Dampfsperre oberste Geschossdecke

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Cemba

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fachwerk-I15569_2014429212436.pngHallo zusammen,
ich bin neu hier, und habe auch gleich eine Frage. Die oberste Geschossdecke soll gedämmt werden. Es wurde alles entkernt bis auf die Balken. Da diese nicht mehr die jüngsten sind, wurden sie seitlich mit dicken Dielen aufgedoppelt. An diese wiederum habe ich von unten Bretter geschraubt. Die alten Balken bleiben sichtbar.
Nun die Frage: Verklebe ich die Dampfsperre zwischen die seitliche Aufdopplung (Möglichkeit 1), oder lege ich sie besser über die Balken (Möglichkeit 2)? Anbei noch meine Skizzen zur Verdeutlichung der Gegebenheiten. Ich freue mich auf Kommentare. Vielen Dank und viele Grüße!
 
fachwerk-I15569_2014429212736.pngDampfsperre oberste Geschossdecke (2)

Anbei noch die Skizze zu Möglichkeit 2.
Viele Grüße,
Cemba
 
zuvor

zwei Detailfragen:
- mit was wird gedämmt ?
- was wird als Fußbodenbelag im Dachboden verwendet.

Schade, dass die Bretter schon von unten angeschraubt sind - das wäre einfacher gewesen ....
 
Hohlräume über Balken

(aus den Bildern lese ich Dämmung mit Hanf)

Nicht optimal, aber ich würde in diesem Fall Möglichkeit 2 nehmen. Aber den Hohlraum zwischen Diele und Balken auch ausdämmen.

Siehe auch Pro Clima Dasatop, die ist für eine ähnliche Verlegung zwischen und auf Dachsparren gedacht.
 
weiter

Gedämmt wird vorzugsweise mit Hanf. Spricht was dagegen?

Oben werden vorläufig OSB-Platten verlegt. Später eventuell Holzdielen.

Die seitliche Aufdopplung steht deswegen nach oben über die alten Balken, um gleich einen ebenen Fußoden zu bekommen. Zuvor wurden die Höhenunterschiede der Balken mit individuellen Keilen ausgeglichen. Der jetzt entstandene Hohlraum variiert von 0 bis 10 cm. Wenn da auch noch Dämmung rein soll, dann ebenfalls über die Dampfsperre? Der blaue Schaum ist prinzipiell schon dicht.

Was spricht gegen die Bretter von unten? Die alten Balken sollten halt sichtbar bleiben. Ich kann ja bei Gelegenheit mal ein Foto der aktuellen Situation machen.
 
nichts

nichts spricht gegen die Bretter von unten - doch drunter hätte die Folie gehört - bis an den Balken - ankleben, Klebeband würde dann mit den Brettern überdeckt.

Die Folie gehört immer auf die warme Seite - also auf den alten Balken. Eigentlich wäre nur Dielung (28 oder 26er Rauspund mit ca 8-10 Euro/m2 besser.
 
Möglichkeit1

Möglichkeit 2 halte ich für nicht optimal.
Die Dampfsperre muss immer auf der warmen Seite sein. Wenn ich also meine Dampfsperre über die Balken lege, befindet sie sich auf der kalten Seite und es könnte gut sein, dass dann der Balken auf der Oberseite immer die Feuchtigkeit abbekommt. Warum würdest du Möglichkeit 2 bevorzugen, yogumon?
 
Schattierungen in grau

Natürlich wäre eine unter den Balken verlegte Dampfbremse am sichersten, aber die Aufdopplung und die Bretter sind schon da, und für Schönheit muss man auch mal leiden... Die "sub and top" Verlegung wird auch für nachträgliche Dachdämmungen verwendet, das ist wohl noch etwas anspruchsvoller als eine oberste Geschossdecke.

Bei Möglichkeit 1 wird - wenn ich die Zeichnung richtig lese - nur zwischen den Balken Dampfbremse verlegt. Der Balken liegt also auch so auf der warmen Seite. Der Anschluss an die seitlichen Dielen ist schwierig dicht zu bekommen, und die speziellen Klebbänder sind nicht billig.

Bei Möglichkeit 2 hat man eine nahtlose Bahn, besserer Schutz gegen Zugluft. In den "speziellen Bauschaum" würde ich nicht unbegrenztes Vertrauen setzen.

Auf der kalten Seite lieber dampfdurchlässige Materialien, ich würde also eher Holzdielen als OSB verwenden.

