Dachboden - Staub aus Schüttung kommt durch Dielenboden

[Ms. Kang]

Liebe Community,
vielleicht hat jemand (oder mehrere) eine Idee.

Ich wohne im ersten Dachgeschoss eines Holzständerhauses aus dem 19. Jh, das ist ausgebaut. Das zweite Dachgeschoss gehört mir auch, es ist nicht ausgebaut. Ich würde es gerne als Bastelwerkstatt benutzbar machen. Problem dabei: es ist einfach nicht sauber zu kriegen, weil sich die alten Dielen verzogen haben und zum Teil zentimeterbreite Lücken aufweisen, durch die der Staub aus der alten Schüttung hochkommt. Wenn das Haus erschüttert wird, staubt es halt auch nach oben.

Die "üblichen" Lösungen (Dielen weg, Schüttung raus, Trockenestrich/OSB etc.) scheitern an den Kosten: das Ding liegt im 6. Stock, es gibt keinen Aufzug, so dass alles mit Muskelkraft nach oben und nach unten muss. Oder mit dem Kran übers Dach... Mit Handwerksfirmen kostet sowas zehntausende Euro.

Ich würde nun gerne:

1. den alten Dielenboden öffnen.
2. Die alte Füllung mit Holzfaser- oder einer anderen diffussionsoffenen Dämmung auffüllen.
3. Darauf einen staubdichten, diffussionsoffenen Rieselschutz, damit es nicht mehr nach oben staubt.
4. In der Raummitte, wo sich der Boden gesenkt hat, einen Höhenausgleich vornehmen (weitere Balken an die bisherigen anschrauben).
5. Die alten Dielen reparieren (Astlöcher und Risse schließen, gerissene Nuten/Federn leimen/ergänzen) und wieder einbauen, und nur die ergänzen, die wirklich nicht mehr zu retten sind.

Wie gesagt, der größte Kostenfaktor ist der Transport von neuem Material nach oben und altem nach unten. Zeit habe ich und altes Holz mag ich.

Ideen, anyone? Das wäre nett!

Herzlichen Dank,
Ruth

 

[Restauratio GmbH]

Mit Kran übers Dach...

Wenn ich bei einem regionalem Holzhändler meine Dielung bestelle und Kranentladung mitordere, ist anschließend nur zu klären, daß das Lieferfahrzeug einen Kran draufhat, der zur Höhe des Dachfensters passt. Frag das doch 'mal gezielt beim Handel ab. Handwerker schleppen auch nix tonnenweise über viele Stockwerke. Dielen oder auch 60breite OSB - Platten sollten so problemlos eingeladen werden können, auch durch kleinere Giebelfenster. Sowas kostet mich +/- 200€. Wie sind denn Deine baulichen Gegebenheiten hinsichtlich Fenster?

Klar sind Reparaturen wie von Dir angedacht auch möglich, aber je nach Zustand umständlich.

An der Geschoßdeckendämmung muß m.E. mehr gemacht werden: Schüttung aufnehmen, Einschub tiefersetzen(Latten UK Balken), leichte Holzweichfaserdämmung passender Höhe unter Einschub. Einschub wieder einbauen, Rieselschutz.

Weiter: Wenn denn auszugleichen ist, 40er Bohlen seitlich anschrauben, in der Höhe mit Laser vom höchsten Punkt der Balkenlage her nivelliert.Alte Schüttung wieder einbauen. Soweit die Balken hinreichend stark sind, etwas mehr Masse einbringen zur Schwingungsdämpfung. Hohlräume mit Dämmschüttung oder leichten Holzweichfaserplatten auffüllen, Dielen verlegen.

Wichtig: Vorher darüber nachdenken, wieviel Wärmedämmung gebraucht wird. Die Kosten für's Heizen werden weiter steigen. Wenn Schalldämmung weniger das Thema ist, würde ich statt zusätzlicher Masse optimal viel Wärmedämmung einbauen.

Grüße

Thomas

 

[Ruth]

Was ist denn ein Einschub?

Hallo Thomas,
vielen Dank! Der Kran des Holzhändlers müsste ungefähr 23 Meter schaffen. Schaffen die solche Höhenunterschiede problemlos oder ist das extra teuer? Für meine frühere Renovierungsmaßnahme hatte ich ein Gerüst (Auf und Abbau 7.000 Euro). Kommt dazu, dass es nur kleine Dachfenster gibt. Oben aufs Dach und über die Dachluke rein ginge im Prinzip auch - allerdings habe ich Höhenangst... Das Dach selbst ist schon gedämmt - von daher will ich die vorhandene Schüttung im 2. DG so wenig wie möglich anfassen und schon gar nicht umschippen.
Gestern bin ich nochmal genau schauen gegangen und habe festgestellt, dass die Dielung gar nicht so arg kaputt ist - viele der Nut- und Federverbindungen sind nur so sehr mit dem Ruß der letzten hundert Jahre zugesetzt, dass es so aussieht, als wäre das die Schüttung (der Grobstaubsauger hat das in meinen alljährlichen Aktionen nicht weggesaugt, aber mit dem Stechbeitel konnte man das rauskratzen). Muss mal mit einem Zimmermann sprechen, ob man in der Raummitte was macht, wo die Balken durchhängen. Aber es wird ein Bastelraum, der soll nur halbwegs sauber sein. Einen "richtigen" Ausbau hat meine Ausbaufirma mit mehreren hunderttausend Euro taxiert, das kann ich mir nicht leisten. Danke nochmals!

Ruth

 

[Restauratio GmbH]

Dachluken...

funktionieren eher nicht. Kleine Giebelfenster schon. Da wird das Paket vor das Fenster gekrant und der Innenstehende zieht das Brett für Brett rein.

Was ist den gedämmt? Das Dach (damit hätte die Schüttung ja nichts zu tun), oder die Geschoßdecke?

Ein Einschub sind die (Blind) Bretter im Balkenzwischenraum, auf denen die Schüttung liegt.

Grüße

Thomas

 

[KHH]

Zu hoch

23 m sind für einen "normalen" Ladekran zu hoch. Die Lkws die mich bis jetzt belieferten hatten max. 18m-Kräne an Bord. Dazu kommt die Frage was der Kran bei dieser Ausladung noch an Gewicht heben kann und ob genügend Platz für die ausgefahrenen Stützen ist.

Wie wäre es denn mit einem Schrägaufzug, wie er von Dachdecker benutzt wird?
https://www.ecosia.org/images?q=schrägaufzug

Gruß,
KH