Bruchsteinwand, Bruchsteinsockel und Innendämmung Decke bei Flachdach

Diskutiere Bruchsteinwand, Bruchsteinsockel und Innendämmung Decke bei Flachdach im Forum Fußboden, Wand & Decke im Bereich - Moin, ich habe keine direkte Frage zum Thema "Fachwerk" aber ich hoffe und glaube, das Thema "Altbau" und "Bruchsteinmauer" ist den Fachleuten...
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Figurehead

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Moin,

ich habe keine direkte Frage zum Thema "Fachwerk" aber ich hoffe und glaube, das Thema "Altbau" und "Bruchsteinmauer" ist den Fachleuten hier nicht fremd ...

Ich bin aktuell etwas verzweifelt, da mir selbst vermeintliche "Fachleute" vor Ort in den letzten Wochen nur gegensätzliche Aussagen gemacht haben.

Ich möchte eine Garage zum Wohnraum ausbauen. Diese wurde an Stelle einer ehemaligen Scheune errichtet. Zwei Seitenwände haben noch einen 50cm Bruchsteinsockel von ca. 90cm Höhe, die linke Seitenwand ist komplett aus Bruchstein (ebenfalls 50 cm dick). Die Decke ist aus Stahlbetonträgern mit Bimsstein dazwischen. Der links angrenzende Raum ist ein ehemaliger Stall komplett aus Bruchstein mit Ziegelgewölbedecke. Auf Garage und Stall wurde eine 20cm dicke Betonterrasse angelegt (dicht aber ungedämmt).

Die ersten beiden "Fachleute" wollten nun einfach vor die Bruchsteinwände und -Sockel Vorsatzwände aus Rigips mit Dämmwolle stellen und die Decke mit etwas Dämmung abhängen. Boden (Beton mit deutlichem Gefälle) sollte nur mit Estrich begradigt werden. Die Ziegelgewölbedecke sollte nur mit Rigips verkleidet und die Wölbung mit Dämmwolle vollgestopft werden. Da ich nur interessierter Laie bin, habe ich den "Fachleuten" erstmal geglaubt und mich für einen von Ihnen entschieden. Auch der Preis für die Ausführung lag im Budget.

Da sich die "Fachleute" aber schon beim Fenstereinbau im Wohnhaus als Totalausfall erwiesen haben, musste ich mich von Ihnen trennen. Nun habe ich einen anderen "Fachmann" da gehabt, der sofort die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen hat. Die Bruchsteinwände (nicht feucht!) müssen nun angeblich unbedingt diffusionsoffen mit Mineraldämmplatten (XPor von Keim) verkleidet werden. Dort darf dann auch nur spezieller Putz drauf. Keine Tapeten. Rigips und Bruchstein geht angeblich gar nicht ... weder direkt angeklebt (auch nicht auf Innenwänden) noch als Vorsatzvariante. Xpor-Verkleidung soll dann 120€/qm kosten ...
Der Boden darf nun plötzlich "auf keinen Fall" ungedämmt bleiben. Erst mit Latten und Schüttung begradigen, dann Fermacell-Platten drauf. Abgesehen von den hohen Kosten verliere ich nun noch weiter Deckenhöhe (weil auch Decke Innendämmung) ... Im Stall das gleiche Spiel ... hier hätte ich dann nur noch zwei Meter Deckenhöhe.

Bitte nicht falsch verstehen: Ich bin geneigt dem letzten Fachmann zu glauben und will auch keinen Pfusch für billig machen und mir von Ihnen Tipps dafür holen! Mit diesen teuren Änderungen ist mein Budget allerdings mehr als gesprengt und ich weiss grade nicht so recht weiter ... ich habe mich halt auf die Aussagen der ersten beiden "Fachleute" verlassen!

Jetzt meine Fragen:

- Kann ich die Bruchsteinmauer nicht einfach offen lassen? Ist der Dämmwert solcher Mauern wirklich so miserabel??
- Kann man diese Mauern nicht einfach verputzen?
-- Kalkputz?
-- Dämmputz?

- Wenn das doch verkleidet wird, muss man diese XPor-Platten nehmen? Mineraldämmplatten von Knauf oder Multipor scheinen günstiger zu sein ... startet schon bei um 20€/qm (natürlich nur Material)
- Diese Mineraldämmplatten müssen doch verputzt werden, oder? Und dann streichen? Was muss das für ein Putz und für eine Farbe sein?

