extrem unebenes Gefache auffüllen für konstante Putzstärke

Diskutiere extrem unebenes Gefache auffüllen für konstante Putzstärke im Forum Sanierung allgemein im Bereich - Hallo Freunde, nach langem hin und her haben wir uns dazu durchgerungen den gesamten alten Putz in unserem Haus von 1930 zu entfernen. Die Wände...
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Lars_goes_Fachwerk

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putzst-rke-gefache-balken-i29996_202311083312.jpgHallo Freunde,

nach langem hin und her haben wir uns dazu durchgerungen den gesamten alten Putz in unserem Haus von 1930 zu entfernen. Die Wände wurden zig mal mit verschiedensten Materialien übergeputzt, sodass die Wände einfach keine gute Basis für eine erneute Putzschicht baten.

Die Idee ist nun die Balken mit Schilfrohrputzträger vorzubereiten und die Wände mit Baumit Klima KP 37 zu verputzen. Zum Teil stehen die Balken jedoch deutlich hervor, sodass die Putzstärke zwischen 15mm und 65mm variieren würde. Das ist zum einem vermutlich für die trocknung des Putzes und auch für die Menge des benötigten Putzes sehr schlecht.

Meine Frage ist nun, ob es eine Möglichkeit gibt das Gefache für das verputzen vorzubereiten und etwas an die Balken anzugleichen?
 
Leichtputz

Es gibt von verschiedenen Herstellern "Leichtputze" mit Perlitezuschlag, die erlauben relativ große Auftragsstärken. Evtl damit erstmal die größten Unebenheiten auffüllen.

Wenn es Innenwände sind und das Fachwerk nicht sichtbar bleiben soll, wäre evtl auch eine Gipskartonverkleidung möglich.
Dann hättest du keine Trockenzeiten.??
 
Lehm

Ich habe bei mir Lehm verwendet. Bei Schichten mit ca. 5 cm habe ich den Lehmunterputz mit Langstroh gemischt um damit auch zumindest ein Minimum an zusätzlicher Isolierung zu haben. Nach dem ersten groben Ausgleich dauert die Trocknung mindesten 4 Wochen. Dann kann mit einer weiteren Schicht Unterputz der Rest egalisiert werden. Auch dann wieder warten bis diese Schicht trocken ist. Diese kann natürlich auch mit Kalkputz ausgeführt werden.

Wenn die Zeit ausreicht kann ich dies nur empfehlen. Ich habe bei mir auch die zweite Schicht mit Lehm Unterputz ausgeführt und dann auf den Außenwänden einen Isolation mit 4 cm Holzweichfaser Innendämmung. Der Erfolg spricht für sich. Dennoch braucht es Zeit und zumindest ich habe keine Handwerker für dieses Material gefunden.
 
Lehmputz

Hi,
ich hatte an zwei Wänden ähnliche Verhältnisse und habe das ebenfalls mit Lehmputz gelöst.

Auf Anraten meines Lehm-Händlers habe ich die Wände vollflächig mit Schilfrohrmatten versehen und dann die Unebenheiten in insgesamt 3 Schichten Lehm-Unterputz egalisiert. Das ging ganz gut, aber ja - für die Trocknung sollte man ausreichend Zeit einplanen und bei den aktuellen Außentemperaturen zuheizen und evtl. mit einem Bautrockner unterstützen, sonst tut sich da wenig.
Die Wände müssen bei uns nach diesem Arbeitsgang keine Sichtqualität haben, sondern nur eben sein, damit ich die Holzfaserdämmung ohne Luftschicht verkleben kann.

Wir haben vorher schon das ein oder andere Mal Wände verputzt, jedoch noch nie mit Lehm und hatten eigentlich keine größeren Probleme. Schön ist, dass du das auch Etappenweise machen kannst, da du Reste etc. am nächsten Tag nur aufmischen und weiterverarbeiten kannst. So ist das auch nach Feierabend gut machbar.
 
Der Werktrockenmörtel "Baumit KP 37" ist für die vorliegende Situation nicht empfehlenswert. Die Auslobung des Herstellers als "Kalkputz mit geringem Zementanteil" soll den Absatz des Produktes antreiben und hat nichts mit der technischen Realität zu tun. Im Denkmal- und Altbaubestand sollte das Produkt nicht eingesetzt werden.

Auch handelt es sich mit der Körnung von 0,8 Millimeter um eine "Mehlmischung" die in Überstärke in reiner und handwerklich einwandfreier Kalktechnik auch so nicht funktionieren würde.

Besser wäre der "Baumit RK 39" von der Körnung, aber die Rezeptur ist auch kein empfehlenswerter Kalkputz.

Soll das in Eigenleistung ausgeführt werden?

