Fachwerk Auskragung

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Historia1

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fachwerk-I16580_2015510195223.jpgMeine Deckenbalken sind freigelegt und jetzt habe ich die Platten zwischen den Balken mal geöffnet. Geschlossen ist das mit Styropor/Rigips. Das Stockwerk darüber hat eine Auskragung von ca. 30 cm. Zwischen den Balken nach außen sind nun Hohlräume von 30x30 cm auf Balkenbreite.Bisher ist darin Stopfmineralwolle und macht seit 40 Jahren keine Probleme.

Jetzt möchte ich eine Innendämmung mit Lehm und Holzweichfaser innen aufbringen. Ich denke also Styropor und die Mineralwolle zusammen drin zu lassen ist nicht vernünftig. Also sehe ich 2 Möglichkeiten.

1. Stopfwolle und Styropor entfernen, Hohlraum leer lassen und nach innen Strohlehm als Füllung zwischen den Balken einbringen. Der Hohlraum ist von außen belüftet und durch den Balken oben gut geschützt.

2. Hohlraum komplett mit Strohlehmgemisch ausfüllen.

Einen dritte Möglichkeit würde darin bestehen nur den Rigips durch Strohlehm zu ersetzen und die Mineralwolle drinnen zu lassen. Mir nicht sympathisch aber vielleicht spricht ja dafür auch etwas.

Bisher hab ich nur eines der Fächer geöffnet und es gibt natürlich auch noch den Anschluss des Dachgeschosses zu bedenken. Der Energieberater ist schon angefragt, ich möchte mich aber auch noch von einer anderes Seite informieren.

Danke, Herbert
 
Hallo,

meiner Meinung nach ist hier die Antwort sehr einfach. Wegen der Innendämmung wird der Punkt ab dem sich Kondensat bilden kann in die Wand wandern. Aus diesem Grund sollten keine Hohlräume hinter einer Innendämmung liegen.
Von daher ist Variante 2. , bzw. ein komplettes Ausmauern mit Leichtlehmsteinen, die sinnvollste und historisch auch korrekteste Lösung.
Dazu kommt als Bonbon noch, dass sich keine Wespen oder ähnliches im massiven Lehm ansiedeln.
 
Kondensat

sollte nicht das Problem sein. Der Hohlraum ist konstruktionsbedingt von außen belüftet. Es ist ein Sichtfachwerk und die Ausmauerung ist so locker gemauert, dass genug Ritzen sind.

Aber die Bemerkung ist gut. Ich denke ich werde dann einfach Stroh-Lehm Gemisch einfüllen, da sich das besser in die Ritzen drücken lässt.
 
Ausprägung dämmen

Kannst du ein Foto von außen machen?
Bist du sicher daß auch bei Sturm oder Windverwirbelungen kein Wasser von außen eindringen kann?
Regen kann bei entsprechenden Windverhältnissen sicher 50 cm senkrecht an der Wand hochgedrückt werden- auch oder gerade durch Stau wegen darüberliegender Abdeckung.

Ich würde eher zum Füllen des Hohlraumes raten,
dann aber sicher stellen, daß keine Feuchtigkeit von außen eindringen kann und keine Konvektion von innen mit Eintrag und Kondensation feucht-warmer Innenluft in den Überstand möglich ist.

Energieberater werden im Allgemeinen leider nicht für solche Detaillösungen ausgebildet- wenn sie sich das Wissen nicht anderweitig erarbeitet haben. Teile doch interessehalber mit was er dir dazu sagt.

Andreas Teich
 
lehm-konstruktion-fachwerk-i16580_201952818622.jpgBild ist schon in meinem Profil

Die Auskragung ist über der Fensterreihe. Bisher ist Stopfwolle seit wahrscheinlich 40 Jahren drin und die ist trocken. Die Wand ist eine Südwand und das alte Eichenfachwerk hat keine Spuren von Verputz. Feuchtigkeit sollte also nicht so das Problem sein.

Dann könnte wohl Lehm und Stroh eine gute Lösung sein. Lehmsteine wären sicher auch eine Möglichkeit, aber ich denke Strohlehm sollte einfacher zum Einbringen sein und auch besser in die Ritzen zu drücken sein. Ich habe jetzt 2-3 Monate Zeit das Gemisch dann trocknen zu lassen bevor die Innendämmplatten aufgeklebt werden.

Gruß Herbert
 
Auskragung Dämmen

dann wäre Strohlehm in den Hohlraum stopfen die einfachste Lösung- besser nicht alles auf einmal, sondern in Lagen einfüllen und zwischenzeitlich trocknen lassen

Andreas Teich
 
Historisch

dürften Feldsteine oder Ziegelstücke mit Kalkmörtel sein. Das ist sonst überall verbaut und damit sind auch diese Fächer nach außen geschlossen worden. In diesem Haus ist wenig Lehm zu finden aber dafür viel Kalk. Dennoch denke ich dass die Ergänzung mit Lehm dem Haus gut tun würde. Ich habe auch schon die Vorfahren von Rigips gefunden. Kalk oder Gipsplatten mit einem Strohkern die als Füllung in Decken gelegt wurden.

Lehmsteine dürfte schwierig werden, da die Hohlräume unregelmäßig sind und zu eng um sie auszumauern.

Danke
 
Strohlehm ist in den Fächern

Einfach mal als Nachtrag. Ich hab jetzt Lehmputz mit langem Stroh versetzt und das in die Fächer geschoben. Ging absolut problemlos und schneller als die alte Stopfwolle herauszupflücken.

Die Fächer sind bis max. 5-7 cm in der Dicke gefüllt. Der Rest wird dann in 4-6 Wochen eingefüllt werden falls das ganze bis dahin trocken ist. Der Strohlehm war sehr einfach zu verarbeiten und bildet jetzt eine dichte gut dämmende Schicht.
 
Thema: Fachwerk Auskragung
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