- Kann man im Stallbereich die Gewölbedecke nicht nur im Hohlraum (Gewölbe) dämmen? An den tiefen Stellen ist ja die Decke viel dicker. Ich würde so einige cm einsparen.
- Wie dämme ich am besten die Decke?
-- Vorschlag vom "Fachmann": Phenolharzplatten beidseitig Alukaschiert, 6cm dick, dicht verklebt, darauf Lattung und darauf Rigips
-- Vorschlag vom Dachdecker: 4cm Hinterlüftung durch Lattung (Bohrlöcher nach außen), dann PU-Hartschaumplatten 8-10cm dick, dann spezielle Folie (Dampfsperre?!), dann Rigips
- ... Ich überlege natürlich noch, ob ich nicht doch die Terrasse von oben dämme ... dann spar ich mir den ganzen Innen-Dämm-Mist ...

- Was ist das Minimum für eine halbwegs effektive Bodendämmung ohne zuviel Raumhöhe zu verlieren?
-- Wie vom "Fachmann" oben beschrieben (lose Ausgleichsschüttung, Fermacell)
-- Mit gebundener Schüttung und darauf OSB ... oder was kann man da drauf machen was möglichst nicht zu sehr aufträgt?

Ich freue mich auf Ihre Meinung dazu. Ich fühle mich leider von den "Experten" die bisher vor Ort waren ziemlich verwirrt ... jeder erzählt mir was anderes.
 
Bruchsteinwände dämmen

Sind die Wände qualitativ so, daß sie sichtbar bleben sollen?
Wäre Außendämmung überhaupt möglich?
Welche Raumhöhe hast du nach Begradigung des Bodens?
Wie soll die Beheizung erfolgen?
Am sinnvollsten wären Bilder von außen mit Wänden und Terrasse.
Deine Fachleute waren keine wirklichen Fachleute.
Willst/kannst du auch selber Arbeiten durchführen?

Wenn mehr Infos kommen läßt sich sinnvoller auf deine Fragen eingehen
Ggf mailen
Andreas Teich
 
Bruchsteinwand dämmen

Danke für die Antwort!

Sind die Wände qualitativ so, daß sie sichtbar bleben sollen?
--> Ja, wären mit ein wenig Nacharbeit schon ansehnlich. Verputzen oder Dämmplatten wären aber auch ok.

Wäre Außendämmung überhaupt möglich?
--> Bei den Bruchsteinwänden/-sockeln leider nicht. Die stehen teilweise im Erdreich (aber wie gesagt, trocken; Drainage verlegt)

Welche Raumhöhe hast du nach Begradigung des Bodens?
--> Der Boden fällt etwa 18cm ab. Das kann ich jedoch aufteilen da es zwei Zimmer werden. So kämme ich besten Falle durchweg auf 2,48m nach Begradigung OHNE Dämmmaßnahmen ... also Rohbau!). Wenn ich nun innen dämme (Decke und Boden) muss ich auf jeden Fall auf noch mindestens 2,30m kommen. Das ist Minimum für den vorgesehen Einsatzzweck der Räume.

Wie soll die Beheizung erfolgen?
--> bestehende Heizungsanlage, Wandheizkörper. Die Garage schliesst direkt an das Wohnhaus an, daher kein Problem.

Am sinnvollsten wären Bilder von außen mit Wänden und Terrasse.
--> Schicke dir eine Mail ... kann ich hier leider nicht laden.

Deine Fachleute waren keine wirklichen Fachleute.
--> Waren sogar zwei "Fachbetriebe" die das mit den Rigipswänden vorgeschlagen haben. Einer wollte nicht mal die Decke dämmen ...

Willst/kannst du auch selber Arbeiten durchführen?
--> Ja klar. Kann Trockenbauwände stellen, Elektro verlegen, u.v.m. ... aber an Mauern, Putz und Dämmung war ich noch nicht dran. Da hätte ich Freunde die das machen können ... die müssen aber halt wissen wie! Bestimmte Putze und die Mineraldämmplatten unterliegen ja gewissen Verarbeitungsvorlagen. Wenn mir das jemand kurz erklärt, kapier ich das auch.
 
andere Optionen

Terrasse von oben dämmen, Stichwort "Umkehrdämmung" ? Das geht natürlich nur wenn Türen usw. zusätzliche Aufbauhöhe erlauben. Dann könnte die Decke innen sichtbar bleiben.

