Bruchsteinkeller neu Ausfugen ANLEITUNG / VORGEHENSWEISE

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E

Emma

Guest
Guten Tag,

ich habe einen Bruchsteinkeller aus Kalkstein.

Die Steine sind sehr unregelmässig und sehr alt verfugt. Es herscht durch einen Brunnen im Keller hohe Luftfreuchtigkeit.

Der alte Kalt hat sich teilweise in eine mehlige Masse zersetzt, so daß ich die Steine neu ausfugen möchte um eine gleichmässige Optik zu erzielen und den Keller nutzen zu können.

A)
Meine Vorgehensweiwe wäre gewesen:
vorreinigen und Fugen ausspülen (bereits erfolgt)
Dann Stück für Stück fugen auskraten 2-5 cm und direkt mit Trasskaltmörtel wieder verfugen.

Problem ist hier, daß der Mörtel sehr schlecht haftet und bei den unregelmässigen Steinen es mit dem Fugeisen fast gar nicht geht? Es fällt ständig massig Material wieder heraus. Was auch daran liegt, daß teilweise ein Zementmörtel aus den 50-60er Jahren in den Fugen ist, der sich nicht lösen lässt. Und ausstemmen ist auch nicht überall möglich.

Zumal zu aufwendig.

Ich habe die Fugen immer mit Pinsel abgewischt und penibel auf Sauberkeit an den Steinen geachtet. Sio schaffe ich 4-5 QM am Tag... so bin ich in 4 Jahren fertig.

B) Vorschlag eines Handwerkers.

Trennmittel auf die Steine auftragen (was meint er demit? Finde bei Google nix dazu)

Auskratzen und mit Mörtelpresse ausfugen. Stück für Stück. Die Fugen abfegen und nach vollständigem durchtrocknen mit weichem Kärcherstrahl die Rest auf den Steinen abwaschen (Trennmittel!)

Kann das funktionieren?

Woher kommt es, daß der Mörtel (in der verschiedensten Mischungen, und JA ich habe "Fuger" da gehabt,. Die hauen alle nach kurzer Zeit in den Sack weil ich da QM Preis möchte, weil es ansonsten nicht bezahlbar wird)

Danke
 
fachwerk-I3461_2018228174154.jpgVerfugung

Komischer Handwerker.
Zum Verfugen gibt es verschiedene Verfahren, angefangen vom klassischen Verfugen mit Verfugeisen (gedacht für Klinkermauerwerk), Schlämmverfugung bis hin zum Pinselputz, Pietra Rasa... Die Verfahren sind zwischen der klassischen Verfugung und einem Verputz fließend.
Welches Verfahren sich eignet hängt von der vorhandenen Wand ab und der Nutzung des Raumes ab.
Mit ein paar Fotos kann ich mehr sagen.
 
Der Plan B klingt irgendwie nicht so gut. Ich glaube nicht das jemand eine geeignete Mörtelpumpe rumstehen hat und diese verleiht.

Was verwendest du den für einen Mörtel? Wie sieht den das Mauerwerk aus?

Es ist nicht empfehlenswert überall den Fugenmörtel so tief auszuräumen. Man muss das etappenweise machen.

Verfugt wurde das dazumal mit der Hand. Mit einem groben Kalkmörtel. Der wahrscheinlich als Heißkalk mit hydraulisch wirkenden Zuschlägen. Je nach Situation wird man sich über Werkzeug und rationelle Bearbeitung Gedanken machen müssen. Bei der Fugentiefe wird man zweilagig arbeiten müssen.
 
fachwerk-I8096_201822818390.JPGHier der Istzustand

Hier der Istzustand
 
fachwerk-I8096_2018228184010.JPGUnd so soll es werden. Aufgenommen in einem sehr schönen Lokal in Pilsen
 
fachwerk-I3461_2018228193240.JPGVerfugung

Das Mauerwerk sieht erst mal gut aus, hier lohnt sich eine Verfugung.
Zur Vorgehensweise:
Der Vorschlag vom Handwerker ist Quatsch, Heimwerkergedöns.

