Dämmung mit Schafwolle

Diskutiere Dämmung mit Schafwolle im Forum Sanierung allgemein im Bereich - Hallo Zusammen, ich habe gerade ein scheußliches, altes DDR-Fertighaus in einem wunderschönen Garten und einer schönen Gegend in der Nähe von...
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Friederike2

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Hallo Zusammen,
ich habe gerade ein scheußliches, altes DDR-Fertighaus in einem wunderschönen Garten und einer schönen Gegend in der Nähe von Usedom gekauft. Nun möchte ich das Haus grundlegend ökologisch sanieren und zu einem Energieeffizienzhaus machen. Hierzu habe ich ein paar Fragen, die Ihr mir vielleicht beantworten könnt. Wäre schön.
1. Ich würde gerne mit Schafwolle dämmen. Hat hier jemand Erfahrung damit?
2. Kennt hier jemand Handwerker in der Gegend, die Erfahrung mit der Sanierung solcher Häuser haben?
Für Antworten wäre ich sehr dankbar. Viele Grüße und einen schönen Sonntag - Frieda
 
Das ist ein...

...irgendwie rational entstandener Wunsch, oder sowas Emotionales?

Schafwolle ist wunderbares Mottenfutter. Sie bekommen also viel ungeliebtes Leben in's Haus. Oder reichlich Chemie, damit die Schafwolle nicht gefressen wird.

Holzweichfaserplatten zum Beispiel wären eine weitaus unproblematischer Dämmung. Da geht auch ohne Chemie kein Holzwurm rein.

Mir scheint aber, daß die Wanddämmung nur ein Teilchen des Sanierungsprojektes ist. Nur, wenn alles zueinander, und auch zu Ihrer Baukasse passt, werden Sie Freue an Ihrem Haus haben. Mit einem fähigen Planer an Iher Seite wird es preiswerter und besser. Einen usedomschen Planer kann ich Ihnen leider nicht empfehlen, aber fragen Sie doch 'mal Peter Garkisch von Dritte Haut Architekten. Der hat dann auch die richtige Dämmstoffempfehlung.

Viel Erfolg wünscht

Thomas
 
Re: Dämmung mit Schafwolle

Hallo Frieda,

"...ich habe gerade ein scheußliches, altes DDR-Fertighaus....gekauft. Nun möchte ich das Haus grundlegend ökologisch sanieren und zu einem Energieeffizienzhaus machen."
Dazu solltest du dir unbedingt einen versierten Gebäudeenergieberater dazu holen, bevor du irgendwelche Baumaßnahmen anfängst! Fertighäuser zu Energieeffizienzhäuser "aufzurüsten" kann u. U. teurer werden als ein Abriß und Neubau.

"1. Ich würde gerne mit Schafwolle dämmen. Hat hier jemand Erfahrung damit?"
Siehe z. B. hier: https://www.fachwerk.de/fachwerkhaus/wissen/motten-daemmung-27610.html und
https://www.fachwerk.de/fachwerkhaus/wissen/motten-daemmung-68683.html .
Noch mehr Infos gibts mit der Suchfunktion (die Lupe rechts oben) und dem Suchbegriff "Schafwolldämmung".

"2. Kennt hier jemand Handwerker in der Gegend, die Erfahrung mit der Sanierung solcher Häuser haben?"
Siehe z. B. hier: https://igbauernhaus.de/ Da gibt es ein Adressverzeichnis von Ansprechpartner in der Gegend, die dir weiterhelfen können.
 
Dämmung mit Schafwolle

Danke für die Antworten.
Die Schafwollbeiträge hatte ich mir durchgelesen. Aber da sie schon älter sind, dachte ich, es gäbe neuere Erkenntnisse. Zumal mir 2 von der KfW zugelassene Energieberater unabhängig voneinander Schafwolle dringend empfohlen haben.
Ich habe keine Ausdünstungen von Chloranisolen und auch nur eine sehr geringe Formaldehydbelastung im Haus, die ich durch Erneuern der Wände, Decken und Böden und einen Schutzanstrich des Holzständerwerkes in den Griff bekommen sollte.
Was Isolena angibt liest sich zumindest sehr gut: IONIC PROTECT® biozidfreier Wollschutz, langzeitgeprüft nach EAD. Veränderung der Eiweißmoleküle der Wolle mittels Plasmabehandlung, wodurch diese auf Lebensdauer keine Nahrung mehr für Wollschädlinge darstellen.
Aber Papier ist ja geduldig und so hoffte ich auf persönliche Erfahrung. .
Noch einmal herzlichen Dank für Eure Antworten
 
Ich kann mir jetzt nur einen Grund vorstellen...

...warum 2 Energiegerater zertifiziert und unbedingt zur Schafswolle raten: Schmalspurdenken.

Wenn man die verfügbaren Dämmstoffe ökologischer Herkunft überschaut, rutscht Schafwolle ganz schnell in eine Nische, weil sie für viele Anwendungen eben nicht optimal ist. Unabhängig von der Weiterbehandlung, die die Wolle angeblich dauerhaft schützen soll...der Schutz hilft allenfalls gegen Motten. Wie die Wolle aber z.B. mit Kondensat umgehen kann? Hier zweifle ich.

Ohne jetzt ein vergleichendes Referat liefern zu können, sehe ich beispielhaft bei Holzweichfaserplatten erhebliche Vorteile bei Anwendungen, für die die Wolle lt. HP Isolena geeignet sein soll. HWPl geeigneter Dichte sind als Putzträgerplatte geeignet. HWPl haben eine gute kapillare Wasserleitfähigkeit. Sie haben, geeignete Rohdichte wiederum vorausgesetzt, eine sehr gute thermische Trägheit, was sich besonders im sommerlichen Hitzeschutz zeigt . Sie sind als lastragende Bodendämmplatten geeignet, was leicht ausführbare entkoppelte Aufbauten möglich macht.

(Z.B.) HWPL sind keine experimentellen Baustoffe, sondern länger bewährt und somit weniger riskant. Ich erinnere mich gerade an einen Schüttdämmstoff auf Weizenbasis. Ultraneu, ultrabio, herrlich beworben...bis die insektenabwehrende Imprägnierung versagte. Man pule das Zeug 'mal aus Fußböden, auf denen schon Wände und eine Einbauküche errichtet wurde. Ein finanzielles Desaster ist das geworden.

Baustoffe kaufe man nicht nach individueller Sympathie. Es zählen Anwendungssicherheit, technische Parameter, Eignung für den konkreten Einsatzzweck. und Preis. Da gibt es unter den nachhaltigen Baustoffen eine gute Auswahl. Auch nicht unwichtig ist, daß man für "Exoten" kaum versierte Verarbeiter findet.

Letztlich, es gibt keine "gute" oder "schlechten" Baustoffe. Eignung und Verarbeitung zählt.

Ich hoffe also, ein etwas breiteres Denken angestoßen zu haben.

Grüße

Thomas
 
Thema: Dämmung mit Schafwolle

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