Dämmung Geschoßdecke

Diskutiere Dämmung Geschoßdecke im Forum Fußboden, Wand & Decke im Bereich - Hallo Leute, nun habe ich hier einige Stunden mit dem Lesen zugebracht und bin noch nicht so richtig weitergekommen in meiner...
J

joerjen

Beiträge
294
Hallo Leute,

nun habe ich hier einige Stunden mit dem Lesen zugebracht und bin noch nicht so richtig weitergekommen in meiner Entscheidungsfindung.

Für meine Sanierungsplanung möchte ich mir natürlich vorab schon alle möglichen Szenarien durchdenken...jaja, lacht nur.

Zum Thema Geschossdeckendämmung. Über meinem Wohnbereich werde ich eine Holzbalkendecke einziehen. Der Aufbau soll von unten nach oben folgendermaßen aussehen:

Luftkalkputz
Streckmetall als Putzträger
24mm sägerauhe Schalungsbretter
Deckenbalken

Nun wollte ich diese Decke zum nicht begehbaren Dachboden ja auch wärmedämmen. Dazu hatte ich ein Rieselschutzvlies angedacht und die Zwischenräume dann mit Isofloc auszufüllen. Ich möchte keine Folien verbauen. Wenn ich mit den U-Wert-Rechnern spiele, ist der Aufbau so in Ordnung - wenn ich allerdings oben dann nochmal eine Lage Bretter aufsetze, habe ich bei bestimmten Temperaturen am Übergang Isofloc/Holz (oben) einen Tauwasseranfall...stimmt das so?

Ist der Aufbau ohne die oberen Bretter so in Ordnung? Welche Alternativen an sinnvollen Dämmstoffen gibt es denn noch?

Ich habe mal gelesen, dass es auch Deckenfüllkörper aus Poroton gibt, die man zwischen die Balken setzen kann - jedoch habe ich keine ca.-Preise dazu gefunden. Wie funktioniert das Verputzen solcher Decken? Weil ich ja dann irgendwie einen Putzträger an die Balken machen muß, oder?

Ich danke Euch schonmal für Eure Anregungen.
 
Deckenputz

Gegenvorschlag:
Statt Streckmetall und Schalung Heraklithplatten auf Sparschalung als Putzträger
Fehlboden
Rieselschutz
Dämmung

Je nach konkreter Situation Schalldämmung und Brandschutz beachten.
Die Balkenlage vorher aussteifen, um eine Scheibenwirkung zu erzielen.
Auf die solide Verankerung mit den Wänden zur Verminderung der Knicklängen und auf eine sichere Lastabtragung achten.
Wärmebrücken im Auflagerbereich vermeiden.
Auf den Statiker hören.

Viele Grüße

p.s. Was hat Ihnen der Deckenputzer getan, das Sie ihn so hassen?
Oder sind Sie Masochist, wenn Sie selber putzen wollen?
 
diese Füllkörper

sind mehr gedacht für Träger, die auch aus einer Ziegelschale ähnlich wie einem Ziegelsturz plus einem Gitterträger bestehen und mit Beton am Ende vergossen werden. Gibt es auch für andere Baustoffe als Grundmaterial.

Nachdem ich als Lehrling meine erste Decke putzen wollte, kam am Nachmittag der Lehrmeister rein, sah zur Decke, sah zum Boden und meinte: "Den Estrich machen wir später gesondert mit anderer Mischung ...."
also viel Spaß beim putzen deiner ersten Decke - ich würde dir übrigens auch Heraklith-/Sauerkraut-/HWL-Platten empfehlen. Da hast Du eigentlich noch 4 - 6 cm Dämmung (je nach gewählter Plattenstärke) und kannst Dir den Rieselschutz ersparen. Dein Kondensat an der Holzunterseite ist doch eher ein teoretischer rechnierischer Wert - oder ist Deine Dämmung so gering ? Dann lieber noch ein Aufholz auf die Balken (Dachlatte o.ä.) und 5 cm mehr Dämmung einblasen.
 