Gegen Hanf spricht m.E. nichts, damit sollte man auch die kleinen Zwischenräume über den alten Balken ausstopfen können. Im Querschnitt sollte man keine Luft mehr sehen.
 
Möglichkeit1

Fakt ist, dass der Balken und die Aufdopplung auf der warmen Seite sind. Das lässt sich auch nicht ändern. Ich vermute mal, dass die Balken mindestens 20cm dick sind. Im Balken selbst gibt es also zwangsläufig ein Temperaturgefälle. Auf der Oberseite vom Balken bzw. der Aufdopplung ist es zwangsläufig kalt. Dort eine Dampfbremse anzubringen bedeutet, dass die Feuchtigkeit nicht weg kann und dort kondensiert.
Bei Möglichkeit 2 muss stets soviel geheizt werden, dass Balken und Aufdopplung permanent trocken sind, was sehr schwer ist. Dann würde es auch Sinn machen, den Zwischenraum mit Hanf auszufüllen. Der Hanf müsste dann aber auch wieder auf der Dampfsperre liegen, und nicht darunter.
Das mit dem Schutz gegen Zugluft verstehe ich nicht ganz. Wenn die Aufdopplung sauber mit dem Balken verklebt ist, gibt es dort keine Zugluft. Und warum auf der kalten Seite eher dampfdurchlässige Materialien (Diele statt OSB) verwenden? Das bedeutet ja eher noch mehr "Zugluft" oder? Und die Feuchtigkeit sammelt sich ja unter der Dampfsperre, nicht darüber?
Und warum sollte man im Querschnitt keine Luft mehr sehen?
 
knifflig

Vielen Dank für die bisherigen Kommentare!
Ich hatte die gleiche Befürchtung wie Peter, dass es auf der Oberseite des Balkens feucht wird, und tendiere daher momentan zu Möglichkeit 1. Wobei ich sehe, dass es auch Argumente für Möglichkeit 2 gibt. Knackpunkt ist wohl den seitlichen Anschluss dicht zu bekommen.
Was für Abmessungen haben gängige Folien? Ich nehme an die sind auf einer ca. 1m breiten Rolle. Wenn yogumon schreibt, man könnte eine nahtlose Bahn verlegen, dann vermutlich orthogonal zu den Balken. Wobei ich dann auch relativ viel Klebeband bräuchte (jeden Meter entlang des Balkens), oder sehe ich das falsch?
 
die

gängigen Folien sind 2 - 4 m breit, statt Klebeband gibt es von Sikral auch Kleber in der Tube. Den Balken oben nicht zudecken ! Wenn Du es richtig machen willst - Bretter wieder ab und unter Deinen beilagen am Balken ankleben !
 
@Olaf

Warum den Balken oben nicht zudecken ? Bei nachträglicher Dachdämmung wird das so gemacht. Und die Folien sind billiger als mühsame Kleberei.

Typische Breiten sind 1.5 oder 3 m.

Ein wenig innere Feuchtigkeit kann man dem Balken schon zutrauen, schliesslich ist er kapillar leitfähig und kann bei geeigneter Wahl der Dampfbremse (nicht Dampfsperre) sowohl zum Raum als auch nach oben trocknen.
 
@Peter:

"Und warum auf der kalten Seite eher dampfdurchlässige Materialien (Diele statt OSB) verwenden?"

Damit evtl. kondensierte Bauteilfeuchte auch nach oben ablüften kann.


"Das bedeutet ja eher noch mehr "Zugluft" oder?"

Ähhhh, wenn dat nach Skizze anständig ausgeführt wird, wo soll es dann noch "ziehen"???

"Und die Feuchtigkeit sammelt sich ja unter der Dampfsperre, nicht darüber?"

Richtig, bei Variante 1 könnte Feuchte im Balken nach oben ablüften (aber eben nicht durch die OSB), bei Variante 2 besteht die potenzielle Gefahr, dass sich unter der Folie Kondensat bildet und der Balken von oben weggammelt.

Wie die Wirklichkeit aussieht wissen wir dann alle in ca. 20 Jahren....und uff d'r Alb lüfded se ned so arg wegge de Heizkoschde, gell?

;-), Boris
 
@ yogumon

bei der angenommenen Stärke der Balken und der geringen Ergänzungsämmung über den Balken wäre die Folie auf der kalten Seite - grundsätzlich falsch "Bei nachträglicher Dachdämmung wird das so gemacht ..." - ist eine sehr gewagte Behauptung - normalerweise wird vollflächig gesperrt.

Die üblichen Breiten sind zwar 2 und 4 (!) m, ab es mag regionale Unterschiede geben.