Ob Multipor in dieser Verwendung geeignet ist, würde ich als erstes den Hersteller fragen. Die schicken auch mal einen Fachberater vor Ort. Nachteil bei Multipor ist das ziemlich weiche Material, z.B. einfach Nägel in die Wand einschlagen ist nicht angesagt. Verputz wird mit derem Leichtputz, wobei man da auch mit einem Kalkspachtel drüber kann - raumseitig muss es diffusionsoffen sein.

Eine Alternative für die Wände wäre noch Zellulose im Nassverfahren (CSO). Auch hier den Hersteller fragen. Unterbau kann in Eigenleistung erstellt werden, das Einlasen muss ein Fachbetrieb machen. Raumseitige Verkleidung mit Gipskarton oder besser Gipsfaserplatten.
 
Dämmung Garagenanbau

Umkehrdach, also wasserbeständige Dämmplatten (XPS, Glasschaumplatten) einlagig auf die funktionierende bestehende Dachabdichtungen legen, Schutzvlies auflegen und gegen Abheben sichern ist die einfachste Variante.

Allerdings verbleiben im Randbereichen erhebliche Wärmebrücken, die beseitigt werden müssen.
Außendämmung wäre dagegen am besten, die sollte dann aber 30-50 cm in den Boden geführt werden (mit Dämmstoffen wie beim Umkehrdach)

Flächenheizungen mit Strahlungswärme sind günstig und ermöglichen Niedertemperaturheizsysteme-Heizsystemen (Brennwertgeräte, Erdwärmepumpen etc)
In jedem Fall den Fußboden gut dämmen, da anderenfalls niedrige Oberflächentemperaturen immer ein Kältegefühl erzeugen.
Fenster-/Türen müssen auf die Dämmung abgestimmt werden, damit keine Wärmebrücken mit Schimmelgefahren auftreten.

Andreas Teich
 
Neue Idee ...

Hallo,

danke für die Nachrichten. Sorry für meine späte Rückmeldung ... war ein paar Tage im Urlaub.

"Umkehrdach, also wasserbeständige Dämmplatten (XPS, Glasschaumplatten) einlagig auf die funktionierende bestehende Dachabdichtungen legen, Schutzvlies auflegen und gegen Abheben sichern ist die einfachste Variante."
--> Auf die Dämmung müssen ja wieder die Hartholzdielen samt Unterkonstruktion. Muss also auf jeden Fall stabil genug sein um knapp 60qm Bangkirai zu tragen ... da kommt, denke ich, nicht jeder Dämmstoff in Frage. Und muss das wirklich nicht noch mal abgedichtet werden? Habe ein Angebot von meinem Dachdecker erhalten ... über 5.000€ nur für die Dämmung mit erneuter Abdichtung. Das ist mir allerdings zu viel ...

"Fenster-/Türen müssen auf die Dämmung abgestimmt werden, damit keine Wärmebrücken mit Schimmelgefahren auftreten."
--> Fenster habe ich schon. 3-fach-Verglasung und Profil mit Isolierkern. Tür dann noch entsprechend.

Ich habe jetzt einen neuen Plan, der hoffentlich soweit aufgeht:

- Dach-/Terassendämmung von außen (System noch nicht entschieden; bis jetzt PU-Hartschaum 12cm allseitig verklebt mit weiterer Dachabdichtung)
- Außendämmung der gesamten Garage, außer Bruchsteinsockel, mit üblichen Dämmplatten (WDVS, EPS)
- Bruchsteinsockel mit Mineraldämmplatten (Multipor o.ä.) diffusionsoffen von INNEN (Soll wohl auch ein schönes Raumklima machen)
- Ausgleich des Bodengefälles (18cm auf 8m von hinten nach vorne, wird geteilt durch 2x ca. 9cm weil Aufteilung auf zwei Räume) mittels zementgebundener Schüttung. Darauf würde ich direkt OSB-Platten legen falls das möglich ist ... falls Holz an dieser Stelle nicht opportun ist nehme ich Fermacell-Platten.

Vorteil: Keine Innendämmung mehr (außer Bruchsteinsockel), schöne Raumhöhe und ich kann auch die Gewölbedecke im ehemaligen Stall erhalten (schaut halt auch schöner aus).