Zuerst muß das Mauerwerk von allem Losen gereinigt werden, das geht trocken mit einer harten Bürste oder einem Straßenbesen (früher gab es dafür Stahlbesen). Die Steinoberflächen sollten trocken sein, deshalb nur bei warmem Wetter und einer langen Wärmeperiode im Keller arbeiten.
Die Fugen sollten nicht tiefer wie etwa das 1,5- fache der Breite ausgeräumt sein. Zu tiefe Fugen mit steifem Mörtel von einem Reibebrett und mit einem passenden Stopfholz auffüllen. Zu große Lücken zusätzlich mit passenden Steinsplittern auffüllen (auszwicken); die Steine werden mit einem Maurerhammer in die vorher aufgefüllten Fugen eingetrieben bis der Mörtel herausquillt. Das Stopfen der tiefen Fugen ist wichtig, nur so wird ordentlich verdichtet und Haftung erzielt.
Dann werden die Fugen in der Fläche ähnlich wie beim Pinselputz mit steifplastischem Mörtel und der Kelle ausgeworfen. Das Auswerfen sichert eine intensive Verbindung mit dem Stein, der Mörtel soll sich in die Fugenflanken krallen. Überschüssiger Mörtel wird nach jedem Wurf mit der Kelle abgenommen. Die Fugen mit einem Quast, einer Malerbürste oder einem breiten Pinsel und etwas Wasser nach dem Anziehen verschlichten, dabei besonders auf die Steinübergänge an den Flanken achten.
Der dünne Mörtelüberzug auf den Steinoberflächen trocknet schneller als das Bindemittel reagiert, der weiße Belag kann später trocken abgeputzt werden. Deshalb warme Temperaturen, und gute Lüftung aber Kondensat vermeiden. Den Brunnen können Sie ja abdecken.
Als Material empfehle ich hydraulischen Mauer- oder Putzmörtel NHL 2,5 der Körnung 0-2, max. 0-4, Festigkeit max. M 5. Was auch geht ist selbstgemischter Kalkmörtel aus Weißkalkhydrat CL 90 1 Teil und 3 Teile Sand 0-2, dazu etwas Zement (eine Kelle auf ein Mörtelfass). Die ganze Charge wenn möglich vorher trocken durchmischen sonst sieht man Absätze und Übergänge.
 
Anleitung zur Natursteinverfugung

das hat sich nun etwas überschnitten,
Bei tiefen und breiteren Fugen könntest es mit Auswerfen der Fugen versuchen.
Wenn die Wurftechnik aus dem Handgelenk einige Zeit geübt wird sollte es nach und nach immer besser und zielgenauer funktionieren-flüssiger anmischen als bei Verfugung mit Fugeisen..

Wenn du ein Fugeisen nimmst sollte es etwa der Fugenbreite entsprechen-
du wirst dir wohl etwas passendes selber herstellen müssen.Der Mörtel sollte in dem Fall erdfeucht sein.

Bei youtube findest du div Anleitungen zum Verfugen- vielleicht dort nach Anregungen suchen,
es gibt auch patente Leute, die sich Mörtelwerfer/-pumpen selber bauen.

Einfacher ist diese Methode mit Mörteltüte/Mörtelbeutel, die deiner Situation wohl sehr nahe kommt, (auf englisch, bei Fragen dazu mir mailen oder anrufen):


Wenn mehr Mörtel eingebracht wird und dieser mit einem Brettchen über den Steinen abgezogen wird sind die Fugen bündiger und stehen nicht so weit zurück wie im video.

Gib doch in deinem Profil eine emailadresse an- vielleicht gibts jemand in der Nähe, der dich dann anschreiben kann.

Andreas Teich
 
Leider sind die Bilder etwas unscharf und der genaue Fugenzustand ist schwer zu erkennen.

Das Mauerwerk ist in einem groben Kalkmörtel, mit deutlichen Überkorn gesetzt wurden. Dieser Mörtel ist jetzt bröselig?

Eigentlich ist das eine schöne Arbeit. Die man hier wirklich händisch wird ausführen müssen. Man sollte da einfach mal ein Muster anlegen. Bei der Begrifflichkeit "Trasskalk" bin ich persönlich sehr vorsichtig.

Der Name wird bei gewöhnlicher Handelsware oft für Zementmörtel verwendet. Ich würde tatsächlich Trass verwenden oder der Empfehlung mit den natürlich hydraulischen Kalk (NHL) nachgehen.
 
Thema: Bruchsteinkeller neu Ausfugen ANLEITUNG / VORGEHENSWEISE

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