Den Balken schon seitens der Planung mit einer Restfeuchte zu belasten, in der Hoffung auf eine funktionierende Trocknung durch eine Dampfbremse - muß dann wohl der Bauherr für sich entscheiden.

Kleben ist oftmals einfacher und preiswerter - Du schreibst selber, daß die Klebebänder relativ teuer sind (der Meter kostet ca 0,40 Euro - bei 10 Balken an 4 m 2 Seiten und Auflager kommen da schon mal 100 Euro zusammen...) - hier die passende Seite: http://www.siga.ch/de/produktuebersicht.html

und Zugluft entsteht nur, wenn man die Balkenfelder über die Dachkästen belüften würde - wobei das ja nicht mal so schlecht wäre - die Wärme sollte ja schon von der Dämmung aufgefangen werden - bei Scgrägdachdämmung eine übliche Methode, um möglichen Feuchteeintrag durch undichte Folienanschlüsse oder Risse abzuführen - warum nicht auch unter dem Fußboden. Es sollte natürlich nicht unter der Dämmung ziehen. Also so wie Boris beschrieben hat !
 
fachwerk-I15569_20145221393.JPGDanke

Hey super. Vielen Dank für die wertvollen Hinweise, Tipps und Links. Die werde ich mir jetzt mal alle genau durchlesen.
Anbei noch ein Foto wie es momentan von unten aussieht.
Schönen Abend!
 
fachwerk-I15569_20145310506.JPGAlso

ich bin noch etwas unschlüssig. Aber nächste Woche kaufe ich die Folie, und dann geht's los. Wahrscheinlich hat Boris recht: man wird's dann in 20 Jahren wissen.
Gelüftet wird schon, aber geheizt nicht so viel ;-)

@Olaf: ja, die Fenster habe ich mir auch mehr oder weniger aufschwätzen lassen. Holzfenster hätten mir besser gefallen, aber unser Fensterbauer hat gesagt das macht man nicht mehr. Die Optik ist aber ok (sieht auf dem Bild schlimmer aus). Wenn man schöne Laibungen macht geht das, und ich bereue es hoffentlich nicht.

Anbei noch ein aktuelles Bild von der Oberseite.
 
fachwerk-I6519_201453115030.JPGZwischendecke

Wie es aussieht (und weiter oben auch schreibst) - hast Du "guten" Bauschaum zur Abdichtung ziwschen Balken und Beilage genommen - dieses ist wohl vergleichbar mit dem Einsetzen von Fenster im Fachwerk mittels Schaum - eine hier im Forum als völlig falsch eingestufte Methode - weil die Feuchtigkeit am Balken (Fuge Schaum/Holz) nicht mehr so ohne weiteres fort kann. Dazu gibt es spezielle Dichtbänder oder Stopfhanf als "Gegenstück". Der Schaum ist sicherlich ein sogenannter "Brunnenschaum" aus dem Tiefbaubereich. Deine Balkendurchdringungen der Dampfbremsebene sind der kritischeste Bereich - die Anschlussfuge sollte 99% dampfdicht sein - das wäre mit der Folie nur an der Beilage nicht gewährleistet. Ob der Schaum dampfdicht oder diffusionsoffen - Fragzeichen. Als Beispiel für so ein Verhalten: VKB (Kompriband), das hält eine gewissen Wasserdruck aus, ist aber diffusionsoffen. Deshalb soll es als äußere Abdichtung bei Fenstern verwendet werden - innen sollte dichter abgedichtet werden.
PS: Deine Einbausituation hatte ich auch - aber innerhalb der warmen Körperhülle: Das Risiko bleibt also an Dir hängen.
 
fachwerk-I15569_201454205549.JPGRandbereich

Da komme ich schon zur nächsten Frage: dem Randbereich zur Außenwand. Wenn ich die Folie ganz nach außen ziehe, ist sie ja logischerweise irgendwann auf der kalten Seite. Anbei noch ein Foto, damit man es sich besser vorstellen kann. Auf der Außenwand liegt oben ein Querbalken, dessen Oberkante sich auf dem Niveau meiner Decke befindet (s.a. vorige Fotos). Wenn ich die Folie da drüber ziehe, kann Luft unter der Folie nach außen. Ich sollte also wohl auf diesen Balken noch ein Brett befestigen, um das Balkenfeld nach außen zu schließen. Darunter ebenfalls mit Bauschaum abdichten? Olaf hat das Problem nicht, da er das Dach anscheinend auch gedämmt hat.
 
Thema: Dampfsperre oberste Geschossdecke
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