Weiterer Vorschlag

Luftkalkmörtel
Ziegelgewebe (Ziegelrabitz) als Putzträger
Schalung 24 mm
Rieselschutzpapier
Lehm-Hobelspan-Dämmung
Rauhspund etc.

Bei Fragen einfach melden

Grüsse Thomas
 
Ich würde

auf Schalbretter als Unterbau verzichten. Egal, mit welchem Putzträger, der Nassmörtel sorgt für ein aufquellen des Holzes. Bei der anschliessenden Trocknung schwindet das Holz und die Putzschale löst sich und schwebt quasi frei im Raum. Heraklith ist da wesentlich besser geeignet. Vollflächig vorspritzen und dann einen Putz mit ganzflächiger Gewebeeinlage.
MfG
dasMaurer
 
ist das richtig ??

Bei Heraklith kommt der Putz überhaupt nicht mit der Schalung in Berührung, die Schalung dient nur als Träger für die HWL-Platte, also kann sich der Putz auch nicht lösen. Mögliches Quellen/Schwinden hat minimalen Einfluss auf den Putz, die Ausnahme wären sehr breite Schalbretter.
Außerdem könnte man auch keinen Lehm auf Schilfrohr putzen..

Man kann aber auch Dachlatten nehmen. Insofern hast Du recht.
 
Das

wollte ich damit zum Ausdruck bringen, meine Bedenken richten sich auf den Einsatz von Schalung und Putzträgern wie Streckmetall, Ziegeldraht etc.
MfG
das Maurer
 
Ich danke Euch schonmal für die zahlreichen Antworten.

Schalldämmung spielt bei dieser Decke keine Rolle, da darüber nur ein etwa 1m hoher Dachraum ist, der nicht weiter genutzt wird.

Keine Angst...eine Wand traue ich mir noch zu selbst zu putzen, eine Decke vorerst nicht...das wird ein Maurer machen, wobei es gar nicht so einfach ist, jemanden zu finden, der noch einen selbstgemischten Luftkalkputz verarbeiten kann und will. Die Schalbretter, die ich so bekommen kann (über einen Freund beim Sägewerk) sind meist 110-140mm breit.

Die Idee mit den Schalungsbrettern (und darauf den Putzträger) habe ich den alten Häusern entnommen, denn dort habe ich oft Schilfrohr direkt auf Holzbrettern gesehen, was dann mit Kalkputz verputzt war...das machte auch nach über 100 Jahren noch einen sehr guten/festen Eindruck.

Die Wärmebrücken im Auflagerbereich...wie sollte man die denn bestenfalls minimieren/vermeiden? Wie werden die Deckenbalken eigentlich auf der Wand verankert? Wenn jemand mal ein Bild hat, wäre das traumhaft :).

Wie kann ich eigentlich bei bestehenden Wänden die Knicklängen durch die Befestigung vermindern??

Ich kannte die Deckenfüllkörper bisher auch nur in Verbindung mit den zugehörigen Trägern, kann mich aber erinnern, von Herstellern auch schon welche gesehen zu haben, die extra für Holzbalken gedacht waren - dummerweise finde ich den Hersteller nicht mehr.

Vielen Dank schonmal
Jörg
 
Deckenputz

Hallo joerjen,

Zum Einbau einer solchen Decke gehört zwingend ein statisches Projekt, in dem die genannten Details festgelegt sind. Deshalb Statiker fragen (das kann in diesem Fall auch ein guter Maurer- oder Zimmerermeister sein, die rechnen so eine Decke auch). Ohne fachliche, kompetente Hilfe sollten Sie die Finger vom Selbsteinbau einer tragenden Decke lassen.