Fragen:
- Geht das alles oder größtenteils so grundsätzlich wie beschrieben?
- Kann man grob sagen, welche Dicke der Außendämmmplatten sinnvoll ist (EPS 10/12/14cm??). Ist Mauer aus 24cm Hohlblocksteinen, außen ca. 2cm verputzt, innen aktuell noch Styropor 2cm (kann aber auch weg, dann nackte Mauer)
- Kann ich innen dann einfach verputzen oder Rigips direkt an die Wände kleben oder sollte ich da trotzdem nochmal Ständerwerk mit Dämmung (Steinwolle) machen?
--- Boden:
- Zementgebundene Schüttung: Gewicht des weiteren Bodaufbaus müsste sich ja verteilen so dass ich keine extra Unterkonstruktion mehr brauche, oder? OSB oder Fermacell? Und kann ich da dann direkt einen Boden aufkleben (PVC) oder verlegen (Laminat)? Ich kann leider keinen Holzboden nehmen da es Praxisräume werden (Boden muss gut feucht abwischbar sein; Sonst hätte ich auch gerne Kork genommen ...)

Gruß, Ralf
 
Für eine Umkehrdämmung ist PU meines Wissens nicht geeignet, da braucht es XPS. Terrassen richtig abzudichten ist teuer.

Außendämmung der gesamten Garage, außer Bruchsteinsockel, mit üblichen Dämmplatten (WDVS, EPS)

-> warum nicht den Sockel ? zu schön ?

Bruchsteinsockel mit Mineraldämmplatten (Multipor o.ä.) diffusionsoffen von INNEN

-> Die Mischung von Innen- und Aussendämmung ist heikel, da die innere Oberfläche der Wand an der Flanke der Innendämmung kalt ist.

Ausgleich des Bodengefälles (18cm auf 8m von hinten nach vorne, wird geteilt durch 2x ca. 9cm weil Aufteilung auf zwei Räume) mittels zementgebundener Schüttung. Darauf würde ich direkt OSB-Platten legen falls das möglich ist ... falls Holz an dieser Stelle nicht opportun ist nehme ich Fermacell-Platten.

-> ohne gute Abdichtung nach unten wird das nichts. Fermacell ist gipsbasiert, und hat es auch lieber trocken.

- Kann man grob sagen, welche Dicke der Außendämmmplatten sinnvoll ist (EPS 10/12/14cm??).

-> Dienst nach Vorschrift / EnEV wird die Mindestdicke vorgeben.

- Kann ich innen dann einfach verputzen oder Rigips direkt an die Wände kleben oder sollte ich da trotzdem nochmal Ständerwerk mit Dämmung (Steinwolle) machen?

-> Innen verputzen sollte reichen wenn von aussen gedämmt.
 
Danke für die Antwort.

"Für eine Umkehrdämmung ist PU meines Wissens nicht geeignet, da braucht es XPS. Terrassen richtig abzudichten ist teuer."
--> Stimmt! Mein Fehler ... ist natürlich EPS. Dicht ist die Terrasse schon mit 3 Schichten Bitumen.

"warum nicht den Sockel? zu schön?"
--> Zu aufwendig. Außen steht der Sockel größtenteils im Erdreich. Freilegen, abdichten, ... das wollte ich mir sparen.

"Die Mischung von Innen- und Aussendämmung ist heikel, da die innere Oberfläche der Wand an der Flanke der Innendämmung kalt ist."
--> Wollte eben auch das Raumlima verbessern mit dem diffusionsoffenen Aufbau des Sockels. (siehe Bild) Gar nicht machbar?
--> Wenn ich die WDVS-Dämmung noch etwas weiter runterziehe, so dass ich eine "Überlappung" der Innen-und Außendämmung habe, wäre das ok?

"ohne gute Abdichtung nach unten wird das nichts. Fermacell ist gipsbasiert, und hat es auch lieber trocken."
--> Der Boden ist ja trocken!? Wo soll da Feuchtigkeit herkommen? Abdichtung nach unten kann ich ja Bitumenanstrich machen. Müsste doch reichen, oder?

"Dienst nach Vorschrift / EnEV wird die Mindestdicke vorgeben."
--> Da kein Neubau und bestehende Heizungsanlage genutzt wird bin ich nicht an EnEV gebunden. Trotzdem: Wie/Woher bekomme ich die Info? Ist das nur eine Berechnung über den Wandaufbau?
 
fachwerk-I13898_2015916144044.gifFür die Umkehrdämmmung bitte XPS, nicht EPS (saugt sich voll).

Aussen- und Innendämmung kombiniert:

Ich stosse hier an die Grenzen des Rechners, gibt einem aber doch eine Idee für den Temperaturverlauf.

https://www.u-wert.net/berechnung/u...&T_i=20&RH_i=50&Te=-5&RH_e=80&outside=0&Rsi=U

Erdreich ist nie ganz trocken.
 
Thema: Bruchsteinwand, Bruchsteinsockel und Innendämmung Decke bei Flachdach
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