Hier wäre doch der ideale Anwendungsfall für eine bauseitige Mischung in Kalktechnik. Das eröffnet die maximale Flexibilität das Material auf Untergrund und Verarbeitung optimal abzustimmen und würde bei großen Flächen und Materialverbrauch auch wirtschaftlich deutliche Vorteile bringen, bei kompromissloser Materialqualität.

Um Material einzusparen kann auch hinterfragt werden ob lotrecht angeputzt werden soll. Das macht man im Altbau eigentlich nicht und wäre bei einer Auftragsverhandlung auch nicht die Regelleistung.
 
Vielen Dank für eure Antworten, aber...

ich glaube Putze mit Perlite sind für Fachwerkwände eher ungeeignet. Genauso vermutlich Gipskartonplatten, auch wenn es sich um Innenwände handelt, oder?

Zum Thema Lehm, fehlt mir ehrlich gesagt die Erfahrung. Im näheren Umfeld wurde mir dringend vom Lehmputz abgeraten, da die Verputzarbeiten exponentiell aufwändiger sind und länger dauern.

Das der Baumit KP 37 für meine Anwendung vielleicht nicht der allerbeste Putz ist habe ich mir schon gedacht, aber ich denke das es dennoch relativ gut funktionieren wird. Die bauseitige Mischung in Kalktechnik kommt dann aufgrund der Eigenleistung eher nicht in Frage...
 
Re: Vielen Dank, aber...

Lies bitte nochmal deinen letzten Beitrag und denke bitte nochmal darüber nach. Das stehen ausschließlich Glauben, Wahrscheinlichkeiten und Vermutungen.....

Mario hat dir ziemlich genau erklärt warum die Baumit Pampe nicht für deinen Bedarf geeigent ist. Und die willst in dennoch verwenden.
Im Gegenzug lehnst du den gleich mehrfach vorgeschlagenen (und fachlich genau richtigen) Lehmputz auf Anraten des "näheren Umfelds" ab.
Warum fragst du eigentlich hier im Forum Fragen die du anscheinend sowieso für dich schon entscheiden hast?
Vor allem wenn du deinem eigenen Glauben und Vermuten und deinem anscheinend fachlich super versierten Umfeld mehr glaubst als dem Schwarmwissen und der vereinten Erfahrung hier im Forum.
Für Mensch die so beratungsresistent sind, gibts von mir den Vorschlag: Spare dir die Zeit in Foren und lerne durch Fehler.
Ums Häuschen tuts mir leid.

Nix für ungut.
Aber da kann ich nur den Kopf schütteln....

Gruß,
KH
 
Was soll da schlimmes passieren,

wenn Perlite oder Gipskarton verwendet werden?

Ich bin zwar kein Fan von Lehmputz, aber gerade was die Verarbeitung angeht, ist Lehm doch der angehmste und anfängerfreundlichste Putz.
 
Re: Was soll da schlimmes passieren,

Generell ist Fachwerk bei unserem modernen Wohn und Nutzungsverhalten für Außenwände eine sehr kritische Konstruktion.

Zwischen Balken und Gefach bilden sich immer Fugen durch die warme feuchte Luft leicht nach außen durchwandern kann und wenn die Luft zu kalt wird Feuchtigkeit an Gefach und Balken kondensiert. Feuchte Balken schimmeln und vermodern. Da sich der Luftzug nie komplett verhindern lässt, bietet Lehm gegenüber allen anderen Materialien den großen Vorteil, dass dieser die Feuchtigkeit aufnimmt und die Balken trocken hält, im ganzen Lehm verteilt und wenn es trockener wird wieder abgibt.
Deshalb gehört der Lehm direkt auf und an den Balken und eine geschlossene Putzschicht auf der Innenseite verhindert den größten Teil der Zugluft durch die Mauer.

Wenn Karl-Heinz aus seiner Erfahrung und dem Verständnis solcher Vorgänge einen guten Rat gibt, sollte man diesen entweder befolgen oder gut begründen können, warum man dies anders sieht.
 
Es sind doch keine Außenwände!

Wenn ich Lars richtig verstanden habe, handelt es sich doch um Innenwände.
Da unterstelle ich, herscht kein großes Temperatur- oder Dampfdruckgefälle.

Gipskarton muss man ja nicht mögen, aber in dem Fall wäre es m.E. zumindest bauphysikalisch unproblematisch.
 
Re: Es sind doch keine Außenwände!

Da Lars wie geschrieben den gesamten Putz entfernt hat, sind die Außenwände mit darunter.

Da beim Anschluss der Innenwände an die Außenwände immer eine Stütze steht, bestehen bei einer einfachen Verkleidung der Innenwände mit Gipskarton in diesem Bereich offene Fugen durch die die Luft nach außen wandern kann. Die saubere Lösung ist es auch die Innenwände zu verputzen, um eine möglichst luftundurchlässige Ebene an der Innenseite zu schaffen.
 
Thema: extrem unebenes Gefache auffüllen für konstante Putzstärke
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