Zum Putz:
Ihnen müsste aufgefallen sein, das Streckmetall kein Schilfrohr ist.
Schilfrohr nimmt andes als Metall Feuchtigkeit auf, der Putz "zieht" am Untergrund an, indem er durch Wasserentzug ansteift.
Deshalb gibt es statt blankem Metall eine Keramikummantelung- Ziegeldraht.
Bei alten Einschubdecken müsste Ihnen auch aufgefallen sein, das dort eine Zwischenlage aus Brettern drin ist, eben der "Einschub".
Auch der hat einen Zweck: Er entlastet den Putzträger und den Putz vom Gewicht der Deckenfüllung und verhindert durch den Rieselschutz, das Teilchen auf den Putzräger rieseln.
Wenn Sie mal ein Loch in die Unterseite Ihrer Decke bohren müssen oder mal etwas am Putz nachbessern wollen, wird Ihnen der segensreiche Vorteil dieser Lösung "ins Auge fallen".
Oder eben nicht.
Außerdem ist es von Vorteil, wenn man beim Bau der Deckenoberseite mal neben den Balken tritt.
Was den Schallschutz betrifft:
Sie sollen nicht Ihren Dachboden vor dem Krach aus dem Zimmer schützen, sondern das Zimmer vor Außenlärm. Und dafür ist ein erforderliches Schalldämmmaß einzuhalten.

Viele Grüße
 
Hallo Herr Böttcher,

selbstverständlich gehört zu meinem Projekt der Statiker, nichtsdestotrotz möchte ich mich vorab über verschiedene Möglichkeiten informieren. Wie schon gesagt, befinde ich mich in der gedanklichen Lösungsfindungsphase.

Ich bilde mir ein, gelesen zu haben, dass Streckmetall auch als Putzträger an der Decke genutzt wird, weswegen ich davon ausgegangen bin, dass das auch funktioniert. Wenn es an der Wand funktioniert, sollte es doch auch an der Decke funktionieren, wenn auch durch das schlechtere/längere Abbindeverhalten deutlich schwieriger, da stimme ich Ihnen voll und ganz zu.

Die Variante mit dem Schilfrohr habe ich an Decke und Wänden gesehen, wobei an der Decke keine Einschübe vorhanden waren.

Das mit den Einschüben klingt natürlich völlig logisch vor dem genannten Hintergrund. Einzig die Sache mit dem Danebentreten leuchtet mir nicht ganz ein, denn die 24mm Schalbretter wären ja in meiner zuerst angedachten Variante auch befestigt :)....

Eine zusätzliche Schalldämmung hätte ich aber vernachlässigt...das Dach sollte ja auch noch Schall schlucken (ein 3-Lagen Pappdach auf 24mm Schalung).
 
Deckenputz

Versuchen Sie doch einfach mal, auf so eine Schalung zu treten. Ein Nagel trägt auf Zug (und das ist hier der Fall) nur einen Bruchteil dessen was er auf Abscheren tragen kann.
Er rutscht aus dem Holz, der Putz platzt ab usw.
Streckmetall dient als Putzträger über Hohlräumen, Verstärkung im Eckbereich im Putz und als Putzträger bei frei geformten Bauteilen.
Stukkateure, Kulissenbauer usw. verwenden ihn hauptsächlich.
An der Decke als Putzträger ist er unüblich und unnütz, ebenso als Putzbewehrung.
Dafür gibt es Ziegeldraht oder Schilfrohr.
Wenn Sie mir nicht glauben, versuchen Sie mal ein Stück Decke mit Streckmetall zu verputzen, aber Schutzbrille aufsetzen. Nur der Kalkleim bleibt kleben, alle größeren Körnungen fallen wieder runter.
Bei reinem Kalkputz (Wenn Sie auch noch was gegen Zement haben) müssen Sie nach der ersten Kleckerorgie warten, bis der Kalk getrocknet ist. Dann bei der nächsten Lage weicht er wieder auf und kleckert wieder runter.
Und so weiter.
Irgendwann ist der Putz dann dran, aber der Aufwand?

Viele Grüße
 
Ok, wieder etwas dazu gelernt. Dankeschön :)

Das bedeutet, dass Schilfrohr der eigentlich optimale Putzträger ist, da es deutlich günstiger als Ziegeldraht ist. Wenn ich den Preis für Ziegeldraht sehe, so ist die Heraklith-Platte ganz dicht dabei...

Das Danebentreten bei den Balken auf die Schalung kann eigentlich nur im Rohbau (Decke unverputzt)stattfinden, denn wenn das Dach drauf ist, kann eigentlich auf diesen Boden nicht mehr getreten werden.
 
Thema: Dämmung Geschoßdecke
Zurück
Oben