ein paar Jahren werden die undicht und müssen erneuert werden. Aber wer macht das schon? Vor allem prophylaktisch, bevor sie undicht sind und sich schon Schäden bemerkbar machen......
 
hinweis-fensteranschluss-wahrscheinlich-i29272_202171122836.jpegDanke

Für den Hinweis. Es ist sehr wahrscheinlich da es in den OG Silikonfugen geben wird.
Ich hab ich noch ein Bild von Innen vom Fensteranschluss im OG. Die Fliesenfuge am Eck ist ganz schön aufgegangen. Könnte das ein Hinweis sein.
Komisch ist allerdings das die Außenwand 0 Risse hat.

Danke euch für eure Unterstützung, auch wenn es nur Vermutungen aus der Ferne sind. Aber eure Erfahrung hilft mir weiter.
 
Zum zweiten Foto

Da die Fensterleibung für eine Fachwerkwand recht tief ist, vermute ich dass vor das Fachwerk eine Vorwand gebaut ist (in der z. B. auch die Rohre zum Heizkörper verlegt sind). Die Risse, bzw. offenen Eckfugen kommen wahrscheinlich von einer mangelhaft gebauten Unterkonstruktion rund ums Fenster. Die hat sich "bewegt", weswegen die Fugen der starren Fliesen-"schale/-scheibe" aufgegangen sind.
Es könnten aber auch Anzeichen von schlimmeren "Vorgängen" hinter der Vorwand sein. Z. B. das die UK am vergammeln ist und deswegen, evtl. in Verbindung mit dem Gewicht des Heizkörpers schon "nachgibt"....????....
Die dunklen Flecken in der Ecke der Leibung sehen nach Schimmelwuchs wegen Wärmebrücke aus.
Das könnte darauf hinweisen, dass die Fensterleibung weder aussen noch innen richtig gedämmt ist.
Was soll denn das Stück Gummidichtung auf dem Fensterrahmen, rechts oben, darstellen? Hält das die Leibungsfliesen hoch?
Ich würde sagen, durch die weit offenen Silikonfugen zieht ziemlich viel Feuchtigkeit in die Wand, zumal es sich anscheinend um ein Bad, mit entsprechend hoher Luftfeuchtigkeit handelt.
In Kombination mit den Schimmelflecken, die auf eine Wärmebrücke hinweisen könnten, kann man vermuten, dass an dieser Stelle Tauwasser ausgefallen und deswegen das Fachwerk Schäden haben könnte.
 
Danke dir

Sagt mal kennt ihr einen Fachmann im Raum Stuttgart, oder ließt hier zufällig einer mit, der sich die Situation anschauen könnte?

Gruß Nico
 
Danke euch

Hab den Kauf abgesagt. Ihr habt recht, das ist die Katze im Sack und dafür ist es mir zu viel Geld.
Danke euch für die Beratung und Unterstützung.

Gruß Nico
 
Thema: Fachwerk mit 30 Jahre alter Styropordämmung
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